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[N. N.]: Kürzliche Anweisung zu Complimenten und höflicher Condvite, für Personen Bürgerlichen Standes. Frankfurt [u. a.], 1736.

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Händen GOttes stehet und beruhet: so
überlasse mich in Gedult und stiller Ge-
lassenheit seinem allerheiligsten Willen.

Bey dem Abschied kan man sich der-
gestalt beurlauben:

So will ich Jhnen nun nicht länger
beschwehrlich fallen, sondern nur noch
herzlich wünschen, daß ihnen GOtt bald
wiederum helffen wolle, damit bey mei-
nem anderweitigen Besuch, ihnen zur
vollkommenen Genesung gratuliren kön-
ne.

Beantwortung.

Jch dancke ihres gütigen Wunsches,
und wünsche ihres Orts immerhin ge-
sund und vergnügt zu leben; da ich meiner
seits mein Creuz so lange gedultig tra-
gen will; so lange es GOtt gefället.

NB. Wenn man sich durch Dienst-
boten nach dem Befinden der
Krancken erkundigen lässet, fallen
die Worte noch kürzer; weil man
sich bey denselben keiner höflichen
Complimenten versiehet.
Compli-

Haͤnden GOttes ſtehet und beruhet: ſo
uͤberlaſſe mich in Gedult und ſtiller Ge-
laſſenheit ſeinem allerheiligſten Willen.

Bey dem Abſchied kan man ſich der-
geſtalt beurlauben:

So will ich Jhnen nun nicht laͤnger
beſchwehrlich fallen, ſondern nur noch
herzlich wuͤnſchen, daß ihnen GOtt bald
wiederum helffen wolle, damit bey mei-
nem anderweitigen Beſuch, ihnen zur
vollkommenen Geneſung gratuliren koͤn-
ne.

Beantwortung.

Jch dancke ihres guͤtigen Wunſches,
und wuͤnſche ihres Orts immerhin ge-
ſund und vergnuͤgt zu leben; da ich meiner
ſeits mein Creuz ſo lange gedultig tra-
gen will; ſo lange es GOtt gefaͤllet.

NB. Wenn man ſich durch Dienſt-
boten nach dem Befinden der
Krancken erkundigen laͤſſet, fallen
die Worte noch kuͤrzer; weil man
ſich bey denſelben keiner hoͤflichen
Complimenten verſiehet.
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[174/0180] Haͤnden GOttes ſtehet und beruhet: ſo uͤberlaſſe mich in Gedult und ſtiller Ge- laſſenheit ſeinem allerheiligſten Willen. Bey dem Abſchied kan man ſich der- geſtalt beurlauben: So will ich Jhnen nun nicht laͤnger beſchwehrlich fallen, ſondern nur noch herzlich wuͤnſchen, daß ihnen GOtt bald wiederum helffen wolle, damit bey mei- nem anderweitigen Beſuch, ihnen zur vollkommenen Geneſung gratuliren koͤn- ne. Beantwortung. Jch dancke ihres guͤtigen Wunſches, und wuͤnſche ihres Orts immerhin ge- ſund und vergnuͤgt zu leben; da ich meiner ſeits mein Creuz ſo lange gedultig tra- gen will; ſo lange es GOtt gefaͤllet. NB. Wenn man ſich durch Dienſt- boten nach dem Befinden der Krancken erkundigen laͤſſet, fallen die Worte noch kuͤrzer; weil man ſich bey denſelben keiner hoͤflichen Complimenten verſiehet. Compli-

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Zitationshilfe: [N. N.]: Kürzliche Anweisung zu Complimenten und höflicher Condvite, für Personen Bürgerlichen Standes. Frankfurt [u. a.], 1736, S. 174. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_complimente_1736/180>, abgerufen am 25.11.2024.