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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857.

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zu mildern, stiftete die Humanitätsanstalt in Mähren, in Prag ein Rettungshaus für Scheintodte, sorgte für die Verbreitung der Schutzpocken, gab gemeinnützige Schriften heraus, verwandelte sein Schloß zu Buchlowitz im Kriege von 1809 in ein Lazareth und wurde durch das Lazarethfieber den 26. Juli 1809 ein Opfer seiner Menschenliebe.


Bercseny, ungar. Edelmann, empörte sich mit Tököly gegen Kaiser Leopold I., floh bei dem Mißlingen nach Polen, erschien von Frankreich unterstützt 1703 wieder mit einem Corps in Ungarn, vermehrte dasselbe zu einem Heere und streifte bis Mähren und die Thore Wiens; 1710 bei Sadok geschlagen, flüchtete er in die Türkei und st. 1725 als Verbannter zu Rodosto.


Bercy (Berssih), Gemeinde auf dem rechten Seineufer, mit Paris zusammenhängend, vielen Fabriken und großen Ziegelbrennereien, 11000 E.; große Wein-, Branntwein-, Essig- etc. Niederlagen der Pariser Kaufleute.


Berdiansk, Stadt im russ. Gouvernement Taurien, 11000 E., Hafen, Handel in Getreide, Hanf, Wolle, Häuten; in der Nähe Salzseen und Steinkohlengruben.


Berdyczew, Stadt im russ. Gouvernement Volhynien, 18000 E., meistens Juden, bedeutender Handel; wöchentliche Messe vom 15. August an.


Beredsamkeit, die Kunst des freien Vortrags vor einer Versammlung; dazu gehört überhaupt Kenntniß der Sache und der Zuhörerschaft, Verstandesschärfe und Gefühlswärme, um die Zuhörer zu erregen und zu überzeugen (innere Beredtsamkeit); sodann die Declamation, d. h. die Beherrschung der Stimme, so daß sie der jedesmaligen geistigen Bewegung entspricht: die Action oder Gesticulation, die entsprechende Haltung des Körpers, Bewegung der Arme und Hände, der Ausdruck des Gesichts. Man unterscheidet geistliche, politische und gerichtliche B.; die Deutschen haben in dieser Kunst unter den gebildeten Völkern der Neuzeit am wenigsten, die Engländer und Franzosen das meiste geleistet.


Beregh, ungar. Gespanschaft im Kaschauer District, 87 #M. mit 169000 E., im Norden gebirgig und rauh, im Süden eben und fruchtbar; der Bergbau liefert Eisen und trefflichen Alaun. Hauptort Munkacs mit Bergfestung.


Berends, Julius, geb. 1817, studierte in Berlin Philosophie und Theologie, erhielt als verneinender Geist keine Anstellung, errichtete 1845 eine Druckerei, machte 1848 und 1849 in der Demokratie Geschäfte als Handwerksgesellenredner, Stifter des Vereins für das Wohl der arbeitenden Classen, Stadtverordneter in Berlin, Deputirter in der Nationalversammlung, wußte sich jedoch immer den Rückweg zu sichern.


Berengar I., Markgraf von Friaul, mütterlicherseits ein Karolinger, nach Karls des Dicken Tode 888 zu Pavia zum König von Italien gekrönt, 915 von Papst Johann X. zum röm. Kaiser, hatte fortwährend mit den italien. Großen zu kämpfen und wurde von einem derselben, Flambert, 924 ermordet. B. II., Markgraf von Ivrea, Enkel des vorigen, wurde nach König Lothars Tod zum König von Italien gewählt, scheiterte aber an dem Widerstande der ital. Herren; von Lothars Wittwe Adelheid, die B. seinem Sohne vermählen wollte, wurde Otto I. aus Deutschland zu Hilfe gerufen, der B. demüthigte und als er wieder rebellirte, 961 gefangen nach Deutschland führte, wo er 966 zu Bamberg starb.


Berengar von Tours, 998-1088, Geistlicher. Archidiakon zu Angers, lehrte zuerst gegen die Transsubstantiation und behauptete, daß nicht das Brot der Leib Christi werde, sondern daß die Kraft des Brotes durch den Glauben in die Kraft des Leibes Christi verwandelt werde. Er wurde von mehreren Synoden verurtheilt, widerrief mehrmals und bekehrte sich aber erst in den letzten Jahren seines Lebens, die er zurückgezogen auf der Insel St. Come bei Tours zubrachte.


Berenger (Berangscheh), Alphonse, geb. 1785 zu Valence, 1808 Generaladvokat zu Grenoble, 1831 Rath am Cassationshofe und 1839 Pair, ist der ausgezeichnetste Rechtsgelehrte Frankreichs; er schrieb "über die Criminalrechtspflege in Frankreich" und stiftete

zu mildern, stiftete die Humanitätsanstalt in Mähren, in Prag ein Rettungshaus für Scheintodte, sorgte für die Verbreitung der Schutzpocken, gab gemeinnützige Schriften heraus, verwandelte sein Schloß zu Buchlowitz im Kriege von 1809 in ein Lazareth und wurde durch das Lazarethfieber den 26. Juli 1809 ein Opfer seiner Menschenliebe.


Bercseny, ungar. Edelmann, empörte sich mit Tököly gegen Kaiser Leopold I., floh bei dem Mißlingen nach Polen, erschien von Frankreich unterstützt 1703 wieder mit einem Corps in Ungarn, vermehrte dasselbe zu einem Heere und streifte bis Mähren und die Thore Wiens; 1710 bei Sadok geschlagen, flüchtete er in die Türkei und st. 1725 als Verbannter zu Rodosto.


Bercy (Berssih), Gemeinde auf dem rechten Seineufer, mit Paris zusammenhängend, vielen Fabriken und großen Ziegelbrennereien, 11000 E.; große Wein-, Branntwein-, Essig- etc. Niederlagen der Pariser Kaufleute.


Berdiansk, Stadt im russ. Gouvernement Taurien, 11000 E., Hafen, Handel in Getreide, Hanf, Wolle, Häuten; in der Nähe Salzseen und Steinkohlengruben.


Berdyczew, Stadt im russ. Gouvernement Volhynien, 18000 E., meistens Juden, bedeutender Handel; wöchentliche Messe vom 15. August an.


Beredsamkeit, die Kunst des freien Vortrags vor einer Versammlung; dazu gehört überhaupt Kenntniß der Sache und der Zuhörerschaft, Verstandesschärfe und Gefühlswärme, um die Zuhörer zu erregen und zu überzeugen (innere Beredtsamkeit); sodann die Declamation, d. h. die Beherrschung der Stimme, so daß sie der jedesmaligen geistigen Bewegung entspricht: die Action oder Gesticulation, die entsprechende Haltung des Körpers, Bewegung der Arme und Hände, der Ausdruck des Gesichts. Man unterscheidet geistliche, politische und gerichtliche B.; die Deutschen haben in dieser Kunst unter den gebildeten Völkern der Neuzeit am wenigsten, die Engländer und Franzosen das meiste geleistet.


Beregh, ungar. Gespanschaft im Kaschauer District, 87 □M. mit 169000 E., im Norden gebirgig und rauh, im Süden eben und fruchtbar; der Bergbau liefert Eisen und trefflichen Alaun. Hauptort Munkacs mit Bergfestung.


Berends, Julius, geb. 1817, studierte in Berlin Philosophie und Theologie, erhielt als verneinender Geist keine Anstellung, errichtete 1845 eine Druckerei, machte 1848 und 1849 in der Demokratie Geschäfte als Handwerksgesellenredner, Stifter des Vereins für das Wohl der arbeitenden Classen, Stadtverordneter in Berlin, Deputirter in der Nationalversammlung, wußte sich jedoch immer den Rückweg zu sichern.


Berengar I., Markgraf von Friaul, mütterlicherseits ein Karolinger, nach Karls des Dicken Tode 888 zu Pavia zum König von Italien gekrönt, 915 von Papst Johann X. zum röm. Kaiser, hatte fortwährend mit den italien. Großen zu kämpfen und wurde von einem derselben, Flambert, 924 ermordet. B. II., Markgraf von Ivrea, Enkel des vorigen, wurde nach König Lothars Tod zum König von Italien gewählt, scheiterte aber an dem Widerstande der ital. Herren; von Lothars Wittwe Adelheid, die B. seinem Sohne vermählen wollte, wurde Otto I. aus Deutschland zu Hilfe gerufen, der B. demüthigte und als er wieder rebellirte, 961 gefangen nach Deutschland führte, wo er 966 zu Bamberg starb.


Berengar von Tours, 998–1088, Geistlicher. Archidiakon zu Angers, lehrte zuerst gegen die Transsubstantiation und behauptete, daß nicht das Brot der Leib Christi werde, sondern daß die Kraft des Brotes durch den Glauben in die Kraft des Leibes Christi verwandelt werde. Er wurde von mehreren Synoden verurtheilt, widerrief mehrmals und bekehrte sich aber erst in den letzten Jahren seines Lebens, die er zurückgezogen auf der Insel St. Côme bei Tours zubrachte.


Berenger (Berangscheh), Alphonse, geb. 1785 zu Valence, 1808 Generaladvokat zu Grenoble, 1831 Rath am Cassationshofe und 1839 Pair, ist der ausgezeichnetste Rechtsgelehrte Frankreichs; er schrieb „über die Criminalrechtspflege in Frankreich“ und stiftete

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[489/0490] zu mildern, stiftete die Humanitätsanstalt in Mähren, in Prag ein Rettungshaus für Scheintodte, sorgte für die Verbreitung der Schutzpocken, gab gemeinnützige Schriften heraus, verwandelte sein Schloß zu Buchlowitz im Kriege von 1809 in ein Lazareth und wurde durch das Lazarethfieber den 26. Juli 1809 ein Opfer seiner Menschenliebe. Bercseny, ungar. Edelmann, empörte sich mit Tököly gegen Kaiser Leopold I., floh bei dem Mißlingen nach Polen, erschien von Frankreich unterstützt 1703 wieder mit einem Corps in Ungarn, vermehrte dasselbe zu einem Heere und streifte bis Mähren und die Thore Wiens; 1710 bei Sadok geschlagen, flüchtete er in die Türkei und st. 1725 als Verbannter zu Rodosto. Bercy (Berssih), Gemeinde auf dem rechten Seineufer, mit Paris zusammenhängend, vielen Fabriken und großen Ziegelbrennereien, 11000 E.; große Wein-, Branntwein-, Essig- etc. Niederlagen der Pariser Kaufleute. Berdiansk, Stadt im russ. Gouvernement Taurien, 11000 E., Hafen, Handel in Getreide, Hanf, Wolle, Häuten; in der Nähe Salzseen und Steinkohlengruben. Berdyczew, Stadt im russ. Gouvernement Volhynien, 18000 E., meistens Juden, bedeutender Handel; wöchentliche Messe vom 15. August an. Beredsamkeit, die Kunst des freien Vortrags vor einer Versammlung; dazu gehört überhaupt Kenntniß der Sache und der Zuhörerschaft, Verstandesschärfe und Gefühlswärme, um die Zuhörer zu erregen und zu überzeugen (innere Beredtsamkeit); sodann die Declamation, d. h. die Beherrschung der Stimme, so daß sie der jedesmaligen geistigen Bewegung entspricht: die Action oder Gesticulation, die entsprechende Haltung des Körpers, Bewegung der Arme und Hände, der Ausdruck des Gesichts. Man unterscheidet geistliche, politische und gerichtliche B.; die Deutschen haben in dieser Kunst unter den gebildeten Völkern der Neuzeit am wenigsten, die Engländer und Franzosen das meiste geleistet. Beregh, ungar. Gespanschaft im Kaschauer District, 87 □M. mit 169000 E., im Norden gebirgig und rauh, im Süden eben und fruchtbar; der Bergbau liefert Eisen und trefflichen Alaun. Hauptort Munkacs mit Bergfestung. Berends, Julius, geb. 1817, studierte in Berlin Philosophie und Theologie, erhielt als verneinender Geist keine Anstellung, errichtete 1845 eine Druckerei, machte 1848 und 1849 in der Demokratie Geschäfte als Handwerksgesellenredner, Stifter des Vereins für das Wohl der arbeitenden Classen, Stadtverordneter in Berlin, Deputirter in der Nationalversammlung, wußte sich jedoch immer den Rückweg zu sichern. Berengar I., Markgraf von Friaul, mütterlicherseits ein Karolinger, nach Karls des Dicken Tode 888 zu Pavia zum König von Italien gekrönt, 915 von Papst Johann X. zum röm. Kaiser, hatte fortwährend mit den italien. Großen zu kämpfen und wurde von einem derselben, Flambert, 924 ermordet. B. II., Markgraf von Ivrea, Enkel des vorigen, wurde nach König Lothars Tod zum König von Italien gewählt, scheiterte aber an dem Widerstande der ital. Herren; von Lothars Wittwe Adelheid, die B. seinem Sohne vermählen wollte, wurde Otto I. aus Deutschland zu Hilfe gerufen, der B. demüthigte und als er wieder rebellirte, 961 gefangen nach Deutschland führte, wo er 966 zu Bamberg starb. Berengar von Tours, 998–1088, Geistlicher. Archidiakon zu Angers, lehrte zuerst gegen die Transsubstantiation und behauptete, daß nicht das Brot der Leib Christi werde, sondern daß die Kraft des Brotes durch den Glauben in die Kraft des Leibes Christi verwandelt werde. Er wurde von mehreren Synoden verurtheilt, widerrief mehrmals und bekehrte sich aber erst in den letzten Jahren seines Lebens, die er zurückgezogen auf der Insel St. Côme bei Tours zubrachte. Berenger (Berangscheh), Alphonse, geb. 1785 zu Valence, 1808 Generaladvokat zu Grenoble, 1831 Rath am Cassationshofe und 1839 Pair, ist der ausgezeichnetste Rechtsgelehrte Frankreichs; er schrieb „über die Criminalrechtspflege in Frankreich“ und stiftete

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 489. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon01_1857/490>, abgerufen am 22.07.2024.