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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857.

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1841: "Anleitung zur Kenntniß der allgemeinen Welt- und Völkergeschichte" 4 Bde. 1787-1807; "Grundriß der Archäologie" 1816; übersetzte Mouradgea d'Ohssons "Schilderung des ottomanischen Reichs"; Goldsmith's "Geschichte der Griechen"; Fergusons "Geschichte der röm. Republik". - B., Joh. Ludwig, Sohn des Vorigen, geb. 1786, 1812 Professor in Königsberg, 1815 Professor in Leipzig, seit 1825 Senior des Schöppenstuhls daselbst und 1837 Präsident des Appellationsgerichts. Er besorgte 2 Ausgaben des Corpus juris civilis.


Beck, Karl, Dichter, geb. 1817 zu Baja in Ungarn, Sohn eines jüdischen Kaufmannes, studierte zuerst in Wien Medicin, trieb dann die Handlung, die er aber bald wieder verließ, um in Leipzig ganz der Poesie zu leben, später in Berlin u. Wien. Schrieb: "Nächte. Gepanzerte Lieder" 1838; "Der fahrende Poet"; "Stille Lieder"; "Janko, der ungarische Roßhirt" u. A. B. hat Phantasie und dichterische Sprache, aber in seiner Weltanschauung ist Unklarheit und Verstimmung. "Gesammelte Gedichte" 2. Aufl. 1845.


Beck, Heinrich, berühmter Schauspieler, geb. 1760 in Gotha, wo er 1777 zur Bühne ging, später in Mannheim (mit Iffland, vertraut mit Schiller), 1800 Oberregisseur in München, wo er 1803 st. Schrieb einige Dramen, von denen die "Schachmaschine" und die "Quälgeister" sich am längsten hielten.


Becken, kommt außer dem Menschen nur bei den 3 obersten Klassen der Wirbelthiere vor und bildet bei denselben denjenigen Theil des Knochengerüstes, welcher die inneren Geschlechtstheile, den unteren Theil des Darmkanales umschließt und den hinteren Extremitäten oder Bauchgliedern zum Anfange dient. Bei dem Menschen besteht es aus 4 Knochen: nach hinten dem Kreuzbein (os sacrum) und dessen Verlängerung (os coccigis); zu beiden Seiten liegen die flachen Hüftbeine (ossa innominata), welche nach vorn sich verlängernd und dort an einander stoßend das Schambein (os pubis) und den Schambeinbogen bilden. Bei dem menschl. Becken wechselt das Verhältniß der Quer- und Längendurchmesser im Beckenkanal an verschiedenen Stellen, bei den Säugethieren aber bleibt er sich gleich; deßwegen muß bei dem Geburtsakte das Kind sich spiralförmig drehen, während bei den Säugethieren das Junge gerade vorgeschoben wird. Das männliche Becken ist höher und enger, das weibliche niedriger und weiter, so daß schon dadurch an einem Skelette das Geschlecht unterschieden werden kann. In geburtshilflicher Beziehung theilt man das Becken in das obere und große und das untere oder kleine; beide sind durch die Linie des sogenannten Beckeneingangs (apertura pelvis superior) getrennt. Das kleine B. besonders ist bei der Geburtshilfe von Wichtigkeit; ein regelmäßiges weibliches Becken hat im Beckeneingang 4'' Durchmesser von hinten nach vorne (dies ist die sogenannte linea conjugata), 5'' von Seite zu Seite, 41/2'' in den schiefen Durchmessern. Die sogenannte mittlere Apertur, die weiteste Stelle im Becken, mißt nahezu sowohl im Quer- als Längendurchmesser 41/2'', die untere Apertur oder engste Stelle, der Ausgang des Beckens, 33/4'' im Quer- und 4'' im Längendurchmesser.


Becken, musikalisches Instrument; bestehend aus 2 Metallscheiben, die an einander geschlagen einen grellen, klirrenden Ton geben; bei der Janitscharenmusik gebraucht.


Beckenmesser (Pelvimeter), ein geburtshilfliches Instrument, das dazu dient, die Dimensionen des weiblichen Beckens, besonders den geraden Durchmesser (die Conjugata), zu ermitteln u. zu messen. Noch immer aber ist, bei einiger Uebung, der Finger der sicherste Beckenmesser.


Becker, Gottfried Wilh., geb. 1778 zu Leipzig, seit 1801 prakt. Arzt daselbst; zugleich medicin. Schriftsteller u. Uebersetzer mehrerer französ. und engl. medicin. Werke. 1833 der Heilkunde entsagend lebte er ganz der Schriftstellerei: "Gemälde von Leipzig" 1823; "Der Freiheitskampf der Polen" 1831; "Ausflug nach der Ostsee" 1838; "Napoleon, dargestellt nach den besten Quellen" 3. Aufl. 1846; "Politisches

1841: „Anleitung zur Kenntniß der allgemeinen Welt- und Völkergeschichte“ 4 Bde. 1787–1807; „Grundriß der Archäologie“ 1816; übersetzte Mouradgea dʼOhssons „Schilderung des ottomanischen Reichs“; Goldsmithʼs „Geschichte der Griechen“; Fergusons „Geschichte der röm. Republik“. – B., Joh. Ludwig, Sohn des Vorigen, geb. 1786, 1812 Professor in Königsberg, 1815 Professor in Leipzig, seit 1825 Senior des Schöppenstuhls daselbst und 1837 Präsident des Appellationsgerichts. Er besorgte 2 Ausgaben des Corpus juris civilis.


Beck, Karl, Dichter, geb. 1817 zu Baja in Ungarn, Sohn eines jüdischen Kaufmannes, studierte zuerst in Wien Medicin, trieb dann die Handlung, die er aber bald wieder verließ, um in Leipzig ganz der Poesie zu leben, später in Berlin u. Wien. Schrieb: „Nächte. Gepanzerte Lieder“ 1838; „Der fahrende Poet“; „Stille Lieder“; „Janko, der ungarische Roßhirt“ u. A. B. hat Phantasie und dichterische Sprache, aber in seiner Weltanschauung ist Unklarheit und Verstimmung. „Gesammelte Gedichte“ 2. Aufl. 1845.


Beck, Heinrich, berühmter Schauspieler, geb. 1760 in Gotha, wo er 1777 zur Bühne ging, später in Mannheim (mit Iffland, vertraut mit Schiller), 1800 Oberregisseur in München, wo er 1803 st. Schrieb einige Dramen, von denen die „Schachmaschine“ und die „Quälgeister“ sich am längsten hielten.


Becken, kommt außer dem Menschen nur bei den 3 obersten Klassen der Wirbelthiere vor und bildet bei denselben denjenigen Theil des Knochengerüstes, welcher die inneren Geschlechtstheile, den unteren Theil des Darmkanales umschließt und den hinteren Extremitäten oder Bauchgliedern zum Anfange dient. Bei dem Menschen besteht es aus 4 Knochen: nach hinten dem Kreuzbein (os sacrum) und dessen Verlängerung (os coccigis); zu beiden Seiten liegen die flachen Hüftbeine (ossa innominata), welche nach vorn sich verlängernd und dort an einander stoßend das Schambein (os pubis) und den Schambeinbogen bilden. Bei dem menschl. Becken wechselt das Verhältniß der Quer- und Längendurchmesser im Beckenkanal an verschiedenen Stellen, bei den Säugethieren aber bleibt er sich gleich; deßwegen muß bei dem Geburtsakte das Kind sich spiralförmig drehen, während bei den Säugethieren das Junge gerade vorgeschoben wird. Das männliche Becken ist höher und enger, das weibliche niedriger und weiter, so daß schon dadurch an einem Skelette das Geschlecht unterschieden werden kann. In geburtshilflicher Beziehung theilt man das Becken in das obere und große und das untere oder kleine; beide sind durch die Linie des sogenannten Beckeneingangs (apertura pelvis superior) getrennt. Das kleine B. besonders ist bei der Geburtshilfe von Wichtigkeit; ein regelmäßiges weibliches Becken hat im Beckeneingang 4'' Durchmesser von hinten nach vorne (dies ist die sogenannte linea conjugata), 5'' von Seite zu Seite, 41/2'' in den schiefen Durchmessern. Die sogenannte mittlere Apertur, die weiteste Stelle im Becken, mißt nahezu sowohl im Quer- als Längendurchmesser 41/2'', die untere Apertur oder engste Stelle, der Ausgang des Beckens, 33/4'' im Quer- und 4'' im Längendurchmesser.


Becken, musikalisches Instrument; bestehend aus 2 Metallscheiben, die an einander geschlagen einen grellen, klirrenden Ton geben; bei der Janitscharenmusik gebraucht.


Beckenmesser (Pelvimeter), ein geburtshilfliches Instrument, das dazu dient, die Dimensionen des weiblichen Beckens, besonders den geraden Durchmesser (die Conjugata), zu ermitteln u. zu messen. Noch immer aber ist, bei einiger Uebung, der Finger der sicherste Beckenmesser.


Becker, Gottfried Wilh., geb. 1778 zu Leipzig, seit 1801 prakt. Arzt daselbst; zugleich medicin. Schriftsteller u. Uebersetzer mehrerer französ. und engl. medicin. Werke. 1833 der Heilkunde entsagend lebte er ganz der Schriftstellerei: „Gemälde von Leipzig“ 1823; „Der Freiheitskampf der Polen“ 1831; „Ausflug nach der Ostsee“ 1838; „Napoleon, dargestellt nach den besten Quellen“ 3. Aufl. 1846; „Politisches

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[451/0452] 1841: „Anleitung zur Kenntniß der allgemeinen Welt- und Völkergeschichte“ 4 Bde. 1787–1807; „Grundriß der Archäologie“ 1816; übersetzte Mouradgea dʼOhssons „Schilderung des ottomanischen Reichs“; Goldsmithʼs „Geschichte der Griechen“; Fergusons „Geschichte der röm. Republik“. – B., Joh. Ludwig, Sohn des Vorigen, geb. 1786, 1812 Professor in Königsberg, 1815 Professor in Leipzig, seit 1825 Senior des Schöppenstuhls daselbst und 1837 Präsident des Appellationsgerichts. Er besorgte 2 Ausgaben des Corpus juris civilis. Beck, Karl, Dichter, geb. 1817 zu Baja in Ungarn, Sohn eines jüdischen Kaufmannes, studierte zuerst in Wien Medicin, trieb dann die Handlung, die er aber bald wieder verließ, um in Leipzig ganz der Poesie zu leben, später in Berlin u. Wien. Schrieb: „Nächte. Gepanzerte Lieder“ 1838; „Der fahrende Poet“; „Stille Lieder“; „Janko, der ungarische Roßhirt“ u. A. B. hat Phantasie und dichterische Sprache, aber in seiner Weltanschauung ist Unklarheit und Verstimmung. „Gesammelte Gedichte“ 2. Aufl. 1845. Beck, Heinrich, berühmter Schauspieler, geb. 1760 in Gotha, wo er 1777 zur Bühne ging, später in Mannheim (mit Iffland, vertraut mit Schiller), 1800 Oberregisseur in München, wo er 1803 st. Schrieb einige Dramen, von denen die „Schachmaschine“ und die „Quälgeister“ sich am längsten hielten. Becken, kommt außer dem Menschen nur bei den 3 obersten Klassen der Wirbelthiere vor und bildet bei denselben denjenigen Theil des Knochengerüstes, welcher die inneren Geschlechtstheile, den unteren Theil des Darmkanales umschließt und den hinteren Extremitäten oder Bauchgliedern zum Anfange dient. Bei dem Menschen besteht es aus 4 Knochen: nach hinten dem Kreuzbein (os sacrum) und dessen Verlängerung (os coccigis); zu beiden Seiten liegen die flachen Hüftbeine (ossa innominata), welche nach vorn sich verlängernd und dort an einander stoßend das Schambein (os pubis) und den Schambeinbogen bilden. Bei dem menschl. Becken wechselt das Verhältniß der Quer- und Längendurchmesser im Beckenkanal an verschiedenen Stellen, bei den Säugethieren aber bleibt er sich gleich; deßwegen muß bei dem Geburtsakte das Kind sich spiralförmig drehen, während bei den Säugethieren das Junge gerade vorgeschoben wird. Das männliche Becken ist höher und enger, das weibliche niedriger und weiter, so daß schon dadurch an einem Skelette das Geschlecht unterschieden werden kann. In geburtshilflicher Beziehung theilt man das Becken in das obere und große und das untere oder kleine; beide sind durch die Linie des sogenannten Beckeneingangs (apertura pelvis superior) getrennt. Das kleine B. besonders ist bei der Geburtshilfe von Wichtigkeit; ein regelmäßiges weibliches Becken hat im Beckeneingang 4'' Durchmesser von hinten nach vorne (dies ist die sogenannte linea conjugata), 5'' von Seite zu Seite, 41/2'' in den schiefen Durchmessern. Die sogenannte mittlere Apertur, die weiteste Stelle im Becken, mißt nahezu sowohl im Quer- als Längendurchmesser 41/2'', die untere Apertur oder engste Stelle, der Ausgang des Beckens, 33/4'' im Quer- und 4'' im Längendurchmesser. Becken, musikalisches Instrument; bestehend aus 2 Metallscheiben, die an einander geschlagen einen grellen, klirrenden Ton geben; bei der Janitscharenmusik gebraucht. Beckenmesser (Pelvimeter), ein geburtshilfliches Instrument, das dazu dient, die Dimensionen des weiblichen Beckens, besonders den geraden Durchmesser (die Conjugata), zu ermitteln u. zu messen. Noch immer aber ist, bei einiger Uebung, der Finger der sicherste Beckenmesser. Becker, Gottfried Wilh., geb. 1778 zu Leipzig, seit 1801 prakt. Arzt daselbst; zugleich medicin. Schriftsteller u. Uebersetzer mehrerer französ. und engl. medicin. Werke. 1833 der Heilkunde entsagend lebte er ganz der Schriftstellerei: „Gemälde von Leipzig“ 1823; „Der Freiheitskampf der Polen“ 1831; „Ausflug nach der Ostsee“ 1838; „Napoleon, dargestellt nach den besten Quellen“ 3. Aufl. 1846; „Politisches

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 451. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon01_1857/452>, abgerufen am 25.11.2024.