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Tübinger Chronik. Nr. 89. [Tübingen (Württemberg)], 25. Juli 1845.

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Hiesiges.

Daß Wegräumung von Krankheitsursachen Auf-
gabe der Medicinalpolizei ist, wird wohl Niemand
in Zweifel ziehen, wohl aber wird Mancher wün-
schen, daß dieser Aufgabe mehr nachgekommen würde,
besonders in unserer Musenstadt, wo ihr noch ein
bedeutendes Feld als Wirkungskreis eröffnet ist.
Einsender dieß erkennt zwar mit Dank an, daß schon
Manches hierin geschehen ist, und gerade dieß be-
stimmte ihn auch, diesen seinen Wunsch auszuspre-
chen. Lauft Jemand die sehr frequente Gasse, resp.
Straße, vom Rathhaus hinaus zu der Kunstmühle
von Schweikhardt, so wird er gewiß seine Schritte
zu verdoppeln streben, wenn er in die Nähe der Ge-
bäude von Bierbrauer Schott gegenüber von Mezger
Witzemann kommt; denn hier werden seine Geruchs-
Nerven, besondes bei Witterungs=Veränderungen,
nicht nur von einem pestilenzialischen Gestanke affi-
cirt, sondern es wird ihm auch, wenn er sich nach
der Ursache dieser Wirkung umsieht, der eckelhafte
Anblick eines nach einer Seite geöffneten Abtritts
dargeboten. Stets nun in der Nähe eines solchen
Gestankes, bei einer solchen verpesteten Luft wohnen
und diesen eckelhaften ärgerlichen Anblick genießen
zu müssen, kann unmöglich vortheilhaft auf die Ge-
sundheit der Nachbarschaft einwirken, und ich glaube
fest, daß ich ganz im Sinne der Umwohnenden so-
wohl, als derjenigen gesprochen habe, die gleich mir
diesen Weg öfters passiren müssen.

Möchte deßhalb von der Hochlöblichen Medici-
nalpolizei der geeignete Schritt gethan werden.



Amtliche Bekanntmachungen.

c 3 ) Tübingen. Verdingung von Straßen-
bauarbeiten.
Die zu Vollendung der Wilhelms-
Straße erforderlichen Arbeiten, im Voranschlag:

    Grabarbeit     484 fl. -
    Chaussirung     676 fl. -
    Pflasterarbeit     1990 fl. -
    Maurerarbeit     844 fl. -
    -----
    Zusammen zu     3994 fl. -

berechnet, werden

    Montag den 28. dieß
    Vormittags 9 Uhr

an die Wenigstnehmenden verakkordirt werden, wel-
cher Verhandlung die Liebhaber auf der Kameral-
Amts- Kanzlei anzuwohnen, eingeladen sind.

    Den 18. Juli 1845.
    K. Kam.= Amt     Stadtpflege
    Tübingen.     Tübingen.

Forstamt Tübingen. Revier Walddorf.

Holz=Verkauf.

Am Dienstag den 29. und Mittwoch d. 30. d.
M. wird im Staatswald Eschachhau nachgenann-
tes Holz im Aufstreich verkauft:

30 Eichenstämme mit 3,726 C';16 1 / 2 Klafter
eichene Scheiter, 61 Kl. dto. Prügel;11 3 / 4 Klftr.
Abfallholz; 1,639 eichene Wellen.

Die Zusammenkunft ist Morgens 9 Uhr auf dem
dem obern Eckberg; mit dem Verkauf des Stamm-
holzes wird angefangen.

[Spaltenumbruch]

Die betreffenden Orts=Vorsteher wollen dieß in
ihren Gemeinden bekannt machen lassen.

Bebenhausen den 21. Juli 1845.

    K. Forstamt.
    A. V. Schlette, Assistent.

a 3 ) Tübingen. ( Kost=Verpachtung. )

Durch den Austritt des gegenwärtigen Kostpächters
im Königl. Wilhelmsstift ( kath. Convict ) ist diese
Stelle erledigt, und wird bis Herbst d. J. wieder
neu besetzt.

Die Zahl der zu speisenden Personen beläuft
sich auf 200. Die Kost wird einfach aber kräftig
verlangt, worüber die genauesten Bestimmungen
das Nöthige vorschreiben, der Preiß richtet sich nach
den monatlichen Brod= und Fleischtaxen, und be-
steht das wesentliche darin, daß wenn 8 P. weißes
Kernenbrod 16 Xr. und 1 P. gemästetes Ochsen-
Fleisch 7 Xr. kostet, für die Tagesportion ( Mittag-
und Abendessen, ) samt Brod, 15 Xr. bezahlt wird,
steigt oder fällt das Brod um 1 Xr., so steigt oder
fällt die Tagesportion um 1 / 5 Xr., steigt oder fällt
das Ochsenfleisch um 1 Xr., so steigt oder fällt die
Tagesportion um 3 / 4 Xr. Den Kostpreiß für jeden
Monat, bestimmen die Taxen des ersten Tages.
Auch ist eine Caution von 1,800 fl. in guten an-
nehmbaren Verschreibungen einzulegen.

Es werden nun die Liebhaber aufgefordert, ihre
Bewerbung um diese Stelle mit amtlichen Zeugnis-
sen über Familie, Sittlichkeit, Brauchbarkeit und
Vermögen, in dem Zeitraum bis zum 12. August
d. J. bei der unterzeichneten Stelle einzusenden,
oder auch selbst zu übergeben, nach dieser Zeit ein-
laufende Bitten können nicht mehr berücksichtigt
werden.

Da unter den Bewerbern solche seyn können,
die die Bedingungen und Speise=Ordnung in ihrem
ganzen Umfange zu erfahren wünschen, werden die-
selben eingeladen, sich am 18. August d. J. Vormit-
tags punkt 10 Uhr im Wilhelmsstift einzufinden, wo
ihnen nicht nur die Bedingungen und Speise=Ord-
nung vorgelesen, sondern auch jede vorkommende
Frage, die sie zu machen haben, entgegengenommen,
besprochen und beantwortet werden wird, und die
Wünsche oder Anträge der Bewerber zur Einsicht
des K. kath. Kirchenraths zu Protokoll genommen
werden.

Tübingen den 25. Juli 1845.

    Königl. Oeconomie=Verwaltung
    des Wilhelmsstifts.


[Abbildung]

c 3 ) Tübingen. Postsache. Auf die häufigen
Anfragen wegen des Abgangs der Personen=Posten
von hier nach Stuttgart sieht man sich zu der
wiederholten öffentlichen Bekanntmachung veranlaßt,
daß täglich drei Personen=Posten und zwar

4Uhrfrühe ( Schaffhauser Cours ) ,
7"Morgens ( Local=Wagen ) ,
1 1 / 2 "Nachmittags ( Schaffhauser Cours )

abgehen.

Das Personen=Geld ist bei sämmtlichen Wagen
auf 1 36 ( einschließlich der Einschreibe Gebühr )
festgesetzt.

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Hiesiges.

Daß Wegräumung von Krankheitsursachen Auf-
gabe der Medicinalpolizei ist, wird wohl Niemand
in Zweifel ziehen, wohl aber wird Mancher wün-
schen, daß dieser Aufgabe mehr nachgekommen würde,
besonders in unserer Musenstadt, wo ihr noch ein
bedeutendes Feld als Wirkungskreis eröffnet ist.
Einsender dieß erkennt zwar mit Dank an, daß schon
Manches hierin geschehen ist, und gerade dieß be-
stimmte ihn auch, diesen seinen Wunsch auszuspre-
chen. Lauft Jemand die sehr frequente Gasse, resp.
Straße, vom Rathhaus hinaus zu der Kunstmühle
von Schweikhardt, so wird er gewiß seine Schritte
zu verdoppeln streben, wenn er in die Nähe der Ge-
bäude von Bierbrauer Schott gegenüber von Mezger
Witzemann kommt; denn hier werden seine Geruchs-
Nerven, besondes bei Witterungs=Veränderungen,
nicht nur von einem pestilenzialischen Gestanke affi-
cirt, sondern es wird ihm auch, wenn er sich nach
der Ursache dieser Wirkung umsieht, der eckelhafte
Anblick eines nach einer Seite geöffneten Abtritts
dargeboten. Stets nun in der Nähe eines solchen
Gestankes, bei einer solchen verpesteten Luft wohnen
und diesen eckelhaften ärgerlichen Anblick genießen
zu müssen, kann unmöglich vortheilhaft auf die Ge-
sundheit der Nachbarschaft einwirken, und ich glaube
fest, daß ich ganz im Sinne der Umwohnenden so-
wohl, als derjenigen gesprochen habe, die gleich mir
diesen Weg öfters passiren müssen.

Möchte deßhalb von der Hochlöblichen Medici-
nalpolizei der geeignete Schritt gethan werden.



Amtliche Bekanntmachungen.

c 3 ) Tübingen. Verdingung von Straßen-
bauarbeiten.
Die zu Vollendung der Wilhelms-
Straße erforderlichen Arbeiten, im Voranschlag:

    Grabarbeit     484 fl. –
    Chaussirung     676 fl. –
    Pflasterarbeit     1990 fl. –
    Maurerarbeit     844 fl. –
    –––––
    Zusammen zu     3994 fl. –

berechnet, werden

    Montag den 28. dieß
    Vormittags 9 Uhr

an die Wenigstnehmenden verakkordirt werden, wel-
cher Verhandlung die Liebhaber auf der Kameral-
Amts- Kanzlei anzuwohnen, eingeladen sind.

    Den 18. Juli 1845.
    K. Kam.= Amt     Stadtpflege
    Tübingen.     Tübingen.

Forstamt Tübingen. Revier Walddorf.

Holz=Verkauf.

Am Dienstag den 29. und Mittwoch d. 30. d.
M. wird im Staatswald Eschachhau nachgenann-
tes Holz im Aufstreich verkauft:

30 Eichenstämme mit 3,726 C';16 1 / 2 Klafter
eichene Scheiter, 61 Kl. dto. Prügel;11 3 / 4 Klftr.
Abfallholz; 1,639 eichene Wellen.

Die Zusammenkunft ist Morgens 9 Uhr auf dem
dem obern Eckberg; mit dem Verkauf des Stamm-
holzes wird angefangen.

[Spaltenumbruch]

Die betreffenden Orts=Vorsteher wollen dieß in
ihren Gemeinden bekannt machen lassen.

Bebenhausen den 21. Juli 1845.

    K. Forstamt.
    A. V. Schlette, Assistent.

a 3 ) Tübingen. ( Kost=Verpachtung. )

Durch den Austritt des gegenwärtigen Kostpächters
im Königl. Wilhelmsstift ( kath. Convict ) ist diese
Stelle erledigt, und wird bis Herbst d. J. wieder
neu besetzt.

Die Zahl der zu speisenden Personen beläuft
sich auf 200. Die Kost wird einfach aber kräftig
verlangt, worüber die genauesten Bestimmungen
das Nöthige vorschreiben, der Preiß richtet sich nach
den monatlichen Brod= und Fleischtaxen, und be-
steht das wesentliche darin, daß wenn 8 P. weißes
Kernenbrod 16 Xr. und 1 P. gemästetes Ochsen-
Fleisch 7 Xr. kostet, für die Tagesportion ( Mittag-
und Abendessen, ) samt Brod, 15 Xr. bezahlt wird,
steigt oder fällt das Brod um 1 Xr., so steigt oder
fällt die Tagesportion um 1 / 5 Xr., steigt oder fällt
das Ochsenfleisch um 1 Xr., so steigt oder fällt die
Tagesportion um 3 / 4 Xr. Den Kostpreiß für jeden
Monat, bestimmen die Taxen des ersten Tages.
Auch ist eine Caution von 1,800 fl. in guten an-
nehmbaren Verschreibungen einzulegen.

Es werden nun die Liebhaber aufgefordert, ihre
Bewerbung um diese Stelle mit amtlichen Zeugnis-
sen über Familie, Sittlichkeit, Brauchbarkeit und
Vermögen, in dem Zeitraum bis zum 12. August
d. J. bei der unterzeichneten Stelle einzusenden,
oder auch selbst zu übergeben, nach dieser Zeit ein-
laufende Bitten können nicht mehr berücksichtigt
werden.

Da unter den Bewerbern solche seyn können,
die die Bedingungen und Speise=Ordnung in ihrem
ganzen Umfange zu erfahren wünschen, werden die-
selben eingeladen, sich am 18. August d. J. Vormit-
tags punkt 10 Uhr im Wilhelmsstift einzufinden, wo
ihnen nicht nur die Bedingungen und Speise=Ord-
nung vorgelesen, sondern auch jede vorkommende
Frage, die sie zu machen haben, entgegengenommen,
besprochen und beantwortet werden wird, und die
Wünsche oder Anträge der Bewerber zur Einsicht
des K. kath. Kirchenraths zu Protokoll genommen
werden.

Tübingen den 25. Juli 1845.

    Königl. Oeconomie=Verwaltung
    des Wilhelmsstifts.


[Abbildung]

c 3 ) Tübingen. Postsache. Auf die häufigen
Anfragen wegen des Abgangs der Personen=Posten
von hier nach Stuttgart sieht man sich zu der
wiederholten öffentlichen Bekanntmachung veranlaßt,
daß täglich drei Personen=Posten und zwar

4Uhrfrühe ( Schaffhauser Cours ) ,
7Morgens ( Local=Wagen ) ,
1 1 / 2 Nachmittags ( Schaffhauser Cours )

abgehen.

Das Personen=Geld ist bei sämmtlichen Wagen
auf 1 36 ( einschließlich der Einschreibe Gebühr )
festgesetzt.

[Ende Spaltensatz]
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Den Kostpreiß für jeden Monat, bestimmen die Taxen des ersten Tages. Auch ist eine Caution von 1,800 fl. in guten an- nehmbaren Verschreibungen einzulegen. Es werden nun die Liebhaber aufgefordert, ihre Bewerbung um diese Stelle mit amtlichen Zeugnis- sen über Familie, Sittlichkeit, Brauchbarkeit und Vermögen, in dem Zeitraum bis zum 12. August d. J. bei der unterzeichneten Stelle einzusenden, oder auch selbst zu übergeben, nach dieser Zeit ein- laufende Bitten können nicht mehr berücksichtigt werden. Da unter den Bewerbern solche seyn können, die die Bedingungen und Speise=Ordnung in ihrem ganzen Umfange zu erfahren wünschen, werden die- selben eingeladen, sich am 18. August d. J. Vormit- tags punkt 10 Uhr im Wilhelmsstift einzufinden, wo ihnen nicht nur die Bedingungen und Speise=Ord- nung vorgelesen, sondern auch jede vorkommende Frage, die sie zu machen haben, entgegengenommen, besprochen und beantwortet werden wird, und die Wünsche oder Anträge der Bewerber zur Einsicht des K. kath. Kirchenraths zu Protokoll genommen werden. Tübingen den 25. Juli 1845. Königl. Oeconomie=Verwaltung des Wilhelmsstifts. [Abbildung] c 3 ) Tübingen. Postsache. Auf die häufigen Anfragen wegen des Abgangs der Personen=Posten von hier nach Stuttgart sieht man sich zu der wiederholten öffentlichen Bekanntmachung veranlaßt, daß täglich drei Personen=Posten und zwar 4 Uhr frühe ( Schaffhauser Cours ) , 7 „ Morgens ( Local=Wagen ) , 1 1 / 2 „ Nachmittags ( Schaffhauser Cours ) abgehen. Das Personen=Geld ist bei sämmtlichen Wagen auf 1 36 ( einschließlich der Einschreibe Gebühr ) festgesetzt.

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Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Peter Fankhauser: Automatische Transformation von TUSTEP nach TEI P5 (DTA-Basisformat).
Deutsches Textarchiv: Metadatenerfassung
Institut für Deutsche Sprache, Mannheim: Bereitstellung der Bilddigitalisate und Volltext-Transkription
Susanne Haaf, Rahel Hartz, Nicole Postelt: Nachkorrektur und Vervollständigung der TEI/DTABf-Annotation
Rahel Hartz: Artikelstrukturierung

Weitere Informationen:

Dieser Text wurde aus dem TUSTEP-Format nach TEI-P5 konvertiert und anschließend in das DTA-Basisformat überführt.




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URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_chronik089_1845
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_chronik089_1845/2
Zitationshilfe: Tübinger Chronik. Nr. 89. [Tübingen (Württemberg)], 25. Juli 1845, S. 358. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_chronik089_1845/2>, abgerufen am 23.11.2024.