[N. N.]: Kürzliche Anweisung zu Complimenten und höflicher Condvite, für Personen Bürgerlichen Standes. Frankfurt [u. a.], 1736.Tisch gestellet, und den Vorwurff seines Bey Leibe soll kein Anwerber eine all- Vor allem soll ein Freyer des Gebets so C 5
Tiſch geſtellet, und den Vorwurff ſeines Bey Leibe ſoll kein Anwerber eine all- Vor allem ſoll ein Freyer des Gebets ſo C 5
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Tiſch geſtellet, und den Vorwurff ſeines
Betrugs biß an ſein Ende hoͤren muͤſſen.
Die Warheit dringet bey dieſem Stuck
am beſten durch, und hat ſchon manchen
Vortheil ausgewuͤrcket, da Vatter und
Mutter, als auch die Braut ſelbſt geſe-
hen, daß das Herz und Gemuͤthe ihres
Freyers mit Warheit und teutſcher Red-
lichkeit erfuͤllet geweſen.
Bey Leibe ſoll kein Anwerber eine all-
zugroſſe Bloͤdigkeit an ſich mercken und
ſpuͤhren laſſen: indem man dadurch gleich
verhaßt werden und durch den Korb fallen
kan. Ein beherzter Freyer weichet auch auf
den erſten Repuls und Abſchlag nicht
gaͤnzlich zuruͤcke, ſondern ſchicket daruͤber
noch mehrere gute Freunde an, die was
nuͤtzliches vor ihm reden koͤnnen. Er ſoll
beherzter ſeyn, als jener Junggeſell, wel-
eher ſagte, er wolte gerne heurathen, wenn
ihn nur eine ſchoͤne Jungfer ſelbſt anre-
dete, und ſeiner Bloͤdigkeit bevor kaͤme.
Vor allem ſoll ein Freyer des Gebets
fleißig pflegen und abwarten: Denn wie
GOtt um alle Ding gebetten ſeyn will;
ſo
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