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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857.

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1843 in Paris auf; in Dresden verband er sich mit dem verkehrten A. Ruge, in Frankreich und in der Schweiz mit den communist. Revolutionären. Nach Rußland heimgerufen gehorchte er nicht, verlor deßwegen seinen Grundbesitz, wurde 1847 aus Frankreich gewiesen, verbarg sich dann bis zur Februarrevolution in Brüssel, trieb sich darauf als revolutionärer Fanatiker in Deutschland herum, spielte in der Dresdner Mairevolution die Rolle eines Dictators und ward in Chemnitz verhaftet. Zum Tode verurtheilt und zu lebenslänglicher Hast begnadigt wurde er 1850 an Oesterreich ausgeliefert, dort ebenfalls verurtheilt und zuletzt an Rußland ausgeliefert.


Balachna, feste russ. Stadt an der Wolga, Gouvernement Nischnei-Nowgorod mit 3500 E., Leinwandhandel, 50 Salzquellen.


Baladin, frz., Possenreißer, öffentlicher Tänzer; Baladine, Ballettänzerin, Baladinage, Witzelei.


Balafre, frz., einer der eine Narbe im Gesichte hat.


Balaghaut (Balagaht), engl.-ostind. Provinz in der Präsidentschaft Madras, 1570 #M. groß mit 2 Mill. E. Sie ist gebirgig, zur Hochebene von Dekan gehörig, ziemlich fruchtbar, mit Diamanten und Kupferminen. Distrikte: Bellary und Kuttapah.


Balakhissar, türk.-kleinasiat. Stadt, westl. von Brussa, mit einem Markte im August, der zu den bedeutendsten des Orients gehört; in der Nähe warme Mineralwasser.


Balaklawa, befestigte Stadt an der Südküste der Halbinsel Krim, 2000 E., Hafen und Küstenhandel.


Balalaika, zweisaitiges leierförmiges Instrument bei dem gemeinen Volke in Rußland.


Balambangan, Insel, nördl. an Borneo, fruchtbar, waldig, mit gutem Hafen, von kriegerischen Malaien bewohnt.


Balambuan, Landschaft auf der Südostküste der Insel Java, mit gleichnamiger Hauptstadt, den Holländern unterworfen; Kaffee- und Reisbau.


Balance (frz. Balangs), die Wage, das Gleichgewicht. Balance, ein eigenthümlicher Schwebeschritt im Tanze. Balancier, Wagebalken, Pendel, gleicharmiger Hebel bei verschiedenen Maschinen. Balanciren, das Schwingen der in ihrem Schwerpunkte unterstützten Körper; das Bestreben, den Schwerpunkt eines bewegten Körpers, z. B. eines auf dem Seile gehenden Menschen, eines Kunstreiters, Tänzers, durch Verschiebung der Last oder einer Balancirstange stets zu unterstützen.


Balanen (balani), Seetulpen, Meereicheln, Gliederthiere aus der Familie der Rankenfüßler, früher wegen ihrer Schalen zu den Weichthieren gerechnet. Die Schale ist kegelförmig mit 2-4 verschließbaren Deckelstücken an der obern Mündung. Die B. durchlaufen mehrere Verwandlungen (vergl. Ammen), haben die Rankenfüße an der Bauchseite, sitzen in Gruppen beisammen an Felsen, großen Seethieren und leben nur im Meere. - Balaniten, versteinerte Meereicheln, besonders in der Juraformation gefunden.


Balanitis, Entzündung der Eichel, mit Eiterung verbunden Balanoblennorrhöe.


Balantine, aus seinem Silberdrath geflochtene Strickkörbchen mit gewölbtem Deckel, an Kettchen hängend (nicht mehr in der Mode).


Balasfalva (Blasendorf), siebenbürg. Marktflecken, am Zusammenfluß der beiden Kokels, in sehr fruchtbarer Gegend, 5000 E., Sitz eines griech. unirten Bischofs, theolog. Facultät, Priesterseminar, Gymnasium, bischöfl. Buchdruckerei, griech. Basilitenkloster.


Balasore, Balasur, Distrikt und gleichnamige Hauptstadt in der vorderind. Provinz Orissa, seit 1803 engl.; B. ist Seestadt mit 30000 E. und Handelsverkehr; von ihr sind benannt die Balasorentücher, 3/4 Stab breit, 8 lang, aus Baumbast gefertigt.


Balassa, adel. ungar. Familie; zu ihr gehört Balnit (Valentin), der erste ungar. Dichter von Bedeutung; geb. 1550 wurde er zum Soldaten erzogen, focht in den Unruhen Siebenbürgens, dann im kaiserl. Dienste und fiel beim Sturm auf Gran 1594. Seine Lieder wurden 1572 zu Krakau gedruckt und bis in die letzte Zeit folgten neue Auflagen.

1843 in Paris auf; in Dresden verband er sich mit dem verkehrten A. Ruge, in Frankreich und in der Schweiz mit den communist. Revolutionären. Nach Rußland heimgerufen gehorchte er nicht, verlor deßwegen seinen Grundbesitz, wurde 1847 aus Frankreich gewiesen, verbarg sich dann bis zur Februarrevolution in Brüssel, trieb sich darauf als revolutionärer Fanatiker in Deutschland herum, spielte in der Dresdner Mairevolution die Rolle eines Dictators und ward in Chemnitz verhaftet. Zum Tode verurtheilt und zu lebenslänglicher Hast begnadigt wurde er 1850 an Oesterreich ausgeliefert, dort ebenfalls verurtheilt und zuletzt an Rußland ausgeliefert.


Balachna, feste russ. Stadt an der Wolga, Gouvernement Nischnei-Nowgorod mit 3500 E., Leinwandhandel, 50 Salzquellen.


Baladin, frz., Possenreißer, öffentlicher Tänzer; Baladine, Ballettänzerin, Baladinage, Witzelei.


Balafré, frz., einer der eine Narbe im Gesichte hat.


Balaghaut (Balagaht), engl.-ostind. Provinz in der Präsidentschaft Madras, 1570 □M. groß mit 2 Mill. E. Sie ist gebirgig, zur Hochebene von Dekan gehörig, ziemlich fruchtbar, mit Diamanten und Kupferminen. Distrikte: Bellary und Kuttapah.


Balakhissar, türk.-kleinasiat. Stadt, westl. von Brussa, mit einem Markte im August, der zu den bedeutendsten des Orients gehört; in der Nähe warme Mineralwasser.


Balaklawa, befestigte Stadt an der Südküste der Halbinsel Krim, 2000 E., Hafen und Küstenhandel.


Balalaika, zweisaitiges leierförmiges Instrument bei dem gemeinen Volke in Rußland.


Balambangan, Insel, nördl. an Borneo, fruchtbar, waldig, mit gutem Hafen, von kriegerischen Malaien bewohnt.


Balambuan, Landschaft auf der Südostküste der Insel Java, mit gleichnamiger Hauptstadt, den Holländern unterworfen; Kaffee- und Reisbau.


Balance (frz. Balangs), die Wage, das Gleichgewicht. Balancé, ein eigenthümlicher Schwebeschritt im Tanze. Balancier, Wagebalken, Pendel, gleicharmiger Hebel bei verschiedenen Maschinen. Balanciren, das Schwingen der in ihrem Schwerpunkte unterstützten Körper; das Bestreben, den Schwerpunkt eines bewegten Körpers, z. B. eines auf dem Seile gehenden Menschen, eines Kunstreiters, Tänzers, durch Verschiebung der Last oder einer Balancirstange stets zu unterstützen.


Balanen (balani), Seetulpen, Meereicheln, Gliederthiere aus der Familie der Rankenfüßler, früher wegen ihrer Schalen zu den Weichthieren gerechnet. Die Schale ist kegelförmig mit 2–4 verschließbaren Deckelstücken an der obern Mündung. Die B. durchlaufen mehrere Verwandlungen (vergl. Ammen), haben die Rankenfüße an der Bauchseite, sitzen in Gruppen beisammen an Felsen, großen Seethieren und leben nur im Meere. – Balaniten, versteinerte Meereicheln, besonders in der Juraformation gefunden.


Balanitis, Entzündung der Eichel, mit Eiterung verbunden Balanoblennorrhöe.


Balantine, aus seinem Silberdrath geflochtene Strickkörbchen mit gewölbtem Deckel, an Kettchen hängend (nicht mehr in der Mode).


Balasfalva (Blasendorf), siebenbürg. Marktflecken, am Zusammenfluß der beiden Kokels, in sehr fruchtbarer Gegend, 5000 E., Sitz eines griech. unirten Bischofs, theolog. Facultät, Priesterseminar, Gymnasium, bischöfl. Buchdruckerei, griech. Basilitenkloster.


Balasore, Balasur, Distrikt und gleichnamige Hauptstadt in der vorderind. Provinz Orissa, seit 1803 engl.; B. ist Seestadt mit 30000 E. und Handelsverkehr; von ihr sind benannt die Balasorentücher, 3/4 Stab breit, 8 lang, aus Baumbast gefertigt.


Balassa, adel. ungar. Familie; zu ihr gehört Balnit (Valentin), der erste ungar. Dichter von Bedeutung; geb. 1550 wurde er zum Soldaten erzogen, focht in den Unruhen Siebenbürgens, dann im kaiserl. Dienste und fiel beim Sturm auf Gran 1594. Seine Lieder wurden 1572 zu Krakau gedruckt und bis in die letzte Zeit folgten neue Auflagen.

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[388/0389] 1843 in Paris auf; in Dresden verband er sich mit dem verkehrten A. Ruge, in Frankreich und in der Schweiz mit den communist. Revolutionären. Nach Rußland heimgerufen gehorchte er nicht, verlor deßwegen seinen Grundbesitz, wurde 1847 aus Frankreich gewiesen, verbarg sich dann bis zur Februarrevolution in Brüssel, trieb sich darauf als revolutionärer Fanatiker in Deutschland herum, spielte in der Dresdner Mairevolution die Rolle eines Dictators und ward in Chemnitz verhaftet. Zum Tode verurtheilt und zu lebenslänglicher Hast begnadigt wurde er 1850 an Oesterreich ausgeliefert, dort ebenfalls verurtheilt und zuletzt an Rußland ausgeliefert. Balachna, feste russ. Stadt an der Wolga, Gouvernement Nischnei-Nowgorod mit 3500 E., Leinwandhandel, 50 Salzquellen. Baladin, frz., Possenreißer, öffentlicher Tänzer; Baladine, Ballettänzerin, Baladinage, Witzelei. Balafré, frz., einer der eine Narbe im Gesichte hat. Balaghaut (Balagaht), engl.-ostind. Provinz in der Präsidentschaft Madras, 1570 □M. groß mit 2 Mill. E. Sie ist gebirgig, zur Hochebene von Dekan gehörig, ziemlich fruchtbar, mit Diamanten und Kupferminen. Distrikte: Bellary und Kuttapah. Balakhissar, türk.-kleinasiat. Stadt, westl. von Brussa, mit einem Markte im August, der zu den bedeutendsten des Orients gehört; in der Nähe warme Mineralwasser. Balaklawa, befestigte Stadt an der Südküste der Halbinsel Krim, 2000 E., Hafen und Küstenhandel. Balalaika, zweisaitiges leierförmiges Instrument bei dem gemeinen Volke in Rußland. Balambangan, Insel, nördl. an Borneo, fruchtbar, waldig, mit gutem Hafen, von kriegerischen Malaien bewohnt. Balambuan, Landschaft auf der Südostküste der Insel Java, mit gleichnamiger Hauptstadt, den Holländern unterworfen; Kaffee- und Reisbau. Balance (frz. Balangs), die Wage, das Gleichgewicht. Balancé, ein eigenthümlicher Schwebeschritt im Tanze. Balancier, Wagebalken, Pendel, gleicharmiger Hebel bei verschiedenen Maschinen. Balanciren, das Schwingen der in ihrem Schwerpunkte unterstützten Körper; das Bestreben, den Schwerpunkt eines bewegten Körpers, z. B. eines auf dem Seile gehenden Menschen, eines Kunstreiters, Tänzers, durch Verschiebung der Last oder einer Balancirstange stets zu unterstützen. Balanen (balani), Seetulpen, Meereicheln, Gliederthiere aus der Familie der Rankenfüßler, früher wegen ihrer Schalen zu den Weichthieren gerechnet. Die Schale ist kegelförmig mit 2–4 verschließbaren Deckelstücken an der obern Mündung. Die B. durchlaufen mehrere Verwandlungen (vergl. Ammen), haben die Rankenfüße an der Bauchseite, sitzen in Gruppen beisammen an Felsen, großen Seethieren und leben nur im Meere. – Balaniten, versteinerte Meereicheln, besonders in der Juraformation gefunden. Balanitis, Entzündung der Eichel, mit Eiterung verbunden Balanoblennorrhöe. Balantine, aus seinem Silberdrath geflochtene Strickkörbchen mit gewölbtem Deckel, an Kettchen hängend (nicht mehr in der Mode). Balasfalva (Blasendorf), siebenbürg. Marktflecken, am Zusammenfluß der beiden Kokels, in sehr fruchtbarer Gegend, 5000 E., Sitz eines griech. unirten Bischofs, theolog. Facultät, Priesterseminar, Gymnasium, bischöfl. Buchdruckerei, griech. Basilitenkloster. Balasore, Balasur, Distrikt und gleichnamige Hauptstadt in der vorderind. Provinz Orissa, seit 1803 engl.; B. ist Seestadt mit 30000 E. und Handelsverkehr; von ihr sind benannt die Balasorentücher, 3/4 Stab breit, 8 lang, aus Baumbast gefertigt. Balassa, adel. ungar. Familie; zu ihr gehört Balnit (Valentin), der erste ungar. Dichter von Bedeutung; geb. 1550 wurde er zum Soldaten erzogen, focht in den Unruhen Siebenbürgens, dann im kaiserl. Dienste und fiel beim Sturm auf Gran 1594. Seine Lieder wurden 1572 zu Krakau gedruckt und bis in die letzte Zeit folgten neue Auflagen.

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 388. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon01_1857/389>, abgerufen am 24.11.2024.