Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857.

Bild:
<< vorherige Seite

sammle nur bei trockenem Wetter, am besten nachmittags, Blätter und Stengel stark riechender Pflanzen, am besten zur Zeit der beginnenden Blüthe; Blumen, wenn sich solche ziemlich entwickelt haben; Früchte und Samen, wenn sie reif sind; Wurzeln von 2 und mehrjähr. Pflanzen am besten frühzeitig im Frühjahr, wenn sie zu treiben beginnen (von Calmus, Veilchenwurz, Carex arenaria, Triticum repens, Polypodium besser gegen den Herbst hin, weil sie sonst vielen unnützen Schleim enthalten); Rinde und Hölzer im Frühjahr. - Man trockne an lustigen Orten, aber nicht in der Sonne, namentlich die aromatischen Kräuter und die Blumen; die Wurzeln müssen erst sauber gewaschen und geputzt, stärkere wohl auch in Stücke oder Scheiben geschnitten, und dann an der Luft, wo möglich nicht in künstlicher Wärme getrocknet werden; denn ätherische Oele und aromatische Gerüche gehen hiebei gern verloren (z. B. bei Calmus). Manche Wurzeln wirken nur im frischen Zustande, und solche werden am besten, statt getrocknet, in feuchtem Sand aufbewahrt.


Arzt, nach Grimm aus Archiater gebildet, s. Medicin.


As, die älteste röm. Kupfermünze, ursprünglich 1 Pfund, libra, wurde aber allmählig von 1/2 bis 1/36 reducirt. Die Unterabtheilungen des A. waren: 1/12 A. = 1 Unze, bezeichnet durch ein Kügelchen *; 1/6 A., Sextans, = 2 Unz., bezeichnet durch 2 Küg.; 1/4 A. = 3 U., Quadrans, bez. d. 3 Küg.; 1/3 A., Triens, = 4 U., bez. d. 4 K.; 5/12 A. = 5 U., Quincunx, bez. d. 5 K.; 6/12 A., Semis, = 6 U., bez. d. 6 K. oder den Buchst. S; A., Dodrans, = 9 U., bez. durch 8 K. und den Buchst. S. Das As selbst wurde durch I oder L, oder 12 Küg. bezeichnet; das doppelte, dreifache As durch II, III u. s. w. Der Revers des A. und seiner Brüche zeigte den Kopf einer Gottheit: z. B. As den Janus, Semis Jupiter, Triens Minerva, Quadrans Herkules, Sextans Mercur, Unze Roma. Der Werth des A. nach dem gegenwärtigen Preise der edlen Metalle ist schwer zu bestimmen, gewöhnlich berechnet man ihn zu 112/3 Sgr. - As ist in Holland und Deutschland die kleinste Unterabtheilung des Pfundes oder der Mark zur Bestimmung des Münzwerthes. Die alte kölnische Mark war = 4020 köln. A. oder 4864, 68 holl. A. Die alte holländ. Troy-Mark war = 5120, und das Troy-Pfund 10240 holl. A.; 204/5 holl. A. sind = 1 franz. Gramme. Das Dukaten-A, ist dem Kölner A. gleich; der Dukaten ist = 60 A. - A. als Apothekergewicht s. Apothekergewicht. - A. in der Musik ist die 9. Stufe der diatonisch-chromat, Tonleiter.


Asa dulcis, was Benzoe.


Asa foetida, Teufelsdreck, Stinkasant von den Chinesen Hingh geheißen. - Der Saft von Ferula Asa foetida Linne, einer persischen Pflanze aus der 5. Kl. 2. Ordn. nach Linne und nach Jussieu unter die Umbelliferae (Doldenträger) gehörend; er wird durch Einschnitte in die Wurzel und nachheriges Austrocknen des ausfließenden Saftes an der Luft, erhalten. - Die A. f. wird als Arzneimittel geschätzt; wirkt flüchtig erregend und beruhigend auf das Nervensystem, und wird bei Krämpfen der Brust und des Unterleibs, bei Hysterie und Hypochondrie, bei Verschleimung der Brust und des Unterleibs etc. angewendet. Die Perser benützen sie auch als Gewürz.


Asab, türk. unregelmäßiges Kriegsvolk, das seine Abgaben abdient; Name der Mannschaft der Flotte und des Arsenals.


a salvo, lat., wohlbehalten.


Asant oder Asout, s. Asa.


Asaphie, Undeutlichkeit der Aussprache, heisere Stimme.


Asarinae. Die Familie der haselwurzähnlichen Gewächse besteht nur aus den 2 Gattungen Asarum und Aristolochia, beide ausgezeichnet durch bittere, scharfschmeckende, Ekel erregende Wurzeln und durch sonderbar gestaltete, meist trübbraune Blumen. Asarum europaeum L., die gemeine Haselwurz, wächst in schattigen, steinigen Wäldern und Schluchten wild, und die Wurzeln sammt den Blättern, im Frühjahr gesammelt, sind Arzneimittel, welche nur in die Hände des Arztes gehören. - Aristolochia liefert für Glas- und Warmhaus

sammle nur bei trockenem Wetter, am besten nachmittags, Blätter und Stengel stark riechender Pflanzen, am besten zur Zeit der beginnenden Blüthe; Blumen, wenn sich solche ziemlich entwickelt haben; Früchte und Samen, wenn sie reif sind; Wurzeln von 2 und mehrjähr. Pflanzen am besten frühzeitig im Frühjahr, wenn sie zu treiben beginnen (von Calmus, Veilchenwurz, Carex arenaria, Triticum repens, Polypodium besser gegen den Herbst hin, weil sie sonst vielen unnützen Schleim enthalten); Rinde und Hölzer im Frühjahr. – Man trockne an lustigen Orten, aber nicht in der Sonne, namentlich die aromatischen Kräuter und die Blumen; die Wurzeln müssen erst sauber gewaschen und geputzt, stärkere wohl auch in Stücke oder Scheiben geschnitten, und dann an der Luft, wo möglich nicht in künstlicher Wärme getrocknet werden; denn ätherische Oele und aromatische Gerüche gehen hiebei gern verloren (z. B. bei Calmus). Manche Wurzeln wirken nur im frischen Zustande, und solche werden am besten, statt getrocknet, in feuchtem Sand aufbewahrt.


Arzt, nach Grimm aus Archiater gebildet, s. Medicin.


As, die älteste röm. Kupfermünze, ursprünglich 1 Pfund, libra, wurde aber allmählig von 1/2 bis 1/36 reducirt. Die Unterabtheilungen des A. waren: 1/12 A. = 1 Unze, bezeichnet durch ein Kügelchen ○; 1/6 A., Sextans, = 2 Unz., bezeichnet durch 2 Küg.; 1/4 A. = 3 U., Quadrans, bez. d. 3 Küg.; 1/3 A., Triens, = 4 U., bez. d. 4 K.; 5/12 A. = 5 U., Quincunx, bez. d. 5 K.; 6/12 A., Semis, = 6 U., bez. d. 6 K. oder den Buchst. S; A., Dodrans, = 9 U., bez. durch 8 K. und den Buchst. S. Das As selbst wurde durch I oder L, oder 12 Küg. bezeichnet; das doppelte, dreifache As durch II, III u. s. w. Der Revers des A. und seiner Brüche zeigte den Kopf einer Gottheit: z. B. As den Janus, Semis Jupiter, Triens Minerva, Quadrans Herkules, Sextans Mercur, Unze Roma. Der Werth des A. nach dem gegenwärtigen Preise der edlen Metalle ist schwer zu bestimmen, gewöhnlich berechnet man ihn zu 112/3 Sgr. – As ist in Holland und Deutschland die kleinste Unterabtheilung des Pfundes oder der Mark zur Bestimmung des Münzwerthes. Die alte kölnische Mark war = 4020 köln. A. oder 4864, 68 holl. A. Die alte holländ. Troy-Mark war = 5120, und das Troy-Pfund 10240 holl. A.; 204/5 holl. A. sind = 1 franz. Gramme. Das Dukaten-A, ist dem Kölner A. gleich; der Dukaten ist = 60 A. – A. als Apothekergewicht s. Apothekergewicht. – A. in der Musik ist die 9. Stufe der diatonisch-chromat, Tonleiter.


Asa dulcis, was Benzoe.


Asa foetida, Teufelsdreck, Stinkasant von den Chinesen Hingh geheißen. – Der Saft von Ferula Asa foetida Linne, einer persischen Pflanze aus der 5. Kl. 2. Ordn. nach Linné und nach Jussieu unter die Umbelliferae (Doldenträger) gehörend; er wird durch Einschnitte in die Wurzel und nachheriges Austrocknen des ausfließenden Saftes an der Luft, erhalten. – Die A. f. wird als Arzneimittel geschätzt; wirkt flüchtig erregend und beruhigend auf das Nervensystem, und wird bei Krämpfen der Brust und des Unterleibs, bei Hysterie und Hypochondrie, bei Verschleimung der Brust und des Unterleibs etc. angewendet. Die Perser benützen sie auch als Gewürz.


Asab, türk. unregelmäßiges Kriegsvolk, das seine Abgaben abdient; Name der Mannschaft der Flotte und des Arsenals.


a salvo, lat., wohlbehalten.


Asant oder Asout, s. Asa.


Asaphie, Undeutlichkeit der Aussprache, heisere Stimme.


Asarinae. Die Familie der haselwurzähnlichen Gewächse besteht nur aus den 2 Gattungen Asarum und Aristolochia, beide ausgezeichnet durch bittere, scharfschmeckende, Ekel erregende Wurzeln und durch sonderbar gestaltete, meist trübbraune Blumen. Asarum europaeum L., die gemeine Haselwurz, wächst in schattigen, steinigen Wäldern und Schluchten wild, und die Wurzeln sammt den Blättern, im Frühjahr gesammelt, sind Arzneimittel, welche nur in die Hände des Arztes gehören. – Aristolochia liefert für Glas- und Warmhaus

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><pb facs="#f0280" n="279"/>
sammle nur bei trockenem Wetter, am besten nachmittags, Blätter und Stengel stark riechender Pflanzen, am besten zur Zeit der beginnenden Blüthe; Blumen, wenn sich solche ziemlich entwickelt haben; Früchte und Samen, wenn sie reif sind; Wurzeln von 2 und mehrjähr. Pflanzen am besten frühzeitig im Frühjahr, wenn sie zu treiben beginnen (von Calmus, Veilchenwurz, <hi rendition="#i">Carex arenaria, Triticum repens, Polypodium</hi> besser gegen den Herbst hin, weil sie sonst vielen unnützen Schleim enthalten); Rinde und Hölzer im Frühjahr. &#x2013; Man trockne an lustigen Orten, aber nicht in der Sonne, namentlich die aromatischen Kräuter und die Blumen; die Wurzeln müssen erst sauber gewaschen und geputzt, stärkere wohl auch in Stücke oder Scheiben geschnitten, und dann an der Luft, wo möglich nicht in künstlicher Wärme getrocknet werden; denn ätherische Oele und aromatische Gerüche gehen hiebei gern verloren (z. B. bei Calmus). Manche Wurzeln wirken nur im frischen Zustande, und solche werden am besten, statt getrocknet, in feuchtem Sand aufbewahrt.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Arzt</hi>, nach Grimm aus Archiater gebildet, s. Medicin.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">As</hi>, die älteste röm. Kupfermünze, ursprünglich 1 Pfund, <hi rendition="#i">libra</hi>, wurde aber allmählig von <hi rendition="#sup">1</hi>/<hi rendition="#sub">2</hi> bis <hi rendition="#sup">1</hi>/<hi rendition="#sub">36</hi> reducirt. Die Unterabtheilungen des A. waren: <hi rendition="#sup">1</hi>/<hi rendition="#sub">12</hi> A. = 1 Unze, bezeichnet durch ein Kügelchen &#x25CB;; <hi rendition="#sup">1</hi>/<hi rendition="#sub">6</hi> A., <hi rendition="#i">Sextans, =</hi> 2 Unz., bezeichnet durch 2 Küg.; <hi rendition="#sup">1</hi>/<hi rendition="#sub">4</hi> A. = 3 U., <hi rendition="#i">Quadrans</hi>, bez. d. 3 Küg.; <hi rendition="#sup">1</hi>/<hi rendition="#sub">3</hi> A., <hi rendition="#i">Triens</hi>, = 4 U., bez. d. 4 K.; <hi rendition="#sup">5</hi>/<hi rendition="#sub">12</hi> A. = 5 U., <hi rendition="#i">Quincunx</hi>, bez. d. 5 K.; <hi rendition="#sup">6</hi>/<hi rendition="#sub">12</hi> A., <hi rendition="#i">Semis</hi>, = 6 U., bez. d. 6 K. oder den Buchst. S; A., <hi rendition="#i">Dodrans, =</hi> 9 U., bez. durch 8 K. und den Buchst. <hi rendition="#i">S</hi>. Das As selbst wurde durch I oder L, oder 12 Küg. bezeichnet; das doppelte, dreifache As durch II, III u. s. w. Der Revers des A. und seiner Brüche zeigte den Kopf einer Gottheit: z. B. As den Janus, Semis Jupiter, Triens Minerva, Quadrans Herkules, Sextans Mercur, Unze Roma. Der Werth des A. nach dem gegenwärtigen Preise der edlen Metalle ist schwer zu bestimmen, gewöhnlich berechnet man ihn zu 11<hi rendition="#sup">2</hi>/<hi rendition="#sub">3</hi> Sgr. &#x2013; As ist in Holland und Deutschland die kleinste Unterabtheilung des Pfundes oder der Mark zur Bestimmung des Münzwerthes. Die alte kölnische Mark war = 4020 köln. A. oder 4864, 68 holl. A. Die alte holländ. Troy-Mark war = 5120, und das Troy-Pfund 10240 holl. A.; 20<hi rendition="#sup">4</hi>/<hi rendition="#sub">5</hi> holl. A. sind = 1 franz. Gramme. Das Dukaten-A, ist dem Kölner A. gleich; der Dukaten ist = 60 A. &#x2013; A. als Apothekergewicht s. Apothekergewicht. &#x2013; A. in der Musik ist die 9. Stufe der diatonisch-chromat, Tonleiter.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Asa dulcis</hi>, was Benzoe.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Asa foetida</hi>, Teufelsdreck, Stinkasant von den Chinesen Hingh geheißen. &#x2013; Der Saft von <hi rendition="#i">Ferula Asa foetida Linne</hi>, einer persischen Pflanze aus der 5. Kl. 2. Ordn. nach Linné und nach Jussieu unter die <hi rendition="#i">Umbelliferae</hi> (Doldenträger) gehörend; er wird durch Einschnitte in die Wurzel und nachheriges Austrocknen des ausfließenden Saftes an der Luft, erhalten. &#x2013; Die <hi rendition="#i">A. f</hi>. wird als Arzneimittel geschätzt; wirkt flüchtig erregend und beruhigend auf das Nervensystem, und wird bei Krämpfen der Brust und des Unterleibs, bei Hysterie und Hypochondrie, bei Verschleimung der Brust und des Unterleibs etc. angewendet. Die Perser benützen sie auch als Gewürz.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Asab</hi>, türk. unregelmäßiges Kriegsvolk, das seine Abgaben abdient; Name der Mannschaft der Flotte und des Arsenals.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">a salvo</hi>, lat., wohlbehalten.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Asant</hi> oder <hi rendition="#b">Asout</hi>, s. <hi rendition="#i">Asa</hi>.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Asaphie</hi>, Undeutlichkeit der Aussprache, heisere Stimme.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Asarinae</hi>. Die Familie der haselwurzähnlichen Gewächse besteht nur aus den 2 Gattungen <hi rendition="#i">Asarum</hi> und <hi rendition="#i">Aristolochia</hi>, beide ausgezeichnet durch bittere, scharfschmeckende, Ekel erregende Wurzeln und durch sonderbar gestaltete, meist trübbraune Blumen. <hi rendition="#i">Asarum europaeum L</hi>., die gemeine Haselwurz, wächst in schattigen, steinigen Wäldern und Schluchten wild, und die Wurzeln sammt den Blättern, im Frühjahr gesammelt, sind Arzneimittel, welche nur in die Hände des Arztes gehören. &#x2013; <hi rendition="#i">Aristolochia</hi> liefert für Glas- und Warmhaus
</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[279/0280] sammle nur bei trockenem Wetter, am besten nachmittags, Blätter und Stengel stark riechender Pflanzen, am besten zur Zeit der beginnenden Blüthe; Blumen, wenn sich solche ziemlich entwickelt haben; Früchte und Samen, wenn sie reif sind; Wurzeln von 2 und mehrjähr. Pflanzen am besten frühzeitig im Frühjahr, wenn sie zu treiben beginnen (von Calmus, Veilchenwurz, Carex arenaria, Triticum repens, Polypodium besser gegen den Herbst hin, weil sie sonst vielen unnützen Schleim enthalten); Rinde und Hölzer im Frühjahr. – Man trockne an lustigen Orten, aber nicht in der Sonne, namentlich die aromatischen Kräuter und die Blumen; die Wurzeln müssen erst sauber gewaschen und geputzt, stärkere wohl auch in Stücke oder Scheiben geschnitten, und dann an der Luft, wo möglich nicht in künstlicher Wärme getrocknet werden; denn ätherische Oele und aromatische Gerüche gehen hiebei gern verloren (z. B. bei Calmus). Manche Wurzeln wirken nur im frischen Zustande, und solche werden am besten, statt getrocknet, in feuchtem Sand aufbewahrt. Arzt, nach Grimm aus Archiater gebildet, s. Medicin. As, die älteste röm. Kupfermünze, ursprünglich 1 Pfund, libra, wurde aber allmählig von 1/2 bis 1/36 reducirt. Die Unterabtheilungen des A. waren: 1/12 A. = 1 Unze, bezeichnet durch ein Kügelchen ○; 1/6 A., Sextans, = 2 Unz., bezeichnet durch 2 Küg.; 1/4 A. = 3 U., Quadrans, bez. d. 3 Küg.; 1/3 A., Triens, = 4 U., bez. d. 4 K.; 5/12 A. = 5 U., Quincunx, bez. d. 5 K.; 6/12 A., Semis, = 6 U., bez. d. 6 K. oder den Buchst. S; A., Dodrans, = 9 U., bez. durch 8 K. und den Buchst. S. Das As selbst wurde durch I oder L, oder 12 Küg. bezeichnet; das doppelte, dreifache As durch II, III u. s. w. Der Revers des A. und seiner Brüche zeigte den Kopf einer Gottheit: z. B. As den Janus, Semis Jupiter, Triens Minerva, Quadrans Herkules, Sextans Mercur, Unze Roma. Der Werth des A. nach dem gegenwärtigen Preise der edlen Metalle ist schwer zu bestimmen, gewöhnlich berechnet man ihn zu 112/3 Sgr. – As ist in Holland und Deutschland die kleinste Unterabtheilung des Pfundes oder der Mark zur Bestimmung des Münzwerthes. Die alte kölnische Mark war = 4020 köln. A. oder 4864, 68 holl. A. Die alte holländ. Troy-Mark war = 5120, und das Troy-Pfund 10240 holl. A.; 204/5 holl. A. sind = 1 franz. Gramme. Das Dukaten-A, ist dem Kölner A. gleich; der Dukaten ist = 60 A. – A. als Apothekergewicht s. Apothekergewicht. – A. in der Musik ist die 9. Stufe der diatonisch-chromat, Tonleiter. Asa dulcis, was Benzoe. Asa foetida, Teufelsdreck, Stinkasant von den Chinesen Hingh geheißen. – Der Saft von Ferula Asa foetida Linne, einer persischen Pflanze aus der 5. Kl. 2. Ordn. nach Linné und nach Jussieu unter die Umbelliferae (Doldenträger) gehörend; er wird durch Einschnitte in die Wurzel und nachheriges Austrocknen des ausfließenden Saftes an der Luft, erhalten. – Die A. f. wird als Arzneimittel geschätzt; wirkt flüchtig erregend und beruhigend auf das Nervensystem, und wird bei Krämpfen der Brust und des Unterleibs, bei Hysterie und Hypochondrie, bei Verschleimung der Brust und des Unterleibs etc. angewendet. Die Perser benützen sie auch als Gewürz. Asab, türk. unregelmäßiges Kriegsvolk, das seine Abgaben abdient; Name der Mannschaft der Flotte und des Arsenals. a salvo, lat., wohlbehalten. Asant oder Asout, s. Asa. Asaphie, Undeutlichkeit der Aussprache, heisere Stimme. Asarinae. Die Familie der haselwurzähnlichen Gewächse besteht nur aus den 2 Gattungen Asarum und Aristolochia, beide ausgezeichnet durch bittere, scharfschmeckende, Ekel erregende Wurzeln und durch sonderbar gestaltete, meist trübbraune Blumen. Asarum europaeum L., die gemeine Haselwurz, wächst in schattigen, steinigen Wäldern und Schluchten wild, und die Wurzeln sammt den Blättern, im Frühjahr gesammelt, sind Arzneimittel, welche nur in die Hände des Arztes gehören. – Aristolochia liefert für Glas- und Warmhaus

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-08-19T11:47:14Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-08-19T11:47:14Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon01_1857
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon01_1857/280
Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 279. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon01_1857/280>, abgerufen am 22.11.2024.