Berlinische Privilegierte Zeitung. Nr. 12. Berlin, 26. Januar 1737.Beistand zu leisten, und ist daher beschäfftiget, ihre Land- Paris, den 14. Jan. Die Schwangerschafft der Königin ist bei Hofe kund ge- Beistand zu leisten, und ist daher beschäfftiget, ihre Land- Paris, den 14. Jan. Die Schwangerschafft der Königin ist bei Hofe kund ge- <TEI> <text> <body> <div type="jPoliticalNews" n="1"> <div type="jArticle" n="2"> <p><pb facs="#f0004"/> Beistand zu leisten, und ist daher beschäfftiget, ihre Land-<lb/> Macht auf 36000 Mann zu verstärken, und die ganze Flotte<lb/> an Kriegs=Schiffen und Galeeren in vollkommenen Stand<lb/> zu setzen, wie sie denn zu Erhaltung ihrer Absichten mit dem<lb/> Sardinischen Hofe in Unterhandlung stehet, von selbiger<lb/> Krone 8000 Mann zu übernehmen. Es ist gewiß, daß die<lb/> beiderseitigen Abtretungs=Acten des hiesigen und Spanischen<lb/> Hofes den 29. vorigen Monats zu Pontremoli zwischen den<lb/> Kaiserl. und Spanischen Generals ausgewechselt, und den<lb/> 6. darauf Pontremoli von den Kaiserl. Truppen würklich<lb/> besetzet worden, welches den 8. zu Pisa und den 14. zu Livor-<lb/> no gleichfals geschehen sollen, daher man den völligen Aus-<lb/> marsch derer Spanier aus dem Florentinischen gegen den 20.<lb/> dieses Monats gewiß vermutet, zumal da aus Parma un-<lb/> tern ersten dieses versichert wird, daß die Kaiserl. bereits<lb/> würklich auf dem Marsche nach besagtem Groß=Herzogtume<lb/> begriffen sind, und der General von Khevenhüller den 6. in<lb/> Parma erwartet werde.</p><lb/> </div> <div type="jArticle" n="2"> <head>Paris, den 14. Jan.</head><lb/> <p>Die Schwangerschafft der Königin ist bei Hofe kund ge-<lb/> machet worden, allein diesen ohngeachtet werden Jhro Maj.<lb/> der König eine Reise nach Fontainebleau thun, allwo sie sich<lb/> den Monat Mai und Junii aufzuhalten gedenken. Jn dem<lb/> Staats=Rate soll die zweite Abdankung derer Truppen gleich<lb/> nach geschehener Kundmachung des Friedens fest gesezet seyn.<lb/> Zu Brest find auf Königl. Befehl von ieder Frei=Compagnie<lb/> des See=Volkes sechzehen Mann ausgehoben worden, welche<lb/> nach Lusiana geschikt werden sollen, die von den Wilden nie-<lb/> der gemachte Besazzungen wieder zu ergänzen. Die Gema-<lb/> lin des Spanischen Gesandtens, Marquis de las Minas<lb/> kam an letztern Freitage mit einem Gefolge von achzig Pfer-<lb/> den und Maul=Thieren auch vielen Bedienten von Lion allhier<lb/> an, sie dürffte sich aber wohl nicht lange allhier aufhalten,<lb/> weil ihr Gemal, der Sage nach, bald als Gesandter nach<lb/> Londen gehen, an dessen Stelle aber der Graf von Montijo<lb/> hier verbleiben soll, welcher keine grosse Lust wieder nach<lb/> England zu gehen bezeuget. Durch einem bei gedachten<lb/> Gesandten aus Spanien angekommenen Curier, welcher zu-<lb/> gleich Briefe an den Marquis de S. Gilles, den Spanischen<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0004]
Beistand zu leisten, und ist daher beschäfftiget, ihre Land-
Macht auf 36000 Mann zu verstärken, und die ganze Flotte
an Kriegs=Schiffen und Galeeren in vollkommenen Stand
zu setzen, wie sie denn zu Erhaltung ihrer Absichten mit dem
Sardinischen Hofe in Unterhandlung stehet, von selbiger
Krone 8000 Mann zu übernehmen. Es ist gewiß, daß die
beiderseitigen Abtretungs=Acten des hiesigen und Spanischen
Hofes den 29. vorigen Monats zu Pontremoli zwischen den
Kaiserl. und Spanischen Generals ausgewechselt, und den
6. darauf Pontremoli von den Kaiserl. Truppen würklich
besetzet worden, welches den 8. zu Pisa und den 14. zu Livor-
no gleichfals geschehen sollen, daher man den völligen Aus-
marsch derer Spanier aus dem Florentinischen gegen den 20.
dieses Monats gewiß vermutet, zumal da aus Parma un-
tern ersten dieses versichert wird, daß die Kaiserl. bereits
würklich auf dem Marsche nach besagtem Groß=Herzogtume
begriffen sind, und der General von Khevenhüller den 6. in
Parma erwartet werde.
Paris, den 14. Jan.
Die Schwangerschafft der Königin ist bei Hofe kund ge-
machet worden, allein diesen ohngeachtet werden Jhro Maj.
der König eine Reise nach Fontainebleau thun, allwo sie sich
den Monat Mai und Junii aufzuhalten gedenken. Jn dem
Staats=Rate soll die zweite Abdankung derer Truppen gleich
nach geschehener Kundmachung des Friedens fest gesezet seyn.
Zu Brest find auf Königl. Befehl von ieder Frei=Compagnie
des See=Volkes sechzehen Mann ausgehoben worden, welche
nach Lusiana geschikt werden sollen, die von den Wilden nie-
der gemachte Besazzungen wieder zu ergänzen. Die Gema-
lin des Spanischen Gesandtens, Marquis de las Minas
kam an letztern Freitage mit einem Gefolge von achzig Pfer-
den und Maul=Thieren auch vielen Bedienten von Lion allhier
an, sie dürffte sich aber wohl nicht lange allhier aufhalten,
weil ihr Gemal, der Sage nach, bald als Gesandter nach
Londen gehen, an dessen Stelle aber der Graf von Montijo
hier verbleiben soll, welcher keine grosse Lust wieder nach
England zu gehen bezeuget. Durch einem bei gedachten
Gesandten aus Spanien angekommenen Curier, welcher zu-
gleich Briefe an den Marquis de S. Gilles, den Spanischen
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