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[N. N.]: Kürzliche Anweisung zu Complimenten und höflicher Condvite, für Personen Bürgerlichen Standes. Frankfurt [u. a.], 1736.

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Schulmeister oder andere Schreiberey-
Verständige geschrieben, indem sich ver-
ständige Leute um dergleichen Arbeit nicht
viel reisen, weilen die meiste für einen
Hochzeit-Brief nicht mehr als einen Ba-
tzen oder fünff Kreutzer zahlen wollen.
Bey der mündlichen Einladung pfleget
das Braut-Paar, nebst der Braut El-
tern denen nächsten Freunden und Ver-
wandten, wie auch denen vornehmsten
Jnwohnern des Orts, Obrigkeitlichen
und geistlichen Personen, Amt-Leuten
und dergleichen, selbst mit ihrer Auf-
wartung zu beehren, und persönlich ih-
re Einladung zu wiederhohlen; wiewohl
es besser ist, wenn man vornehmere Per-
sonen, schrifftlich einlädet, unerachtet sie
sich eben an dem Ort, befinden, weilen
sie eine besondere Hochachtung daraus
schliessen und abnehmen.



Die Eingeladene pflegen sich vor die
Einladung zu bedancken, und entweder
ihre Erscheinung entweder zu versichern,
oder wiedrigen falls sich deswegen zu ent-
schuldigen, doch aber aus Höflichkeit ein
Hochzeit-Geschencke zugleich zu übersen-

den.

Schulmeiſter oder andere Schreiberey-
Verſtaͤndige geſchrieben, indem ſich ver-
ſtaͤndige Leute um dergleichen Arbeit nicht
viel reiſen, weilen die meiſte fuͤr einen
Hochzeit-Brief nicht mehr als einen Ba-
tzen oder fuͤnff Kreutzer zahlen wollen.
Bey der muͤndlichen Einladung pfleget
das Braut-Paar, nebſt der Braut El-
tern denen naͤchſten Freunden und Ver-
wandten, wie auch denen vornehmſten
Jnwohnern des Orts, Obrigkeitlichen
und geiſtlichen Perſonen, Amt-Leuten
und dergleichen, ſelbſt mit ihrer Auf-
wartung zu beehren, und perſoͤnlich ih-
re Einladung zu wiederhohlen; wiewohl
es beſſer iſt, wenn man vornehmere Per-
ſonen, ſchrifftlich einlaͤdet, unerachtet ſie
ſich eben an dem Ort, befinden, weilen
ſie eine beſondere Hochachtung daraus
ſchlieſſen und abnehmen.



Die Eingeladene pflegen ſich vor die
Einladung zu bedancken, und entweder
ihre Erſcheinung entweder zu verſichern,
oder wiedrigen falls ſich deswegen zu ent-
ſchuldigen, doch aber aus Hoͤflichkeit ein
Hochzeit-Geſchencke zugleich zu uͤberſen-

den.
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[91/0097] Schulmeiſter oder andere Schreiberey- Verſtaͤndige geſchrieben, indem ſich ver- ſtaͤndige Leute um dergleichen Arbeit nicht viel reiſen, weilen die meiſte fuͤr einen Hochzeit-Brief nicht mehr als einen Ba- tzen oder fuͤnff Kreutzer zahlen wollen. Bey der muͤndlichen Einladung pfleget das Braut-Paar, nebſt der Braut El- tern denen naͤchſten Freunden und Ver- wandten, wie auch denen vornehmſten Jnwohnern des Orts, Obrigkeitlichen und geiſtlichen Perſonen, Amt-Leuten und dergleichen, ſelbſt mit ihrer Auf- wartung zu beehren, und perſoͤnlich ih- re Einladung zu wiederhohlen; wiewohl es beſſer iſt, wenn man vornehmere Per- ſonen, ſchrifftlich einlaͤdet, unerachtet ſie ſich eben an dem Ort, befinden, weilen ſie eine beſondere Hochachtung daraus ſchlieſſen und abnehmen. Die Eingeladene pflegen ſich vor die Einladung zu bedancken, und entweder ihre Erſcheinung entweder zu verſichern, oder wiedrigen falls ſich deswegen zu ent- ſchuldigen, doch aber aus Hoͤflichkeit ein Hochzeit-Geſchencke zugleich zu uͤberſen- den.

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Zitationshilfe: [N. N.]: Kürzliche Anweisung zu Complimenten und höflicher Condvite, für Personen Bürgerlichen Standes. Frankfurt [u. a.], 1736, S. 91. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_complimente_1736/97>, abgerufen am 22.11.2024.