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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857.

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Letzteres hat der Familie den Namen gegeben, ist eine ausdauernde Freilandpflanze, die in jedem Boden gedeiht, und hat die sonderbare Eigenschaft, die Fliegen, welche den Honig aus den Blüten saugen wollen, am Rüssel festzuhalten und so zu tödten. Den Hunden soll diese Pflanze ein Gift sein.


Apodiktisch, unwidersprechlich, unbedingt.


Apogäum, Erdferne, derjenige Punkt der Mondbahn, in welchem der Mond am weitesten von der Erde entfernt ist. Dieser Punkt ist an dem einen Ende der großen Axe der Bahn und von der Erde um das doppelte der Excentricität entfernter als der entgegengesetzte Punkt der großen Axe, (als die Erdnähe, Perigäum).


Apographa, Abschriften.


Apokalypse, die Offenbarung des Apostels Johannes.


Apokalyptisch, geheimnißvoll.


Apokatastasis, s. Origenes.


Apokope, grammat., das Auslassen eines Buchstabens, auch der Endsylbe eines Wortes.


Apokrise, die Absonderung überflüssiger Feuchtigkeit in oder aus dem Körper.


Apokrisiarius, Responsalis, d. h. der Antwortende, früher der Titel eines päpstlichen Botschafters, jetzt Nuntius. Bei den Frankenkönigen sind die späteren Apokrisiarien nicht mehr päpstliche Botschafter, sondern königl. Archikapellane und Kanzleiräthe, besonders in kirchlichen Dingen.


Apokryphen, als solche bezeichnet die Kirche von alter Zeit her solche Schriften, welche die Bücher des Alten und Neuen Testaments nachahmend, unter dem Titel eines in der hl. Geschichte bedeutenden Mannes abgefaßt worden sind, auch wohl bei Leichtgläubigen als solche galten, aber nie Anerkennung von Seite der Kirche erhielten. Es gibt solcher A. sowohl in der alttestamentlichen als neutestamentlichen Periode in beträchtlicher Anzahl. Die Reformatoren haben aus verschiedenen Gründen die sogenannten deuterocanonischen Schriften des Alten Testaments als A. erklärt, nämlich: das Buch Judith, der Weisheit, Tobiä, Jesus Sirach, die 2 Bücher der Makkabäer, die deuterokanonischen Abschnitte der Bücher Daniel u. Esther; im Neuen Testament: den Brief des Apostels Jakobus.


Apolda, Stadt im Großherz. Weimar, mit 4900 E., Strumpfwaaren und Kasimirfabrikation.


Apolepisis, Abschuppung der Haut.


Apolepsie, Ausbleiben des Pulses oder der Sprache.


Apollinaris, um das Jahr 362 Bischof von Laodicea in Syrien, lehrte, daß sich der Sohn Gottes mit dem menschlichen Leibe und nur mit der animalischen, sinnlichen Seele verbunden habe, die Stelle der höheren Seele des Menschen, des Geistes, habe der Logos eingenommen, so daß also Christus nicht zugleich wahrer Mensch gewesen wäre. Die Lehre wurde auf mehreren Concilien verworfen und die Apollinaristen verloren sich in der Folge in den Monophysiten oder kehrten zum wahren Glauben zurück.


Apollo, myth., des Zeus und der Leto Sohn, der griech. Sonnengott, an den sich jedoch eine Menge morgenländischer Mythen knüpften, so daß der A. des Homer von dem A. des späteren Mythos und Cultus ein sehr verschiedener ist. A. ist bei den Griechen: der Städtegründer, der Arzt, der Beschützer der Heerden, der Gott der Dichtkunst und Prophetie, überhaupt von dem größten Einflusse auf die menschlichen Schicksale. Er wurde als das Ideal der jugendlichen männlichen Schönheit dargestellt (die Antike: Apollo von Belvedere) mit Köcher und Bogen, wohl auch mit Leier und Plectrum.


Apollodor, griech. Grammatiker um 150 v. Chr., von ihm haben wir das mythol. Werk "Bibliothek", eine geordnete aber aller Kritik entbehrende Zusammenstellung der Mythen.


Apollodor, aus Damaskus, Baumeister zu Trajans und Hadrians Zeit, Erbauer der Trajanssäule und der großen Donaubrücke in Ungarn, nach einer Sage von Hadrian aus Zorn über eine Kritik getödtet.


Apollonia, St., Martyrerin unter Decius; Gedächtnißtag 9. Febr.

Letzteres hat der Familie den Namen gegeben, ist eine ausdauernde Freilandpflanze, die in jedem Boden gedeiht, und hat die sonderbare Eigenschaft, die Fliegen, welche den Honig aus den Blüten saugen wollen, am Rüssel festzuhalten und so zu tödten. Den Hunden soll diese Pflanze ein Gift sein.


Apodiktisch, unwidersprechlich, unbedingt.


Apogäum, Erdferne, derjenige Punkt der Mondbahn, in welchem der Mond am weitesten von der Erde entfernt ist. Dieser Punkt ist an dem einen Ende der großen Axe der Bahn und von der Erde um das doppelte der Excentricität entfernter als der entgegengesetzte Punkt der großen Axe, (als die Erdnähe, Perigäum).


Apographa, Abschriften.


Apokalypse, die Offenbarung des Apostels Johannes.


Apokalyptisch, geheimnißvoll.


Apokatastasis, s. Origenes.


Apokope, grammat., das Auslassen eines Buchstabens, auch der Endsylbe eines Wortes.


Apokrise, die Absonderung überflüssiger Feuchtigkeit in oder aus dem Körper.


Apokrisiarius, Responsalis, d. h. der Antwortende, früher der Titel eines päpstlichen Botschafters, jetzt Nuntius. Bei den Frankenkönigen sind die späteren Apokrisiarien nicht mehr päpstliche Botschafter, sondern königl. Archikapellane und Kanzleiräthe, besonders in kirchlichen Dingen.


Apokryphen, als solche bezeichnet die Kirche von alter Zeit her solche Schriften, welche die Bücher des Alten und Neuen Testaments nachahmend, unter dem Titel eines in der hl. Geschichte bedeutenden Mannes abgefaßt worden sind, auch wohl bei Leichtgläubigen als solche galten, aber nie Anerkennung von Seite der Kirche erhielten. Es gibt solcher A. sowohl in der alttestamentlichen als neutestamentlichen Periode in beträchtlicher Anzahl. Die Reformatoren haben aus verschiedenen Gründen die sogenannten deuterocanonischen Schriften des Alten Testaments als A. erklärt, nämlich: das Buch Judith, der Weisheit, Tobiä, Jesus Sirach, die 2 Bücher der Makkabäer, die deuterokanonischen Abschnitte der Bücher Daniel u. Esther; im Neuen Testament: den Brief des Apostels Jakobus.


Apolda, Stadt im Großherz. Weimar, mit 4900 E., Strumpfwaaren und Kasimirfabrikation.


Apolepisis, Abschuppung der Haut.


Apolepsie, Ausbleiben des Pulses oder der Sprache.


Apollinaris, um das Jahr 362 Bischof von Laodicea in Syrien, lehrte, daß sich der Sohn Gottes mit dem menschlichen Leibe und nur mit der animalischen, sinnlichen Seele verbunden habe, die Stelle der höheren Seele des Menschen, des Geistes, habe der Logos eingenommen, so daß also Christus nicht zugleich wahrer Mensch gewesen wäre. Die Lehre wurde auf mehreren Concilien verworfen und die Apollinaristen verloren sich in der Folge in den Monophysiten oder kehrten zum wahren Glauben zurück.


Apollo, myth., des Zeus und der Leto Sohn, der griech. Sonnengott, an den sich jedoch eine Menge morgenländischer Mythen knüpften, so daß der A. des Homer von dem A. des späteren Mythos und Cultus ein sehr verschiedener ist. A. ist bei den Griechen: der Städtegründer, der Arzt, der Beschützer der Heerden, der Gott der Dichtkunst und Prophetie, überhaupt von dem größten Einflusse auf die menschlichen Schicksale. Er wurde als das Ideal der jugendlichen männlichen Schönheit dargestellt (die Antike: Apollo von Belvedere) mit Köcher und Bogen, wohl auch mit Leier und Plectrum.


Apollodor, griech. Grammatiker um 150 v. Chr., von ihm haben wir das mythol. Werk „Bibliothek“, eine geordnete aber aller Kritik entbehrende Zusammenstellung der Mythen.


Apollodor, aus Damaskus, Baumeister zu Trajans und Hadrians Zeit, Erbauer der Trajanssäule und der großen Donaubrücke in Ungarn, nach einer Sage von Hadrian aus Zorn über eine Kritik getödtet.


Apollonia, St., Martyrerin unter Decius; Gedächtnißtag 9. Febr.

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[219/0220] Letzteres hat der Familie den Namen gegeben, ist eine ausdauernde Freilandpflanze, die in jedem Boden gedeiht, und hat die sonderbare Eigenschaft, die Fliegen, welche den Honig aus den Blüten saugen wollen, am Rüssel festzuhalten und so zu tödten. Den Hunden soll diese Pflanze ein Gift sein. Apodiktisch, unwidersprechlich, unbedingt. Apogäum, Erdferne, derjenige Punkt der Mondbahn, in welchem der Mond am weitesten von der Erde entfernt ist. Dieser Punkt ist an dem einen Ende der großen Axe der Bahn und von der Erde um das doppelte der Excentricität entfernter als der entgegengesetzte Punkt der großen Axe, (als die Erdnähe, Perigäum). Apographa, Abschriften. Apokalypse, die Offenbarung des Apostels Johannes. Apokalyptisch, geheimnißvoll. Apokatastasis, s. Origenes. Apokope, grammat., das Auslassen eines Buchstabens, auch der Endsylbe eines Wortes. Apokrise, die Absonderung überflüssiger Feuchtigkeit in oder aus dem Körper. Apokrisiarius, Responsalis, d. h. der Antwortende, früher der Titel eines päpstlichen Botschafters, jetzt Nuntius. Bei den Frankenkönigen sind die späteren Apokrisiarien nicht mehr päpstliche Botschafter, sondern königl. Archikapellane und Kanzleiräthe, besonders in kirchlichen Dingen. Apokryphen, als solche bezeichnet die Kirche von alter Zeit her solche Schriften, welche die Bücher des Alten und Neuen Testaments nachahmend, unter dem Titel eines in der hl. Geschichte bedeutenden Mannes abgefaßt worden sind, auch wohl bei Leichtgläubigen als solche galten, aber nie Anerkennung von Seite der Kirche erhielten. Es gibt solcher A. sowohl in der alttestamentlichen als neutestamentlichen Periode in beträchtlicher Anzahl. Die Reformatoren haben aus verschiedenen Gründen die sogenannten deuterocanonischen Schriften des Alten Testaments als A. erklärt, nämlich: das Buch Judith, der Weisheit, Tobiä, Jesus Sirach, die 2 Bücher der Makkabäer, die deuterokanonischen Abschnitte der Bücher Daniel u. Esther; im Neuen Testament: den Brief des Apostels Jakobus. Apolda, Stadt im Großherz. Weimar, mit 4900 E., Strumpfwaaren und Kasimirfabrikation. Apolepisis, Abschuppung der Haut. Apolepsie, Ausbleiben des Pulses oder der Sprache. Apollinaris, um das Jahr 362 Bischof von Laodicea in Syrien, lehrte, daß sich der Sohn Gottes mit dem menschlichen Leibe und nur mit der animalischen, sinnlichen Seele verbunden habe, die Stelle der höheren Seele des Menschen, des Geistes, habe der Logos eingenommen, so daß also Christus nicht zugleich wahrer Mensch gewesen wäre. Die Lehre wurde auf mehreren Concilien verworfen und die Apollinaristen verloren sich in der Folge in den Monophysiten oder kehrten zum wahren Glauben zurück. Apollo, myth., des Zeus und der Leto Sohn, der griech. Sonnengott, an den sich jedoch eine Menge morgenländischer Mythen knüpften, so daß der A. des Homer von dem A. des späteren Mythos und Cultus ein sehr verschiedener ist. A. ist bei den Griechen: der Städtegründer, der Arzt, der Beschützer der Heerden, der Gott der Dichtkunst und Prophetie, überhaupt von dem größten Einflusse auf die menschlichen Schicksale. Er wurde als das Ideal der jugendlichen männlichen Schönheit dargestellt (die Antike: Apollo von Belvedere) mit Köcher und Bogen, wohl auch mit Leier und Plectrum. Apollodor, griech. Grammatiker um 150 v. Chr., von ihm haben wir das mythol. Werk „Bibliothek“, eine geordnete aber aller Kritik entbehrende Zusammenstellung der Mythen. Apollodor, aus Damaskus, Baumeister zu Trajans und Hadrians Zeit, Erbauer der Trajanssäule und der großen Donaubrücke in Ungarn, nach einer Sage von Hadrian aus Zorn über eine Kritik getödtet. Apollonia, St., Martyrerin unter Decius; Gedächtnißtag 9. Febr.

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 219. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon01_1857/220>, abgerufen am 22.11.2024.