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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857.

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und eidgenössische Stellung. Er schrieb unter anderm: "Erlebnisse auf dem Felde der Politik" 1844; "die Schweiz im Jahre 1842." "Die Schweiz in ihren Kämpfen und Umgestaltungen von 1830-1850."


Baumgärtner, Karl Heinrich, geb. 1798, Professor der medicin. Klinik in Freiburg seit 1824, ausgezeichneter Arzt und Physiolog, der eigentliche Urheber der Zellentheorie. Schriften: "Behandlung der Fieber" 1827; "Beobachtungen über Nerven und Blut" 1836; "Dualistisches System der Medicin" 1837; "Krankenphysiognomik" mit Atlas 1839; "Handbuch der speziellen Krankheits- u. Heilungslehre" 4. Aufl. 1847; "Neue Behandlung der Lungenentzündung und Abortivmethode" 1850; "Lehrbuch der Physiologie nebst physiologischem Atlas" 1853.


Baumgut heißt ein Grundstück, welches mit Obstbäumen besetzt ist und daraus den Hauptertrag abwerfen soll; der übrige Boden wird gewöhnlich zu Gras niedergelegt. Der Boden muß kräftig sein, der Untergrund nicht undurchlassend aber auch nicht Kiesboden, die Lage südl. oder südöstlich, dem Zugwinde nicht ausgesetzt. Bei der Anlage eines B. ist der Boden tief zu pflügen und dann zu behacken und mit altem Dünger zu versorgen; die Bäume dürfen einander ja nicht zu nahe gepflanzt werden. Später behacke man die Bäume öfters auf 3-4 Fuß Entfernung vom Stamm, unterlasse aber das unsinnige Düngen unmittelbar um den Stamm, wo keine Saugwurzeln sind; einem ermatteten Baume kommt man durch einen kräftigen Düngerguß auf 8-10' Entfernung vom Stamme zu Hilfe. Das Ausputzen der Bäume geschehe alle 3 bis 4 Jahre gründlich, jährlich aber das Ausschneiden der falschstehenden und namentlich der wilden Triebe.


Baumkauz, Nachteule, Waldeule (Strix Aluco), zur Ordnung der Raubvögel gehörend, Abtheilung Nachtraubvögel. Diese Eule ist von ziemlicher Größe, Männchen graulich, Weibchen rostbraun; Kopf, Augen und Schnabel sind in einen Federschleier gehüllt, den sie aufheben und sinken lassen kann. Sie wohnt in hohlen Bäumen und lebt von Vögeln, Mäusen, auf welch letztere sie selbst in Scheunen Jagd macht. Ihre Stimme ist häßlich kreischend, wie hohles Jauchzen.


Baumkitt, -salbe, -wachs, dienen zur Bedeckung größerer oder kleinerer Wunden an Obstbäumen; die einfachste und beste Salbe ist die sog. onguent de St. Fiacre aus gleichen Theilen eines schweren zähen Bodens und Kuhfladen, wohl durcheinander geknetet bis zum steifen Brei; sie dient auch zum Pfropfen vorzüglich, wenn ein Papiersetzen darüber gebunden wird. Der Christ'sche Kitt wird bereitet aus 1 Thl. gepulvertem Lehm, 1 Thl. frischem Kuhfladen und etwas getrockneten und verzupften Kuhhaaren, alles zu einem steifen Brei durchgeknetet und dann noch 1 Thl. warm gemachten Terpentins darunter gemengt. Man bewahrt die Mischung in einem mit einer Blase zugebundenen Topfe an einem feuchten Orte auf. - Vor der Anwendung aller solcher Salben und Kitte müssen die Wunden immer bis auf's Leben und ganz glatt ausgeschnitten werden, namentlich auch an den Rändern, weil sie sich sonst vor der Zeit wieder lösen. Der Forsyth'sche, Edelkranz'sche, Grunert'sche u. a. dgl. Kitte sind vielfacher zusammengesetzt und leisten nicht mehr, als die beiden obigen. - B.wachs oder Pfropfwachs wird der Hauptsache nach bereitet aus einer Mischung von 2 Thl. Wachs, 1 Thl. dicken Terpentin und 1 Thl. Harz, nach dem Flüssigmachen noch einige Löffel Baumöl zugesetzt. Die meisten andern B.wachssorten sind viel zu spröde aus Mangel an fettem Oel oder Talg.


Baumkrankheiten, s. Brand, Krebs, Harzfluß, Kräuselsucht, Rost u. s. w.


Baumläufer (Certhia), eine Gattung Vögel aus der Ordnung der Klettervögel, mit dünnem, gebogenem Schnabel und steifem Kletterschwanze. Sie leben fast beständig auf Bäumen und klettern gut aufwärts. Ihre Nahrung sind Insekten und deren Eier und Larven, die sie aus den Ritzen der Rinde hervorsuchen. Der gemeine B. (Certhia familiaris), oben heller, rostfarb und schwarz gefleckt, über 5 Zoll lang. Gemein in

und eidgenössische Stellung. Er schrieb unter anderm: „Erlebnisse auf dem Felde der Politik“ 1844; „die Schweiz im Jahre 1842.“ „Die Schweiz in ihren Kämpfen und Umgestaltungen von 1830–1850.“


Baumgärtner, Karl Heinrich, geb. 1798, Professor der medicin. Klinik in Freiburg seit 1824, ausgezeichneter Arzt und Physiolog, der eigentliche Urheber der Zellentheorie. Schriften: „Behandlung der Fieber“ 1827; „Beobachtungen über Nerven und Blut“ 1836; „Dualistisches System der Medicin“ 1837; „Krankenphysiognomik“ mit Atlas 1839; „Handbuch der speziellen Krankheits- u. Heilungslehre“ 4. Aufl. 1847; „Neue Behandlung der Lungenentzündung und Abortivmethode“ 1850; „Lehrbuch der Physiologie nebst physiologischem Atlas“ 1853.


Baumgut heißt ein Grundstück, welches mit Obstbäumen besetzt ist und daraus den Hauptertrag abwerfen soll; der übrige Boden wird gewöhnlich zu Gras niedergelegt. Der Boden muß kräftig sein, der Untergrund nicht undurchlassend aber auch nicht Kiesboden, die Lage südl. oder südöstlich, dem Zugwinde nicht ausgesetzt. Bei der Anlage eines B. ist der Boden tief zu pflügen und dann zu behacken und mit altem Dünger zu versorgen; die Bäume dürfen einander ja nicht zu nahe gepflanzt werden. Später behacke man die Bäume öfters auf 3–4 Fuß Entfernung vom Stamm, unterlasse aber das unsinnige Düngen unmittelbar um den Stamm, wo keine Saugwurzeln sind; einem ermatteten Baume kommt man durch einen kräftigen Düngerguß auf 8–10' Entfernung vom Stamme zu Hilfe. Das Ausputzen der Bäume geschehe alle 3 bis 4 Jahre gründlich, jährlich aber das Ausschneiden der falschstehenden und namentlich der wilden Triebe.


Baumkauz, Nachteule, Waldeule (Strix Aluco), zur Ordnung der Raubvögel gehörend, Abtheilung Nachtraubvögel. Diese Eule ist von ziemlicher Größe, Männchen graulich, Weibchen rostbraun; Kopf, Augen und Schnabel sind in einen Federschleier gehüllt, den sie aufheben und sinken lassen kann. Sie wohnt in hohlen Bäumen und lebt von Vögeln, Mäusen, auf welch letztere sie selbst in Scheunen Jagd macht. Ihre Stimme ist häßlich kreischend, wie hohles Jauchzen.


Baumkitt, -salbe, -wachs, dienen zur Bedeckung größerer oder kleinerer Wunden an Obstbäumen; die einfachste und beste Salbe ist die sog. onguent de St. Fiacre aus gleichen Theilen eines schweren zähen Bodens und Kuhfladen, wohl durcheinander geknetet bis zum steifen Brei; sie dient auch zum Pfropfen vorzüglich, wenn ein Papiersetzen darüber gebunden wird. Der Christʼsche Kitt wird bereitet aus 1 Thl. gepulvertem Lehm, 1 Thl. frischem Kuhfladen und etwas getrockneten und verzupften Kuhhaaren, alles zu einem steifen Brei durchgeknetet und dann noch 1 Thl. warm gemachten Terpentins darunter gemengt. Man bewahrt die Mischung in einem mit einer Blase zugebundenen Topfe an einem feuchten Orte auf. – Vor der Anwendung aller solcher Salben und Kitte müssen die Wunden immer bis aufʼs Leben und ganz glatt ausgeschnitten werden, namentlich auch an den Rändern, weil sie sich sonst vor der Zeit wieder lösen. Der Forsythʼsche, Edelkranzʼsche, Grunertʼsche u. a. dgl. Kitte sind vielfacher zusammengesetzt und leisten nicht mehr, als die beiden obigen. – B.wachs oder Pfropfwachs wird der Hauptsache nach bereitet aus einer Mischung von 2 Thl. Wachs, 1 Thl. dicken Terpentin und 1 Thl. Harz, nach dem Flüssigmachen noch einige Löffel Baumöl zugesetzt. Die meisten andern B.wachssorten sind viel zu spröde aus Mangel an fettem Oel oder Talg.


Baumkrankheiten, s. Brand, Krebs, Harzfluß, Kräuselsucht, Rost u. s. w.


Baumläufer (Certhia), eine Gattung Vögel aus der Ordnung der Klettervögel, mit dünnem, gebogenem Schnabel und steifem Kletterschwanze. Sie leben fast beständig auf Bäumen und klettern gut aufwärts. Ihre Nahrung sind Insekten und deren Eier und Larven, die sie aus den Ritzen der Rinde hervorsuchen. Der gemeine B. (Certhia familiaris), oben heller, rostfarb und schwarz gefleckt, über 5 Zoll lang. Gemein in

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[437/0438] und eidgenössische Stellung. Er schrieb unter anderm: „Erlebnisse auf dem Felde der Politik“ 1844; „die Schweiz im Jahre 1842.“ „Die Schweiz in ihren Kämpfen und Umgestaltungen von 1830–1850.“ Baumgärtner, Karl Heinrich, geb. 1798, Professor der medicin. Klinik in Freiburg seit 1824, ausgezeichneter Arzt und Physiolog, der eigentliche Urheber der Zellentheorie. Schriften: „Behandlung der Fieber“ 1827; „Beobachtungen über Nerven und Blut“ 1836; „Dualistisches System der Medicin“ 1837; „Krankenphysiognomik“ mit Atlas 1839; „Handbuch der speziellen Krankheits- u. Heilungslehre“ 4. Aufl. 1847; „Neue Behandlung der Lungenentzündung und Abortivmethode“ 1850; „Lehrbuch der Physiologie nebst physiologischem Atlas“ 1853. Baumgut heißt ein Grundstück, welches mit Obstbäumen besetzt ist und daraus den Hauptertrag abwerfen soll; der übrige Boden wird gewöhnlich zu Gras niedergelegt. Der Boden muß kräftig sein, der Untergrund nicht undurchlassend aber auch nicht Kiesboden, die Lage südl. oder südöstlich, dem Zugwinde nicht ausgesetzt. Bei der Anlage eines B. ist der Boden tief zu pflügen und dann zu behacken und mit altem Dünger zu versorgen; die Bäume dürfen einander ja nicht zu nahe gepflanzt werden. Später behacke man die Bäume öfters auf 3–4 Fuß Entfernung vom Stamm, unterlasse aber das unsinnige Düngen unmittelbar um den Stamm, wo keine Saugwurzeln sind; einem ermatteten Baume kommt man durch einen kräftigen Düngerguß auf 8–10' Entfernung vom Stamme zu Hilfe. Das Ausputzen der Bäume geschehe alle 3 bis 4 Jahre gründlich, jährlich aber das Ausschneiden der falschstehenden und namentlich der wilden Triebe. Baumkauz, Nachteule, Waldeule (Strix Aluco), zur Ordnung der Raubvögel gehörend, Abtheilung Nachtraubvögel. Diese Eule ist von ziemlicher Größe, Männchen graulich, Weibchen rostbraun; Kopf, Augen und Schnabel sind in einen Federschleier gehüllt, den sie aufheben und sinken lassen kann. Sie wohnt in hohlen Bäumen und lebt von Vögeln, Mäusen, auf welch letztere sie selbst in Scheunen Jagd macht. Ihre Stimme ist häßlich kreischend, wie hohles Jauchzen. Baumkitt, -salbe, -wachs, dienen zur Bedeckung größerer oder kleinerer Wunden an Obstbäumen; die einfachste und beste Salbe ist die sog. onguent de St. Fiacre aus gleichen Theilen eines schweren zähen Bodens und Kuhfladen, wohl durcheinander geknetet bis zum steifen Brei; sie dient auch zum Pfropfen vorzüglich, wenn ein Papiersetzen darüber gebunden wird. Der Christʼsche Kitt wird bereitet aus 1 Thl. gepulvertem Lehm, 1 Thl. frischem Kuhfladen und etwas getrockneten und verzupften Kuhhaaren, alles zu einem steifen Brei durchgeknetet und dann noch 1 Thl. warm gemachten Terpentins darunter gemengt. Man bewahrt die Mischung in einem mit einer Blase zugebundenen Topfe an einem feuchten Orte auf. – Vor der Anwendung aller solcher Salben und Kitte müssen die Wunden immer bis aufʼs Leben und ganz glatt ausgeschnitten werden, namentlich auch an den Rändern, weil sie sich sonst vor der Zeit wieder lösen. Der Forsythʼsche, Edelkranzʼsche, Grunertʼsche u. a. dgl. Kitte sind vielfacher zusammengesetzt und leisten nicht mehr, als die beiden obigen. – B.wachs oder Pfropfwachs wird der Hauptsache nach bereitet aus einer Mischung von 2 Thl. Wachs, 1 Thl. dicken Terpentin und 1 Thl. Harz, nach dem Flüssigmachen noch einige Löffel Baumöl zugesetzt. Die meisten andern B.wachssorten sind viel zu spröde aus Mangel an fettem Oel oder Talg. Baumkrankheiten, s. Brand, Krebs, Harzfluß, Kräuselsucht, Rost u. s. w. Baumläufer (Certhia), eine Gattung Vögel aus der Ordnung der Klettervögel, mit dünnem, gebogenem Schnabel und steifem Kletterschwanze. Sie leben fast beständig auf Bäumen und klettern gut aufwärts. Ihre Nahrung sind Insekten und deren Eier und Larven, die sie aus den Ritzen der Rinde hervorsuchen. Der gemeine B. (Certhia familiaris), oben heller, rostfarb und schwarz gefleckt, über 5 Zoll lang. Gemein in

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 437. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon01_1857/438>, abgerufen am 22.11.2024.