[N. N.]: Kürzliche Anweisung zu Complimenten und höflicher Condvite, für Personen Bürgerlichen Standes. Frankfurt [u. a.], 1736.klüglich gehandelt, wenn ich ausser Noth Mancher Orthen sezet es unter denen Blöden Kinds-Vättern, die ihre Kin- aber
kluͤglich gehandelt, wenn ich auſſer Noth Mancher Orthen ſezet es unter denen Bloͤden Kinds-Vaͤttern, die ihre Kin- aber
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0051" n="45"/> kluͤglich gehandelt, wenn ich auſſer Noth<lb/> Gevattern von einer wiedrigen Religion<lb/> waͤhle, da ich, unter meinen eigenen Glau-<lb/> bens-Genoſſen, daran keinen Mangel,<lb/> ſondern einen reichen Uberfluß habe.</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <p>Mancher Orthen ſezet es unter denen<lb/> verſchiedenen Gevattern Streit, weſſen<lb/> Nahmen das Kind am erſten bekommen<lb/> und tragen ſolte. Der Orten aber, wo<lb/> nur ein Gevatter erwaͤhlet wird, iſt der<lb/> Streit nicht vonnoͤthen, und geſchiehet es<lb/> manchmal aus Hoͤflichkeit, daß nach des<lb/> Gevatters Nahmen auch das Kind des<lb/> Vatters Nahmen darzu bekommt. Wo-<lb/> durch den Zaͤnckereyen vorgebeuget wird,<lb/> die ſich bey denen vielen Gevattern zu er-<lb/> eignen pflegen.</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <p>Bloͤden Kinds-Vaͤttern, die ihre Kin-<lb/> der ſelbſten gerne uͤber Tauffe hielten, nur<lb/> daß ſie niemand anreden duͤrften, iſt nichts<lb/> erwuͤnſchters, als wenn ſich Perſonen<lb/> ſelbſt zu Gevatterſchafften anbieten, und<lb/> dadurch ihren Ehrgeitz zu erkennen geben.<lb/> Sie pflegen zwar zu ſagen: <hi rendition="#fr">Das Heil.<lb/> Werck bringe lauter Segen nach ſich:</hi><lb/> <fw place="bottom" type="catch">aber</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [45/0051]
kluͤglich gehandelt, wenn ich auſſer Noth
Gevattern von einer wiedrigen Religion
waͤhle, da ich, unter meinen eigenen Glau-
bens-Genoſſen, daran keinen Mangel,
ſondern einen reichen Uberfluß habe.
Mancher Orthen ſezet es unter denen
verſchiedenen Gevattern Streit, weſſen
Nahmen das Kind am erſten bekommen
und tragen ſolte. Der Orten aber, wo
nur ein Gevatter erwaͤhlet wird, iſt der
Streit nicht vonnoͤthen, und geſchiehet es
manchmal aus Hoͤflichkeit, daß nach des
Gevatters Nahmen auch das Kind des
Vatters Nahmen darzu bekommt. Wo-
durch den Zaͤnckereyen vorgebeuget wird,
die ſich bey denen vielen Gevattern zu er-
eignen pflegen.
Bloͤden Kinds-Vaͤttern, die ihre Kin-
der ſelbſten gerne uͤber Tauffe hielten, nur
daß ſie niemand anreden duͤrften, iſt nichts
erwuͤnſchters, als wenn ſich Perſonen
ſelbſt zu Gevatterſchafften anbieten, und
dadurch ihren Ehrgeitz zu erkennen geben.
Sie pflegen zwar zu ſagen: Das Heil.
Werck bringe lauter Segen nach ſich:
aber
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