Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857.Bartenstein, Stadt in Ostpreußen, Regierungsbezirk Königsberg, 4218 E., Leinweberei, Tuchfabrikation, Gerberei und Töpferei. - Städtchen im württemb. Jaxtkreise, 1200 E.; von ihm nennt sich eine hohenlohische Linie Hohenlohe B. Bartfeld, ungar. königl. Freistadt in der Saroser Gespanschaft, nördl. von Eperies, an der gal. Gränze. 6800 E., Deutsche und Slaven, kath. und prot. Kirche, bedeutender Handel mit Wein, Hanf, Garn und Leinwand. In der Nähe berühmte Heilquellen, sehr reich an Eisen und Kohlensäure, salinisch-alkalisch. Bartgeier, Geieradler (Gypsaetos), eine Gattung Tagraubvögel, zwischen Geier und Adler stehend, Kopf und Hals befiedert, mit steifen, bartigen Borsten zu beiden Seiten des Schnabels. Der gewöhnliche B., Lämmergeier (G. barbatus), hauptsächlich in den Hochgebirgen der Schweiz, Tirols, Asiens und Nordafrikas, 10 Fuß klafternd und 4 Fuß hoch, der größte Vogel der alten Welt, oben schwärzlich mit weißem Strich auf jedem Federschaft, Hals und Unterseite rostgelb; scheu, aber muthig, greift er Gemsen, Schafe, Ziegen, Hasen, Hunde an; die größern stößt er seitwärts in den Abgrund, wodurch er auch dem Menschen gefährlich wird. Nur in der Noth frißt er Aas, horstet sehr hoch auf Absätzen der schroffsten Felsenwände. Barth, preuß. Stadt, nordwestl. von Stralsund, 5200 E., an einem Binnensee, der mit dem Meere in Verbindung steht; Seehandel, Fischerei, Lichter-, Seifen- und Tabaksfabrikation. Barth, Jean, s. Baert. Barth, Christ. Karl, geb. 1775 zu Bayreuth, bayer. Ministerialrath, jetzt im Ruhestand zu Erlangen lebend, machte sich durch mehrere Schriften um die Urgeschichte Deutschlands verdient, z. B. Deutschlands Urgeschichte 2. Ausg. 1840-42, die altdeutsche Religion. 1835. Barth (Barthenheim), altadeliges Geschlecht in Oesterreich, 1810 in den Grafenstand erhoben. Graf Joh. Baptist Ludwig Ehrenreich, Ritter des Maltheser-Ordens, k. k. Kämmerer, niederösterr. Regierungsrath, gest. 1846, hat sich in der Gesetzeskunde und Verwaltung einen angesehenen Namen erworben. Seine bedeutendsten Arbeiten sind "das politische Verhältniß der verschiedenen Obrigkeiten zum Bauernstande in Niederösterreich" 1818, mit Ergänzungsband und Register 1820. "Allgemeine österr. Gewerbs- u. Handelsgesetzkunde", 1824. "Beiträge zur polit. Gesetzeskunde im österr. Kaiserstaate", 1823. "System der österr. administrativen Polizei", 1830. Barthe, Felix, geb. 1795 zu Narbonne, Advokat, machte sich durch die Vertheidigung polit. Verbrecher populär, war Mitglied geheimer Gesellschaften. war nach der Julirevolution zweimal Justizminister, setzte 1834 das scharfe und nothwendige Gesetz gegen die geheimen Verbindungen durch, bekämpfte die Opposition mit Leidenschaft und verlor seine Popularität, da in Frankreich nur Opposition gegen die Regierung populär macht, 1853 wurde er Präsident des Rechnungshofes. Barthelemy, Jean Jacque, geb. 1716 zu Cassis in der Provence, ist der Verfasser der bekannten "Reise des jungen Anarchasis in Griechenland"; erschilderte darin die Verfassung, Gesetze, Sitten u. s. w. der Griechen zur Zeit des Epaminondas im Gewande einer romantischen Erzählung und paßte diesen Stoff dadurch dem Geschmacke des größeren Publikums an; die "Reise" wurde auch in alle europäischen Sprachen übersetzt. B. st. 1795. Barthelemy, Francois, geb. 1750 zu Aubagne, während der Revolution Gesandter in der Schweiz, schloß 1795 den Baseler Frieden, hierauf den mit Spanien und Hessenkassel. 1796 kam er in das Directorium, wurde 1797 als Royalist (18 Fructidor) zur Deportation verurtheilt, entkam aber nach England, Napoleon rief ihn zurück, B. nahm aber seitdem nie mehr eine wichtige Stellung ein; einzig 1819 machte er sich in der Pairskammer durch einen Antrag auf Beschränkung des Wahlgesetzes bemerklich, st. 1830 den 3. April. Barthelemy, St. Hilaire, geb. 1805 zu Paris, seit 1838 Professor der klassischen Philosophie am College de France; 1839 Mitglied des Instituts, hat sich Bartenstein, Stadt in Ostpreußen, Regierungsbezirk Königsberg, 4218 E., Leinweberei, Tuchfabrikation, Gerberei und Töpferei. – Städtchen im württemb. Jaxtkreise, 1200 E.; von ihm nennt sich eine hohenlohische Linie Hohenlohe B. Bartfeld, ungar. königl. Freistadt in der Saroser Gespanschaft, nördl. von Eperies, an der gal. Gränze. 6800 E., Deutsche und Slaven, kath. und prot. Kirche, bedeutender Handel mit Wein, Hanf, Garn und Leinwand. In der Nähe berühmte Heilquellen, sehr reich an Eisen und Kohlensäure, salinisch-alkalisch. Bartgeier, Geieradler (Gypsaëtos), eine Gattung Tagraubvögel, zwischen Geier und Adler stehend, Kopf und Hals befiedert, mit steifen, bartigen Borsten zu beiden Seiten des Schnabels. Der gewöhnliche B., Lämmergeier (G. barbatus), hauptsächlich in den Hochgebirgen der Schweiz, Tirols, Asiens und Nordafrikas, 10 Fuß klafternd und 4 Fuß hoch, der größte Vogel der alten Welt, oben schwärzlich mit weißem Strich auf jedem Federschaft, Hals und Unterseite rostgelb; scheu, aber muthig, greift er Gemsen, Schafe, Ziegen, Hasen, Hunde an; die größern stößt er seitwärts in den Abgrund, wodurch er auch dem Menschen gefährlich wird. Nur in der Noth frißt er Aas, horstet sehr hoch auf Absätzen der schroffsten Felsenwände. Barth, preuß. Stadt, nordwestl. von Stralsund, 5200 E., an einem Binnensee, der mit dem Meere in Verbindung steht; Seehandel, Fischerei, Lichter-, Seifen- und Tabaksfabrikation. Barth, Jean, s. Baert. Barth, Christ. Karl, geb. 1775 zu Bayreuth, bayer. Ministerialrath, jetzt im Ruhestand zu Erlangen lebend, machte sich durch mehrere Schriften um die Urgeschichte Deutschlands verdient, z. B. Deutschlands Urgeschichte 2. Ausg. 1840–42, die altdeutsche Religion. 1835. Barth (Barthenheim), altadeliges Geschlecht in Oesterreich, 1810 in den Grafenstand erhoben. Graf Joh. Baptist Ludwig Ehrenreich, Ritter des Maltheser-Ordens, k. k. Kämmerer, niederösterr. Regierungsrath, gest. 1846, hat sich in der Gesetzeskunde und Verwaltung einen angesehenen Namen erworben. Seine bedeutendsten Arbeiten sind „das politische Verhältniß der verschiedenen Obrigkeiten zum Bauernstande in Niederösterreich“ 1818, mit Ergänzungsband und Register 1820. „Allgemeine österr. Gewerbs- u. Handelsgesetzkunde“, 1824. „Beiträge zur polit. Gesetzeskunde im österr. Kaiserstaate“, 1823. „System der österr. administrativen Polizei“, 1830. Barthe, Felix, geb. 1795 zu Narbonne, Advokat, machte sich durch die Vertheidigung polit. Verbrecher populär, war Mitglied geheimer Gesellschaften. war nach der Julirevolution zweimal Justizminister, setzte 1834 das scharfe und nothwendige Gesetz gegen die geheimen Verbindungen durch, bekämpfte die Opposition mit Leidenschaft und verlor seine Popularität, da in Frankreich nur Opposition gegen die Regierung populär macht, 1853 wurde er Präsident des Rechnungshofes. Barthélemy, Jean Jacque, geb. 1716 zu Cassis in der Provence, ist der Verfasser der bekannten „Reise des jungen Anarchasis in Griechenland“; erschilderte darin die Verfassung, Gesetze, Sitten u. s. w. der Griechen zur Zeit des Epaminondas im Gewande einer romantischen Erzählung und paßte diesen Stoff dadurch dem Geschmacke des größeren Publikums an; die „Reise“ wurde auch in alle europäischen Sprachen übersetzt. B. st. 1795. Barthélemy, François, geb. 1750 zu Aubagne, während der Revolution Gesandter in der Schweiz, schloß 1795 den Baseler Frieden, hierauf den mit Spanien und Hessenkassel. 1796 kam er in das Directorium, wurde 1797 als Royalist (18 Fructidor) zur Deportation verurtheilt, entkam aber nach England, Napoleon rief ihn zurück, B. nahm aber seitdem nie mehr eine wichtige Stellung ein; einzig 1819 machte er sich in der Pairskammer durch einen Antrag auf Beschränkung des Wahlgesetzes bemerklich, st. 1830 den 3. April. 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Bartenstein, Stadt in Ostpreußen, Regierungsbezirk Königsberg, 4218 E., Leinweberei, Tuchfabrikation, Gerberei und Töpferei. – Städtchen im württemb. Jaxtkreise, 1200 E.; von ihm nennt sich eine hohenlohische Linie Hohenlohe B.
Bartfeld, ungar. königl. Freistadt in der Saroser Gespanschaft, nördl. von Eperies, an der gal. Gränze. 6800 E., Deutsche und Slaven, kath. und prot. Kirche, bedeutender Handel mit Wein, Hanf, Garn und Leinwand. In der Nähe berühmte Heilquellen, sehr reich an Eisen und Kohlensäure, salinisch-alkalisch.
Bartgeier, Geieradler (Gypsaëtos), eine Gattung Tagraubvögel, zwischen Geier und Adler stehend, Kopf und Hals befiedert, mit steifen, bartigen Borsten zu beiden Seiten des Schnabels. Der gewöhnliche B., Lämmergeier (G. barbatus), hauptsächlich in den Hochgebirgen der Schweiz, Tirols, Asiens und Nordafrikas, 10 Fuß klafternd und 4 Fuß hoch, der größte Vogel der alten Welt, oben schwärzlich mit weißem Strich auf jedem Federschaft, Hals und Unterseite rostgelb; scheu, aber muthig, greift er Gemsen, Schafe, Ziegen, Hasen, Hunde an; die größern stößt er seitwärts in den Abgrund, wodurch er auch dem Menschen gefährlich wird. Nur in der Noth frißt er Aas, horstet sehr hoch auf Absätzen der schroffsten Felsenwände.
Barth, preuß. Stadt, nordwestl. von Stralsund, 5200 E., an einem Binnensee, der mit dem Meere in Verbindung steht; Seehandel, Fischerei, Lichter-, Seifen- und Tabaksfabrikation.
Barth, Jean, s. Baert.
Barth, Christ. Karl, geb. 1775 zu Bayreuth, bayer. Ministerialrath, jetzt im Ruhestand zu Erlangen lebend, machte sich durch mehrere Schriften um die Urgeschichte Deutschlands verdient, z. B. Deutschlands Urgeschichte 2. Ausg. 1840–42, die altdeutsche Religion. 1835.
Barth (Barthenheim), altadeliges Geschlecht in Oesterreich, 1810 in den Grafenstand erhoben. Graf Joh. Baptist Ludwig Ehrenreich, Ritter des Maltheser-Ordens, k. k. Kämmerer, niederösterr. Regierungsrath, gest. 1846, hat sich in der Gesetzeskunde und Verwaltung einen angesehenen Namen erworben. Seine bedeutendsten Arbeiten sind „das politische Verhältniß der verschiedenen Obrigkeiten zum Bauernstande in Niederösterreich“ 1818, mit Ergänzungsband und Register 1820. „Allgemeine österr. Gewerbs- u. Handelsgesetzkunde“, 1824. „Beiträge zur polit. Gesetzeskunde im österr. Kaiserstaate“, 1823. „System der österr. administrativen Polizei“, 1830.
Barthe, Felix, geb. 1795 zu Narbonne, Advokat, machte sich durch die Vertheidigung polit. Verbrecher populär, war Mitglied geheimer Gesellschaften. war nach der Julirevolution zweimal Justizminister, setzte 1834 das scharfe und nothwendige Gesetz gegen die geheimen Verbindungen durch, bekämpfte die Opposition mit Leidenschaft und verlor seine Popularität, da in Frankreich nur Opposition gegen die Regierung populär macht, 1853 wurde er Präsident des Rechnungshofes.
Barthélemy, Jean Jacque, geb. 1716 zu Cassis in der Provence, ist der Verfasser der bekannten „Reise des jungen Anarchasis in Griechenland“; erschilderte darin die Verfassung, Gesetze, Sitten u. s. w. der Griechen zur Zeit des Epaminondas im Gewande einer romantischen Erzählung und paßte diesen Stoff dadurch dem Geschmacke des größeren Publikums an; die „Reise“ wurde auch in alle europäischen Sprachen übersetzt. B. st. 1795.
Barthélemy, François, geb. 1750 zu Aubagne, während der Revolution Gesandter in der Schweiz, schloß 1795 den Baseler Frieden, hierauf den mit Spanien und Hessenkassel. 1796 kam er in das Directorium, wurde 1797 als Royalist (18 Fructidor) zur Deportation verurtheilt, entkam aber nach England, Napoleon rief ihn zurück, B. nahm aber seitdem nie mehr eine wichtige Stellung ein; einzig 1819 machte er sich in der Pairskammer durch einen Antrag auf Beschränkung des Wahlgesetzes bemerklich, st. 1830 den 3. April.
Barthélemy, St. Hilaire, geb. 1805 zu Paris, seit 1838 Professor der klassischen Philosophie am Collège de France; 1839 Mitglied des Instituts, hat sich
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