Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857.

Bild:
<< vorherige Seite

an die Wasserscheide zwischen dem Rhein und dem Inn, ziehet sich durch den Walgau (Churwalhengau) die alemannische Mundart; hier stießen vordem die vier Sprengel Brixen, Chur (bis 7. Sept. 1808), Konstanz durch den innern Bregenzerwald her (bis 19. März 1819) und Augsburg rechts der Breitach, der Hauptquelle der Iller, über den Tannberg herauf (bis 27. Jan. 1816) zusammen; nun übt Brixen mit seinem Generalvicariate zu Feldkirch allein die geistliche Jurisdiction über ganz Voralberg aus. Das Kirchlein zu St. Christoph auf der Höhe des Artberg gehört zu Tyrol.


Arlechino, s. Harlekin.


Arler, Heinrich, von Gmünd in Schwaben, der erste Baumeister an dem Dome von Mailand; sein Sohn Arleri, in Bologna geboren, baute den Veitsdom, die Allerheiligenkirche, die Moldaubrücke in Prag und die Kirche zu Kolin an der Elbe.


Arles (das röm. Arelate), Stadt im südl. Frankreich, in einer morastigen Gegend an der Rhone, mit 21000 E., durch den Kanal d'Arles in unmittelbarer Verbindung mit dem Meere. Sie war unter den Römern eine bedeutende Stadt, was auch die vielen Reste aus jener Zeit beweisen; im Mittelalter war sie kurze Zeit westgothische Hauptstadt, längere aber des von ihr benannten arelatensischen Reichs. 314 verurtheilte zu A. eine Synode den Donatus, 354 wurde eine andere von Constantius gezwungen sich gegen den großen Athanasius zu erklären; eine dritte, unbestimmten Jahres, gab mehrentheils Disciplinargesetze und eine Provincialsynode von 529 sprach sich gegen die pelagianische Irrlehre und die von der Prädestination aus.


Arlesgüter oder Urlosgüter, in Obersachsen Laßgüter, diejenigen Güter eines Bauern, die ihm als freies Eigenthum gehören, während sein anderer Besitz nur Colonat ist.


Arlincourt, Victor, Vicomte d', geb. 1789, Beamter unter Napoleon und der Restauration, schrieb Gedichte und Romane von gegenrevolutionärer Tendenz, zuletzt Geschichte der Revolutionen von Rom, Neapel, Palermo etc. seit der Thronbesteigung Pius IX.; Paris 1850.


Arlon, Stadt im belgisch. Luxemburg, von dem deutschen Bunde 1833 abgetreten; 3900 Einw.; Tuch, Porcellan, Tabak.


Armada, im Spanischen und im Deutschen zur Zeit des 30jähr. Kriegs jede bewaffnete Macht, ob Heer oder Flotte; vorzugsweise versteht man darunter die große, von Philipp II. gegen England 1588 ausgerüstete Flotte; sie wurde durch Stürme und die Engländer vernichtet und Spaniens Rolle als erste Seemacht war seitdem ausgespielt.


Armadill, s. Gürtelthier.


Armadille, bei den Spaniern ein kleines bewaffnetes Zollschiff.


Armagh, Grafschaft in Irland, 191/2 #M. groß mit 250000 E., sehr fruchtbar und gesund; Ackerbau, Viehzucht, ausgezeichneter Flachsbau; Garnspinnerei, Leinen- und Damastweberei. Hauptst. A., 10000 E., Sitz eines katholischen und anglikanischen Erzbischofs; Gewerbsfleiß, Eisenbahnverbindung mit Belfast und Dublin.


Armagnac (Ager aremonicus), südfranz. Landschaft, am Gers, Adour und Losse, jetzt größtentheils dem Departement des Gers angehörig, gab einer gräflichen Familie, die in der franz. Geschichte von Bedeutung ist, den Namen. Die Grafen leiteten ihren Stamm von den Merowingern ab, befehdeten manchmal die benachbarten Großen, manchmal die Krone; am bedeutendsten ist Bernhard VIII., von dem die Soldatenbanden jener Zeit Armagnaken hießen, erklärte sich während des Streites der Herzoge von Orleans und Burgund um die Regentschaft für Orleans, bemächtigte sich der Stadt Paris 1413, wurde aber 1418 von den Burgundern überfallen und ermordet. Sein Enkel Jean IV. lebte mit seiner jüngsten schönen Schwester in Blutschande, wurde excommunicirt, schlug sich in Spanien und Frankreich herum, bekriegte zuletzt König Ludwig XI., wurde aber endlich 1473 in Lectoure erschlagen. Mit dem Grafen Karl erlosch 1497 das Geschlecht, die Grafschaft aber kam durch das Haus Alencon, dem sie Franz I. verliehen hatte, an Navarra, durch König

an die Wasserscheide zwischen dem Rhein und dem Inn, ziehet sich durch den Walgau (Churwalhengau) die alemannische Mundart; hier stießen vordem die vier Sprengel Brixen, Chur (bis 7. Sept. 1808), Konstanz durch den innern Bregenzerwald her (bis 19. März 1819) und Augsburg rechts der Breitach, der Hauptquelle der Iller, über den Tannberg herauf (bis 27. Jan. 1816) zusammen; nun übt Brixen mit seinem Generalvicariate zu Feldkirch allein die geistliche Jurisdiction über ganz Voralberg aus. Das Kirchlein zu St. Christoph auf der Höhe des Artberg gehört zu Tyrol.


Arlechino, s. Harlekin.


Arler, Heinrich, von Gmünd in Schwaben, der erste Baumeister an dem Dome von Mailand; sein Sohn Arleri, in Bologna geboren, baute den Veitsdom, die Allerheiligenkirche, die Moldaubrücke in Prag und die Kirche zu Kolin an der Elbe.


Arles (das röm. Arelate), Stadt im südl. Frankreich, in einer morastigen Gegend an der Rhone, mit 21000 E., durch den Kanal dʼArles in unmittelbarer Verbindung mit dem Meere. Sie war unter den Römern eine bedeutende Stadt, was auch die vielen Reste aus jener Zeit beweisen; im Mittelalter war sie kurze Zeit westgothische Hauptstadt, längere aber des von ihr benannten arelatensischen Reichs. 314 verurtheilte zu A. eine Synode den Donatus, 354 wurde eine andere von Constantius gezwungen sich gegen den großen Athanasius zu erklären; eine dritte, unbestimmten Jahres, gab mehrentheils Disciplinargesetze und eine Provincialsynode von 529 sprach sich gegen die pelagianische Irrlehre und die von der Prädestination aus.


Arlesgüter oder Urlosgüter, in Obersachsen Laßgüter, diejenigen Güter eines Bauern, die ihm als freies Eigenthum gehören, während sein anderer Besitz nur Colonat ist.


Arlincourt, Victor, Vicomte dʼ, geb. 1789, Beamter unter Napoleon und der Restauration, schrieb Gedichte und Romane von gegenrevolutionärer Tendenz, zuletzt Geschichte der Revolutionen von Rom, Neapel, Palermo etc. seit der Thronbesteigung Pius IX.; Paris 1850.


Arlon, Stadt im belgisch. Luxemburg, von dem deutschen Bunde 1833 abgetreten; 3900 Einw.; Tuch, Porcellan, Tabak.


Armada, im Spanischen und im Deutschen zur Zeit des 30jähr. Kriegs jede bewaffnete Macht, ob Heer oder Flotte; vorzugsweise versteht man darunter die große, von Philipp II. gegen England 1588 ausgerüstete Flotte; sie wurde durch Stürme und die Engländer vernichtet und Spaniens Rolle als erste Seemacht war seitdem ausgespielt.


Armadill, s. Gürtelthier.


Armadille, bei den Spaniern ein kleines bewaffnetes Zollschiff.


Armagh, Grafschaft in Irland, 191/2 □M. groß mit 250000 E., sehr fruchtbar und gesund; Ackerbau, Viehzucht, ausgezeichneter Flachsbau; Garnspinnerei, Leinen- und Damastweberei. Hauptst. A., 10000 E., Sitz eines katholischen und anglikanischen Erzbischofs; Gewerbsfleiß, Eisenbahnverbindung mit Belfast und Dublin.


Armagnac (Ager aremonicus), südfranz. Landschaft, am Gers, Adour und Losse, jetzt größtentheils dem Departement des Gers angehörig, gab einer gräflichen Familie, die in der franz. Geschichte von Bedeutung ist, den Namen. Die Grafen leiteten ihren Stamm von den Merowingern ab, befehdeten manchmal die benachbarten Großen, manchmal die Krone; am bedeutendsten ist Bernhard VIII., von dem die Soldatenbanden jener Zeit Armagnaken hießen, erklärte sich während des Streites der Herzoge von Orleans und Burgund um die Regentschaft für Orleans, bemächtigte sich der Stadt Paris 1413, wurde aber 1418 von den Burgundern überfallen und ermordet. Sein Enkel Jean IV. lebte mit seiner jüngsten schönen Schwester in Blutschande, wurde excommunicirt, schlug sich in Spanien und Frankreich herum, bekriegte zuletzt König Ludwig XI., wurde aber endlich 1473 in Lectoure erschlagen. Mit dem Grafen Karl erlosch 1497 das Geschlecht, die Grafschaft aber kam durch das Haus Alençon, dem sie Franz I. verliehen hatte, an Navarra, durch König

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><pb facs="#f0256" n="255"/>
an die Wasserscheide zwischen dem Rhein und dem Inn, ziehet sich durch den Walgau (Churwalhengau) die alemannische Mundart; hier stießen vordem die vier Sprengel Brixen, Chur (bis 7. Sept. 1808), Konstanz durch den innern Bregenzerwald her (bis 19. März 1819) und Augsburg rechts der Breitach, der Hauptquelle der Iller, über den Tannberg herauf (bis 27. Jan. 1816) zusammen; nun übt Brixen mit seinem Generalvicariate zu Feldkirch allein die geistliche Jurisdiction über ganz Voralberg aus. Das Kirchlein zu St. Christoph auf der Höhe des Artberg gehört zu Tyrol.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Arlechino</hi>, s. Harlekin.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Arler</hi>, Heinrich, von Gmünd in Schwaben, der erste Baumeister an dem Dome von Mailand; sein Sohn Arleri, in Bologna geboren, baute den Veitsdom, die Allerheiligenkirche, die Moldaubrücke in Prag und die Kirche zu Kolin an der Elbe.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Arles</hi> (das röm. <hi rendition="#i">Arelate</hi>), Stadt im südl. Frankreich, in einer morastigen Gegend an der Rhone, mit 21000 E., durch den Kanal d&#x02BC;Arles in unmittelbarer Verbindung mit dem Meere. Sie war unter den Römern eine bedeutende Stadt, was auch die vielen Reste aus jener Zeit beweisen; im Mittelalter war sie kurze Zeit westgothische Hauptstadt, längere aber des von ihr benannten arelatensischen Reichs. 314 verurtheilte zu A. eine Synode den Donatus, 354 wurde eine andere von Constantius gezwungen sich gegen den großen Athanasius zu erklären; eine dritte, unbestimmten Jahres, gab mehrentheils Disciplinargesetze und eine Provincialsynode von 529 sprach sich gegen die pelagianische Irrlehre und die von der Prädestination aus.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Arlesgüter</hi> oder <hi rendition="#b">Urlosgüter</hi>, in Obersachsen Laßgüter, diejenigen Güter eines Bauern, die ihm als freies Eigenthum gehören, während sein anderer Besitz nur Colonat ist.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Arlincourt</hi>, Victor, Vicomte d&#x02BC;, geb. 1789, Beamter unter Napoleon und der Restauration, schrieb Gedichte und Romane von gegenrevolutionärer Tendenz, zuletzt Geschichte der Revolutionen von Rom, Neapel, Palermo etc. seit der Thronbesteigung Pius IX.; Paris 1850.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Arlon</hi>, Stadt im belgisch. Luxemburg, von dem deutschen Bunde 1833 abgetreten; 3900 Einw.; Tuch, Porcellan, Tabak.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Armada</hi>, im Spanischen und im Deutschen zur Zeit des 30jähr. Kriegs jede bewaffnete Macht, ob Heer oder Flotte; vorzugsweise versteht man darunter die große, von Philipp II. gegen England 1588 ausgerüstete Flotte; sie wurde durch Stürme und die Engländer vernichtet und Spaniens Rolle als erste Seemacht war seitdem ausgespielt.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Armadill</hi>, s. Gürtelthier.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Armadille</hi>, bei den Spaniern ein kleines bewaffnetes Zollschiff.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Armagh</hi>, Grafschaft in Irland, 19<hi rendition="#sup">1</hi>/<hi rendition="#sub">2</hi> &#x25A1;M. groß mit 250000 E., sehr fruchtbar und gesund; Ackerbau, Viehzucht, ausgezeichneter Flachsbau; Garnspinnerei, Leinen- und Damastweberei. Hauptst. A., 10000 E., Sitz eines katholischen und anglikanischen Erzbischofs; Gewerbsfleiß, Eisenbahnverbindung mit Belfast und Dublin.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Armagnac</hi><hi rendition="#i">(Ager aremonicus)</hi>, südfranz. Landschaft, am Gers, Adour und Losse, jetzt größtentheils dem Departement des Gers angehörig, gab einer gräflichen Familie, die in der franz. Geschichte von Bedeutung ist, den Namen. Die Grafen leiteten ihren Stamm von den Merowingern ab, befehdeten manchmal die benachbarten Großen, manchmal die Krone; am bedeutendsten ist Bernhard VIII., von dem die Soldatenbanden jener Zeit Armagnaken hießen, erklärte sich während des Streites der Herzoge von Orleans und Burgund um die Regentschaft für Orleans, bemächtigte sich der Stadt Paris 1413, wurde aber 1418 von den Burgundern überfallen und ermordet. Sein Enkel Jean IV. lebte mit seiner jüngsten schönen Schwester in Blutschande, wurde excommunicirt, schlug sich in Spanien und Frankreich herum, bekriegte zuletzt König Ludwig XI., wurde aber endlich 1473 in Lectoure erschlagen. Mit dem Grafen Karl erlosch 1497 das Geschlecht, die Grafschaft aber kam durch das Haus Alençon, dem sie Franz I. verliehen hatte, an Navarra, durch König
</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[255/0256] an die Wasserscheide zwischen dem Rhein und dem Inn, ziehet sich durch den Walgau (Churwalhengau) die alemannische Mundart; hier stießen vordem die vier Sprengel Brixen, Chur (bis 7. Sept. 1808), Konstanz durch den innern Bregenzerwald her (bis 19. März 1819) und Augsburg rechts der Breitach, der Hauptquelle der Iller, über den Tannberg herauf (bis 27. Jan. 1816) zusammen; nun übt Brixen mit seinem Generalvicariate zu Feldkirch allein die geistliche Jurisdiction über ganz Voralberg aus. Das Kirchlein zu St. Christoph auf der Höhe des Artberg gehört zu Tyrol. Arlechino, s. Harlekin. Arler, Heinrich, von Gmünd in Schwaben, der erste Baumeister an dem Dome von Mailand; sein Sohn Arleri, in Bologna geboren, baute den Veitsdom, die Allerheiligenkirche, die Moldaubrücke in Prag und die Kirche zu Kolin an der Elbe. Arles (das röm. Arelate), Stadt im südl. Frankreich, in einer morastigen Gegend an der Rhone, mit 21000 E., durch den Kanal dʼArles in unmittelbarer Verbindung mit dem Meere. Sie war unter den Römern eine bedeutende Stadt, was auch die vielen Reste aus jener Zeit beweisen; im Mittelalter war sie kurze Zeit westgothische Hauptstadt, längere aber des von ihr benannten arelatensischen Reichs. 314 verurtheilte zu A. eine Synode den Donatus, 354 wurde eine andere von Constantius gezwungen sich gegen den großen Athanasius zu erklären; eine dritte, unbestimmten Jahres, gab mehrentheils Disciplinargesetze und eine Provincialsynode von 529 sprach sich gegen die pelagianische Irrlehre und die von der Prädestination aus. Arlesgüter oder Urlosgüter, in Obersachsen Laßgüter, diejenigen Güter eines Bauern, die ihm als freies Eigenthum gehören, während sein anderer Besitz nur Colonat ist. Arlincourt, Victor, Vicomte dʼ, geb. 1789, Beamter unter Napoleon und der Restauration, schrieb Gedichte und Romane von gegenrevolutionärer Tendenz, zuletzt Geschichte der Revolutionen von Rom, Neapel, Palermo etc. seit der Thronbesteigung Pius IX.; Paris 1850. Arlon, Stadt im belgisch. Luxemburg, von dem deutschen Bunde 1833 abgetreten; 3900 Einw.; Tuch, Porcellan, Tabak. Armada, im Spanischen und im Deutschen zur Zeit des 30jähr. Kriegs jede bewaffnete Macht, ob Heer oder Flotte; vorzugsweise versteht man darunter die große, von Philipp II. gegen England 1588 ausgerüstete Flotte; sie wurde durch Stürme und die Engländer vernichtet und Spaniens Rolle als erste Seemacht war seitdem ausgespielt. Armadill, s. Gürtelthier. Armadille, bei den Spaniern ein kleines bewaffnetes Zollschiff. Armagh, Grafschaft in Irland, 191/2 □M. groß mit 250000 E., sehr fruchtbar und gesund; Ackerbau, Viehzucht, ausgezeichneter Flachsbau; Garnspinnerei, Leinen- und Damastweberei. Hauptst. A., 10000 E., Sitz eines katholischen und anglikanischen Erzbischofs; Gewerbsfleiß, Eisenbahnverbindung mit Belfast und Dublin. Armagnac (Ager aremonicus), südfranz. Landschaft, am Gers, Adour und Losse, jetzt größtentheils dem Departement des Gers angehörig, gab einer gräflichen Familie, die in der franz. Geschichte von Bedeutung ist, den Namen. Die Grafen leiteten ihren Stamm von den Merowingern ab, befehdeten manchmal die benachbarten Großen, manchmal die Krone; am bedeutendsten ist Bernhard VIII., von dem die Soldatenbanden jener Zeit Armagnaken hießen, erklärte sich während des Streites der Herzoge von Orleans und Burgund um die Regentschaft für Orleans, bemächtigte sich der Stadt Paris 1413, wurde aber 1418 von den Burgundern überfallen und ermordet. Sein Enkel Jean IV. lebte mit seiner jüngsten schönen Schwester in Blutschande, wurde excommunicirt, schlug sich in Spanien und Frankreich herum, bekriegte zuletzt König Ludwig XI., wurde aber endlich 1473 in Lectoure erschlagen. Mit dem Grafen Karl erlosch 1497 das Geschlecht, die Grafschaft aber kam durch das Haus Alençon, dem sie Franz I. verliehen hatte, an Navarra, durch König

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-08-19T11:47:14Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-08-19T11:47:14Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon01_1857
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon01_1857/256
Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 255. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon01_1857/256>, abgerufen am 22.11.2024.