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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857.

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Bischof von Ikonium; er stand mit dem hl. Basilius d. Gr. und dem hl. Gregor von Nazianz in freundschaftlichem Verkehre. Von seinen Schriften ist nichts auf uns gekommen, dessen Aechtheit ganz unbestritten wäre, außer einem Synodalbriefe zur Vertheidigung der rechtgläubigen Lehre von der Dreieinigkeit.


Amphilochus, myth., Sohn des Amphiaraus, Seher, Held vor Theben und Troja, zu Mallos in Cilicien von dem Seher Mopsus getödtet; beide hatten in Mallos ein Orakel; er soll Argos Amphilochicum in Akarnanien gegründet haben.


Amphimacer s. Creticus.


Amphion, myth., mit seinem Zwillingsbruder Zethos Sohn des Zeus und der Antiope, eroberte Theben und nach dem Klange seiner Leier fügten sich die Steine zur Mauer der Stadt. Seine und der Niobe Kinder wurden von Apollo getödtet und er hatte das gleiche Schicksal oder tödtete sich selbst. Wurde mit Zethos von den Böotiern als Halbgott verehrt.


Amphipoda, eine Ordnung der krebsartigen Thiere, mit 4 Kausüßen, Hinterleib mit sadigen Anhängseln, die Füße gewöhnlich mit blasigen Körpern; theilen sich in A. mit und ohne Klauen.


Amphipolis, eine Stunde von der Mündung des Strymon, von 2 Armen desselben umschlossen, früher thrac. Stadt, seit 437 v. Chr. athen. Colonie, bedeutender Handelsplatz. A. fiel im pelop. Kriege von Athen ab, wurde unter Philipp I. macedonisch, später römisch, verkam unter den Byzantinern; scheint spurlos verschwunden.


Amphissa, Stadt der ozol. Lokrer, 340 v. Chr. von Philipp von Macedonien in einem hl. Kriege auf Geheiß der Amphiktyonen zerstört, weil die Bürger Tempelland gepflügt hatten; blühte unter den Römern wieder auf; in der Nähe das heutige Salona.


Amphitheater, d. h. Rundschauplatz, war bei den Römern ein Gebäude, besonders zur Aufführung von Thierkämpfen und Fechterspielen bestimmt, von runder oder ovaler Form. In der Mitte war der freie Platz, area oder arena, so genannt, weil mit seinem Sand bestreut, für die Spiele oder Kämpfe bestimmt. Die Arena war mit einer massiven Mauer umgeben; auf dieser Mauer war das podium oder die erste Sitzreihe für die Vornehmen. Von dem podium erhoben sich stufenweise die Sitzreihen, die in mehrere Stockwerke abgetheilt waren. Zwischen jedem Stockwerke lief ein Gang (praecinctio, balteus) rundum, aus welchem Thüren (vomitoria) in die Sitzreihen führten. Von Stockwerk zu Stockwerk führte eine bestimmte Anzahl Treppen (scalae) mit besonderer Rücksicht auf die Thüren; der Raum zwischen zwei Treppen hieß cuneus. Auf dem podium waren, wie gesagt, die ersten Sitzreihen, die Senatoren und Ritter nahmen die nächsten ein und dann folgten die für das gemeine Volk bestimmten steinernen Sitzreihen (popularia), während zu oberst eine Gallerie umlief, wo die Zuschauer stehend aushalten mußten. Ueber das ganze offene Gebäude wurde zum Schutze gegen Regen und Sonne ein Tuch (velarium) ausgespannt, wozu jedenfalls sehr complicirte Vorrichtungen nothwendig waren. Unter dem Podium wurden in eigenen, mit eisernen Gittern verschlossenen Ställen (caveae) die wilden Thiere aufbewahrt; dort befanden sich auch die Eingänge der Gladiatoren. - Die Römer bauten zuerst hölzerne Amphitheater, unter Augustus und später steinerne. Das berühmteste von allen ist das des Vespasianus um 80 n. Chr. erbaut; es faßte auf den Sitzreihen 85000 Menschen, auf der Gallerie 20000, erhob sich in 3 Stockwerken zu einer Höhe von 157 Par. Fuß, die Arena hatte in der Länge 285', in der Breite 182'; der Umfang des Gebäudes beträgt von außen 1681' (s. Colosseum). In Nismes, Trier und besonders in Verona haben sich ebenfalls röm. Amphitheater erhalten.


Amphitrite, myth., eine Nereide, Gemahlin des Poseidon oder Neptun, also Beherrscherin des Meeres; ihr Sohn ist Triton. Abgebildet erscheint sie gewöhnlich auf Seethieren reitend oder zu Wagen von ihnen gezogen.


Amphitryon, myth., Gemahl der Alkmene, der Jupiter in der Gestalt des Amphitryon beiwohnte und den Herkules

Bischof von Ikonium; er stand mit dem hl. Basilius d. Gr. und dem hl. Gregor von Nazianz in freundschaftlichem Verkehre. Von seinen Schriften ist nichts auf uns gekommen, dessen Aechtheit ganz unbestritten wäre, außer einem Synodalbriefe zur Vertheidigung der rechtgläubigen Lehre von der Dreieinigkeit.


Amphilochus, myth., Sohn des Amphiaraus, Seher, Held vor Theben und Troja, zu Mallos in Cilicien von dem Seher Mopsus getödtet; beide hatten in Mallos ein Orakel; er soll Argos Amphilochicum in Akarnanien gegründet haben.


Amphimacer s. Creticus.


Amphion, myth., mit seinem Zwillingsbruder Zethos Sohn des Zeus und der Antiope, eroberte Theben und nach dem Klange seiner Leier fügten sich die Steine zur Mauer der Stadt. Seine und der Niobe Kinder wurden von Apollo getödtet und er hatte das gleiche Schicksal oder tödtete sich selbst. Wurde mit Zethos von den Böotiern als Halbgott verehrt.


Amphipoda, eine Ordnung der krebsartigen Thiere, mit 4 Kausüßen, Hinterleib mit sadigen Anhängseln, die Füße gewöhnlich mit blasigen Körpern; theilen sich in A. mit und ohne Klauen.


Amphipolis, eine Stunde von der Mündung des Strymon, von 2 Armen desselben umschlossen, früher thrac. Stadt, seit 437 v. Chr. athen. Colonie, bedeutender Handelsplatz. A. fiel im pelop. Kriege von Athen ab, wurde unter Philipp I. macedonisch, später römisch, verkam unter den Byzantinern; scheint spurlos verschwunden.


Amphissa, Stadt der ozol. Lokrer, 340 v. Chr. von Philipp von Macedonien in einem hl. Kriege auf Geheiß der Amphiktyonen zerstört, weil die Bürger Tempelland gepflügt hatten; blühte unter den Römern wieder auf; in der Nähe das heutige Salona.


Amphitheater, d. h. Rundschauplatz, war bei den Römern ein Gebäude, besonders zur Aufführung von Thierkämpfen und Fechterspielen bestimmt, von runder oder ovaler Form. In der Mitte war der freie Platz, area oder arena, so genannt, weil mit seinem Sand bestreut, für die Spiele oder Kämpfe bestimmt. Die Arena war mit einer massiven Mauer umgeben; auf dieser Mauer war das podium oder die erste Sitzreihe für die Vornehmen. Von dem podium erhoben sich stufenweise die Sitzreihen, die in mehrere Stockwerke abgetheilt waren. Zwischen jedem Stockwerke lief ein Gang (praecinctio, balteus) rundum, aus welchem Thüren (vomitoria) in die Sitzreihen führten. Von Stockwerk zu Stockwerk führte eine bestimmte Anzahl Treppen (scalae) mit besonderer Rücksicht auf die Thüren; der Raum zwischen zwei Treppen hieß cuneus. Auf dem podium waren, wie gesagt, die ersten Sitzreihen, die Senatoren und Ritter nahmen die nächsten ein und dann folgten die für das gemeine Volk bestimmten steinernen Sitzreihen (popularia), während zu oberst eine Gallerie umlief, wo die Zuschauer stehend aushalten mußten. Ueber das ganze offene Gebäude wurde zum Schutze gegen Regen und Sonne ein Tuch (velarium) ausgespannt, wozu jedenfalls sehr complicirte Vorrichtungen nothwendig waren. Unter dem Podium wurden in eigenen, mit eisernen Gittern verschlossenen Ställen (caveae) die wilden Thiere aufbewahrt; dort befanden sich auch die Eingänge der Gladiatoren. – Die Römer bauten zuerst hölzerne Amphitheater, unter Augustus und später steinerne. Das berühmteste von allen ist das des Vespasianus um 80 n. Chr. erbaut; es faßte auf den Sitzreihen 85000 Menschen, auf der Gallerie 20000, erhob sich in 3 Stockwerken zu einer Höhe von 157 Par. Fuß, die Arena hatte in der Länge 285', in der Breite 182'; der Umfang des Gebäudes beträgt von außen 1681' (s. Colosseum). In Nismes, Trier und besonders in Verona haben sich ebenfalls röm. Amphitheater erhalten.


Amphitrite, myth., eine Nereide, Gemahlin des Poseidon oder Neptun, also Beherrscherin des Meeres; ihr Sohn ist Triton. Abgebildet erscheint sie gewöhnlich auf Seethieren reitend oder zu Wagen von ihnen gezogen.


Amphitryon, myth., Gemahl der Alkmene, der Jupiter in der Gestalt des Amphitryon beiwohnte und den Herkules

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Bischof von Ikonium; er stand mit dem hl. Basilius d. Gr. und dem hl. Gregor von Nazianz in freundschaftlichem Verkehre. Von seinen Schriften ist nichts auf uns gekommen, dessen Aechtheit ganz unbestritten wäre, außer einem Synodalbriefe zur Vertheidigung der rechtgläubigen Lehre von der Dreieinigkeit.</p><lb/>
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[164/0165] Bischof von Ikonium; er stand mit dem hl. Basilius d. Gr. und dem hl. Gregor von Nazianz in freundschaftlichem Verkehre. Von seinen Schriften ist nichts auf uns gekommen, dessen Aechtheit ganz unbestritten wäre, außer einem Synodalbriefe zur Vertheidigung der rechtgläubigen Lehre von der Dreieinigkeit. Amphilochus, myth., Sohn des Amphiaraus, Seher, Held vor Theben und Troja, zu Mallos in Cilicien von dem Seher Mopsus getödtet; beide hatten in Mallos ein Orakel; er soll Argos Amphilochicum in Akarnanien gegründet haben. Amphimacer s. Creticus. Amphion, myth., mit seinem Zwillingsbruder Zethos Sohn des Zeus und der Antiope, eroberte Theben und nach dem Klange seiner Leier fügten sich die Steine zur Mauer der Stadt. Seine und der Niobe Kinder wurden von Apollo getödtet und er hatte das gleiche Schicksal oder tödtete sich selbst. Wurde mit Zethos von den Böotiern als Halbgott verehrt. Amphipoda, eine Ordnung der krebsartigen Thiere, mit 4 Kausüßen, Hinterleib mit sadigen Anhängseln, die Füße gewöhnlich mit blasigen Körpern; theilen sich in A. mit und ohne Klauen. Amphipolis, eine Stunde von der Mündung des Strymon, von 2 Armen desselben umschlossen, früher thrac. Stadt, seit 437 v. Chr. athen. Colonie, bedeutender Handelsplatz. A. fiel im pelop. Kriege von Athen ab, wurde unter Philipp I. macedonisch, später römisch, verkam unter den Byzantinern; scheint spurlos verschwunden. Amphissa, Stadt der ozol. Lokrer, 340 v. Chr. von Philipp von Macedonien in einem hl. Kriege auf Geheiß der Amphiktyonen zerstört, weil die Bürger Tempelland gepflügt hatten; blühte unter den Römern wieder auf; in der Nähe das heutige Salona. Amphitheater, d. h. Rundschauplatz, war bei den Römern ein Gebäude, besonders zur Aufführung von Thierkämpfen und Fechterspielen bestimmt, von runder oder ovaler Form. In der Mitte war der freie Platz, area oder arena, so genannt, weil mit seinem Sand bestreut, für die Spiele oder Kämpfe bestimmt. Die Arena war mit einer massiven Mauer umgeben; auf dieser Mauer war das podium oder die erste Sitzreihe für die Vornehmen. Von dem podium erhoben sich stufenweise die Sitzreihen, die in mehrere Stockwerke abgetheilt waren. Zwischen jedem Stockwerke lief ein Gang (praecinctio, balteus) rundum, aus welchem Thüren (vomitoria) in die Sitzreihen führten. Von Stockwerk zu Stockwerk führte eine bestimmte Anzahl Treppen (scalae) mit besonderer Rücksicht auf die Thüren; der Raum zwischen zwei Treppen hieß cuneus. Auf dem podium waren, wie gesagt, die ersten Sitzreihen, die Senatoren und Ritter nahmen die nächsten ein und dann folgten die für das gemeine Volk bestimmten steinernen Sitzreihen (popularia), während zu oberst eine Gallerie umlief, wo die Zuschauer stehend aushalten mußten. Ueber das ganze offene Gebäude wurde zum Schutze gegen Regen und Sonne ein Tuch (velarium) ausgespannt, wozu jedenfalls sehr complicirte Vorrichtungen nothwendig waren. Unter dem Podium wurden in eigenen, mit eisernen Gittern verschlossenen Ställen (caveae) die wilden Thiere aufbewahrt; dort befanden sich auch die Eingänge der Gladiatoren. – Die Römer bauten zuerst hölzerne Amphitheater, unter Augustus und später steinerne. Das berühmteste von allen ist das des Vespasianus um 80 n. Chr. erbaut; es faßte auf den Sitzreihen 85000 Menschen, auf der Gallerie 20000, erhob sich in 3 Stockwerken zu einer Höhe von 157 Par. Fuß, die Arena hatte in der Länge 285', in der Breite 182'; der Umfang des Gebäudes beträgt von außen 1681' (s. Colosseum). In Nismes, Trier und besonders in Verona haben sich ebenfalls röm. Amphitheater erhalten. Amphitrite, myth., eine Nereide, Gemahlin des Poseidon oder Neptun, also Beherrscherin des Meeres; ihr Sohn ist Triton. Abgebildet erscheint sie gewöhnlich auf Seethieren reitend oder zu Wagen von ihnen gezogen. Amphitryon, myth., Gemahl der Alkmene, der Jupiter in der Gestalt des Amphitryon beiwohnte und den Herkules

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 164. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon01_1857/165>, abgerufen am 25.11.2024.