unserer unverrückten Liebe und Freund- schafft dadurch jederman vor Augen ge- legt werde, und ich dagegen, zu dessen angenehmen Gegen-Diensten, all mög- lichsten Fleiß und Bemühung anzuwen- den suche.
Beantwortung desselben.
Glücklicher Herr Bruder! Dessen Vergnügen hat mich allezeit so sehr, als mein eigenes, erfreuet; und da ich, bey Erforderung, mein Blut und Leben für selbigen gelassen hätte; warum solte ich nicht das Vergnügen nehmen, mich bey dessen hochzeitlichen Ehren-Mahl frölich zu erzeigen? Jch wünsche von Herzen, daß diese glückliche Verbindung, von dem Höchsten, viele Jahre hindurch, mit reichem Segen möge becrönet und ge- schmücket werden, und die künfftige le- bendige Zeugen ihrer reinen Liebe bewei- sen, daß mein Wunsch und ihre Bitte nicht vergeblich gewesen.
NB. Hat aber jemand eine wichtige Reise vor, welche sich dann nicht verschieben noch aufhalten lässet: so kan er solches als eine Entschuldi-
gung
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unſerer unverruͤckten Liebe und Freund- ſchafft dadurch jederman vor Augen ge- legt werde, und ich dagegen, zu deſſen angenehmen Gegen-Dienſten, all moͤg- lichſten Fleiß und Bemuͤhung anzuwen- den ſuche.
Beantwortung deſſelben.
Gluͤcklicher Herr Bruder! Deſſen Vergnuͤgen hat mich allezeit ſo ſehr, als mein eigenes, erfreuet; und da ich, bey Erforderung, mein Blut und Leben fuͤr ſelbigen gelaſſen haͤtte; warum ſolte ich nicht das Vergnuͤgen nehmen, mich bey deſſen hochzeitlichen Ehren-Mahl froͤlich zu erzeigen? Jch wuͤnſche von Herzen, daß dieſe gluͤckliche Verbindung, von dem Hoͤchſten, viele Jahre hindurch, mit reichem Segen moͤge becroͤnet und ge- ſchmuͤcket werden, und die kuͤnfftige le- bendige Zeugen ihrer reinen Liebe bewei- ſen, daß mein Wunſch und ihre Bitte nicht vergeblich geweſen.
NB. Hat aber jemand eine wichtige Reiſe vor, welche ſich dann nicht verſchieben noch aufhalten laͤſſet: ſo kan er ſolches als eine Entſchuldi-
gung
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unſerer unverruͤckten Liebe und Freund-
ſchafft dadurch jederman vor Augen ge-
legt werde, und ich dagegen, zu deſſen
angenehmen Gegen-Dienſten, all moͤg-
lichſten Fleiß und Bemuͤhung anzuwen-
den ſuche.
Beantwortung deſſelben.
Gluͤcklicher Herr Bruder! Deſſen
Vergnuͤgen hat mich allezeit ſo ſehr, als
mein eigenes, erfreuet; und da ich, bey
Erforderung, mein Blut und Leben fuͤr
ſelbigen gelaſſen haͤtte; warum ſolte ich
nicht das Vergnuͤgen nehmen, mich bey
deſſen hochzeitlichen Ehren-Mahl froͤlich
zu erzeigen? Jch wuͤnſche von Herzen,
daß dieſe gluͤckliche Verbindung, von
dem Hoͤchſten, viele Jahre hindurch, mit
reichem Segen moͤge becroͤnet und ge-
ſchmuͤcket werden, und die kuͤnfftige le-
bendige Zeugen ihrer reinen Liebe bewei-
ſen, daß mein Wunſch und ihre Bitte
nicht vergeblich geweſen.
NB. Hat aber jemand eine wichtige
Reiſe vor, welche ſich dann nicht
verſchieben noch aufhalten laͤſſet: ſo
kan er ſolches als eine Entſchuldi-
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[N. N.]: Kürzliche Anweisung zu Complimenten und höflicher Condvite, für Personen Bürgerlichen Standes. Frankfurt [u. a.], 1736, S. 105. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_complimente_1736/111>, abgerufen am 22.07.2024.
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