Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857.

Bild:
<< vorherige Seite

seine Richtung in der "Theorie des Sehens", worin er die Täuschungen des Gesichts zu sehr ausdehnt und alle Lichtwahrnehmungen für subjectiv nimmt, wogegen die Erfahrung spricht (Daguerrotyp). Nach ihm existiren alle Dinge nur in unserer Vorstellung, ihr Sein ist bloßes Aufgefaßt-werden, was wir haben und wahrnehmen sind nur unsere Empfindungen selbst. Die Welt besteht nur scheinbar, denn es existiren nur Geister (denkende Wesen), welche ihre sinnlichen Empfindungen und Ideen von Gott erhalten. Die Ideen sind in Gott Urbilder, in uns Abbilder. - Daß völlige Läugnung der Materie nicht der Weg sei, dem Materialismus u. Atheismus zu entgehen, ist klar, abgesehen, daß B. den Einwand, er mache Gott zum Urheber alles Bösen, nicht beseitigte.


Berkhey, Joh., geb. 1729 zu Leyden, studierte Medicin, wurde prakt. Arzt, beschäftigte sich aber später ausschließlich mit der Naturwissenschaft; st. 1812. Sein Hauptwerk ist die "Naturgeschichte von Holland"; um die vergleichende Anatomie erwarb er sich Verdienste.


Berkhyden, Job, geb. 1628 in Harlem, trefflicher Porträt- und Landschaftsmaler, ertrank 1698. Sein Bruder Gerhard B. ist als Architekturmaler bekannt.


Berkowetz oder Berkwitz, russisches Schiffsgewicht von 10 Pud (400 Pfd.) = 335,95 Zollpfde.


Berkshire (Börkschir), Grafschaft im südl. England, an der Themse, Kennet, London, sehr fruchtbar u. wohlangebaut, mit ausgezeichneter Viehzucht; Hauptst. Reading.


Berlichingen, adeliches Geschlecht, kommt schon im 10. Jahrh. in Franken vor, breitete sich in Schwaben aus und ist noch zu Jaxthausen ansäßig. Hier wurde Götz (Gottfried) von B. geboren und erzogen, den man neben Sickingen und Hutten als Repräsentanten des untergehenden Ritterthums betrachtet. Götz diente Brandenburg, dann Bayern im Landshuter Erbfolgekriege, wo er seine rechte Hand verlor. Er ersetzte sie durch eine eiserne, Maxens Landfriede hinderte ihn nicht, Nachbarn zu befehden, bis er als Oberster Herzog Ulrichs gegen den schwäb. Bund 1522 gefangen und nur gegen ein Lösegeld von 3000 fl. frei wurde. Im Bauernkriege spielte er als Führer des odenwälder Haufens eine sehr zweideutige Rolle und obwohl er die Bauern bald verließ, mußte er sich doch in Augsburg stellen und wurde zu lebenslänglicher Eingränzung auf der eigenen Burg verurtheilt. Nach 11 Jahren begnadiget, focht er in Ungarn und Frankreich und st. 1562. In seiner unfreiwilligen Ruhe beschrieb er sein Leben, ein treffliches Gemälde des geselligen Lebens und der Sitten seiner Zeit (herausgegeben von Geßert, Pforzheim 1843), welches Göthe seinem Drama zu Grunde legte und damit das Signal zu den Ritterschauspielen und Ritterromanen gab.


Berlin, Haupt- und Residenzstadt von Preußen, in Brandenburg, an der für die Schiffahrt wenig tauglichen Spree in sandiger Ebene, ist wie der preuß. Staat erst im letzten Jahrh. zu hoher Bedeutung herangewachsen; daher ist B. ziemlich neu, regelmäßig, durch Gebäude und Kunstwerke verschönert und deßwegen eine der schönsten Städte mit 440000 E. Als Mittelpunkt der preuß. Regierung hat B. alle mit der Centralregierung zusammenhängende Collegien und Anstalten und ist sehr reich an wissenschaftlichen und Kunstinstituten: Universität (1500 Studenten, 172 akadem. Lehrer), Akademie für Künste und Wissenschaften, verschiedene Gelehrtenvereine; 6 Gymnasien, techn. und Baugewerksschule, zwei Schullehrerseminare, Lehrerinenseminar, Missionsseminar, Akademie für Militärärzte, Kriegs-, Artillerie- und Ingenieurschule, Thierarzneischule, Handelsschule, 6 höhere Stadtschulen, 133 Elementar- und Privatschulen. Die mit einer Ringmauer umgebene Stadt zerfällt in 11 Stadttheile: in die 6 ehemals selbstständigen Städte B., Alt- und Neukölln, Friedrichswerder-, Dorotheen-, Friedrichs- und Friedrichwilhelmsstadt; dann Luisenstadt, Spandauer Viertel, Königsstadt und Strahlauer Viertel, die Rosenthaler und Oranienburger Vorstadt. Unter den 312 Straßen ist ausgezeichnet die 1600 Schritt

seine Richtung in der „Theorie des Sehens“, worin er die Täuschungen des Gesichts zu sehr ausdehnt und alle Lichtwahrnehmungen für subjectiv nimmt, wogegen die Erfahrung spricht (Daguerrotyp). Nach ihm existiren alle Dinge nur in unserer Vorstellung, ihr Sein ist bloßes Aufgefaßt-werden, was wir haben und wahrnehmen sind nur unsere Empfindungen selbst. Die Welt besteht nur scheinbar, denn es existiren nur Geister (denkende Wesen), welche ihre sinnlichen Empfindungen und Ideen von Gott erhalten. Die Ideen sind in Gott Urbilder, in uns Abbilder. – Daß völlige Läugnung der Materie nicht der Weg sei, dem Materialismus u. Atheismus zu entgehen, ist klar, abgesehen, daß B. den Einwand, er mache Gott zum Urheber alles Bösen, nicht beseitigte.


Berkhey, Joh., geb. 1729 zu Leyden, studierte Medicin, wurde prakt. Arzt, beschäftigte sich aber später ausschließlich mit der Naturwissenschaft; st. 1812. Sein Hauptwerk ist die „Naturgeschichte von Holland“; um die vergleichende Anatomie erwarb er sich Verdienste.


Berkhyden, Job, geb. 1628 in Harlem, trefflicher Porträt- und Landschaftsmaler, ertrank 1698. Sein Bruder Gerhard B. ist als Architekturmaler bekannt.


Berkowetz oder Berkwitz, russisches Schiffsgewicht von 10 Pud (400 Pfd.) = 335,95 Zollpfde.


Berkshire (Börkschir), Grafschaft im südl. England, an der Themse, Kennet, London, sehr fruchtbar u. wohlangebaut, mit ausgezeichneter Viehzucht; Hauptst. Reading.


Berlichingen, adeliches Geschlecht, kommt schon im 10. Jahrh. in Franken vor, breitete sich in Schwaben aus und ist noch zu Jaxthausen ansäßig. Hier wurde Götz (Gottfried) von B. geboren und erzogen, den man neben Sickingen und Hutten als Repräsentanten des untergehenden Ritterthums betrachtet. Götz diente Brandenburg, dann Bayern im Landshuter Erbfolgekriege, wo er seine rechte Hand verlor. Er ersetzte sie durch eine eiserne, Maxens Landfriede hinderte ihn nicht, Nachbarn zu befehden, bis er als Oberster Herzog Ulrichs gegen den schwäb. Bund 1522 gefangen und nur gegen ein Lösegeld von 3000 fl. frei wurde. Im Bauernkriege spielte er als Führer des odenwälder Haufens eine sehr zweideutige Rolle und obwohl er die Bauern bald verließ, mußte er sich doch in Augsburg stellen und wurde zu lebenslänglicher Eingränzung auf der eigenen Burg verurtheilt. Nach 11 Jahren begnadiget, focht er in Ungarn und Frankreich und st. 1562. In seiner unfreiwilligen Ruhe beschrieb er sein Leben, ein treffliches Gemälde des geselligen Lebens und der Sitten seiner Zeit (herausgegeben von Geßert, Pforzheim 1843), welches Göthe seinem Drama zu Grunde legte und damit das Signal zu den Ritterschauspielen und Ritterromanen gab.


Berlin, Haupt- und Residenzstadt von Preußen, in Brandenburg, an der für die Schiffahrt wenig tauglichen Spree in sandiger Ebene, ist wie der preuß. Staat erst im letzten Jahrh. zu hoher Bedeutung herangewachsen; daher ist B. ziemlich neu, regelmäßig, durch Gebäude und Kunstwerke verschönert und deßwegen eine der schönsten Städte mit 440000 E. Als Mittelpunkt der preuß. Regierung hat B. alle mit der Centralregierung zusammenhängende Collegien und Anstalten und ist sehr reich an wissenschaftlichen und Kunstinstituten: Universität (1500 Studenten, 172 akadem. Lehrer), Akademie für Künste und Wissenschaften, verschiedene Gelehrtenvereine; 6 Gymnasien, techn. und Baugewerksschule, zwei Schullehrerseminare, Lehrerinenseminar, Missionsseminar, Akademie für Militärärzte, Kriegs-, Artillerie- und Ingenieurschule, Thierarzneischule, Handelsschule, 6 höhere Stadtschulen, 133 Elementar- und Privatschulen. Die mit einer Ringmauer umgebene Stadt zerfällt in 11 Stadttheile: in die 6 ehemals selbstständigen Städte B., Alt- und Neukölln, Friedrichswerder-, Dorotheen-, Friedrichs- und Friedrichwilhelmsstadt; dann Luisenstadt, Spandauer Viertel, Königsstadt und Strahlauer Viertel, die Rosenthaler und Oranienburger Vorstadt. Unter den 312 Straßen ist ausgezeichnet die 1600 Schritt

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><pb facs="#f0497" n="496"/>
seine Richtung in der &#x201E;Theorie des Sehens&#x201C;, worin er die Täuschungen des Gesichts zu sehr ausdehnt und alle Lichtwahrnehmungen für subjectiv nimmt, wogegen die Erfahrung spricht (Daguerrotyp). Nach ihm existiren alle Dinge nur in unserer Vorstellung, ihr Sein ist bloßes Aufgefaßt-werden, was wir haben und wahrnehmen sind nur unsere Empfindungen selbst. Die Welt besteht nur scheinbar, denn es existiren nur Geister (denkende Wesen), welche ihre sinnlichen Empfindungen und Ideen von Gott erhalten. Die Ideen sind in Gott Urbilder, in uns Abbilder. &#x2013; Daß völlige Läugnung der Materie nicht der Weg sei, dem Materialismus u. Atheismus zu entgehen, ist klar, abgesehen, daß B. den Einwand, er mache Gott zum Urheber alles Bösen, nicht beseitigte.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Berkhey</hi>, Joh., geb. 1729 zu Leyden, studierte Medicin, wurde prakt. Arzt, beschäftigte sich aber später ausschließlich mit der Naturwissenschaft; st. 1812. Sein Hauptwerk ist die &#x201E;Naturgeschichte von Holland&#x201C;; um die vergleichende Anatomie erwarb er sich Verdienste.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Berkhyden</hi>, Job, geb. 1628 in Harlem, trefflicher Porträt- und Landschaftsmaler, ertrank 1698. Sein Bruder Gerhard B. ist als Architekturmaler bekannt.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Berkowetz</hi> oder Berkwitz, russisches Schiffsgewicht von 10 Pud (400 Pfd.) = 335,95 Zollpfde.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Berkshire</hi> (Börkschir), Grafschaft im südl. England, an der Themse, Kennet, London, sehr fruchtbar u. wohlangebaut, mit ausgezeichneter Viehzucht; Hauptst. Reading.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Berlichingen</hi>, adeliches Geschlecht, kommt schon im 10. Jahrh. in Franken vor, breitete sich in Schwaben aus und ist noch zu Jaxthausen ansäßig. Hier wurde Götz (Gottfried) von B. geboren und erzogen, den man neben Sickingen und Hutten als Repräsentanten des untergehenden Ritterthums betrachtet. Götz diente Brandenburg, dann Bayern im Landshuter Erbfolgekriege, wo er seine rechte Hand verlor. Er ersetzte sie durch eine eiserne, Maxens Landfriede hinderte ihn nicht, Nachbarn zu befehden, bis er als Oberster Herzog Ulrichs gegen den schwäb. Bund 1522 gefangen und nur gegen ein Lösegeld von 3000 fl. frei wurde. Im Bauernkriege spielte er als Führer des odenwälder Haufens eine sehr zweideutige Rolle und obwohl er die Bauern bald verließ, mußte er sich doch in Augsburg stellen und wurde zu lebenslänglicher Eingränzung auf der eigenen Burg verurtheilt. Nach 11 Jahren begnadiget, focht er in Ungarn und Frankreich und st. 1562. In seiner unfreiwilligen Ruhe beschrieb er sein Leben, ein treffliches Gemälde des geselligen Lebens und der Sitten seiner Zeit (herausgegeben von Geßert, Pforzheim 1843), welches Göthe seinem Drama zu Grunde legte und damit das Signal zu den Ritterschauspielen und Ritterromanen gab.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Berlin</hi>, Haupt- und Residenzstadt von Preußen, in Brandenburg, an der für die Schiffahrt wenig tauglichen Spree in sandiger Ebene, ist wie der preuß. Staat erst im letzten Jahrh. zu hoher Bedeutung herangewachsen; daher ist B. ziemlich neu, regelmäßig, durch Gebäude und Kunstwerke verschönert und deßwegen eine der schönsten Städte mit 440000 E. Als Mittelpunkt der preuß. Regierung hat B. alle mit der Centralregierung zusammenhängende Collegien und Anstalten und ist sehr reich an wissenschaftlichen und Kunstinstituten: Universität (1500 Studenten, 172 akadem. Lehrer), Akademie für Künste und Wissenschaften, verschiedene Gelehrtenvereine; 6 Gymnasien, techn. und Baugewerksschule, zwei Schullehrerseminare, Lehrerinenseminar, Missionsseminar, Akademie für Militärärzte, Kriegs-, Artillerie- und Ingenieurschule, Thierarzneischule, Handelsschule, 6 höhere Stadtschulen, 133 Elementar- und Privatschulen. Die mit einer Ringmauer umgebene Stadt zerfällt in 11 Stadttheile: in die 6 ehemals selbstständigen Städte B., Alt- und Neukölln, Friedrichswerder-, Dorotheen-, Friedrichs- und Friedrichwilhelmsstadt; dann Luisenstadt, Spandauer Viertel, Königsstadt und Strahlauer Viertel, die Rosenthaler und Oranienburger Vorstadt. Unter den 312 Straßen ist ausgezeichnet die 1600 Schritt
</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[496/0497] seine Richtung in der „Theorie des Sehens“, worin er die Täuschungen des Gesichts zu sehr ausdehnt und alle Lichtwahrnehmungen für subjectiv nimmt, wogegen die Erfahrung spricht (Daguerrotyp). Nach ihm existiren alle Dinge nur in unserer Vorstellung, ihr Sein ist bloßes Aufgefaßt-werden, was wir haben und wahrnehmen sind nur unsere Empfindungen selbst. Die Welt besteht nur scheinbar, denn es existiren nur Geister (denkende Wesen), welche ihre sinnlichen Empfindungen und Ideen von Gott erhalten. Die Ideen sind in Gott Urbilder, in uns Abbilder. – Daß völlige Läugnung der Materie nicht der Weg sei, dem Materialismus u. Atheismus zu entgehen, ist klar, abgesehen, daß B. den Einwand, er mache Gott zum Urheber alles Bösen, nicht beseitigte. Berkhey, Joh., geb. 1729 zu Leyden, studierte Medicin, wurde prakt. Arzt, beschäftigte sich aber später ausschließlich mit der Naturwissenschaft; st. 1812. Sein Hauptwerk ist die „Naturgeschichte von Holland“; um die vergleichende Anatomie erwarb er sich Verdienste. Berkhyden, Job, geb. 1628 in Harlem, trefflicher Porträt- und Landschaftsmaler, ertrank 1698. Sein Bruder Gerhard B. ist als Architekturmaler bekannt. Berkowetz oder Berkwitz, russisches Schiffsgewicht von 10 Pud (400 Pfd.) = 335,95 Zollpfde. Berkshire (Börkschir), Grafschaft im südl. England, an der Themse, Kennet, London, sehr fruchtbar u. wohlangebaut, mit ausgezeichneter Viehzucht; Hauptst. Reading. Berlichingen, adeliches Geschlecht, kommt schon im 10. Jahrh. in Franken vor, breitete sich in Schwaben aus und ist noch zu Jaxthausen ansäßig. Hier wurde Götz (Gottfried) von B. geboren und erzogen, den man neben Sickingen und Hutten als Repräsentanten des untergehenden Ritterthums betrachtet. Götz diente Brandenburg, dann Bayern im Landshuter Erbfolgekriege, wo er seine rechte Hand verlor. Er ersetzte sie durch eine eiserne, Maxens Landfriede hinderte ihn nicht, Nachbarn zu befehden, bis er als Oberster Herzog Ulrichs gegen den schwäb. Bund 1522 gefangen und nur gegen ein Lösegeld von 3000 fl. frei wurde. Im Bauernkriege spielte er als Führer des odenwälder Haufens eine sehr zweideutige Rolle und obwohl er die Bauern bald verließ, mußte er sich doch in Augsburg stellen und wurde zu lebenslänglicher Eingränzung auf der eigenen Burg verurtheilt. Nach 11 Jahren begnadiget, focht er in Ungarn und Frankreich und st. 1562. In seiner unfreiwilligen Ruhe beschrieb er sein Leben, ein treffliches Gemälde des geselligen Lebens und der Sitten seiner Zeit (herausgegeben von Geßert, Pforzheim 1843), welches Göthe seinem Drama zu Grunde legte und damit das Signal zu den Ritterschauspielen und Ritterromanen gab. Berlin, Haupt- und Residenzstadt von Preußen, in Brandenburg, an der für die Schiffahrt wenig tauglichen Spree in sandiger Ebene, ist wie der preuß. Staat erst im letzten Jahrh. zu hoher Bedeutung herangewachsen; daher ist B. ziemlich neu, regelmäßig, durch Gebäude und Kunstwerke verschönert und deßwegen eine der schönsten Städte mit 440000 E. Als Mittelpunkt der preuß. Regierung hat B. alle mit der Centralregierung zusammenhängende Collegien und Anstalten und ist sehr reich an wissenschaftlichen und Kunstinstituten: Universität (1500 Studenten, 172 akadem. Lehrer), Akademie für Künste und Wissenschaften, verschiedene Gelehrtenvereine; 6 Gymnasien, techn. und Baugewerksschule, zwei Schullehrerseminare, Lehrerinenseminar, Missionsseminar, Akademie für Militärärzte, Kriegs-, Artillerie- und Ingenieurschule, Thierarzneischule, Handelsschule, 6 höhere Stadtschulen, 133 Elementar- und Privatschulen. Die mit einer Ringmauer umgebene Stadt zerfällt in 11 Stadttheile: in die 6 ehemals selbstständigen Städte B., Alt- und Neukölln, Friedrichswerder-, Dorotheen-, Friedrichs- und Friedrichwilhelmsstadt; dann Luisenstadt, Spandauer Viertel, Königsstadt und Strahlauer Viertel, die Rosenthaler und Oranienburger Vorstadt. Unter den 312 Straßen ist ausgezeichnet die 1600 Schritt

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-08-19T11:47:14Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-08-19T11:47:14Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon01_1857
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon01_1857/497
Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 496. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon01_1857/497>, abgerufen am 22.11.2024.