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Berlinische Privilegierte Zeitung. Nr. 14. Berlin, 31. Januar 1737.

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Donduk Ombo hat alle Beute sogleich nach seinen Ulussen
oder Wohnungen geschikket, er selbst aber ist mit seinem
Volke bei den Kosaken an dem Flusse Cuban stehen blieben,
denen jenseit des Flusses stehenden Cubanern, so bald das
Eiß den Ubergang erlaubet, einen Besuch zu geben.

Fortsezung der Nachricht vom Thamas Kulicham.

Vor etwa 7 Monaten hat er sich zum König ausruffen
lassen, nachdem auf seinen Befehl Schach Thamas und alle
Prinzen aus der Familie der Sophi, ingleichen verschiedene
Persische Grosse, die seiner angehenden Herrschafft bedenk-
lich waren, aus dem Wege geräumet worden. Er nennet
sich Schach Nadyr, und man fiehet auf den Münzen, die er
mit seinem Bildniß schlagen lassen, folgende Aufschrifft: Der
unvergleichliche König, Herr der vier Theile der Welt. Er
ist ungefehr 50 Jahr alt, hat eine Majestätische Miene, ist
starck, und zu allerlei beschwerlichen Verrichtungen abgehär-
tet, isset viel, liebet den Wein und anderes starck Geträncke,
und ist dem Frauenzimmer sehr ergeben. Er hat zwei Söh-
ne und drei Töchter, die ihm in seinem Schäffer=Stande ge-
bohren worden. Der älteste Sohn ist 25 Jahr alt, und
Gouverneur zu Mached; der jüngste aber, dessen Alter man
nicht weiß, ist Gouverneur zu Herat. Er hat sich zum an-
dernmal mit einer Prinzeßin aus dem Hause des Schach
Thamas vermählet, von der er bis ietzo zwei Söhne und zwei
Töchter hat. Sein Vater ist todt; aber die Mutter lebet
noch. Er hat auch zwei Brüder, von denen der eine Gou-
verneur zu Kerman, und der andere zu Tauris ist. Ob er
gleich unter seinen Truppen, die er auf Europäischen Fuß ge-
setzet hat, eine scharffe Zucht beobachten lässet: so wird er doch
von ihnen ungemein geliebet, teils weil er Gefahr und
Kriegs=Beschwerlichkeiten mit ihnen teilet, teils aber, weil
er sich sehr freigebig gegen sie erweiset. Man hat iederzeit
viel Billigkeit und Großmut, so gar gegen seine Feinde, an
ihm bemerket, angesehen er den Kriegs=Gefangenen mit al-
lem Glimpf begegnet, und den Topal Osman Bassa so wohl,
als den Addallah Cuprogli, Generals der Ottomanischen
Kriegs=Heere, die in zwei verschiedenen Schlachten, so er
über die Türken gewonnen, geblieben, ihrem Stande ge-
mäß zur Erde bestatten lassen.
Der Beschluß folgt künfftig.

Donduk Ombo hat alle Beute sogleich nach seinen Ulussen
oder Wohnungen geschikket, er selbst aber ist mit seinem
Volke bei den Kosaken an dem Flusse Cuban stehen blieben,
denen jenseit des Flusses stehenden Cubanern, so bald das
Eiß den Ubergang erlaubet, einen Besuch zu geben.

Fortsezung der Nachricht vom Thamas Kulicham.

Vor etwa 7 Monaten hat er sich zum König ausruffen
lassen, nachdem auf seinen Befehl Schach Thamas und alle
Prinzen aus der Familie der Sophi, ingleichen verschiedene
Persische Grosse, die seiner angehenden Herrschafft bedenk-
lich waren, aus dem Wege geräumet worden. Er nennet
sich Schach Nadyr, und man fiehet auf den Münzen, die er
mit seinem Bildniß schlagen lassen, folgende Aufschrifft: Der
unvergleichliche König, Herr der vier Theile der Welt. Er
ist ungefehr 50 Jahr alt, hat eine Majestätische Miene, ist
starck, und zu allerlei beschwerlichen Verrichtungen abgehär-
tet, isset viel, liebet den Wein und anderes starck Geträncke,
und ist dem Frauenzimmer sehr ergeben. Er hat zwei Söh-
ne und drei Töchter, die ihm in seinem Schäffer=Stande ge-
bohren worden. Der älteste Sohn ist 25 Jahr alt, und
Gouverneur zu Mached; der jüngste aber, dessen Alter man
nicht weiß, ist Gouverneur zu Herat. Er hat sich zum an-
dernmal mit einer Prinzeßin aus dem Hause des Schach
Thamas vermählet, von der er bis ietzo zwei Söhne und zwei
Töchter hat. Sein Vater ist todt; aber die Mutter lebet
noch. Er hat auch zwei Brüder, von denen der eine Gou-
verneur zu Kerman, und der andere zu Tauris ist. Ob er
gleich unter seinen Truppen, die er auf Europäischen Fuß ge-
setzet hat, eine scharffe Zucht beobachten lässet: so wird er doch
von ihnen ungemein geliebet, teils weil er Gefahr und
Kriegs=Beschwerlichkeiten mit ihnen teilet, teils aber, weil
er sich sehr freigebig gegen sie erweiset. Man hat iederzeit
viel Billigkeit und Großmut, so gar gegen seine Feinde, an
ihm bemerket, angesehen er den Kriegs=Gefangenen mit al-
lem Glimpf begegnet, und den Topal Osman Bassa so wohl,
als den Addallah Cuprogli, Generals der Ottomanischen
Kriegs=Heere, die in zwei verschiedenen Schlachten, so er
über die Türken gewonnen, geblieben, ihrem Stande ge-
mäß zur Erde bestatten lassen.
Der Beschluß folgt künfftig.

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Zitationshilfe: Berlinische Privilegierte Zeitung. Nr. 14. Berlin, 31. Januar 1737, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_berlinpz14_1737/8>, abgerufen am 21.11.2024.