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Conversations-Blatt zur Unterhaltung und Belehrung für alle Stände. Nr. 5. Burg/Berlin, 1836.

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erste Seite
1836.

Erscheint jeden Sonnabend.

Nro 5.


Conversations=Blatt
zur Unterhaltung und Belehrung für alle Stände.


Redaction, Druck und Verlag der Otto'schen Buchhandlung in Burg.


[Abbildung]
[Beginn Spaltensatz]
Die Spanierin.

(Fortsetzung.)

Unter ihres Vaters Schaar befand sich auch ein
junger Bewohner von Medina del Campo; er war
schön und brav und wollte nicht dulden, daß sein
Spanien unterjocht würde. Als Maria seine feurigen
Worte gehört und in dem Jüngling einen würdigen
Sohn des Vaterlandes erkannt hatte, begann sie ihn
zu lieben, und als der Jüngling von Medina del
Campo, entzückt von ihrer Schönheit, bald auch von
dem Edelmuth ihrer Seele und allen Eigenschaften be-
vorzugter Wesen bezaubert wurde, so fragte er Ma-
rien, ob sie ihn zum Mann haben wollte. Dies er-
eignete sich in einer Nacht, als sie beide um ein Bi-
[Spaltenumbruch] vouakfeuer gelagert wachten, während alle Andern
schliefen.

Munoz wachte, aber in einiger Entfernung be-
trachtete Joaquin Garriga, so hieß der Jüngling,
geraume Zeit die in reizendster Lage unbefangen ru-
hende Maria. Sie saß am Fuß einer Steineiche, ihr
Haupt lehnte sich an den knotigen Stamm und schien
zuweilen unter der Last der Strapazen einsinken zu
wollen, die eigentlich die Kraft eines schwachen Wei-
berkörpers weit überstiegen. Aber sobald nur das ge-
ringste Geräusch irgendwo sich vernehmen ließ und ihr
vom Schlaf halbgeschlossenes Ohr erreichte, erzitterte
plötzlich ihr ganzer Körper, ihre großen schwarzen Au-
gen öffneten sich und durchliefen, selbst in das dichteste
Dunkel des Forstes eindringend, die ganze Gegend
[Ende Spaltensatz]

1836.

Erscheint jeden Sonnabend.

Nro 5.


Conversations=Blatt
zur Unterhaltung und Belehrung für alle Stände.


Redaction, Druck und Verlag der Otto'schen Buchhandlung in Burg.


[Abbildung]
[Beginn Spaltensatz]
Die Spanierin.

(Fortsetzung.)

Unter ihres Vaters Schaar befand sich auch ein
junger Bewohner von Medina del Campo; er war
schön und brav und wollte nicht dulden, daß sein
Spanien unterjocht würde. Als Maria seine feurigen
Worte gehört und in dem Jüngling einen würdigen
Sohn des Vaterlandes erkannt hatte, begann sie ihn
zu lieben, und als der Jüngling von Medina del
Campo, entzückt von ihrer Schönheit, bald auch von
dem Edelmuth ihrer Seele und allen Eigenschaften be-
vorzugter Wesen bezaubert wurde, so fragte er Ma-
rien, ob sie ihn zum Mann haben wollte. Dies er-
eignete sich in einer Nacht, als sie beide um ein Bi-
[Spaltenumbruch] vouakfeuer gelagert wachten, während alle Andern
schliefen.

Munoz wachte, aber in einiger Entfernung be-
trachtete Joaquin Garriga, so hieß der Jüngling,
geraume Zeit die in reizendster Lage unbefangen ru-
hende Maria. Sie saß am Fuß einer Steineiche, ihr
Haupt lehnte sich an den knotigen Stamm und schien
zuweilen unter der Last der Strapazen einsinken zu
wollen, die eigentlich die Kraft eines schwachen Wei-
berkörpers weit überstiegen. Aber sobald nur das ge-
ringste Geräusch irgendwo sich vernehmen ließ und ihr
vom Schlaf halbgeschlossenes Ohr erreichte, erzitterte
plötzlich ihr ganzer Körper, ihre großen schwarzen Au-
gen öffneten sich und durchliefen, selbst in das dichteste
Dunkel des Forstes eindringend, die ganze Gegend
[Ende Spaltensatz]

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Zitationshilfe: Conversations-Blatt zur Unterhaltung und Belehrung für alle Stände. Nr. 5. Burg/Berlin, 1836, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationsblatt05_1836/1>, abgerufen am 21.11.2024.