[N. N.]: Kürzliche Anweisung zu Complimenten und höflicher Condvite, für Personen Bürgerlichen Standes. Frankfurt [u. a.], 1736.bey ihren jungen Jahren, an den Bettel- Die Anwerbungs-Complimenten sol- er-
bey ihren jungen Jahren, an den Bettel- Die Anwerbungs-Complimenten ſol- er-
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0071" n="65"/> bey ihren jungen Jahren, an den Bettel-<lb/> Stab bringen, oder ſie gar auf andere<lb/> boͤſe Dinge verleiten, daß ſie manchmal<lb/> einen andern Gang gehen und eines<lb/> ſchmaͤhlichen Todes ſterben muͤſſen. Tu-<lb/> gendhaffte Gemuͤther aber, die bey der<lb/> edlen Warheit bleiben, werden in ihrem<lb/> redlichen Abſehen, lauter Segen von<lb/> GOtt ſpuͤhren, und bey ihrer getroffenen<lb/> Ehe gluͤcklich leben und fortkommen, ſo<lb/> lange ſie der unermuͤdeten Guͤte und Fuͤr-<lb/> ſorge GOttes trauen.</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <p>Die Anwerbungs-Complimenten ſol-<lb/> len kurz, deutlich und nicht mit hohen<lb/> Worten geziert und ausgeſchmuͤcket ſeyn,<lb/> weil ſie nach der Schulfuͤchſerey ſchme-<lb/> cken, und denen Leuten verdruͤßlich fallen.<lb/> Der ganze Jnhalt der Anwerbung iſt, daß<lb/> der Freywerber, nach abgelegter Be-<lb/> gruͤßung, denen Eltern vermeldet: <hi rendition="#fr">Er<lb/> ſey von dieſem oder jenem abgeſchi-<lb/> cket, ihnen zu entdecken, wie derſel-<lb/> bige eine ehrliche Liebe und Hochach-<lb/> tung gegen Jhre Jungfer Tochter<lb/> trage: und weil ihn ſeine Geſchaͤffte<lb/> dahin trieben, den ehlichen Stand zu</hi><lb/> <fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#fr">er-</hi></fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [65/0071]
bey ihren jungen Jahren, an den Bettel-
Stab bringen, oder ſie gar auf andere
boͤſe Dinge verleiten, daß ſie manchmal
einen andern Gang gehen und eines
ſchmaͤhlichen Todes ſterben muͤſſen. Tu-
gendhaffte Gemuͤther aber, die bey der
edlen Warheit bleiben, werden in ihrem
redlichen Abſehen, lauter Segen von
GOtt ſpuͤhren, und bey ihrer getroffenen
Ehe gluͤcklich leben und fortkommen, ſo
lange ſie der unermuͤdeten Guͤte und Fuͤr-
ſorge GOttes trauen.
Die Anwerbungs-Complimenten ſol-
len kurz, deutlich und nicht mit hohen
Worten geziert und ausgeſchmuͤcket ſeyn,
weil ſie nach der Schulfuͤchſerey ſchme-
cken, und denen Leuten verdruͤßlich fallen.
Der ganze Jnhalt der Anwerbung iſt, daß
der Freywerber, nach abgelegter Be-
gruͤßung, denen Eltern vermeldet: Er
ſey von dieſem oder jenem abgeſchi-
cket, ihnen zu entdecken, wie derſel-
bige eine ehrliche Liebe und Hochach-
tung gegen Jhre Jungfer Tochter
trage: und weil ihn ſeine Geſchaͤffte
dahin trieben, den ehlichen Stand zu
er-
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |