Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857.

Bild:
<< vorherige Seite


Berat, Anstellungsdiplom der türk. Paschas von 3, 2 und 1 Roßschweif.


Berat (Arnaut Beligrad), feste Stadt in türk. Albanien, am Ergent, im Paschalik Avlona, 12000 E.; wichtiger Handelsplatz. Hier Schlacht 1383, durch welche Murad I. Albanien unterwarf.


Beraun, böhmische Stadt im Prager Kreise, Bezirkshauptmannschaft Smichow, am Zusammenfluß der Littawka und Beraunka (bis B. Mies genannt), 3000 E.; Piaristenkloster, Gymnasium, Maschinenfabrik und Töpferei; in der Nähe Marmorbrüche und Steinkohlenbergwerke.


Berauschende Cur, Branntweincur, das Verfahren, Branntweinsäufer von ihrem Hange dadurch zu heilen, daß man ihnen keine Speise und kein Getränke reicht, in das nicht Branntwein gemischt wäre. Dadurch erzeugt sich ein Eckel gegen den Branntwein und die ehemalige Liebe zu diesem Getränke verwandelt sich in Abscheu; Berzelius erfand diese Cur, die sicher helfen soll, jedoch unter Umständen gefährlich werden kann.


Berber Baschi, der Oberbarbier des Sultans, ordnet und salbt dessen Bart, ist eine angesehene Person und gehört zu den 12 Aeltesten der innern Kammer, welche zum hohen Dienste bereit stehen.


Berberei, die Küstenstaaten des nördl. Afrika mit Ausschluß Aegyptens, vom Mittelmeere bis an die Sahara reichend. Sie ist von dem Atlas in mehrfachen Längenzügen von West nach Ost durchzogen, diese selbst durch viele Querthäler gespalten, so daß das Terrain sehr zerrissen erscheint. Große Flüsse können sich bei dem mit dem Gebirge parallelen Laufe des Meeres und der Wüste nicht bilden; sie sind Küstenflüsse oder verrinnen im Sande der Wüste oder in einem der vielen Salzseen. Das Klima ist nach der Erhebung des Bodens sehr verschieden; das Gebirge kennt Winterkälte und Schneestürme und selbst das tiefer liegende Land hat oft empfindlichen Temperaturwechsel; im Ganzen ist es der Uebergang von dem gemäßigten Klima zum tropischen; Weizen und Weintraube gedeihen neben den Südfrüchten, der Baumwolle und Dattelpalme; letztere ist besonders auf den Oasen am Wüstenrand sehr zahlreich und wird von den Einwohnern sehr sorgfältig und verständig gepflegt. Dasselbe Verhältniß zeigt die Thierwelt; Pferd, Rind, Schaf, Ziege, Kameel, Eber u. s. w. leben neben Löwen, Panther, Schakal, Hyäne und Affen. Der metallische Reichthum des Atlas ist noch nicht bekannt, scheint jedoch nicht sehr bedeutend zu sein. Die Ureinwohner, die Berbern, von welchen das Land den Namen hat, bewohnen besonders das Gebirge; in den Städten ist die maurische Bevölkerung vorherrschend, in den Ebenen die eingewanderte arabische; im Gebiete von Algier nimmt seit 1830 die europ. Bevölkerung jährlich mehr zu. Im Alterthum siedelten sich um das Jahr 900 v. Chr. bereits Phönicier an. Die eine Kolonie derselben, Karthago, bedeckte die Küste mit einigen hundert Töchterstädten und brachte den Numidiern und Mauren ihre Cultur; an der Gränze gegen Aegypten gründeten die Griechen die 5 Städte in der Cyrenaika. Im letzten Jahrh. v. Chr. traten die Römer ein und dies in solcher Anzahl, daß die latein. Sprache die herrschende wurde. Damals war Nordafrika so angebaut, daß es für Rom eine Kornkammer wurde; die zahlreichen und großartigen Ruinen, die sich überall diesseits des Atlas finden, zeugen für die Menge und Größe der Städte. Das Christenthum verbreitete sich sehr schnell und die afrikan. Kirche hatte 400 Bisthümer und Kirchenväter wie St. Cyprian und St. Augustin. Nach der Theilung des röm. Reichs zählte die B. zu dem abendländ. Reiche; 429 n. Chr. wurde sie von den Vandalen erobert, welche 533 von dem byzantin. Feldherrn Belisar unterworfen wurden. Gegen Ende des 7. Jahrhunderts drangen die Araber ein, eroberten außer dem Gebirge alles Land, bevölkerten die Ebenen mit ihren Stämmen und vernichteten das Christenthum bis auf die letzte Spur. Von dem Khalifate trennte sich die B. frühe und in Tripolis, Tunis, Algier und Marokko herrschten periodische und theilweise glänzende Dynastien. Als die osman. Türken die Uebermacht am östl. Mittelmeere errangen, erstreckte sich ihr Einfluß bis


Berat, Anstellungsdiplom der türk. Paschas von 3, 2 und 1 Roßschweif.


Berat (Arnaut Beligrad), feste Stadt in türk. Albanien, am Ergent, im Paschalik Avlona, 12000 E.; wichtiger Handelsplatz. Hier Schlacht 1383, durch welche Murad I. Albanien unterwarf.


Beraun, böhmische Stadt im Prager Kreise, Bezirkshauptmannschaft Smichow, am Zusammenfluß der Littawka und Beraunka (bis B. Mies genannt), 3000 E.; Piaristenkloster, Gymnasium, Maschinenfabrik und Töpferei; in der Nähe Marmorbrüche und Steinkohlenbergwerke.


Berauschende Cur, Branntweincur, das Verfahren, Branntweinsäufer von ihrem Hange dadurch zu heilen, daß man ihnen keine Speise und kein Getränke reicht, in das nicht Branntwein gemischt wäre. Dadurch erzeugt sich ein Eckel gegen den Branntwein und die ehemalige Liebe zu diesem Getränke verwandelt sich in Abscheu; Berzelius erfand diese Cur, die sicher helfen soll, jedoch unter Umständen gefährlich werden kann.


Berber Baschi, der Oberbarbier des Sultans, ordnet und salbt dessen Bart, ist eine angesehene Person und gehört zu den 12 Aeltesten der innern Kammer, welche zum hohen Dienste bereit stehen.


Berberei, die Küstenstaaten des nördl. Afrika mit Ausschluß Aegyptens, vom Mittelmeere bis an die Sahara reichend. Sie ist von dem Atlas in mehrfachen Längenzügen von West nach Ost durchzogen, diese selbst durch viele Querthäler gespalten, so daß das Terrain sehr zerrissen erscheint. Große Flüsse können sich bei dem mit dem Gebirge parallelen Laufe des Meeres und der Wüste nicht bilden; sie sind Küstenflüsse oder verrinnen im Sande der Wüste oder in einem der vielen Salzseen. Das Klima ist nach der Erhebung des Bodens sehr verschieden; das Gebirge kennt Winterkälte und Schneestürme und selbst das tiefer liegende Land hat oft empfindlichen Temperaturwechsel; im Ganzen ist es der Uebergang von dem gemäßigten Klima zum tropischen; Weizen und Weintraube gedeihen neben den Südfrüchten, der Baumwolle und Dattelpalme; letztere ist besonders auf den Oasen am Wüstenrand sehr zahlreich und wird von den Einwohnern sehr sorgfältig und verständig gepflegt. Dasselbe Verhältniß zeigt die Thierwelt; Pferd, Rind, Schaf, Ziege, Kameel, Eber u. s. w. leben neben Löwen, Panther, Schakal, Hyäne und Affen. Der metallische Reichthum des Atlas ist noch nicht bekannt, scheint jedoch nicht sehr bedeutend zu sein. Die Ureinwohner, die Berbern, von welchen das Land den Namen hat, bewohnen besonders das Gebirge; in den Städten ist die maurische Bevölkerung vorherrschend, in den Ebenen die eingewanderte arabische; im Gebiete von Algier nimmt seit 1830 die europ. Bevölkerung jährlich mehr zu. Im Alterthum siedelten sich um das Jahr 900 v. Chr. bereits Phönicier an. Die eine Kolonie derselben, Karthago, bedeckte die Küste mit einigen hundert Töchterstädten und brachte den Numidiern und Mauren ihre Cultur; an der Gränze gegen Aegypten gründeten die Griechen die 5 Städte in der Cyrenaika. Im letzten Jahrh. v. Chr. traten die Römer ein und dies in solcher Anzahl, daß die latein. Sprache die herrschende wurde. Damals war Nordafrika so angebaut, daß es für Rom eine Kornkammer wurde; die zahlreichen und großartigen Ruinen, die sich überall diesseits des Atlas finden, zeugen für die Menge und Größe der Städte. Das Christenthum verbreitete sich sehr schnell und die afrikan. Kirche hatte 400 Bisthümer und Kirchenväter wie St. Cyprian und St. Augustin. Nach der Theilung des röm. Reichs zählte die B. zu dem abendländ. Reiche; 429 n. Chr. wurde sie von den Vandalen erobert, welche 533 von dem byzantin. Feldherrn Belisar unterworfen wurden. Gegen Ende des 7. Jahrhunderts drangen die Araber ein, eroberten außer dem Gebirge alles Land, bevölkerten die Ebenen mit ihren Stämmen und vernichteten das Christenthum bis auf die letzte Spur. Von dem Khalifate trennte sich die B. frühe und in Tripolis, Tunis, Algier und Marokko herrschten periodische und theilweise glänzende Dynastien. Als die osman. Türken die Uebermacht am östl. Mittelmeere errangen, erstreckte sich ihr Einfluß bis

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p>
            <pb facs="#f0488" n="487"/>
          </p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Berat</hi>, Anstellungsdiplom der türk. Paschas von 3, 2 und 1 Roßschweif.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Berat</hi> (Arnaut Beligrad), feste Stadt in türk. Albanien, am Ergent, im Paschalik Avlona, 12000 E.; wichtiger Handelsplatz. Hier Schlacht 1383, durch welche Murad I. Albanien unterwarf.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Beraun</hi>, böhmische Stadt im Prager Kreise, Bezirkshauptmannschaft Smichow, am Zusammenfluß der Littawka und Beraunka (bis B. Mies genannt), 3000 E.; Piaristenkloster, Gymnasium, Maschinenfabrik und Töpferei; in der Nähe Marmorbrüche und Steinkohlenbergwerke.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Berauschende Cur</hi>, Branntweincur, das Verfahren, Branntweinsäufer von ihrem Hange dadurch zu heilen, daß man ihnen keine Speise und kein Getränke reicht, in das nicht Branntwein gemischt wäre. Dadurch erzeugt sich ein Eckel gegen den Branntwein und die ehemalige Liebe zu diesem Getränke verwandelt sich in Abscheu; Berzelius erfand diese Cur, die sicher helfen soll, jedoch unter Umständen gefährlich werden kann.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Berber Baschi</hi>, der Oberbarbier des Sultans, ordnet und salbt dessen Bart, ist eine angesehene Person und gehört zu den 12 Aeltesten der innern Kammer, welche zum hohen Dienste bereit stehen.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Berberei</hi>, die Küstenstaaten des nördl. Afrika mit Ausschluß Aegyptens, vom Mittelmeere bis an die Sahara reichend. Sie ist von dem Atlas in mehrfachen Längenzügen von West nach Ost durchzogen, diese selbst durch viele Querthäler gespalten, so daß das Terrain sehr zerrissen erscheint. Große Flüsse können sich bei dem mit dem Gebirge parallelen Laufe des Meeres und der Wüste nicht bilden; sie sind Küstenflüsse oder verrinnen im Sande der Wüste oder in einem der vielen Salzseen. Das Klima ist nach der Erhebung des Bodens sehr verschieden; das Gebirge kennt Winterkälte und Schneestürme und selbst das tiefer liegende Land hat oft empfindlichen Temperaturwechsel; im Ganzen ist es der Uebergang von dem gemäßigten Klima zum tropischen; Weizen und Weintraube gedeihen neben den Südfrüchten, der Baumwolle und Dattelpalme; letztere ist besonders auf den Oasen am Wüstenrand sehr zahlreich und wird von den Einwohnern sehr sorgfältig und verständig gepflegt. Dasselbe Verhältniß zeigt die Thierwelt; Pferd, Rind, Schaf, Ziege, Kameel, Eber u. s. w. leben neben Löwen, Panther, Schakal, Hyäne und Affen. Der metallische Reichthum des Atlas ist noch nicht bekannt, scheint jedoch nicht sehr bedeutend zu sein. Die Ureinwohner, die Berbern, von welchen das Land den Namen hat, bewohnen besonders das Gebirge; in den Städten ist die maurische Bevölkerung vorherrschend, in den Ebenen die eingewanderte arabische; im Gebiete von Algier nimmt seit 1830 die europ. Bevölkerung jährlich mehr zu. Im Alterthum siedelten sich um das Jahr 900 v. Chr. bereits Phönicier an. Die eine Kolonie derselben, Karthago, bedeckte die Küste mit einigen hundert Töchterstädten und brachte den Numidiern und Mauren ihre Cultur; an der Gränze gegen Aegypten gründeten die Griechen die 5 Städte in der Cyrenaika. Im letzten Jahrh. v. Chr. traten die Römer ein und dies in solcher Anzahl, daß die latein. Sprache die herrschende wurde. Damals war Nordafrika so angebaut, daß es für Rom eine Kornkammer wurde; die zahlreichen und großartigen Ruinen, die sich überall diesseits des Atlas finden, zeugen für die Menge und Größe der Städte. Das Christenthum verbreitete sich sehr schnell und die afrikan. Kirche hatte 400 Bisthümer und Kirchenväter wie St. Cyprian und St. Augustin. Nach der Theilung des röm. Reichs zählte die B. zu dem abendländ. Reiche; 429 n. Chr. wurde sie von den Vandalen erobert, welche 533 von dem byzantin. Feldherrn Belisar unterworfen wurden. Gegen Ende des 7. Jahrhunderts drangen die Araber ein, eroberten außer dem Gebirge alles Land, bevölkerten die Ebenen mit ihren Stämmen und vernichteten das Christenthum bis auf die letzte Spur. Von dem Khalifate trennte sich die B. frühe und in Tripolis, Tunis, Algier und Marokko herrschten periodische und theilweise glänzende Dynastien. Als die osman. Türken die Uebermacht am östl. Mittelmeere errangen, erstreckte sich ihr Einfluß bis
</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[487/0488] Berat, Anstellungsdiplom der türk. Paschas von 3, 2 und 1 Roßschweif. Berat (Arnaut Beligrad), feste Stadt in türk. Albanien, am Ergent, im Paschalik Avlona, 12000 E.; wichtiger Handelsplatz. Hier Schlacht 1383, durch welche Murad I. Albanien unterwarf. Beraun, böhmische Stadt im Prager Kreise, Bezirkshauptmannschaft Smichow, am Zusammenfluß der Littawka und Beraunka (bis B. Mies genannt), 3000 E.; Piaristenkloster, Gymnasium, Maschinenfabrik und Töpferei; in der Nähe Marmorbrüche und Steinkohlenbergwerke. Berauschende Cur, Branntweincur, das Verfahren, Branntweinsäufer von ihrem Hange dadurch zu heilen, daß man ihnen keine Speise und kein Getränke reicht, in das nicht Branntwein gemischt wäre. Dadurch erzeugt sich ein Eckel gegen den Branntwein und die ehemalige Liebe zu diesem Getränke verwandelt sich in Abscheu; Berzelius erfand diese Cur, die sicher helfen soll, jedoch unter Umständen gefährlich werden kann. Berber Baschi, der Oberbarbier des Sultans, ordnet und salbt dessen Bart, ist eine angesehene Person und gehört zu den 12 Aeltesten der innern Kammer, welche zum hohen Dienste bereit stehen. Berberei, die Küstenstaaten des nördl. Afrika mit Ausschluß Aegyptens, vom Mittelmeere bis an die Sahara reichend. Sie ist von dem Atlas in mehrfachen Längenzügen von West nach Ost durchzogen, diese selbst durch viele Querthäler gespalten, so daß das Terrain sehr zerrissen erscheint. Große Flüsse können sich bei dem mit dem Gebirge parallelen Laufe des Meeres und der Wüste nicht bilden; sie sind Küstenflüsse oder verrinnen im Sande der Wüste oder in einem der vielen Salzseen. Das Klima ist nach der Erhebung des Bodens sehr verschieden; das Gebirge kennt Winterkälte und Schneestürme und selbst das tiefer liegende Land hat oft empfindlichen Temperaturwechsel; im Ganzen ist es der Uebergang von dem gemäßigten Klima zum tropischen; Weizen und Weintraube gedeihen neben den Südfrüchten, der Baumwolle und Dattelpalme; letztere ist besonders auf den Oasen am Wüstenrand sehr zahlreich und wird von den Einwohnern sehr sorgfältig und verständig gepflegt. Dasselbe Verhältniß zeigt die Thierwelt; Pferd, Rind, Schaf, Ziege, Kameel, Eber u. s. w. leben neben Löwen, Panther, Schakal, Hyäne und Affen. Der metallische Reichthum des Atlas ist noch nicht bekannt, scheint jedoch nicht sehr bedeutend zu sein. Die Ureinwohner, die Berbern, von welchen das Land den Namen hat, bewohnen besonders das Gebirge; in den Städten ist die maurische Bevölkerung vorherrschend, in den Ebenen die eingewanderte arabische; im Gebiete von Algier nimmt seit 1830 die europ. Bevölkerung jährlich mehr zu. Im Alterthum siedelten sich um das Jahr 900 v. Chr. bereits Phönicier an. Die eine Kolonie derselben, Karthago, bedeckte die Küste mit einigen hundert Töchterstädten und brachte den Numidiern und Mauren ihre Cultur; an der Gränze gegen Aegypten gründeten die Griechen die 5 Städte in der Cyrenaika. Im letzten Jahrh. v. Chr. traten die Römer ein und dies in solcher Anzahl, daß die latein. Sprache die herrschende wurde. Damals war Nordafrika so angebaut, daß es für Rom eine Kornkammer wurde; die zahlreichen und großartigen Ruinen, die sich überall diesseits des Atlas finden, zeugen für die Menge und Größe der Städte. Das Christenthum verbreitete sich sehr schnell und die afrikan. Kirche hatte 400 Bisthümer und Kirchenväter wie St. Cyprian und St. Augustin. Nach der Theilung des röm. Reichs zählte die B. zu dem abendländ. Reiche; 429 n. Chr. wurde sie von den Vandalen erobert, welche 533 von dem byzantin. Feldherrn Belisar unterworfen wurden. Gegen Ende des 7. Jahrhunderts drangen die Araber ein, eroberten außer dem Gebirge alles Land, bevölkerten die Ebenen mit ihren Stämmen und vernichteten das Christenthum bis auf die letzte Spur. Von dem Khalifate trennte sich die B. frühe und in Tripolis, Tunis, Algier und Marokko herrschten periodische und theilweise glänzende Dynastien. Als die osman. Türken die Uebermacht am östl. Mittelmeere errangen, erstreckte sich ihr Einfluß bis

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-08-19T11:47:14Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-08-19T11:47:14Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon01_1857
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon01_1857/488
Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 487. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon01_1857/488>, abgerufen am 25.11.2024.