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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857.

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Bämler, berühmter Buchdrucker in Augsburg von 1472-1492, soll den 1. Verlagskatalog herausgegeben haben.


Bär (Ursus), ein Säugethier, aus der Ordnung der Raubthiere. Die B. sind plumpe Thiere, mit dicken Gliedern u. langhaarigem Pelze, kurzem Schwanze u. beweglichen Nasenknorpeln. Sie leben indeß mehr von Pflanzen als von thierischer Kost und wohnen in Höhlen, in denen sie in den kältern Ländern den Winter verschlafen. Mit Ausnahme Neuhollands sind sie in allen Welttheilen. Der braune Bär (Ursus Arctos), mit zottigem braunem Pelz, erreicht eine Länge von 5 Fuß und ein Gewicht bis zu 4 Centnern; im nördl. Europa und Asien. Sein Pelz ist geschätzt, aber auch Fett u. Fleisch werden benützt u. seine Tatzen gelten als Leckerbissen. Er lebt mehr von Vegetabilien als Thieren, fehlen ihm aber die ersteren, so wird er bei seiner Stärke ein schädliches Raubthier. Der Baribal (Ursus americanus), in Nordamerika, mit schwarzem glänzendem Pelze. Der Rüsselbär (Ursus longirostris s. labiatus), ist schwarz mit langer Schnauze, in Ostindien. Der Eisbär (Ursus maritimus), mit weißem Pelz, und bis 10 Fuß Länge erreichend; er ist muthig, und durch seine Kraft gefährlich, seine Heimath sind die Eisfelder des Nordens. - In der Astronomie benennt man so 2 Sternbilder am nördl. Himmel, den großen und kleinen B. Jener ist besonders kenntlich durch 7 Sterne in der Form eines Wagens, daher Himmelswagen genannt; der kleine B. ist in der Nähe des Nordpols, über dem ersteren stehend. - B. im Festungsbau ein stark gemauerter Querdamm mit scharfem Rücken, franz. batardeau.


Bärenhäuter, fauler Kerl, Taugenichts, bei unseren Vorfahren bald ernst, bald scherzhaft gebraucht, wohl nicht von der Bärenhaut als dem Faulbette der kriegerischen Vorfahren hergenommen, als vielmehr von dem Naturell dieses muthigen, trägen, verschmitzten u. leckerhaften Thieres.


Bärenklau, s. Acanthus.


Bärenraupe, die große, rauhbehaarte Raupe der phalaena caja, eines Nachtschmetterlings.


Bärentraube, Sandbeere, Steinbeere. Arbutus oder Arctostaphylos uva ursi (Decandria Monogynia). Wild auf sandigem Heideboden und in lichtern Wäldern, aber mehr nur im Norden Deutschlands. Die Blätter (leicht zu verwechseln mit den größeren unterwärts punktirten Blättern der Preiselbeere) im Wasser abgekocht, wirken harntreibend und sonst wohlthätig auf die Urinwerkzeuge, und geben, unter den Rauchtabak gemischt, einen angenehmen Geruch. Die rothen Beeren liefern einen süßen Saft, und an der Wurzel findet sich im Sommer ein Insekt (Coccos polon.), welches als Ersatzmittel der Cochenille dienen kann.


Bärlappmoos. Lycopodium clavatum (Cryptogamia, Musci. Lycopodiaceae). Häufig in Deutschlands Wäldern, und eines der größeren Moose. Das Kraut in neuerer Zeit in Theeform gegen Harnbeschwerden aller Art als sehr wirksam erfunden. Der Bärlappsamen (Sammelzeit im August und Septbr.) ist das bekannte Streupulver beim Wundwerden der Kinder, auch als Hexenmehl bekannt. Schwimmt auf dem Wasser, und brennt, ins Licht geblasen, mit blitzender Flamme.


Bärmann, Georg Nik., geb. 1785 zu Hamburg, Vorsteher einer Erziehungsanstalt in Hamburg bis zu seinem Tode 1850, schrieb viele jetzt vergessene Romane und Dramen, plattdeutsche Gedichte, eine Hamb. Chronik, ein deutsches Homonymikon, eine span. Sprachlehre und Uebersetzungen in Zeitschriften.


Baert, Johann, geb. 1651 zu Dünkirchen, Sohn eines Fischers, schwang sich unter Ludwig XIV. zum Befehlshaber eines Geschwaders empor und that den Engländern und Holländern im Kriege von 1689-98 großen Schaden, indem er ihnen ganze Kauffahrteiflotten und einzelne Kriegsschiffe wegnahm; er st, 1702.


Bärwalde, preuß. Stadt im Reg.-Bez. Frankfurt an der Oder, 3500 E., hier schloß Gustav Adolf 1631 sein Bündniß mit Frankreich gegen den Kaiser.


Bätis, der alte Name des spanischen Flusses Quadalquivir.


Bätylien, Name phönic. Ursprungs,


Bämler, berühmter Buchdrucker in Augsburg von 1472–1492, soll den 1. Verlagskatalog herausgegeben haben.


Bär (Ursus), ein Säugethier, aus der Ordnung der Raubthiere. Die B. sind plumpe Thiere, mit dicken Gliedern u. langhaarigem Pelze, kurzem Schwanze u. beweglichen Nasenknorpeln. Sie leben indeß mehr von Pflanzen als von thierischer Kost und wohnen in Höhlen, in denen sie in den kältern Ländern den Winter verschlafen. Mit Ausnahme Neuhollands sind sie in allen Welttheilen. Der braune Bär (Ursus Arctos), mit zottigem braunem Pelz, erreicht eine Länge von 5 Fuß und ein Gewicht bis zu 4 Centnern; im nördl. Europa und Asien. Sein Pelz ist geschätzt, aber auch Fett u. Fleisch werden benützt u. seine Tatzen gelten als Leckerbissen. Er lebt mehr von Vegetabilien als Thieren, fehlen ihm aber die ersteren, so wird er bei seiner Stärke ein schädliches Raubthier. Der Baribal (Ursus americanus), in Nordamerika, mit schwarzem glänzendem Pelze. Der Rüsselbär (Ursus longirostris s. labiatus), ist schwarz mit langer Schnauze, in Ostindien. Der Eisbär (Ursus maritimus), mit weißem Pelz, und bis 10 Fuß Länge erreichend; er ist muthig, und durch seine Kraft gefährlich, seine Heimath sind die Eisfelder des Nordens. – In der Astronomie benennt man so 2 Sternbilder am nördl. Himmel, den großen und kleinen B. Jener ist besonders kenntlich durch 7 Sterne in der Form eines Wagens, daher Himmelswagen genannt; der kleine B. ist in der Nähe des Nordpols, über dem ersteren stehend. – B. im Festungsbau ein stark gemauerter Querdamm mit scharfem Rücken, franz. batardeau.


Bärenhäuter, fauler Kerl, Taugenichts, bei unseren Vorfahren bald ernst, bald scherzhaft gebraucht, wohl nicht von der Bärenhaut als dem Faulbette der kriegerischen Vorfahren hergenommen, als vielmehr von dem Naturell dieses muthigen, trägen, verschmitzten u. leckerhaften Thieres.


Bärenklau, s. Acanthus.


Bärenraupe, die große, rauhbehaarte Raupe der phalaena caja, eines Nachtschmetterlings.


Bärentraube, Sandbeere, Steinbeere. Arbutus oder Arctostaphylos uva ursi (Decandria Monogynia). Wild auf sandigem Heideboden und in lichtern Wäldern, aber mehr nur im Norden Deutschlands. Die Blätter (leicht zu verwechseln mit den größeren unterwärts punktirten Blättern der Preiselbeere) im Wasser abgekocht, wirken harntreibend und sonst wohlthätig auf die Urinwerkzeuge, und geben, unter den Rauchtabak gemischt, einen angenehmen Geruch. Die rothen Beeren liefern einen süßen Saft, und an der Wurzel findet sich im Sommer ein Insekt (Coccos polon.), welches als Ersatzmittel der Cochenille dienen kann.


Bärlappmoos. Lycopodium clavatum (Cryptogamia, Musci. Lycopodiaceae). Häufig in Deutschlands Wäldern, und eines der größeren Moose. Das Kraut in neuerer Zeit in Theeform gegen Harnbeschwerden aller Art als sehr wirksam erfunden. Der Bärlappsamen (Sammelzeit im August und Septbr.) ist das bekannte Streupulver beim Wundwerden der Kinder, auch als Hexenmehl bekannt. Schwimmt auf dem Wasser, und brennt, ins Licht geblasen, mit blitzender Flamme.


Bärmann, Georg Nik., geb. 1785 zu Hamburg, Vorsteher einer Erziehungsanstalt in Hamburg bis zu seinem Tode 1850, schrieb viele jetzt vergessene Romane und Dramen, plattdeutsche Gedichte, eine Hamb. Chronik, ein deutsches Homonymikon, eine span. Sprachlehre und Uebersetzungen in Zeitschriften.


Baert, Johann, geb. 1651 zu Dünkirchen, Sohn eines Fischers, schwang sich unter Ludwig XIV. zum Befehlshaber eines Geschwaders empor und that den Engländern und Holländern im Kriege von 1689–98 großen Schaden, indem er ihnen ganze Kauffahrteiflotten und einzelne Kriegsschiffe wegnahm; er st, 1702.


Bärwalde, preuß. Stadt im Reg.-Bez. Frankfurt an der Oder, 3500 E., hier schloß Gustav Adolf 1631 sein Bündniß mit Frankreich gegen den Kaiser.


Bätis, der alte Name des spanischen Flusses Quadalquivir.


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[381/0382] Bämler, berühmter Buchdrucker in Augsburg von 1472–1492, soll den 1. Verlagskatalog herausgegeben haben. Bär (Ursus), ein Säugethier, aus der Ordnung der Raubthiere. Die B. sind plumpe Thiere, mit dicken Gliedern u. langhaarigem Pelze, kurzem Schwanze u. beweglichen Nasenknorpeln. Sie leben indeß mehr von Pflanzen als von thierischer Kost und wohnen in Höhlen, in denen sie in den kältern Ländern den Winter verschlafen. Mit Ausnahme Neuhollands sind sie in allen Welttheilen. Der braune Bär (Ursus Arctos), mit zottigem braunem Pelz, erreicht eine Länge von 5 Fuß und ein Gewicht bis zu 4 Centnern; im nördl. Europa und Asien. Sein Pelz ist geschätzt, aber auch Fett u. Fleisch werden benützt u. seine Tatzen gelten als Leckerbissen. Er lebt mehr von Vegetabilien als Thieren, fehlen ihm aber die ersteren, so wird er bei seiner Stärke ein schädliches Raubthier. Der Baribal (Ursus americanus), in Nordamerika, mit schwarzem glänzendem Pelze. Der Rüsselbär (Ursus longirostris s. labiatus), ist schwarz mit langer Schnauze, in Ostindien. Der Eisbär (Ursus maritimus), mit weißem Pelz, und bis 10 Fuß Länge erreichend; er ist muthig, und durch seine Kraft gefährlich, seine Heimath sind die Eisfelder des Nordens. – In der Astronomie benennt man so 2 Sternbilder am nördl. Himmel, den großen und kleinen B. Jener ist besonders kenntlich durch 7 Sterne in der Form eines Wagens, daher Himmelswagen genannt; der kleine B. ist in der Nähe des Nordpols, über dem ersteren stehend. – B. im Festungsbau ein stark gemauerter Querdamm mit scharfem Rücken, franz. batardeau. Bärenhäuter, fauler Kerl, Taugenichts, bei unseren Vorfahren bald ernst, bald scherzhaft gebraucht, wohl nicht von der Bärenhaut als dem Faulbette der kriegerischen Vorfahren hergenommen, als vielmehr von dem Naturell dieses muthigen, trägen, verschmitzten u. leckerhaften Thieres. Bärenklau, s. Acanthus. Bärenraupe, die große, rauhbehaarte Raupe der phalaena caja, eines Nachtschmetterlings. Bärentraube, Sandbeere, Steinbeere. Arbutus oder Arctostaphylos uva ursi (Decandria Monogynia). Wild auf sandigem Heideboden und in lichtern Wäldern, aber mehr nur im Norden Deutschlands. Die Blätter (leicht zu verwechseln mit den größeren unterwärts punktirten Blättern der Preiselbeere) im Wasser abgekocht, wirken harntreibend und sonst wohlthätig auf die Urinwerkzeuge, und geben, unter den Rauchtabak gemischt, einen angenehmen Geruch. Die rothen Beeren liefern einen süßen Saft, und an der Wurzel findet sich im Sommer ein Insekt (Coccos polon.), welches als Ersatzmittel der Cochenille dienen kann. Bärlappmoos. Lycopodium clavatum (Cryptogamia, Musci. Lycopodiaceae). Häufig in Deutschlands Wäldern, und eines der größeren Moose. Das Kraut in neuerer Zeit in Theeform gegen Harnbeschwerden aller Art als sehr wirksam erfunden. Der Bärlappsamen (Sammelzeit im August und Septbr.) ist das bekannte Streupulver beim Wundwerden der Kinder, auch als Hexenmehl bekannt. Schwimmt auf dem Wasser, und brennt, ins Licht geblasen, mit blitzender Flamme. Bärmann, Georg Nik., geb. 1785 zu Hamburg, Vorsteher einer Erziehungsanstalt in Hamburg bis zu seinem Tode 1850, schrieb viele jetzt vergessene Romane und Dramen, plattdeutsche Gedichte, eine Hamb. Chronik, ein deutsches Homonymikon, eine span. Sprachlehre und Uebersetzungen in Zeitschriften. Baert, Johann, geb. 1651 zu Dünkirchen, Sohn eines Fischers, schwang sich unter Ludwig XIV. zum Befehlshaber eines Geschwaders empor und that den Engländern und Holländern im Kriege von 1689–98 großen Schaden, indem er ihnen ganze Kauffahrteiflotten und einzelne Kriegsschiffe wegnahm; er st, 1702. Bärwalde, preuß. Stadt im Reg.-Bez. Frankfurt an der Oder, 3500 E., hier schloß Gustav Adolf 1631 sein Bündniß mit Frankreich gegen den Kaiser. Bätis, der alte Name des spanischen Flusses Quadalquivir. Bätylien, Name phönic. Ursprungs,

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 381. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon01_1857/382>, abgerufen am 28.11.2024.