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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857.

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des Staates, empfängt die Ueberschüsse der Staatseinnahmen, bezahlt die Zinsen der Staatsschuld u. die Pensionen aus, kurz sie besorgt unter gewissen Contracten alle Geldgeschäfte des Staates. Jetzt sind bereits in allen bedeutenderen Staaten Europas Nationalbanken, öffentliche Banken aber in allen Städten von belangreichem Handelsverkehr; an Privatbanken sind Schottland u. Nordamerika am reichsten; die nordamerik. Banken haben sich jedoch 1838 durch ihre Bankerote berüchtigt gemacht. Diese erfolgten aus Mißbrauch des Credits; sie gaben Noten von vielfach höherem Betrag als ihr Vermögen war aus, deßwegen mußten sie falliren, als das Papier in Metall verwandelt werden sollte.


Bankbau, der Banus Bank, ungar. Magnat unter Andreas II.; da die Königin Gertrud ihrem Bruder Eckart Gelegenheit verschafft hatte, die schöne Gemahlin des Banus zu entehren, so stellte sich dieser an die Spitze der Unzufriedenen und stürmte das königl. Schloß, in welchem die Königin zusammengehauen wurde; der Banus büßte später dafür mit dem Leben. Dramatisch bearbeitet von Grillparzer (Wien 1830), Katona (Pesth 1847).


Bankerot, s. Falliment.


Banket, Banquet, festliches Gelag, davon banketiren.


Bankier (Bankieh), Kaufmann, der im Geldwechsel, Disconto, im Wechselhandel, im Verkaufe von edlen Metallen und im Handel mit Staatspapieren, Aktien u. dergl. Geschäfte macht.


Banknoten, die Scheine, die von öffentlichen Zettelbanken ausgegeben werden.


Bankok, Bangkok, Bankasei, d. h. Gartenstadt, Hauptstadt des Königreichs Siam, unweit der Mündung des Menamstromes; die gemeinen Häuser sind hölzerne Hütten; prächtige buddhistische Tempel; 400000 E., Siamesen, Chinesen, Malaien, Birmanen.


Bankportugalöser, hamburg. Schaumünze auf die Errichtung der Bank 1667 geprägt, = 10 Dukaten.


Banks (Bänks), Sir Joseph, geb. 1743 zu Revesby-Abbey in England, machte 1765 eine Reise nach Neufundland, und 3 Jahre später mit Cook eine Reise um die Welt, zu der er die botanischen Arbeiten lieferte. 1777 Präsident der königl. Societät und 1778 Baronet. Er ist der Gründer der African association, und bekannt ist seine Liberalität gegen jüngere Naturforscher, die er väterlich und uneigennützig mit Rath u. That unterstützte, st. 1820. Er betheiligte sich durch wissenschaftliche Abhandlungen an gelehrten Zeitschriften, besonders den Philosophical transactions, hinterließ eine reichhaltige Bibliothek u. naturhistorische Sammlung.


Banksia (Proteaceae. Tetrandria Monogynia), eine reichhaltige Pflanzengattung von Neuholland, lauter hübsche immergrüne Sträucher oder Bäume u. vielfach vorhanden in größeren Pflanzensammlungen, übrigens nicht von der leichtesten Kultur u. Vermehrung (siehe Proteaceae). Besonders zu empfehlen sind B. Cunninghamii, insularis, quercifolia und speciosa.


Bann, im alten Rechte die höhere Gewalt, die sich besonders als Zwang zur Heerfolge u. Gerichtsbarkeit äußerte, daher B. auch der Bezirk, in dem jene Gewalt Geltung hatte; daher auch Strafe, Geldbuße; auch gleichbedeutend mit Acht; Kirchenbann s. Excommunication und Anathema; im Forstwesen junger Schlag, Schonung.


Banner, s. Panner.


Bannette, Waarenkorb, aus fein gespaltenem Kastanienholze geflochten; im amerikan. Handel B. = 2 Ochsenhäuten, oder = 1 Ochsen- und 2 Kuhhäuten, oder = 3 Häuten von jungen Ochsen.


Banniraschen, ehemalige walachische Silbermünze, 31/2 = 1 Thlr. preuß. Cour., 1 fl. 30 kr. C.-M.


Bannrecht, im deutschen Recht die Befugniß, innerhalb eines gewissen Bannes die Grundbesitzer oder Inwohner verbietend zu zwingen, daß sie gewisse Bedürfnisse einzig bei jenem Berechtigten zubereiten lassen; z. B. Bier brauen, Getreide mahlen, Brod backen, Wein keltern; jetzt meistens abgelöst.


Banquette (frz. Bankett), die Erhöhung hinter der Brustwehr, auf welche die Soldaten treten, wenn sie feuern.


Bantam, Provinz auf der Insel

des Staates, empfängt die Ueberschüsse der Staatseinnahmen, bezahlt die Zinsen der Staatsschuld u. die Pensionen aus, kurz sie besorgt unter gewissen Contracten alle Geldgeschäfte des Staates. Jetzt sind bereits in allen bedeutenderen Staaten Europas Nationalbanken, öffentliche Banken aber in allen Städten von belangreichem Handelsverkehr; an Privatbanken sind Schottland u. Nordamerika am reichsten; die nordamerik. Banken haben sich jedoch 1838 durch ihre Bankerote berüchtigt gemacht. Diese erfolgten aus Mißbrauch des Credits; sie gaben Noten von vielfach höherem Betrag als ihr Vermögen war aus, deßwegen mußten sie falliren, als das Papier in Metall verwandelt werden sollte.


Bankbau, der Banus Bank, ungar. Magnat unter Andreas II.; da die Königin Gertrud ihrem Bruder Eckart Gelegenheit verschafft hatte, die schöne Gemahlin des Banus zu entehren, so stellte sich dieser an die Spitze der Unzufriedenen und stürmte das königl. Schloß, in welchem die Königin zusammengehauen wurde; der Banus büßte später dafür mit dem Leben. Dramatisch bearbeitet von Grillparzer (Wien 1830), Katona (Pesth 1847).


Bankerot, s. Falliment.


Banket, Banquet, festliches Gelag, davon banketiren.


Bankier (Bankieh), Kaufmann, der im Geldwechsel, Disconto, im Wechselhandel, im Verkaufe von edlen Metallen und im Handel mit Staatspapieren, Aktien u. dergl. Geschäfte macht.


Banknoten, die Scheine, die von öffentlichen Zettelbanken ausgegeben werden.


Bankok, Bangkok, Bankasei, d. h. Gartenstadt, Hauptstadt des Königreichs Siam, unweit der Mündung des Menamstromes; die gemeinen Häuser sind hölzerne Hütten; prächtige buddhistische Tempel; 400000 E., Siamesen, Chinesen, Malaien, Birmanen.


Bankportugalöser, hamburg. Schaumünze auf die Errichtung der Bank 1667 geprägt, = 10 Dukaten.


Banks (Bänks), Sir Joseph, geb. 1743 zu Revesby-Abbey in England, machte 1765 eine Reise nach Neufundland, und 3 Jahre später mit Cook eine Reise um die Welt, zu der er die botanischen Arbeiten lieferte. 1777 Präsident der königl. Societät und 1778 Baronet. Er ist der Gründer der African association, und bekannt ist seine Liberalität gegen jüngere Naturforscher, die er väterlich und uneigennützig mit Rath u. That unterstützte, st. 1820. Er betheiligte sich durch wissenschaftliche Abhandlungen an gelehrten Zeitschriften, besonders den Philosophical transactions, hinterließ eine reichhaltige Bibliothek u. naturhistorische Sammlung.


Banksia (Proteaceae. Tetrandria Monogynia), eine reichhaltige Pflanzengattung von Neuholland, lauter hübsche immergrüne Sträucher oder Bäume u. vielfach vorhanden in größeren Pflanzensammlungen, übrigens nicht von der leichtesten Kultur u. Vermehrung (siehe Proteaceae). Besonders zu empfehlen sind B. Cunninghamii, insularis, quercifolia und speciosa.


Bann, im alten Rechte die höhere Gewalt, die sich besonders als Zwang zur Heerfolge u. Gerichtsbarkeit äußerte, daher B. auch der Bezirk, in dem jene Gewalt Geltung hatte; daher auch Strafe, Geldbuße; auch gleichbedeutend mit Acht; Kirchenbann s. Excommunication und Anathema; im Forstwesen junger Schlag, Schonung.


Banner, s. Panner.


Bannette, Waarenkorb, aus fein gespaltenem Kastanienholze geflochten; im amerikan. Handel B. = 2 Ochsenhäuten, oder = 1 Ochsen- und 2 Kuhhäuten, oder = 3 Häuten von jungen Ochsen.


Banniraschen, ehemalige walachische Silbermünze, 31/2 = 1 Thlr. preuß. Cour., 1 fl. 30 kr. C.-M.


Bannrecht, im deutschen Recht die Befugniß, innerhalb eines gewissen Bannes die Grundbesitzer oder Inwohner verbietend zu zwingen, daß sie gewisse Bedürfnisse einzig bei jenem Berechtigten zubereiten lassen; z. B. Bier brauen, Getreide mahlen, Brod backen, Wein keltern; jetzt meistens abgelöst.


Banquette (frz. Bankett), die Erhöhung hinter der Brustwehr, auf welche die Soldaten treten, wenn sie feuern.


Bantam, Provinz auf der Insel

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[401/0402] des Staates, empfängt die Ueberschüsse der Staatseinnahmen, bezahlt die Zinsen der Staatsschuld u. die Pensionen aus, kurz sie besorgt unter gewissen Contracten alle Geldgeschäfte des Staates. Jetzt sind bereits in allen bedeutenderen Staaten Europas Nationalbanken, öffentliche Banken aber in allen Städten von belangreichem Handelsverkehr; an Privatbanken sind Schottland u. Nordamerika am reichsten; die nordamerik. Banken haben sich jedoch 1838 durch ihre Bankerote berüchtigt gemacht. Diese erfolgten aus Mißbrauch des Credits; sie gaben Noten von vielfach höherem Betrag als ihr Vermögen war aus, deßwegen mußten sie falliren, als das Papier in Metall verwandelt werden sollte. Bankbau, der Banus Bank, ungar. Magnat unter Andreas II.; da die Königin Gertrud ihrem Bruder Eckart Gelegenheit verschafft hatte, die schöne Gemahlin des Banus zu entehren, so stellte sich dieser an die Spitze der Unzufriedenen und stürmte das königl. Schloß, in welchem die Königin zusammengehauen wurde; der Banus büßte später dafür mit dem Leben. Dramatisch bearbeitet von Grillparzer (Wien 1830), Katona (Pesth 1847). Bankerot, s. Falliment. Banket, Banquet, festliches Gelag, davon banketiren. Bankier (Bankieh), Kaufmann, der im Geldwechsel, Disconto, im Wechselhandel, im Verkaufe von edlen Metallen und im Handel mit Staatspapieren, Aktien u. dergl. Geschäfte macht. Banknoten, die Scheine, die von öffentlichen Zettelbanken ausgegeben werden. Bankok, Bangkok, Bankasei, d. h. Gartenstadt, Hauptstadt des Königreichs Siam, unweit der Mündung des Menamstromes; die gemeinen Häuser sind hölzerne Hütten; prächtige buddhistische Tempel; 400000 E., Siamesen, Chinesen, Malaien, Birmanen. Bankportugalöser, hamburg. Schaumünze auf die Errichtung der Bank 1667 geprägt, = 10 Dukaten. Banks (Bänks), Sir Joseph, geb. 1743 zu Revesby-Abbey in England, machte 1765 eine Reise nach Neufundland, und 3 Jahre später mit Cook eine Reise um die Welt, zu der er die botanischen Arbeiten lieferte. 1777 Präsident der königl. Societät und 1778 Baronet. Er ist der Gründer der African association, und bekannt ist seine Liberalität gegen jüngere Naturforscher, die er väterlich und uneigennützig mit Rath u. That unterstützte, st. 1820. Er betheiligte sich durch wissenschaftliche Abhandlungen an gelehrten Zeitschriften, besonders den Philosophical transactions, hinterließ eine reichhaltige Bibliothek u. naturhistorische Sammlung. Banksia (Proteaceae. Tetrandria Monogynia), eine reichhaltige Pflanzengattung von Neuholland, lauter hübsche immergrüne Sträucher oder Bäume u. vielfach vorhanden in größeren Pflanzensammlungen, übrigens nicht von der leichtesten Kultur u. Vermehrung (siehe Proteaceae). Besonders zu empfehlen sind B. Cunninghamii, insularis, quercifolia und speciosa. Bann, im alten Rechte die höhere Gewalt, die sich besonders als Zwang zur Heerfolge u. Gerichtsbarkeit äußerte, daher B. auch der Bezirk, in dem jene Gewalt Geltung hatte; daher auch Strafe, Geldbuße; auch gleichbedeutend mit Acht; Kirchenbann s. Excommunication und Anathema; im Forstwesen junger Schlag, Schonung. Banner, s. Panner. Bannette, Waarenkorb, aus fein gespaltenem Kastanienholze geflochten; im amerikan. Handel B. = 2 Ochsenhäuten, oder = 1 Ochsen- und 2 Kuhhäuten, oder = 3 Häuten von jungen Ochsen. Banniraschen, ehemalige walachische Silbermünze, 31/2 = 1 Thlr. preuß. Cour., 1 fl. 30 kr. C.-M. Bannrecht, im deutschen Recht die Befugniß, innerhalb eines gewissen Bannes die Grundbesitzer oder Inwohner verbietend zu zwingen, daß sie gewisse Bedürfnisse einzig bei jenem Berechtigten zubereiten lassen; z. B. Bier brauen, Getreide mahlen, Brod backen, Wein keltern; jetzt meistens abgelöst. Banquette (frz. Bankett), die Erhöhung hinter der Brustwehr, auf welche die Soldaten treten, wenn sie feuern. Bantam, Provinz auf der Insel

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 401. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon01_1857/402>, abgerufen am 25.11.2024.