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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857.

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hat Klopstock, Gerstenberg, Denis u. s. w. den Namen Barde in Deutschland eingeführt in der irrigen Meinung, die altdeutschen Sänger seien ebenfalls Barden genannt worden; Bardiet hieß dann vorzüglich ein kriegerisches Lied.


Bardesanes, syrischer Gnostiker im 2. Jahrh., lehrte 2 ewige Urwesen, den unbekannten Vater und die Materie, aus der sich das Böse entwickelt, während aus jenem 7 Aeonen, die schaffenden Elemente alles Guten hervorgehen; zu diesen gehört auch der himmlische Christus, welcher zur Erlösung der Menschheit durch Maria geboren wurde, aber einen ätherischen, himmlischen Leib hatte. B. und sein Sohn Harmonius verbreiteten ihre Lehre in Versen und Liedern; im 4. Jahrh. verschwand diese Häresie wieder.


Bardewiek, Bardowiek, hannov. Flecken an der Ilmenau, 1700 E., ward Stadt und Bischofssitz durch Karl d. Gr., lange Zeit die blühendste Handelsstadt Norddeutschlands, 1189 von Heinrich dem Löwen zerstört, weil es ihn, seinen ehemaligen Herrn, verhöhnt hatte; als Denkmal der alten bessern Zeit steht noch die Domkirche.


Bardiglio, sehr harte Marmorart.


Bardili, Christoph Gottfr., geb. 1761 zu Blaubeuren in Württemberg, Professor am Gymnasium zu Stuttgart, st. 1808, schrieb zahlreiche Schriften philosophischen Inhalts, die aber die verdiente Anerkennung nicht fanden.


Bardin (Bardeng), geb. 1732 zu Montpellier, Historienmaler, st. 1809 blind und arm; David und Regnault sind seine Schüler.


Bardot (frz. Bardo), Packesel; figürlich der Sündenbock.


Bareges (frz. Baräsch), Bad im Depart. der Oberpyrenäen, 3960' über dem Meere, nur im Sommer bewohnt; alkalischsalinische Quellen von großer Wirkung, besonders für langwierige gichtische Uebel und Wunden; Freibad für 100 Offiziere, 400 Unteroffiziere und Gemeine.


Barere de Vieuzac (Barär de Wiösak), geb. 1755 zu Tarbes, Advokat, Mitglied der Nationalversammlung und des Convents, fertigte in der Regel die öffentlichen Dokumente des letztern, in gleich guten Phrasen für die Girondisten wie später für den Berg und dessen Blutherrschaft, daher der Anakreon der Guillotine genannt. Später schmeichelte er Napoleon, dieser wollte aber nichts von ihm wissen; 1815 wurde er als Königsmörder verbannt, kam 1830 zurück und st. 1841; Carnot, Sohn, hat seine Memoiren herausgegeben.


Baresund, finnländ. Hafen in der Provinz Nyland.


Baret oder Biret (ital. beretta), mittelalterl. Kopfbedeckung ohne Schirm. manigfaltig verziert; noch üblich bei akademischen Würdeträgern; die 4eckige Kopfbedeckung der Geistlichen, wenn sie von und zu dem Altare gehen, während der Predigt u. s. w.


Baretti, Giuseppe, geb. 1709 zu Turin, zuerst Handlungsdiener, dann Sekretär der Akademie der Maler-, Bildhauer- und Baukunst zu London, auch Lehrer der ital. Sprache und Literatur, st. 1789, Kritiker und Kunstkenner, Uebersetzer, Herausgeber eines engl.-ital. und span.-engl. Wörterbuchs.


Barfleur (Barflör), franz. Küstenflecken unweit Cherbourg, 2900 E., kleiner Hafen, Leuchtthurm, etwas Seehandel.


Barfod, Paul Frederik, 1811 in Jütland geboren, in Kopenhagen privatisirend, schrieb einige historische, auf Dänemark bezügliche Werke, seit 1839 skandinavischer Unionist und Demokrat.


Barfüßer, diejenigen Mönche, welche zur Selbstverleugnung barfuß gehen oder nur Sandalen tragen (discalceati); die ersten waren die Franziskaner, ihnen folgten andere Orden, als Carmeliter, Augustiner u. s. w.


Barge (Bardsche), Flecken in Piemont, 7000 E., Waffenfabriken und Handel; Erdbeben vom 2.-26. April 1808.


Barge (Bahrdsch), in der engl. Flotte die Schaluppe des Admirals; bei den Franzosen plattes Flußschiff mit Segel.


Bargusin oder Bargusinsk, Stadt im sibir. Gouvernement Irkutzk mit heißen Quellen und Bittersalzseen.


Barhebräus, d. h. Sohn des Hebräers,

hat Klopstock, Gerstenberg, Denis u. s. w. den Namen Barde in Deutschland eingeführt in der irrigen Meinung, die altdeutschen Sänger seien ebenfalls Barden genannt worden; Bardiet hieß dann vorzüglich ein kriegerisches Lied.


Bardesanes, syrischer Gnostiker im 2. Jahrh., lehrte 2 ewige Urwesen, den unbekannten Vater und die Materie, aus der sich das Böse entwickelt, während aus jenem 7 Aeonen, die schaffenden Elemente alles Guten hervorgehen; zu diesen gehört auch der himmlische Christus, welcher zur Erlösung der Menschheit durch Maria geboren wurde, aber einen ätherischen, himmlischen Leib hatte. B. und sein Sohn Harmonius verbreiteten ihre Lehre in Versen und Liedern; im 4. Jahrh. verschwand diese Häresie wieder.


Bardewiek, Bardowiek, hannov. Flecken an der Ilmenau, 1700 E., ward Stadt und Bischofssitz durch Karl d. Gr., lange Zeit die blühendste Handelsstadt Norddeutschlands, 1189 von Heinrich dem Löwen zerstört, weil es ihn, seinen ehemaligen Herrn, verhöhnt hatte; als Denkmal der alten bessern Zeit steht noch die Domkirche.


Bardiglio, sehr harte Marmorart.


Bardili, Christoph Gottfr., geb. 1761 zu Blaubeuren in Württemberg, Professor am Gymnasium zu Stuttgart, st. 1808, schrieb zahlreiche Schriften philosophischen Inhalts, die aber die verdiente Anerkennung nicht fanden.


Bardin (Bardeng), geb. 1732 zu Montpellier, Historienmaler, st. 1809 blind und arm; David und Regnault sind seine Schüler.


Bardot (frz. Bardo), Packesel; figürlich der Sündenbock.


Barèges (frz. Baräsch), Bad im Depart. der Oberpyrenäen, 3960' über dem Meere, nur im Sommer bewohnt; alkalischsalinische Quellen von großer Wirkung, besonders für langwierige gichtische Uebel und Wunden; Freibad für 100 Offiziere, 400 Unteroffiziere und Gemeine.


Barère de Vieuzac (Barär de Wiösak), geb. 1755 zu Tarbes, Advokat, Mitglied der Nationalversammlung und des Convents, fertigte in der Regel die öffentlichen Dokumente des letztern, in gleich guten Phrasen für die Girondisten wie später für den Berg und dessen Blutherrschaft, daher der Anakreon der Guillotine genannt. Später schmeichelte er Napoleon, dieser wollte aber nichts von ihm wissen; 1815 wurde er als Königsmörder verbannt, kam 1830 zurück und st. 1841; Carnot, Sohn, hat seine Memoiren herausgegeben.


Baresund, finnländ. Hafen in der Provinz Nyland.


Baret oder Biret (ital. beretta), mittelalterl. Kopfbedeckung ohne Schirm. manigfaltig verziert; noch üblich bei akademischen Würdeträgern; die 4eckige Kopfbedeckung der Geistlichen, wenn sie von und zu dem Altare gehen, während der Predigt u. s. w.


Baretti, Giuseppe, geb. 1709 zu Turin, zuerst Handlungsdiener, dann Sekretär der Akademie der Maler-, Bildhauer- und Baukunst zu London, auch Lehrer der ital. Sprache und Literatur, st. 1789, Kritiker und Kunstkenner, Uebersetzer, Herausgeber eines engl.-ital. und span.-engl. Wörterbuchs.


Barfleur (Barflör), franz. Küstenflecken unweit Cherbourg, 2900 E., kleiner Hafen, Leuchtthurm, etwas Seehandel.


Barfod, Paul Frederik, 1811 in Jütland geboren, in Kopenhagen privatisirend, schrieb einige historische, auf Dänemark bezügliche Werke, seit 1839 skandinavischer Unionist und Demokrat.


Barfüßer, diejenigen Mönche, welche zur Selbstverleugnung barfuß gehen oder nur Sandalen tragen (discalceati); die ersten waren die Franziskaner, ihnen folgten andere Orden, als Carmeliter, Augustiner u. s. w.


Barge (Bardsche), Flecken in Piemont, 7000 E., Waffenfabriken und Handel; Erdbeben vom 2.–26. April 1808.


Barge (Bahrdsch), in der engl. Flotte die Schaluppe des Admirals; bei den Franzosen plattes Flußschiff mit Segel.


Bargusin oder Bargusinsk, Stadt im sibir. Gouvernement Irkutzk mit heißen Quellen und Bittersalzseen.


Barhebräus, d. h. Sohn des Hebräers,

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[407/0408] hat Klopstock, Gerstenberg, Denis u. s. w. den Namen Barde in Deutschland eingeführt in der irrigen Meinung, die altdeutschen Sänger seien ebenfalls Barden genannt worden; Bardiet hieß dann vorzüglich ein kriegerisches Lied. Bardesanes, syrischer Gnostiker im 2. Jahrh., lehrte 2 ewige Urwesen, den unbekannten Vater und die Materie, aus der sich das Böse entwickelt, während aus jenem 7 Aeonen, die schaffenden Elemente alles Guten hervorgehen; zu diesen gehört auch der himmlische Christus, welcher zur Erlösung der Menschheit durch Maria geboren wurde, aber einen ätherischen, himmlischen Leib hatte. B. und sein Sohn Harmonius verbreiteten ihre Lehre in Versen und Liedern; im 4. Jahrh. verschwand diese Häresie wieder. Bardewiek, Bardowiek, hannov. Flecken an der Ilmenau, 1700 E., ward Stadt und Bischofssitz durch Karl d. Gr., lange Zeit die blühendste Handelsstadt Norddeutschlands, 1189 von Heinrich dem Löwen zerstört, weil es ihn, seinen ehemaligen Herrn, verhöhnt hatte; als Denkmal der alten bessern Zeit steht noch die Domkirche. Bardiglio, sehr harte Marmorart. Bardili, Christoph Gottfr., geb. 1761 zu Blaubeuren in Württemberg, Professor am Gymnasium zu Stuttgart, st. 1808, schrieb zahlreiche Schriften philosophischen Inhalts, die aber die verdiente Anerkennung nicht fanden. Bardin (Bardeng), geb. 1732 zu Montpellier, Historienmaler, st. 1809 blind und arm; David und Regnault sind seine Schüler. Bardot (frz. Bardo), Packesel; figürlich der Sündenbock. Barèges (frz. Baräsch), Bad im Depart. der Oberpyrenäen, 3960' über dem Meere, nur im Sommer bewohnt; alkalischsalinische Quellen von großer Wirkung, besonders für langwierige gichtische Uebel und Wunden; Freibad für 100 Offiziere, 400 Unteroffiziere und Gemeine. Barère de Vieuzac (Barär de Wiösak), geb. 1755 zu Tarbes, Advokat, Mitglied der Nationalversammlung und des Convents, fertigte in der Regel die öffentlichen Dokumente des letztern, in gleich guten Phrasen für die Girondisten wie später für den Berg und dessen Blutherrschaft, daher der Anakreon der Guillotine genannt. Später schmeichelte er Napoleon, dieser wollte aber nichts von ihm wissen; 1815 wurde er als Königsmörder verbannt, kam 1830 zurück und st. 1841; Carnot, Sohn, hat seine Memoiren herausgegeben. Baresund, finnländ. Hafen in der Provinz Nyland. Baret oder Biret (ital. beretta), mittelalterl. Kopfbedeckung ohne Schirm. manigfaltig verziert; noch üblich bei akademischen Würdeträgern; die 4eckige Kopfbedeckung der Geistlichen, wenn sie von und zu dem Altare gehen, während der Predigt u. s. w. Baretti, Giuseppe, geb. 1709 zu Turin, zuerst Handlungsdiener, dann Sekretär der Akademie der Maler-, Bildhauer- und Baukunst zu London, auch Lehrer der ital. Sprache und Literatur, st. 1789, Kritiker und Kunstkenner, Uebersetzer, Herausgeber eines engl.-ital. und span.-engl. Wörterbuchs. Barfleur (Barflör), franz. Küstenflecken unweit Cherbourg, 2900 E., kleiner Hafen, Leuchtthurm, etwas Seehandel. Barfod, Paul Frederik, 1811 in Jütland geboren, in Kopenhagen privatisirend, schrieb einige historische, auf Dänemark bezügliche Werke, seit 1839 skandinavischer Unionist und Demokrat. Barfüßer, diejenigen Mönche, welche zur Selbstverleugnung barfuß gehen oder nur Sandalen tragen (discalceati); die ersten waren die Franziskaner, ihnen folgten andere Orden, als Carmeliter, Augustiner u. s. w. Barge (Bardsche), Flecken in Piemont, 7000 E., Waffenfabriken und Handel; Erdbeben vom 2.–26. April 1808. Barge (Bahrdsch), in der engl. Flotte die Schaluppe des Admirals; bei den Franzosen plattes Flußschiff mit Segel. Bargusin oder Bargusinsk, Stadt im sibir. Gouvernement Irkutzk mit heißen Quellen und Bittersalzseen. Barhebräus, d. h. Sohn des Hebräers,

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 407. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon01_1857/408>, abgerufen am 25.11.2024.