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Berlinische Nachrichten von Staats- und gelehrten Sachen. Nr. 110. Berlin, 14. September 1741.

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[Beginn Spaltensatz] ses Manifest durch Unser gantzes Reich kund zu thun
anbesohlen. Gegeben zu St Petersburg den 13.
Aug. 1741.

Jm Namen Jhro Käyserl.
Majestät. Anna.
Gedruckt beym Senat
den 14. Aug. 1741.

Londen, vom 2. September.

Seit etlichen Tagen gehet allhier die Rede, daß,
wofern unser Hof die beschlossene Verstärckung von
Truppen wircklich nach America absenden würde,
der König von Franckreich alsdenn einen Theil Sei-
ner Armeen in das Churfürstenthum Hannover wolle
einrücken lassen, um daselbst die Winter=Quartiere
zu nehmen.

Maseick, vom 6. Sept.

Die nach Jülich und Bergen marschirende Fran-
zösische Armee gehet nicht über die Maas, sondern
nimmt ihren Weg rechter Hand derselben. Sie ist
45000 Mann starck.

Hannover, vom 8. Septembr.

Unser Lager bey Barnsdorf, in der Grafschaft
Diepholtz, wird aus folgenden Regimentern bestehen,
Jnfanterie, von [unleserliches Material - 8 Zeichen fehlen]Soubiron, von Klinckaström, von
Middachten, von Monroy, von Wrangel, von Za-
strow, von Maydel, von Diepenbruck, und von
Krug; Cavallerie, 2 Escadrons von Wintzer,
2 von Schultze, 2 von Wreden, 4 von Wendt und
2 von Montigny. Jn das Lager bey Hämeln sollen
einrücken, Jnfanterie, 2 Bataillons von der Garde,
1 von Melville, 1 von Sommerfeld, 1 von Druch-
leben, 1 von Boselager, 1 von Schulenburg, und
1 von Block; Cavallerie, 4 Escadrons von Pont-
pietin, 2 von Hammerstein, 2 von Bremer, 4 von
Busch, 4 von Adelepsen, und 2 vom Leib=Regiment,
welches zusammen 4000 Pferde, und 12600 Mann
Jnfanterie, ausmacht. Vermöge einer heute zum
Vorschein gekommen gedruckten Liste werden zu die-
sen Truppen noch stossen, 12000 Dänen, 12000
Sachsen, 4000 Sachsen=Gothaische, 12000 Hessen,
und 30000 anderer Völcker. Summa 98000 Mann.
Der Land=Graf Wilhelm von Hessen, wird die gantze
[Spaltenumbruch] Armee en Chef, und der General von Pontpietin
unter Jhm, commandiren.

Extract=Schreiben eines Frantzösischen Offi-
cirs aus dem Lager bey Lorch, vom
31. Augusti.

Wir setzen unsern Marsch beständig in der besten
Ordnung, und mit Beobachtung der schönsten Krie-
ges=Zucht, gantz ruhig fort; wir empfangen auch
von allen Orten Complimente, und Zeugnisse der Ge-
wogenheit. Bey unserer Einrückung in jedes Lager
finden wir schon die Fourage in Bereitschafft, und
der Landmann liefert uns die Lebens=Mittel von
allen Seiten in grossem Ueberfluß. Dieses ist nicht
nur eine Wirckung des Vertrauens, welches man
zu der im Namen des Königs geschehenen Versiche-
rung von Seinem geneigten Willen gegen das Reich
in gantz Deutschland hat, sondern auch eine unwieder-
sprechliche Probe von der Begierde, die jedermann
blicken läst, ein persönlicher Zeuge von der Klugheit
unserer Truppen zu seyn. Es kostet unsern Gene-
rals gar keine Mühe, die Soldaten, [unleserliches Material - 6 Zeichen fehlen]Reuter, und
Dragoner, in Ordnung zu erhalten. Der blosse Na-
me des so sehr beliebten Generals, den wir bey uns
erwarten, wirckt mehr gutes bey ihnen, als alles,
was man ihnen etwa sonst sagen könnte. Noch zur
Zeit ist kein einziges Exempel einer strengen Bestraf-
fung nöthig gewesen. Mit einem Wort, der Zulauff
der Neubegierigen, so wohl von den Edelleuten, als
auch dem gemeinen Volcke, ist so starck, daß unser
Marsch den Revuen in der Ebene bey Versailles
ähnlich siehet. Jn allen Archiven der Fürsten, Städ-
te und Stände, wird eine Beschreibung von der Art
unseres Marsches verwahret, um der Nachwelt zu
einem immerwährenden Denckmahl der Klugheit un-
serer Truppen zu dienen, und andern Fürsten des
Reichs, welche solche Durch=Märsche durch die
Länder Jhrer Nachbaren begehren, ein Exempel der
guten Zucht zu geben. Dieses ist im Reiche wohl
noch niemahls erhöret worden. Man ertheilet
unsern commandirenden Generals aller Orten Certi-
ficate wegen ihrer beobachteten scharffen Krieges-
Disciplin, und ihrer richtig geleisteten Zahlung.

Maynz, vom 6. September.

Der grosse Tag, der Deutschland einen neuen
Kayser geben soll, scheinet nunmehro immer näher
und näher heran zu rücken; es ist also an alle
[Ende Spaltensatz]

[Beginn Spaltensatz] ses Manifest durch Unser gantzes Reich kund zu thun
anbesohlen. Gegeben zu St Petersburg den 13.
Aug. 1741.

Jm Namen Jhro Käyserl.
Majestät. Anna.
Gedruckt beym Senat
den 14. Aug. 1741.

Londen, vom 2. September.

Seit etlichen Tagen gehet allhier die Rede, daß,
wofern unser Hof die beschlossene Verstärckung von
Truppen wircklich nach America absenden würde,
der König von Franckreich alsdenn einen Theil Sei-
ner Armeen in das Churfürstenthum Hannover wolle
einrücken lassen, um daselbst die Winter=Quartiere
zu nehmen.

Maseick, vom 6. Sept.

Die nach Jülich und Bergen marschirende Fran-
zösische Armee gehet nicht über die Maas, sondern
nimmt ihren Weg rechter Hand derselben. Sie ist
45000 Mann starck.

Hannover, vom 8. Septembr.

Unser Lager bey Barnsdorf, in der Grafschaft
Diepholtz, wird aus folgenden Regimentern bestehen,
Jnfanterie, von [unleserliches Material – 8 Zeichen fehlen]Soubiron, von Klinckaström, von
Middachten, von Monroy, von Wrangel, von Za-
strow, von Maydel, von Diepenbruck, und von
Krug; Cavallerie, 2 Escadrons von Wintzer,
2 von Schultze, 2 von Wreden, 4 von Wendt und
2 von Montigny. Jn das Lager bey Hämeln sollen
einrücken, Jnfanterie, 2 Bataillons von der Garde,
1 von Melville, 1 von Sommerfeld, 1 von Druch-
leben, 1 von Boselager, 1 von Schulenburg, und
1 von Block; Cavallerie, 4 Escadrons von Pont-
pietin, 2 von Hammerstein, 2 von Bremer, 4 von
Busch, 4 von Adelepsen, und 2 vom Leib=Regiment,
welches zusammen 4000 Pferde, und 12600 Mann
Jnfanterie, ausmacht. Vermöge einer heute zum
Vorschein gekommen gedruckten Liste werden zu die-
sen Truppen noch stossen, 12000 Dänen, 12000
Sachsen, 4000 Sachsen=Gothaische, 12000 Hessen,
und 30000 anderer Völcker. Summa 98000 Mann.
Der Land=Graf Wilhelm von Hessen, wird die gantze
[Spaltenumbruch] Armee en Chef, und der General von Pontpietin
unter Jhm, commandiren.

Extract=Schreiben eines Frantzösischen Offi-
cirs aus dem Lager bey Lorch, vom
31. Augusti.

Wir setzen unsern Marsch beständig in der besten
Ordnung, und mit Beobachtung der schönsten Krie-
ges=Zucht, gantz ruhig fort; wir empfangen auch
von allen Orten Complimente, und Zeugnisse der Ge-
wogenheit. Bey unserer Einrückung in jedes Lager
finden wir schon die Fourage in Bereitschafft, und
der Landmann liefert uns die Lebens=Mittel von
allen Seiten in grossem Ueberfluß. Dieses ist nicht
nur eine Wirckung des Vertrauens, welches man
zu der im Namen des Königs geschehenen Versiche-
rung von Seinem geneigten Willen gegen das Reich
in gantz Deutschland hat, sondern auch eine unwieder-
sprechliche Probe von der Begierde, die jedermann
blicken läst, ein persönlicher Zeuge von der Klugheit
unserer Truppen zu seyn. Es kostet unsern Gene-
rals gar keine Mühe, die Soldaten, [unleserliches Material – 6 Zeichen fehlen]Reuter, und
Dragoner, in Ordnung zu erhalten. Der blosse Na-
me des so sehr beliebten Generals, den wir bey uns
erwarten, wirckt mehr gutes bey ihnen, als alles,
was man ihnen etwa sonst sagen könnte. Noch zur
Zeit ist kein einziges Exempel einer strengen Bestraf-
fung nöthig gewesen. Mit einem Wort, der Zulauff
der Neubegierigen, so wohl von den Edelleuten, als
auch dem gemeinen Volcke, ist so starck, daß unser
Marsch den Revuen in der Ebene bey Versailles
ähnlich siehet. Jn allen Archiven der Fürsten, Städ-
te und Stände, wird eine Beschreibung von der Art
unseres Marsches verwahret, um der Nachwelt zu
einem immerwährenden Denckmahl der Klugheit un-
serer Truppen zu dienen, und andern Fürsten des
Reichs, welche solche Durch=Märsche durch die
Länder Jhrer Nachbaren begehren, ein Exempel der
guten Zucht zu geben. Dieses ist im Reiche wohl
noch niemahls erhöret worden. Man ertheilet
unsern commandirenden Generals aller Orten Certi-
ficate wegen ihrer beobachteten scharffen Krieges-
Disciplin, und ihrer richtig geleisteten Zahlung.

Maynz, vom 6. September.

Der grosse Tag, der Deutschland einen neuen
Kayser geben soll, scheinet nunmehro immer näher
und näher heran zu rücken; es ist also an alle
[Ende Spaltensatz]

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Zitationshilfe: Berlinische Nachrichten von Staats- und gelehrten Sachen. Nr. 110. Berlin, 14. September 1741, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_berlin110_1741/3>, abgerufen am 27.11.2024.