Berlinische Privilegierte Zeitung. Nr. 16. Berlin, 5. Februar 1737.gefangen. Den folgenden Tag hat der Rußisch=Kaiserliche Wien, den 26. Jan. Vorgestern haben Jhro Kaiserl. Maj. bei gehaltenen ge- gefangen. Den folgenden Tag hat der Rußisch=Kaiserliche Wien, den 26. Jan. Vorgestern haben Jhro Kaiserl. Maj. bei gehaltenen ge- <TEI> <text> <body> <div type="jPoliticalNews" n="1"> <div type="jArticle" n="2"> <p><pb facs="#f0004"/> gefangen. Den folgenden Tag hat der Rußisch=Kaiserliche<lb/> gevollmächtigte Minister seine Abschieds=Audienz bei beider-<lb/> seits Majestäten so wohl, als dem ganzen Königl. Hause,<lb/> gehabt, und den 23. darauf die Reise nach seinem Hofe an-<lb/> getreten.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head>Wien, den 26. Jan.</head><lb/> <p>Vorgestern haben Jhro Kaiserl. Maj. bei gehaltenen ge-<lb/> heimen Rate den Hrn. Grafen Leopold von die Trichstein,<lb/> zu Dero geheimen Rat ernennet, und den Hrn. Hof=Se-<lb/> cretarium, Johann Anton Mori, in den Reichs=Ritter-<lb/> Stand mit dem Ehren=Worte: Edler von Bolefeld, erho-<lb/> ben. Wegen bald zu hoffender Niederkunfft Jhro Königl.<lb/> Hoheit der Herzogin von Lothringen, werden bei dem H.<lb/> Meß=Oyffer nicht allein besondere Gebete, sondern auch<lb/> ausserordentliche Andachten um glüklichen Erfolg derselben<lb/> gehalten. Weil nun die völlige Räumung des Toscanischen<lb/> ehestens zu Stande gebracht seyn wird, so ist allbereit an dem<lb/> Hrn. General, Grafen von Khevenhüller, ein Curier mit<lb/> der Verordnung abgeschikket worden, sich ehestens allhier<lb/> einzufinden, und von seiner Bedienung als Hof=Kriegs-<lb/> Rats=Vorsizzer, Besiz zu nehmen, hingegen wird des Her-<lb/> zogs von Lothringen Hoheit, dem Gerüchte nach, auf en-<lb/> stehenden Sommer nach Toscana gehen, sein Hof=Lager da-<lb/> selbst aufzuschlagen. Der Hr. General=Feld=Marschall,<lb/> Graf von Palfi, befindet sich noch allhier und mit denen Mi-<lb/> nistern wegen der Türkischen Kriegs=Anstalten in öffterer Un-<lb/> terredung, doch weiß man noch nicht gewiß, ob die Pforte<lb/> bei ihrem kriegerischen Schlusse bleiben oder noch gelindere<lb/> Saiten aufziehen, und sich zu einem Vergleich bequemen<lb/> möchte; worzu sich dieselbige nach einiger Meinung bereits<lb/> verstanden haben würde, wofern sie nicht durch eine gewisse<lb/> Europäische Macht abgehalten worden wär. Dem sey<lb/> nun wie ihm wolle, so muß sich innerhalb vier Wochen aus-<lb/> weisen, ob wir Friede oder Krieg zu hoffen haben, auf wel-<lb/> che beide Fälle man sich hier gefaßt machet. Vor einigen<lb/> Tagen kam ein vornehmer Herr mit einem starken Gefolge<lb/> allhier an, welches nach einiger Vorgeben der Hospodar aus<lb/> der Wallachei, nach anderer Meinung aber nur dessen Herr<lb/> Bruder gewesen seyn soll, es wird auch von dessen Verrich-<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0004]
gefangen. Den folgenden Tag hat der Rußisch=Kaiserliche
gevollmächtigte Minister seine Abschieds=Audienz bei beider-
seits Majestäten so wohl, als dem ganzen Königl. Hause,
gehabt, und den 23. darauf die Reise nach seinem Hofe an-
getreten.
Wien, den 26. Jan.
Vorgestern haben Jhro Kaiserl. Maj. bei gehaltenen ge-
heimen Rate den Hrn. Grafen Leopold von die Trichstein,
zu Dero geheimen Rat ernennet, und den Hrn. Hof=Se-
cretarium, Johann Anton Mori, in den Reichs=Ritter-
Stand mit dem Ehren=Worte: Edler von Bolefeld, erho-
ben. Wegen bald zu hoffender Niederkunfft Jhro Königl.
Hoheit der Herzogin von Lothringen, werden bei dem H.
Meß=Oyffer nicht allein besondere Gebete, sondern auch
ausserordentliche Andachten um glüklichen Erfolg derselben
gehalten. Weil nun die völlige Räumung des Toscanischen
ehestens zu Stande gebracht seyn wird, so ist allbereit an dem
Hrn. General, Grafen von Khevenhüller, ein Curier mit
der Verordnung abgeschikket worden, sich ehestens allhier
einzufinden, und von seiner Bedienung als Hof=Kriegs-
Rats=Vorsizzer, Besiz zu nehmen, hingegen wird des Her-
zogs von Lothringen Hoheit, dem Gerüchte nach, auf en-
stehenden Sommer nach Toscana gehen, sein Hof=Lager da-
selbst aufzuschlagen. Der Hr. General=Feld=Marschall,
Graf von Palfi, befindet sich noch allhier und mit denen Mi-
nistern wegen der Türkischen Kriegs=Anstalten in öffterer Un-
terredung, doch weiß man noch nicht gewiß, ob die Pforte
bei ihrem kriegerischen Schlusse bleiben oder noch gelindere
Saiten aufziehen, und sich zu einem Vergleich bequemen
möchte; worzu sich dieselbige nach einiger Meinung bereits
verstanden haben würde, wofern sie nicht durch eine gewisse
Europäische Macht abgehalten worden wär. Dem sey
nun wie ihm wolle, so muß sich innerhalb vier Wochen aus-
weisen, ob wir Friede oder Krieg zu hoffen haben, auf wel-
che beide Fälle man sich hier gefaßt machet. Vor einigen
Tagen kam ein vornehmer Herr mit einem starken Gefolge
allhier an, welches nach einiger Vorgeben der Hospodar aus
der Wallachei, nach anderer Meinung aber nur dessen Herr
Bruder gewesen seyn soll, es wird auch von dessen Verrich-
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