Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857.an der Spitze sehen wollte, so rief er den macedon. König herbei, der die Spartaner schlug, aber auch Oberherr des achäisch. Bundes wurde. König Philipp II. von Macedonien vergiftete den A. 213 v. Chr. Aratus, aus Soli in Cilicien, um 270 v. Chr., schrieb das astron. Lehrgedicht "Phainomena", das unter andern auch Cicero übersetzte; deutsch von Voß. Araukaner, Indianerstamm im südl. Chili, theils Nomaden, theils in Dörfern wohnende Indianer; kräftig, tapfer, vortreffliche Reiter, haben sie ihre Unabhängigkeit bis jetzt behauptet. Araure, Stadt in Venezuela (Südamerika), am Acarigua, 10000 E. in sehr fruchtbarer Gegend; Kasse, Cacao, Baumwolle, Seide. Arba, im Oriente ein zweirädriger Karren. Arbascio, levantinisches Zeug aus Wolle und Ziegenhaar gewoben. Arbe, dalmatische Insel im Quarnero, 1 #M. groß mit 3000 E. Arbedo, Dorf im Kant. Tessin, unweit Bellinzona; Niederlage d. Schweizer gegen die Mailänder unter Carmagnuola den 30. Juni 1422. Arbeit ist ein freier Gebrauch der Kräfte und kommt daher nur dem Menschen zu. Sie ist entweder geistige und nur zur Förderung der geistigen Interessen bestimmt, oder sie ist die sog. produktive Arbeit, welche die Befriedigung menschlicher Bedürfnisse durch sachliche Güter bezweckt, und ist somit wie die menschlichen Zustände und Stimmungen verschiedenen Veränderungen unterworfen. Sie ist die erste und wichtigste Güterquelle. A. Smith sagt: die jährliche Arbeit einer Nation ist die Urquelle, aus welcher sie ihre Reichthümer, d. h. die für den Lebensunterhalt nothwendigen Erzeugnisse, so wie jene zieht, welche sie von anderen Nationen erkaufen muß. So ist die A. als Quelle jedes Reichthums gerade dadurch der mächtigste Sporn, durch die Mannigfaltigkeit und Ausbildung der A. deren Erzeugnisse nach Menge und Werth zu vermehren; und dadurch befördert die A. zugleich die Ausbildung der geistigen und körperlichen Anlagen. - Die meisten Verbesserungen an den hervorbringenden Arbeitskräften, die Geschicklichkeiten und Künste, die hier ihre Anwendung finden, sind aus der Theilung der A. entstanden. Die dadurch hervorgebrachte Steigerung der Erzeugnißfähigkeit wird 3 Ursachen verdankt: 1. der Vermehrung der Geschicklichkeit des einzelnen Arbeiters, 2. dem Zeitersparniß, indem die Zeit des Uebergangs von einer A. zur andern gewonnen wird, 3. der Erfindung so vieler Maschinen (s. Maschine). Die produktiven Arbeiten (die unproduktiven vermehren die sachlichen Güter nicht) zerfallen: 1. in Erdarbeit oder Stoffgewinnung, und diese begreift: die Gewinnung der Mineralien, den Bergbau; die Gewinnung von pflanzlichen und thierischen Stoffen, und zwar von wilden und zahmen Pflanzen und Thieren, Ackerbau, Jagd, Forstwirthschaft. 2. Umänderung der rohen Stoffe, um aus ihnen solche Güter zu bereiten, welche zur Anwendung für bestimmte Zwecke vollkommen tauglich sind (Gewerbsarbeit, Fabrikindustrie). 3. Arbeiten, welche den Uebergang der Güter an andere Menschen vermitteln, also Handelsgeschäfte, Darlehns-, Mieth- und Pachtgeschäfte, um die Benützung eines sachlichen Gutes einem andern auf bestimmte Zeit gegen Zins zu überlassen. Arbeitshaus, darunter versteht man 1. eine Anstalt, wo Müssiggänger, die auf öffentliche Kosten erhalten werden müßten, zur Arbeit angehalten und wo möglich gewöhnt, also gebessert werden. 2. Strafanstalten, wo Vergehen durch Entziehung der Freiheit und zwangsweise Arbeit gesühnt werden. 3. In neuester Zeit mißglückte Versuche, öffentliche Werkstätten, in denen der Arbeiter auf öffentliche Kosten beschäftigt und bezahlt werden sollte, wofür dem Staate oder der Gemeinde die gelieferte Arbeit zufiele; als ob Gemeinde und Staat mit Schuhen, Beinkleidern, Hausgeräthen u. s. w. Geschäfte machen könnte. Arbeitslohn ist eigentlich das Produkt der Arbeit, aber wenn das Land, das der Arbeiter bearbeitet, Privateigenthum ist, so verlangt der Eigenthümer seinen Antheil an dem, was der Arbeiter darauf baut oder sammelt. Diese Rente ist der an der Spitze sehen wollte, so rief er den macedon. König herbei, der die Spartaner schlug, aber auch Oberherr des achäisch. Bundes wurde. König Philipp II. von Macedonien vergiftete den A. 213 v. Chr. Aratus, aus Soli in Cilicien, um 270 v. Chr., schrieb das astron. Lehrgedicht „Phainomena“, das unter andern auch Cicero übersetzte; deutsch von Voß. Araukaner, Indianerstamm im südl. Chili, theils Nomaden, theils in Dörfern wohnende Indianer; kräftig, tapfer, vortreffliche Reiter, haben sie ihre Unabhängigkeit bis jetzt behauptet. Araure, Stadt in Venezuela (Südamerika), am Acarigua, 10000 E. in sehr fruchtbarer Gegend; Kasse, Cacao, Baumwolle, Seide. Arba, im Oriente ein zweirädriger Karren. Arbascio, levantinisches Zeug aus Wolle und Ziegenhaar gewoben. Arbe, dalmatische Insel im Quarnero, 1 □M. groß mit 3000 E. Arbedo, Dorf im Kant. Tessin, unweit Bellinzona; Niederlage d. Schweizer gegen die Mailänder unter Carmagnuola den 30. Juni 1422. Arbeit ist ein freier Gebrauch der Kräfte und kommt daher nur dem Menschen zu. Sie ist entweder geistige und nur zur Förderung der geistigen Interessen bestimmt, oder sie ist die sog. produktive Arbeit, welche die Befriedigung menschlicher Bedürfnisse durch sachliche Güter bezweckt, und ist somit wie die menschlichen Zustände und Stimmungen verschiedenen Veränderungen unterworfen. Sie ist die erste und wichtigste Güterquelle. A. Smith sagt: die jährliche Arbeit einer Nation ist die Urquelle, aus welcher sie ihre Reichthümer, d. h. die für den Lebensunterhalt nothwendigen Erzeugnisse, so wie jene zieht, welche sie von anderen Nationen erkaufen muß. So ist die A. als Quelle jedes Reichthums gerade dadurch der mächtigste Sporn, durch die Mannigfaltigkeit und Ausbildung der A. deren Erzeugnisse nach Menge und Werth zu vermehren; und dadurch befördert die A. zugleich die Ausbildung der geistigen und körperlichen Anlagen. – Die meisten Verbesserungen an den hervorbringenden Arbeitskräften, die Geschicklichkeiten und Künste, die hier ihre Anwendung finden, sind aus der Theilung der A. entstanden. Die dadurch hervorgebrachte Steigerung der Erzeugnißfähigkeit wird 3 Ursachen verdankt: 1. der Vermehrung der Geschicklichkeit des einzelnen Arbeiters, 2. dem Zeitersparniß, indem die Zeit des Uebergangs von einer A. zur andern gewonnen wird, 3. der Erfindung so vieler Maschinen (s. Maschine). Die produktiven Arbeiten (die unproduktiven vermehren die sachlichen Güter nicht) zerfallen: 1. in Erdarbeit oder Stoffgewinnung, und diese begreift: die Gewinnung der Mineralien, den Bergbau; die Gewinnung von pflanzlichen und thierischen Stoffen, und zwar von wilden und zahmen Pflanzen und Thieren, Ackerbau, Jagd, Forstwirthschaft. 2. Umänderung der rohen Stoffe, um aus ihnen solche Güter zu bereiten, welche zur Anwendung für bestimmte Zwecke vollkommen tauglich sind (Gewerbsarbeit, Fabrikindustrie). 3. Arbeiten, welche den Uebergang der Güter an andere Menschen vermitteln, also Handelsgeschäfte, Darlehns-, Mieth- und Pachtgeschäfte, um die Benützung eines sachlichen Gutes einem andern auf bestimmte Zeit gegen Zins zu überlassen. Arbeitshaus, darunter versteht man 1. eine Anstalt, wo Müssiggänger, die auf öffentliche Kosten erhalten werden müßten, zur Arbeit angehalten und wo möglich gewöhnt, also gebessert werden. 2. Strafanstalten, wo Vergehen durch Entziehung der Freiheit und zwangsweise Arbeit gesühnt werden. 3. In neuester Zeit mißglückte Versuche, öffentliche Werkstätten, in denen der Arbeiter auf öffentliche Kosten beschäftigt und bezahlt werden sollte, wofür dem Staate oder der Gemeinde die gelieferte Arbeit zufiele; als ob Gemeinde und Staat mit Schuhen, Beinkleidern, Hausgeräthen u. s. w. Geschäfte machen könnte. 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So ist die A. als Quelle jedes Reichthums gerade dadurch der mächtigste Sporn, durch die Mannigfaltigkeit und Ausbildung der A. deren Erzeugnisse nach Menge und Werth zu vermehren; und dadurch befördert die A. zugleich die Ausbildung der geistigen und körperlichen Anlagen. – Die meisten Verbesserungen an den hervorbringenden Arbeitskräften, die Geschicklichkeiten und Künste, die hier ihre Anwendung finden, sind aus der Theilung der A. entstanden. Die dadurch hervorgebrachte Steigerung der Erzeugnißfähigkeit wird 3 Ursachen verdankt: 1. der Vermehrung der Geschicklichkeit des einzelnen Arbeiters, 2. dem Zeitersparniß, indem die Zeit des Uebergangs von einer A. zur andern gewonnen wird, 3. der Erfindung so vieler Maschinen (s. Maschine). 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Aratus, aus Soli in Cilicien, um 270 v. Chr., schrieb das astron. Lehrgedicht „Phainomena“, das unter andern auch Cicero übersetzte; deutsch von Voß.
Araukaner, Indianerstamm im südl. Chili, theils Nomaden, theils in Dörfern wohnende Indianer; kräftig, tapfer, vortreffliche Reiter, haben sie ihre Unabhängigkeit bis jetzt behauptet.
Araure, Stadt in Venezuela (Südamerika), am Acarigua, 10000 E. in sehr fruchtbarer Gegend; Kasse, Cacao, Baumwolle, Seide.
Arba, im Oriente ein zweirädriger Karren.
Arbascio, levantinisches Zeug aus Wolle und Ziegenhaar gewoben.
Arbe, dalmatische Insel im Quarnero, 1 □M. groß mit 3000 E.
Arbedo, Dorf im Kant. Tessin, unweit Bellinzona; Niederlage d. Schweizer gegen die Mailänder unter Carmagnuola den 30. Juni 1422.
Arbeit ist ein freier Gebrauch der Kräfte und kommt daher nur dem Menschen zu. Sie ist entweder geistige und nur zur Förderung der geistigen Interessen bestimmt, oder sie ist die sog. produktive Arbeit, welche die Befriedigung menschlicher Bedürfnisse durch sachliche Güter bezweckt, und ist somit wie die menschlichen Zustände und Stimmungen verschiedenen Veränderungen unterworfen. Sie ist die erste und wichtigste Güterquelle. A. Smith sagt: die jährliche Arbeit einer Nation ist die Urquelle, aus welcher sie ihre Reichthümer, d. h. die für den Lebensunterhalt nothwendigen Erzeugnisse, so wie jene zieht, welche sie von anderen Nationen erkaufen muß. So ist die A. als Quelle jedes Reichthums gerade dadurch der mächtigste Sporn, durch die Mannigfaltigkeit und Ausbildung der A. deren Erzeugnisse nach Menge und Werth zu vermehren; und dadurch befördert die A. zugleich die Ausbildung der geistigen und körperlichen Anlagen. – Die meisten Verbesserungen an den hervorbringenden Arbeitskräften, die Geschicklichkeiten und Künste, die hier ihre Anwendung finden, sind aus der Theilung der A. entstanden. Die dadurch hervorgebrachte Steigerung der Erzeugnißfähigkeit wird 3 Ursachen verdankt: 1. der Vermehrung der Geschicklichkeit des einzelnen Arbeiters, 2. dem Zeitersparniß, indem die Zeit des Uebergangs von einer A. zur andern gewonnen wird, 3. der Erfindung so vieler Maschinen (s. Maschine). Die produktiven Arbeiten (die unproduktiven vermehren die sachlichen Güter nicht) zerfallen: 1. in Erdarbeit oder Stoffgewinnung, und diese begreift: die Gewinnung der Mineralien, den Bergbau; die Gewinnung von pflanzlichen und thierischen Stoffen, und zwar von wilden und zahmen Pflanzen und Thieren, Ackerbau, Jagd, Forstwirthschaft. 2. Umänderung der rohen Stoffe, um aus ihnen solche Güter zu bereiten, welche zur Anwendung für bestimmte Zwecke vollkommen tauglich sind (Gewerbsarbeit, Fabrikindustrie). 3. Arbeiten, welche den Uebergang der Güter an andere Menschen vermitteln, also Handelsgeschäfte, Darlehns-, Mieth- und Pachtgeschäfte, um die Benützung eines sachlichen Gutes einem andern auf bestimmte Zeit gegen Zins zu überlassen.
Arbeitshaus, darunter versteht man 1. eine Anstalt, wo Müssiggänger, die auf öffentliche Kosten erhalten werden müßten, zur Arbeit angehalten und wo möglich gewöhnt, also gebessert werden. 2. Strafanstalten, wo Vergehen durch Entziehung der Freiheit und zwangsweise Arbeit gesühnt werden. 3. In neuester Zeit mißglückte Versuche, öffentliche Werkstätten, in denen der Arbeiter auf öffentliche Kosten beschäftigt und bezahlt werden sollte, wofür dem Staate oder der Gemeinde die gelieferte Arbeit zufiele; als ob Gemeinde und Staat mit Schuhen, Beinkleidern, Hausgeräthen u. s. w. Geschäfte machen könnte.
Arbeitslohn ist eigentlich das Produkt der Arbeit, aber wenn das Land, das der Arbeiter bearbeitet, Privateigenthum ist, so verlangt der Eigenthümer seinen Antheil an dem, was der Arbeiter darauf baut oder sammelt. Diese Rente ist der
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