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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857.

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hinüber, um 8 Uhr wurden die Brücken angezündet und die zurückgebliebenen Nachzügler, Verwundete u. s. w. fielen den Russen in die Hände. Die Franzosen verloren 10000 an Todten und Verwundeten, 15000 Gefangene und fast alles Geschütz.


Berettini, s. Cortona.


Berg , eine Erhebung des Bodens aus einer tiefer liegenden Fläche von wenigstens 300'. Man unterscheidet bei einem Berge Fuß, den untersten Theil, Scheitel, den obersten, u. zwischen beiden den Rumpf. Der Scheitel bildet nach seiner Form eine Platte, Tafel, Kuppe, Belch od. Ballon, Gipfel, Horn, Zinke, Zahn, Spitze, Nadel, Pick, Hut, Dach, Krone, First, Rücken. Der Rumpf hat selten eine regelmäßige Böschung, sondern ist meistens mit Absätzen, Schluchten, Thälern, Mulden, Kesseln, Spalten, Klippen u. s. w. durchsetzt. Der Winkel, unter welchem die Böschungsfläche zur Ebene des Horizonts steht, heißt der Abfall, die Neigung, Abdachung. Zusammenhängende B.e bilden: B.gruppen, B.reihen, B.züge, B.ketten, B.-massen, Gebirge. Die äußere Gestaltung derselben beschreibt die Orographie, die innere Beschaffenheit die Geognosie und die Geologie erklärt, ob ein B. durch vulkanische Thätigkeit entstanden, oder durch plutonische emporgehoben, oder aufgeschwemmt worden sei. Die Höhe der B. s. bei den einzelnen Namen. - Zu Berge fahren = flußaufwärts, zu Thal = flußabwärts fahren.


Berg, früher selbstständige Grafschaft, 1219 mit Limburg vereinigt, dann mit Cleve und Jülich, nach dem Aussterben des Hauses 1609 unter Kurpfalz und Brandenburg bei gemeinschaftlicher Regierung, 1660 ausschließlich kurpfälzisch; 1806 an Frankreich abgetreten und von Napoleon seinem Schwager Murat als Großherzogthum verliehen, u. als dieser König von Neapel geworden, Louis Napoleon, dem Sohne Ludwig Bonapartes, überlassen, 1815 Preußen zugetheilt; bildet nun Bestandtheile der Reg.-Bezirke Düsseldorf, Köln u. Arnsberg. Es ist eine größtentheils gebirgige Landschaft, sehr reich an Steinkohlen und Eisen, der bevölkertste und industriellste Bezirk Deutschlands (vergl. Barmen).


Berg, der Name vieler Dörfer, z. B. B. bei Stuttgart mit Mineralquellen, besuchter Badeort.


Berg, Günther Heinrich, Freiherr v., geb. 1765 zu Schwaigern in Württemberg, Jurist, zuletzt oldenburg. Minister, st. 1843; schrieb über deutsches Polizeirecht, die rheinische Bundesakte u. a.


Berg, Karl Heinrich Edm., Freiherr, geb. 1800 zu Göttingen, seit 1845 Oberforstrath und Direktor der Forst- und Landwirthe zu Tharand, schrieb: "Anleitung zum Verkohlen des Holzes" 1830; "über das Verdrängen der Laubwälder im nördl. Deutschland" 1843; "Staatsforstwirthschaftslehre" 1851.


Berg, Jens Christian, norwegischer Rechtsgelehrter, geb. 1775, einer der Redactoren der norweg. Verfassung von 1814, Mitglied des Storthings, nordischer Alterthumsforscher.


Berg, Franziska, geb. 1815 zu Mannheim, berühmte Schauspielerin, seit 1831 an dem Dresdener Hoftheater.


Bergakademien, Bergschulen, Lehranstalten für Bergbau u. Hüttenbetrieb; die berühmtesten sind in der Nähe von Bergwerken, z. B. Freiberg in Sachten, Schemnitz in Ungarn, Klausthal in Hannover, Falun in Schweden, weil hier theoretischer und praktischer Unterricht verbunden ist.


Bergamasco, ital. Tanz, von fröhlichem, leichtem Charakter.


Bergamees, Wandteppiche, in Bergamo fabricirt.


Bergamo, Delegation im lombard. venet. Königreich, 66 #M. groß mit 380000 E.; Bergbau auf Eisen, Viehzucht, Holzhandel, Tuchfabrikation, Seidenbau. B. die Hauptst., auf mehreren Hügeln amphitheatralisch gebaut, mit älteren Festungswerken, 35000 E., Bisthumssitz, Athenäum der Wissenschaften und Künste, öffentliche Bibliothek, Accademia de Carrara mit Gemäldegallerie, große Fabriken in Seide, Eisenwaaren, Zuckerwerk; bedeutender Handel mit einer 14tägigen Messe im August. Ausgezeichnete Gebäude sind: die goth. Kirche St. Maria Maggiore, die Domkirche, das Kaufhaus (Fiera) mit 540 Kaufmannsgewölben.

hinüber, um 8 Uhr wurden die Brücken angezündet und die zurückgebliebenen Nachzügler, Verwundete u. s. w. fielen den Russen in die Hände. Die Franzosen verloren 10000 an Todten und Verwundeten, 15000 Gefangene und fast alles Geschütz.


Berettini, s. Cortona.


Berg , eine Erhebung des Bodens aus einer tiefer liegenden Fläche von wenigstens 300'. Man unterscheidet bei einem Berge Fuß, den untersten Theil, Scheitel, den obersten, u. zwischen beiden den Rumpf. Der Scheitel bildet nach seiner Form eine Platte, Tafel, Kuppe, Belch od. Ballon, Gipfel, Horn, Zinke, Zahn, Spitze, Nadel, Pick, Hut, Dach, Krone, First, Rücken. Der Rumpf hat selten eine regelmäßige Böschung, sondern ist meistens mit Absätzen, Schluchten, Thälern, Mulden, Kesseln, Spalten, Klippen u. s. w. durchsetzt. Der Winkel, unter welchem die Böschungsfläche zur Ebene des Horizonts steht, heißt der Abfall, die Neigung, Abdachung. Zusammenhängende B.e bilden: B.gruppen, B.reihen, B.züge, B.ketten, B.-massen, Gebirge. Die äußere Gestaltung derselben beschreibt die Orographie, die innere Beschaffenheit die Geognosie und die Geologie erklärt, ob ein B. durch vulkanische Thätigkeit entstanden, oder durch plutonische emporgehoben, oder aufgeschwemmt worden sei. Die Höhe der B. s. bei den einzelnen Namen. – Zu Berge fahren = flußaufwärts, zu Thal = flußabwärts fahren.


Berg, früher selbstständige Grafschaft, 1219 mit Limburg vereinigt, dann mit Cleve und Jülich, nach dem Aussterben des Hauses 1609 unter Kurpfalz und Brandenburg bei gemeinschaftlicher Regierung, 1660 ausschließlich kurpfälzisch; 1806 an Frankreich abgetreten und von Napoleon seinem Schwager Murat als Großherzogthum verliehen, u. als dieser König von Neapel geworden, Louis Napoleon, dem Sohne Ludwig Bonapartes, überlassen, 1815 Preußen zugetheilt; bildet nun Bestandtheile der Reg.-Bezirke Düsseldorf, Köln u. Arnsberg. Es ist eine größtentheils gebirgige Landschaft, sehr reich an Steinkohlen und Eisen, der bevölkertste und industriellste Bezirk Deutschlands (vergl. Barmen).


Berg, der Name vieler Dörfer, z. B. B. bei Stuttgart mit Mineralquellen, besuchter Badeort.


Berg, Günther Heinrich, Freiherr v., geb. 1765 zu Schwaigern in Württemberg, Jurist, zuletzt oldenburg. Minister, st. 1843; schrieb über deutsches Polizeirecht, die rheinische Bundesakte u. a.


Berg, Karl Heinrich Edm., Freiherr, geb. 1800 zu Göttingen, seit 1845 Oberforstrath und Direktor der Forst- und Landwirthe zu Tharand, schrieb: „Anleitung zum Verkohlen des Holzes“ 1830; „über das Verdrängen der Laubwälder im nördl. Deutschland“ 1843; „Staatsforstwirthschaftslehre“ 1851.


Berg, Jens Christian, norwegischer Rechtsgelehrter, geb. 1775, einer der Redactoren der norweg. Verfassung von 1814, Mitglied des Storthings, nordischer Alterthumsforscher.


Berg, Franziska, geb. 1815 zu Mannheim, berühmte Schauspielerin, seit 1831 an dem Dresdener Hoftheater.


Bergakademien, Bergschulen, Lehranstalten für Bergbau u. Hüttenbetrieb; die berühmtesten sind in der Nähe von Bergwerken, z. B. Freiberg in Sachten, Schemnitz in Ungarn, Klausthal in Hannover, Falun in Schweden, weil hier theoretischer und praktischer Unterricht verbunden ist.


Bergamasco, ital. Tanz, von fröhlichem, leichtem Charakter.


Bergamées, Wandteppiche, in Bergamo fabricirt.


Bergamo, Delegation im lombard. venet. Königreich, 66 □M. groß mit 380000 E.; Bergbau auf Eisen, Viehzucht, Holzhandel, Tuchfabrikation, Seidenbau. B. die Hauptst., auf mehreren Hügeln amphitheatralisch gebaut, mit älteren Festungswerken, 35000 E., Bisthumssitz, Athenäum der Wissenschaften und Künste, öffentliche Bibliothek, Accademia de Carrara mit Gemäldegallerie, große Fabriken in Seide, Eisenwaaren, Zuckerwerk; bedeutender Handel mit einer 14tägigen Messe im August. Ausgezeichnete Gebäude sind: die goth. Kirche St. Maria Maggiore, die Domkirche, das Kaufhaus (Fiera) mit 540 Kaufmannsgewölben.

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[491/0492] hinüber, um 8 Uhr wurden die Brücken angezündet und die zurückgebliebenen Nachzügler, Verwundete u. s. w. fielen den Russen in die Hände. Die Franzosen verloren 10000 an Todten und Verwundeten, 15000 Gefangene und fast alles Geschütz. Berettini, s. Cortona. Berg , eine Erhebung des Bodens aus einer tiefer liegenden Fläche von wenigstens 300'. Man unterscheidet bei einem Berge Fuß, den untersten Theil, Scheitel, den obersten, u. zwischen beiden den Rumpf. Der Scheitel bildet nach seiner Form eine Platte, Tafel, Kuppe, Belch od. Ballon, Gipfel, Horn, Zinke, Zahn, Spitze, Nadel, Pick, Hut, Dach, Krone, First, Rücken. Der Rumpf hat selten eine regelmäßige Böschung, sondern ist meistens mit Absätzen, Schluchten, Thälern, Mulden, Kesseln, Spalten, Klippen u. s. w. durchsetzt. Der Winkel, unter welchem die Böschungsfläche zur Ebene des Horizonts steht, heißt der Abfall, die Neigung, Abdachung. Zusammenhängende B.e bilden: B.gruppen, B.reihen, B.züge, B.ketten, B.-massen, Gebirge. Die äußere Gestaltung derselben beschreibt die Orographie, die innere Beschaffenheit die Geognosie und die Geologie erklärt, ob ein B. durch vulkanische Thätigkeit entstanden, oder durch plutonische emporgehoben, oder aufgeschwemmt worden sei. Die Höhe der B. s. bei den einzelnen Namen. – Zu Berge fahren = flußaufwärts, zu Thal = flußabwärts fahren. Berg, früher selbstständige Grafschaft, 1219 mit Limburg vereinigt, dann mit Cleve und Jülich, nach dem Aussterben des Hauses 1609 unter Kurpfalz und Brandenburg bei gemeinschaftlicher Regierung, 1660 ausschließlich kurpfälzisch; 1806 an Frankreich abgetreten und von Napoleon seinem Schwager Murat als Großherzogthum verliehen, u. als dieser König von Neapel geworden, Louis Napoleon, dem Sohne Ludwig Bonapartes, überlassen, 1815 Preußen zugetheilt; bildet nun Bestandtheile der Reg.-Bezirke Düsseldorf, Köln u. Arnsberg. Es ist eine größtentheils gebirgige Landschaft, sehr reich an Steinkohlen und Eisen, der bevölkertste und industriellste Bezirk Deutschlands (vergl. Barmen). Berg, der Name vieler Dörfer, z. B. B. bei Stuttgart mit Mineralquellen, besuchter Badeort. Berg, Günther Heinrich, Freiherr v., geb. 1765 zu Schwaigern in Württemberg, Jurist, zuletzt oldenburg. Minister, st. 1843; schrieb über deutsches Polizeirecht, die rheinische Bundesakte u. a. Berg, Karl Heinrich Edm., Freiherr, geb. 1800 zu Göttingen, seit 1845 Oberforstrath und Direktor der Forst- und Landwirthe zu Tharand, schrieb: „Anleitung zum Verkohlen des Holzes“ 1830; „über das Verdrängen der Laubwälder im nördl. Deutschland“ 1843; „Staatsforstwirthschaftslehre“ 1851. Berg, Jens Christian, norwegischer Rechtsgelehrter, geb. 1775, einer der Redactoren der norweg. Verfassung von 1814, Mitglied des Storthings, nordischer Alterthumsforscher. Berg, Franziska, geb. 1815 zu Mannheim, berühmte Schauspielerin, seit 1831 an dem Dresdener Hoftheater. Bergakademien, Bergschulen, Lehranstalten für Bergbau u. Hüttenbetrieb; die berühmtesten sind in der Nähe von Bergwerken, z. B. Freiberg in Sachten, Schemnitz in Ungarn, Klausthal in Hannover, Falun in Schweden, weil hier theoretischer und praktischer Unterricht verbunden ist. Bergamasco, ital. Tanz, von fröhlichem, leichtem Charakter. Bergamées, Wandteppiche, in Bergamo fabricirt. Bergamo, Delegation im lombard. venet. Königreich, 66 □M. groß mit 380000 E.; Bergbau auf Eisen, Viehzucht, Holzhandel, Tuchfabrikation, Seidenbau. B. die Hauptst., auf mehreren Hügeln amphitheatralisch gebaut, mit älteren Festungswerken, 35000 E., Bisthumssitz, Athenäum der Wissenschaften und Künste, öffentliche Bibliothek, Accademia de Carrara mit Gemäldegallerie, große Fabriken in Seide, Eisenwaaren, Zuckerwerk; bedeutender Handel mit einer 14tägigen Messe im August. Ausgezeichnete Gebäude sind: die goth. Kirche St. Maria Maggiore, die Domkirche, das Kaufhaus (Fiera) mit 540 Kaufmannsgewölben.

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 491. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon01_1857/492>, abgerufen am 22.11.2024.