Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857.

Bild:
<< vorherige Seite

Illyrien mit 1500 E. Eine halbe St. entfernt sind die berühmten Adelsberger Höhlen, deren Tiefe noch nicht ermittelt ist, mit unterird. Teichen und Wasserfällen. In diese Höhle verliert sich die Poika, kommt dann nach mehrstündigem Laufe als Unze wieder hervor, ergießt sich hierauf in die Laaser Höhlen und quillt bei Oberlaibach als Laibach schiffbar hervor. In den Adelsberger Höhlen wurde der Proteus anguinus zuerst gefunden. s. Proteus.


Adelung, Joh. Chr., geb. 8. Aug. 1732 zu Spantekow in Pommern, Predigerssohn, erhielt seine Bildung in Anklam, Klosterberge bei Magdeburg und in Halle, wurde 1759 Professor am protest. Gymnasium zu Halle, 1787 Oberbibliothekar in Dresden, wo er den 10. Sept. 1806 starb. A. hat sich um die deutsche Sprache große Verdienste erworben und ist der eigentliche Begründer der deutschen Sprachwissenschaft, obwohl er das Wesen des Neuhochdeutschen oder der neuen Schriftsprache nicht begriff und den sächsischen Dialect als Grundlage derselben ansah, sowie er überhaupt von den Gesetzen der deutschen Sprachentwicklung, wie sie durch die Grimm'sche Schule aufgestellt wurden, keine Ahnung hatte. Sein Hauptwerk ist: "Grammatisch kritisches Wörterbuch der hochdeutschen Mundart." Die bedeutenderen anderen Werke: "Glossarium mediae et infimae latinitatis": "Umständliches Lehrgebäude der deutschen Sprache"; "Deutsche Sprachlehre"; "Anweisung zur Orthographie"; "Ueber den deutschen Styl"; "Aelteste Geschichte der Deutschen"; "Mithridates", dessen Fortsetzung nach As. Tod Vater übernahm.


Adelung, Friedr., Neffe des vorigen, in russ. Diensten, tüchtiger Sprach- und Geschichtsforscher, besonders dadurch verdient, daß er die Beziehungen der slavischen Sprachen zum Sanscrit nachwies, st. 1843.


a demi, franz., zur Hälfte.


Ademtion, Entziehung.


Aden (in der Bibel Eden, bei den Römern Athana) im glücklichen Arabien, an der Straße Babelmandeb, beherrscht die Einfahrt in das rothe Meer. Das alte Aden, eine mächtige und blühende Stadt, ist längst von den Türken zerstört; das neue Aden, das dem Sultan der Abdalis gehörte, war unbedeutend, bis sich die Engländer desselben im Jan. 1839 bemächtigten, indem sie absichtlich Streitigkeiten anfingen. Einige Zeit wollten die Araber die neuen Gäste nicht dulden, aber die Vortheile des friedlichen Verkehrs mit den Engländern und die harte Strafe, die gewöhnlich den Neckereien folgte, stimmten sie allmälig friedlicher. Jetzt ist Aden der Hauptplatz des Kasse-, Gummi-, Ebenholz- und Goldhandels von Arabien und hat seine Einwohnerzahl bereits verzehnfacht. Die Stadt liegt sehr fest auf einer felsigen Halbinsel und deutet darauf hin, daß Suez und ein ägypt. Hafen am Mittelmeer das nächste Ziel der engl. Eroberung ist.


Adeodatus, Papst von 672 bis 676; 2. Sohn des hl. Augustin, starb als Jüngling.


Adephagie ist krankhafte Gefräßigkeit, besonders bei Kindern vorkommend, und ein Symptom von schlechter Verdauung und Ernährung, wie bei Scropheln, englischer Krankheit etc. Nicht selten haben solche Kinder Begierde nach Kreide und Kalk. Adephagus, gr., Beiname des Herkules, weil er einmal 2 Ochsen verzehrte.


Adept (adeptus), in die Geheimnisse der Alchymie Eingeweihter.


Adern heißen die im Körper verbreiteten und vielfach verzweigten elastischen und eine Flüssigkeit enthaltenden Röhren. Sie sind entweder Schlagadern (Arterien), wenn der flüssige Inhalt hellroth ist, oder Blutadern (Venen) wenn derselbe dunkelroth, oder endlich Saugadern (Lymphgefäße), wenn er farblos ist.


Aderlassen bei Obstbäumen, wenn man bei jungen Bäumen die allzu straff gespannte Rinde des Stammes mit der Spitze des Messers von der Krone an bis herab zum Boden schlitzt, aber nicht tiefer, als etwa die Hälfte der Rindendicke beträgt. Die beste Zeit dazu ist das Frühjahr, geschieht übrigens auch im zweiten Safttrieb mit Erfolg für das Wachsthum des

Illyrien mit 1500 E. Eine halbe St. entfernt sind die berühmten Adelsberger Höhlen, deren Tiefe noch nicht ermittelt ist, mit unterird. Teichen und Wasserfällen. In diese Höhle verliert sich die Poika, kommt dann nach mehrstündigem Laufe als Unze wieder hervor, ergießt sich hierauf in die Laaser Höhlen und quillt bei Oberlaibach als Laibach schiffbar hervor. In den Adelsberger Höhlen wurde der Proteus anguinus zuerst gefunden. s. Proteus.


Adelung, Joh. Chr., geb. 8. Aug. 1732 zu Spantekow in Pommern, Predigerssohn, erhielt seine Bildung in Anklam, Klosterberge bei Magdeburg und in Halle, wurde 1759 Professor am protest. Gymnasium zu Halle, 1787 Oberbibliothekar in Dresden, wo er den 10. Sept. 1806 starb. A. hat sich um die deutsche Sprache große Verdienste erworben und ist der eigentliche Begründer der deutschen Sprachwissenschaft, obwohl er das Wesen des Neuhochdeutschen oder der neuen Schriftsprache nicht begriff und den sächsischen Dialect als Grundlage derselben ansah, sowie er überhaupt von den Gesetzen der deutschen Sprachentwicklung, wie sie durch die Grimmʼsche Schule aufgestellt wurden, keine Ahnung hatte. Sein Hauptwerk ist: „Grammatisch kritisches Wörterbuch der hochdeutschen Mundart.“ Die bedeutenderen anderen Werke: „Glossarium mediae et infimae latinitatis“: „Umständliches Lehrgebäude der deutschen Sprache“; „Deutsche Sprachlehre“; „Anweisung zur Orthographie“; „Ueber den deutschen Styl“; „Aelteste Geschichte der Deutschen“; „Mithridates“, dessen Fortsetzung nach As. Tod Vater übernahm.


Adelung, Friedr., Neffe des vorigen, in russ. Diensten, tüchtiger Sprach- und Geschichtsforscher, besonders dadurch verdient, daß er die Beziehungen der slavischen Sprachen zum Sanscrit nachwies, st. 1843.


à demi, franz., zur Hälfte.


Ademtion, Entziehung.


Aden (in der Bibel Eden, bei den Römern Athana) im glücklichen Arabien, an der Straße Babelmandeb, beherrscht die Einfahrt in das rothe Meer. Das alte Aden, eine mächtige und blühende Stadt, ist längst von den Türken zerstört; das neue Aden, das dem Sultan der Abdalis gehörte, war unbedeutend, bis sich die Engländer desselben im Jan. 1839 bemächtigten, indem sie absichtlich Streitigkeiten anfingen. Einige Zeit wollten die Araber die neuen Gäste nicht dulden, aber die Vortheile des friedlichen Verkehrs mit den Engländern und die harte Strafe, die gewöhnlich den Neckereien folgte, stimmten sie allmälig friedlicher. Jetzt ist Aden der Hauptplatz des Kasse-, Gummi-, Ebenholz- und Goldhandels von Arabien und hat seine Einwohnerzahl bereits verzehnfacht. Die Stadt liegt sehr fest auf einer felsigen Halbinsel und deutet darauf hin, daß Suez und ein ägypt. Hafen am Mittelmeer das nächste Ziel der engl. Eroberung ist.


Adeodatus, Papst von 672 bis 676; 2. Sohn des hl. Augustin, starb als Jüngling.


Adephagie ist krankhafte Gefräßigkeit, besonders bei Kindern vorkommend, und ein Symptom von schlechter Verdauung und Ernährung, wie bei Scropheln, englischer Krankheit etc. Nicht selten haben solche Kinder Begierde nach Kreide und Kalk. Adephagus, gr., Beiname des Herkules, weil er einmal 2 Ochsen verzehrte.


Adept (adeptus), in die Geheimnisse der Alchymie Eingeweihter.


Adern heißen die im Körper verbreiteten und vielfach verzweigten elastischen und eine Flüssigkeit enthaltenden Röhren. Sie sind entweder Schlagadern (Arterien), wenn der flüssige Inhalt hellroth ist, oder Blutadern (Venen) wenn derselbe dunkelroth, oder endlich Saugadern (Lymphgefäße), wenn er farblos ist.


Aderlassen bei Obstbäumen, wenn man bei jungen Bäumen die allzu straff gespannte Rinde des Stammes mit der Spitze des Messers von der Krone an bis herab zum Boden schlitzt, aber nicht tiefer, als etwa die Hälfte der Rindendicke beträgt. Die beste Zeit dazu ist das Frühjahr, geschieht übrigens auch im zweiten Safttrieb mit Erfolg für das Wachsthum des

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><pb facs="#f0040" n="39"/>
Illyrien mit 1500 E. Eine halbe St. entfernt sind die berühmten Adelsberger Höhlen, deren Tiefe noch nicht ermittelt ist, mit unterird. Teichen und Wasserfällen. In diese Höhle verliert sich die Poika, kommt dann nach mehrstündigem Laufe als Unze wieder hervor, ergießt sich hierauf in die Laaser Höhlen und quillt bei Oberlaibach als Laibach schiffbar hervor. In den Adelsberger Höhlen wurde der <hi rendition="#i">Proteus anguinus</hi> zuerst gefunden. s. <hi rendition="#i">Proteus</hi>.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Adelung</hi>, Joh. Chr., geb. 8. Aug. 1732 zu Spantekow in Pommern, Predigerssohn, erhielt seine Bildung in Anklam, Klosterberge bei Magdeburg und in Halle, wurde 1759 Professor am protest. Gymnasium zu Halle, 1787 Oberbibliothekar in Dresden, wo er den 10. Sept. 1806 starb. A. hat sich um die deutsche Sprache große Verdienste erworben und ist der eigentliche Begründer der deutschen Sprachwissenschaft, obwohl er das Wesen des Neuhochdeutschen oder der neuen Schriftsprache nicht begriff und den sächsischen Dialect als Grundlage derselben ansah, sowie er überhaupt von den Gesetzen der deutschen Sprachentwicklung, wie sie durch die Grimm&#x02BC;sche Schule aufgestellt wurden, keine Ahnung hatte. Sein Hauptwerk ist: &#x201E;Grammatisch kritisches Wörterbuch der hochdeutschen Mundart.&#x201C; Die bedeutenderen anderen Werke: &#x201E;<hi rendition="#i">Glossarium mediae et infimae latinitatis</hi>&#x201C;: &#x201E;Umständliches Lehrgebäude der deutschen Sprache&#x201C;; &#x201E;Deutsche Sprachlehre&#x201C;; &#x201E;Anweisung zur Orthographie&#x201C;; &#x201E;Ueber den deutschen Styl&#x201C;; &#x201E;Aelteste Geschichte der Deutschen&#x201C;; &#x201E;Mithridates&#x201C;, dessen Fortsetzung nach As. Tod Vater übernahm.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Adelung</hi>, Friedr., Neffe des vorigen, in russ. Diensten, tüchtiger Sprach- und Geschichtsforscher, besonders dadurch verdient, daß er die Beziehungen der slavischen Sprachen zum Sanscrit nachwies, st. 1843.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">à demi</hi>, franz., zur Hälfte.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Ademtion</hi>, Entziehung.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Aden</hi> (in der Bibel Eden, bei den Römern Athana) im glücklichen Arabien, an der Straße Babelmandeb, beherrscht die Einfahrt in das rothe Meer. Das alte Aden, eine mächtige und blühende Stadt, ist längst von den Türken zerstört; das neue Aden, das dem Sultan der Abdalis gehörte, war unbedeutend, bis sich die Engländer desselben im Jan. 1839 bemächtigten, indem sie absichtlich Streitigkeiten anfingen. Einige Zeit wollten die Araber die neuen Gäste nicht dulden, aber die Vortheile des friedlichen Verkehrs mit den Engländern und die harte Strafe, die gewöhnlich den Neckereien folgte, stimmten sie allmälig friedlicher. Jetzt ist Aden der Hauptplatz des Kasse-, Gummi-, Ebenholz- und Goldhandels von Arabien und hat seine Einwohnerzahl bereits verzehnfacht. Die Stadt liegt sehr fest auf einer felsigen Halbinsel und deutet darauf hin, daß Suez und ein ägypt. Hafen am Mittelmeer das nächste Ziel der engl. Eroberung ist.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Adeodatus</hi>, Papst von 672 bis 676; 2. Sohn des hl. Augustin, starb als Jüngling.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Adephagie</hi> ist krankhafte Gefräßigkeit, besonders bei Kindern vorkommend, und ein Symptom von schlechter Verdauung und Ernährung, wie bei Scropheln, englischer Krankheit etc. Nicht selten haben solche Kinder Begierde nach Kreide und Kalk. Adephagus, gr., Beiname des Herkules, weil er einmal 2 Ochsen verzehrte.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Adept</hi><hi rendition="#i">(adeptus)</hi>, in die Geheimnisse der Alchymie Eingeweihter.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Adern</hi> heißen die im Körper verbreiteten und vielfach verzweigten elastischen und eine Flüssigkeit enthaltenden Röhren. Sie sind entweder Schlagadern (Arterien), wenn der flüssige Inhalt hellroth ist, oder Blutadern (Venen) wenn derselbe dunkelroth, oder endlich Saugadern (Lymphgefäße), wenn er farblos ist.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Aderlassen bei Obstbäumen</hi>, wenn man bei jungen Bäumen die allzu straff gespannte Rinde des Stammes mit der Spitze des Messers von der Krone an bis herab zum Boden schlitzt, aber nicht tiefer, als etwa die Hälfte der Rindendicke beträgt. Die beste Zeit dazu ist das Frühjahr, geschieht übrigens auch im zweiten Safttrieb mit Erfolg für das Wachsthum des
</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[39/0040] Illyrien mit 1500 E. Eine halbe St. entfernt sind die berühmten Adelsberger Höhlen, deren Tiefe noch nicht ermittelt ist, mit unterird. Teichen und Wasserfällen. In diese Höhle verliert sich die Poika, kommt dann nach mehrstündigem Laufe als Unze wieder hervor, ergießt sich hierauf in die Laaser Höhlen und quillt bei Oberlaibach als Laibach schiffbar hervor. In den Adelsberger Höhlen wurde der Proteus anguinus zuerst gefunden. s. Proteus. Adelung, Joh. Chr., geb. 8. Aug. 1732 zu Spantekow in Pommern, Predigerssohn, erhielt seine Bildung in Anklam, Klosterberge bei Magdeburg und in Halle, wurde 1759 Professor am protest. Gymnasium zu Halle, 1787 Oberbibliothekar in Dresden, wo er den 10. Sept. 1806 starb. A. hat sich um die deutsche Sprache große Verdienste erworben und ist der eigentliche Begründer der deutschen Sprachwissenschaft, obwohl er das Wesen des Neuhochdeutschen oder der neuen Schriftsprache nicht begriff und den sächsischen Dialect als Grundlage derselben ansah, sowie er überhaupt von den Gesetzen der deutschen Sprachentwicklung, wie sie durch die Grimmʼsche Schule aufgestellt wurden, keine Ahnung hatte. Sein Hauptwerk ist: „Grammatisch kritisches Wörterbuch der hochdeutschen Mundart.“ Die bedeutenderen anderen Werke: „Glossarium mediae et infimae latinitatis“: „Umständliches Lehrgebäude der deutschen Sprache“; „Deutsche Sprachlehre“; „Anweisung zur Orthographie“; „Ueber den deutschen Styl“; „Aelteste Geschichte der Deutschen“; „Mithridates“, dessen Fortsetzung nach As. Tod Vater übernahm. Adelung, Friedr., Neffe des vorigen, in russ. Diensten, tüchtiger Sprach- und Geschichtsforscher, besonders dadurch verdient, daß er die Beziehungen der slavischen Sprachen zum Sanscrit nachwies, st. 1843. à demi, franz., zur Hälfte. Ademtion, Entziehung. Aden (in der Bibel Eden, bei den Römern Athana) im glücklichen Arabien, an der Straße Babelmandeb, beherrscht die Einfahrt in das rothe Meer. Das alte Aden, eine mächtige und blühende Stadt, ist längst von den Türken zerstört; das neue Aden, das dem Sultan der Abdalis gehörte, war unbedeutend, bis sich die Engländer desselben im Jan. 1839 bemächtigten, indem sie absichtlich Streitigkeiten anfingen. Einige Zeit wollten die Araber die neuen Gäste nicht dulden, aber die Vortheile des friedlichen Verkehrs mit den Engländern und die harte Strafe, die gewöhnlich den Neckereien folgte, stimmten sie allmälig friedlicher. Jetzt ist Aden der Hauptplatz des Kasse-, Gummi-, Ebenholz- und Goldhandels von Arabien und hat seine Einwohnerzahl bereits verzehnfacht. Die Stadt liegt sehr fest auf einer felsigen Halbinsel und deutet darauf hin, daß Suez und ein ägypt. Hafen am Mittelmeer das nächste Ziel der engl. Eroberung ist. Adeodatus, Papst von 672 bis 676; 2. Sohn des hl. Augustin, starb als Jüngling. Adephagie ist krankhafte Gefräßigkeit, besonders bei Kindern vorkommend, und ein Symptom von schlechter Verdauung und Ernährung, wie bei Scropheln, englischer Krankheit etc. Nicht selten haben solche Kinder Begierde nach Kreide und Kalk. Adephagus, gr., Beiname des Herkules, weil er einmal 2 Ochsen verzehrte. Adept (adeptus), in die Geheimnisse der Alchymie Eingeweihter. Adern heißen die im Körper verbreiteten und vielfach verzweigten elastischen und eine Flüssigkeit enthaltenden Röhren. Sie sind entweder Schlagadern (Arterien), wenn der flüssige Inhalt hellroth ist, oder Blutadern (Venen) wenn derselbe dunkelroth, oder endlich Saugadern (Lymphgefäße), wenn er farblos ist. Aderlassen bei Obstbäumen, wenn man bei jungen Bäumen die allzu straff gespannte Rinde des Stammes mit der Spitze des Messers von der Krone an bis herab zum Boden schlitzt, aber nicht tiefer, als etwa die Hälfte der Rindendicke beträgt. Die beste Zeit dazu ist das Frühjahr, geschieht übrigens auch im zweiten Safttrieb mit Erfolg für das Wachsthum des

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-08-19T11:47:14Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-08-19T11:47:14Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon01_1857
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon01_1857/40
Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 39. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon01_1857/40>, abgerufen am 24.11.2024.