Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Berlinische Nachrichten von Staats- und gelehrten Sachen. Nr. 80. Berlin, 6. Juli 1741.

Bild:
<< vorherige Seite
letzte Seite

[Beginn Spaltensatz] Reiß=Effendi wieder mit einem schrifftlichen
Befehl vom Groß=Sultan zurück, daß der Ge-
sandte zur Audientz geführet werden solte. Mit
dem Gesandten wurden noch 15. Personen
von seiner Suite vor den Groß=Sultan ge-
lassen.

Der Beschluß folgt künftig.




Gelehrte Sachen.

Eine recht genaue und vernünftige Betrachtung der
Blumen ist ohnstreitig ein angenehmer und sicherer
Weg, der uns zu besserer Erkenntniß der Allmacht,
Weisheit, Sorgfalt und Güte des höchsten Wesens
näher führet. Diese edlen Geschöpfe müssen uns
oft durch ihre mannichfaltigen Zierathen zur Verherr-
lichung ihres vollkommensten Meisters ermuntern,
und uns solcher Pflichten erinnern, deren Erfül-
lung wir vielleicht ohne sie aus schädlicher Sorglo-
sigkeit versäumen würden. Sie sind stumme und
doch grosse Redner, die uns mitten in ihrer blühen-
den Anmuth gleichsam zu ruffen: Bewundere mei-
ne Schönheit, noch mehr aber die unum-
schränckte Macht desjenigen, der mich so schon
schmückte. Eben der, dessen Wille es war,
daß ich seyn solte, hat auch dir die Wircklich-
keit verliehen. Jch preise seinen Namen
nach seiner Absicht, und nach meinen Umstän-
den. Die Vorzüge, so du auf vielfältige
Art vor mir besitzest, verbinden dich, ihn un-
abläßig zu verehren. Suche hierinnen die
gröste Weisheit, und gründe hierauf die wahre
[Spaltenumbruch] Glückseligkeit. Was vor Danck verdienen dem-
nach solche Männer, deren rühmliche Bemühung
uns in die Wercke der Natur leitet, um den Urheber
derselben richtiger kennen zu lernen. Gewiß, ein ein-
ziger Brockes hat mit seinem Jrrdischen Vergnü-
gen in GOtt unendlich mehr Nutzen geschafft, als
tausend trockene Sitten=Lehren, und hundert magere
Predigt=Bücher. Durch das Beyspiel dieses geüb-
ten und bewährten Deutschen Dichters sind auch an-
dere gereitzt worden, mit Betrachtungen der Natur,
theils in gebundener, theils in ungebundener Schreib-
Art, ans Licht zu treten. Einigen ist es gelungen,
einige aber haben den Schau=Platz beschämt wieder
verlassen müssen. Unter die Anzahl der ersteren ge-
höret auch der ungenannte und gelahrte Herr Ver-
fasser zweyer Schrifften, welche folgende Titul füh-
ren: Gedancken über das Reich der Blumen,
bey müßigen Stunden im Grünen und Stil-
len gesammlet; und zum Ruhm und Ver-
herrlichung ihres grossen Meisters, und Er-
weckung achtloser Gemüther zum Druck über-
lassen, von einem Liebhaber solcher schönen
Geschöpfe, in 8 vo, Dresden und Leipzig 1740,
bey George Conrad Waltern; und Die Tulpe,
zum Ruhm ihres Schöpfers, und Vergnü-
gung edler Gemüther, beschrieben von dem
Verfasser der Gedancken über das Reich der
Blumen, 1741 in 8 vo, bey eben diesem Verleger.
Beyde sind so gerathen, daß sie dem Herrn Versasser
Ehre bringen, und der Leser wird darinnen eine löb-
liche Ordnung, neue und richtige Gedancken, nützli-
che Anmerckungen, einen fliessenden Vortrag, und
kurtz, ein wirckliches Vergnügen, finden.

[Ende Spaltensatz]

Bey dem Verleger dieser Zeitungen ist zu haben.

1 Constitutions, [unleserliches Material - 9 Zeichen fehlen]Hisloires, Loix, Charges, Reglemente & Usages de la tres-venerable Confrairie de
acceptes Franc-Macons, traduit de l'Anglois par Jean Kuenen depute Grand Maitre des Loges re-
gulieres en Holland, pour etre lau a la reception d'un nouveau Frere, suivant que le Maitre ou ses Sur-
veillants l'ordonneront. a la Haye
1741. 4 Gr.

2. Reflexiens historiques & politiques sur la Conduite du Cardinal de Fleuri, Premier-Ministre de France,
dans la Conjoncture presente des affaires de l'Europe par Mr. De S ****. Utrecht
741. 2 Gr.

3. Historische und Politische Betrachtungen über die Aufführung des Cardinals von Fleury, erstern
Staats=Ministers von Franckreich bey den gegenwärtigen Conjuncturen der Europäischen Staats-
Geschäffte von Herrn von S *     *     * Frf. 741. 1 Gr.

Heute wird das 23ste Blat vom Weltbürger ausgegeben.




Diese Nachrichten werden wöchentlich 3 mal, nemlich Dienstags, Donnerstags und Sonnabends, bey dem
Konigl. und der Societät der Wissenschafften privilegirten Buchhändler Ambrosius Haude,
und dem Königl. Hof=Post Amte ausgegeben.

[Beginn Spaltensatz] Reiß=Effendi wieder mit einem schrifftlichen
Befehl vom Groß=Sultan zurück, daß der Ge-
sandte zur Audientz geführet werden solte. Mit
dem Gesandten wurden noch 15. Personen
von seiner Suite vor den Groß=Sultan ge-
lassen.

Der Beschluß folgt künftig.




Gelehrte Sachen.

Eine recht genaue und vernünftige Betrachtung der
Blumen ist ohnstreitig ein angenehmer und sicherer
Weg, der uns zu besserer Erkenntniß der Allmacht,
Weisheit, Sorgfalt und Güte des höchsten Wesens
näher führet. Diese edlen Geschöpfe müssen uns
oft durch ihre mannichfaltigen Zierathen zur Verherr-
lichung ihres vollkommensten Meisters ermuntern,
und uns solcher Pflichten erinnern, deren Erfül-
lung wir vielleicht ohne sie aus schädlicher Sorglo-
sigkeit versäumen würden. Sie sind stumme und
doch grosse Redner, die uns mitten in ihrer blühen-
den Anmuth gleichsam zu ruffen: Bewundere mei-
ne Schönheit, noch mehr aber die unum-
schränckte Macht desjenigen, der mich so schon
schmückte. Eben der, dessen Wille es war,
daß ich seyn solte, hat auch dir die Wircklich-
keit verliehen. Jch preise seinen Namen
nach seiner Absicht, und nach meinen Umstän-
den. Die Vorzüge, so du auf vielfältige
Art vor mir besitzest, verbinden dich, ihn un-
abläßig zu verehren. Suche hierinnen die
gröste Weisheit, und gründe hierauf die wahre
[Spaltenumbruch] Glückseligkeit. Was vor Danck verdienen dem-
nach solche Männer, deren rühmliche Bemühung
uns in die Wercke der Natur leitet, um den Urheber
derselben richtiger kennen zu lernen. Gewiß, ein ein-
ziger Brockes hat mit seinem Jrrdischen Vergnü-
gen in GOtt unendlich mehr Nutzen geschafft, als
tausend trockene Sitten=Lehren, und hundert magere
Predigt=Bücher. Durch das Beyspiel dieses geüb-
ten und bewährten Deutschen Dichters sind auch an-
dere gereitzt worden, mit Betrachtungen der Natur,
theils in gebundener, theils in ungebundener Schreib-
Art, ans Licht zu treten. Einigen ist es gelungen,
einige aber haben den Schau=Platz beschämt wieder
verlassen müssen. Unter die Anzahl der ersteren ge-
höret auch der ungenannte und gelahrte Herr Ver-
fasser zweyer Schrifften, welche folgende Titul füh-
ren: Gedancken über das Reich der Blumen,
bey müßigen Stunden im Grünen und Stil-
len gesammlet; und zum Ruhm und Ver-
herrlichung ihres grossen Meisters, und Er-
weckung achtloser Gemüther zum Druck über-
lassen, von einem Liebhaber solcher schönen
Geschöpfe, in 8 vo, Dresden und Leipzig 1740,
bey George Conrad Waltern; und Die Tulpe,
zum Ruhm ihres Schöpfers, und Vergnü-
gung edler Gemüther, beschrieben von dem
Verfasser der Gedancken über das Reich der
Blumen, 1741 in 8 vo, bey eben diesem Verleger.
Beyde sind so gerathen, daß sie dem Herrn Versasser
Ehre bringen, und der Leser wird darinnen eine löb-
liche Ordnung, neue und richtige Gedancken, nützli-
che Anmerckungen, einen fliessenden Vortrag, und
kurtz, ein wirckliches Vergnügen, finden.

[Ende Spaltensatz]

Bey dem Verleger dieser Zeitungen ist zu haben.

1 Conſtitutions, [unleserliches Material – 9 Zeichen fehlen]Hiſloires, Loix, Charges, Reglemente & Uſages de la très-venerable Confrairie de
acceptés Franc-Maçons, traduit de l'Anglois par Jean Kuenen deputé Grand Maitre des Loges re-
gulieres en Holland, pour être lû à la reception d'un nouveau Frere, ſuivant que le Maitre ou ſes Sur-
veillants l'ordonneront. à la Haye
1741. 4 Gr.

2. Reflexiens hiſtoriques & politiques ſur la Conduite du Cardinal de Fleuri, Premier-Miniſtre de France,
dans la Conjoncture preſente des affaires de l'Europe par Mr. De S ****. Utrecht
741. 2 Gr.

3. Historische und Politische Betrachtungen über die Aufführung des Cardinals von Fleury, erstern
Staats=Ministers von Franckreich bey den gegenwärtigen Conjuncturen der Europäischen Staats-
Geschäffte von Herrn von S *     *     * Frf. 741. 1 Gr.

Heute wird das 23ste Blat vom Weltbürger ausgegeben.




Diese Nachrichten werden wöchentlich 3 mal, nemlich Dienstags, Donnerstags und Sonnabends, bey dem
Konigl. und der Societät der Wissenschafften privilegirten Buchhändler Ambrosius Haude,
und dem Königl. Hof=Post Amte ausgegeben.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="jPoliticalNews" n="1">
        <div type="jArticle" n="2">
          <p><pb facs="#f0004"/><cb type="start"/>
Reiß=Effendi wieder mit einem schrifftlichen<lb/>
Befehl vom Groß=Sultan zurück, daß der Ge-<lb/>
sandte zur Audientz geführet werden solte. Mit<lb/>
dem Gesandten wurden noch 15. Personen<lb/>
von seiner Suite vor den Groß=Sultan ge-<lb/>
lassen.</p><lb/>
          <p>Der Beschluß folgt künftig.</p><lb/>
        </div>
      </div>
      <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
      <div type="jFeuilleton" n="1">
        <head> <hi rendition="#fr">Gelehrte Sachen.</hi> </head><lb/>
        <p><hi rendition="#in">E</hi>ine recht genaue und vernünftige Betrachtung der<lb/>
Blumen ist ohnstreitig ein angenehmer und sicherer<lb/>
Weg, der uns zu besserer Erkenntniß der Allmacht,<lb/>
Weisheit, Sorgfalt und Güte des höchsten Wesens<lb/>
näher führet. Diese edlen Geschöpfe müssen uns<lb/>
oft durch ihre mannichfaltigen Zierathen zur Verherr-<lb/>
lichung ihres vollkommensten Meisters ermuntern,<lb/>
und uns solcher Pflichten erinnern, deren Erfül-<lb/>
lung wir vielleicht ohne sie aus schädlicher Sorglo-<lb/>
sigkeit versäumen würden. Sie sind stumme und<lb/>
doch grosse Redner, die uns mitten in ihrer blühen-<lb/>
den Anmuth gleichsam zu ruffen: Bewundere mei-<lb/>
ne Schönheit, noch mehr aber die unum-<lb/>
schränckte Macht desjenigen, der mich so schon<lb/>
schmückte. Eben der, dessen Wille es war,<lb/>
daß ich seyn solte, hat auch dir die Wircklich-<lb/>
keit verliehen. Jch preise seinen Namen<lb/>
nach seiner Absicht, und nach meinen Umstän-<lb/>
den. Die Vorzüge, so du auf vielfältige<lb/>
Art vor mir besitzest, verbinden dich, ihn un-<lb/>
abläßig zu verehren. Suche hierinnen die<lb/>
gröste Weisheit, und gründe hierauf die wahre<lb/><cb n="2"/>
Glückseligkeit. Was vor Danck verdienen dem-<lb/>
nach solche Männer, deren rühmliche Bemühung<lb/>
uns in die Wercke der Natur leitet, um den Urheber<lb/>
derselben richtiger kennen zu lernen. Gewiß, ein ein-<lb/>
ziger Brockes hat mit seinem Jrrdischen Vergnü-<lb/>
gen in GOtt unendlich mehr Nutzen geschafft, als<lb/>
tausend trockene Sitten=Lehren, und hundert magere<lb/>
Predigt=Bücher. Durch das Beyspiel dieses geüb-<lb/>
ten und bewährten Deutschen Dichters sind auch an-<lb/>
dere gereitzt worden, mit Betrachtungen der Natur,<lb/>
theils in gebundener, theils in ungebundener Schreib-<lb/>
Art, ans Licht zu treten. Einigen ist es gelungen,<lb/>
einige aber haben den Schau=Platz beschämt wieder<lb/>
verlassen müssen. Unter die Anzahl der ersteren ge-<lb/>
höret auch der ungenannte und gelahrte Herr Ver-<lb/>
fasser zweyer Schrifften, welche folgende Titul füh-<lb/>
ren: Gedancken über das Reich der Blumen,<lb/>
bey müßigen Stunden im Grünen und Stil-<lb/>
len gesammlet; und zum Ruhm und Ver-<lb/>
herrlichung ihres grossen Meisters, und Er-<lb/>
weckung achtloser Gemüther zum Druck über-<lb/>
lassen, von einem Liebhaber solcher schönen<lb/>
Geschöpfe, in 8 <hi rendition="#aq">vo</hi>, Dresden und Leipzig 1740,<lb/>
bey George Conrad Waltern; und Die Tulpe,<lb/>
zum Ruhm ihres Schöpfers, und Vergnü-<lb/>
gung edler Gemüther, beschrieben von dem<lb/>
Verfasser der Gedancken über das Reich der<lb/>
Blumen, 1741 in 8 <hi rendition="#aq">vo</hi>, bey eben diesem Verleger.<lb/>
Beyde sind so gerathen, daß sie dem Herrn Versasser<lb/>
Ehre bringen, und der Leser wird darinnen eine löb-<lb/>
liche Ordnung, neue und richtige Gedancken, nützli-<lb/>
che Anmerckungen, einen fliessenden Vortrag, und<lb/>
kurtz, ein wirckliches Vergnügen, finden.</p><lb/>
      </div>
      <cb type="end"/>
      <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
      <div type="jAn" n="1">
        <head>Bey dem Verleger dieser Zeitungen ist zu haben.</head><lb/>
        <p>1 <hi rendition="#aq">Con&#x017F;titutions, <gap reason="illegible" unit="chars" quantity="9"/>Hi&#x017F;loires, Loix, Charges, Reglemente &amp; U&#x017F;ages de la très-venerable Confrairie de<lb/>
acceptés Franc-Maçons, traduit de l'Anglois par <hi rendition="#i">Jean Kuenen</hi> deputé Grand Maitre des Loges re-<lb/>
gulieres en Holland, pour être lû à la reception d'un nouveau Frere, &#x017F;uivant que le Maitre ou &#x017F;es Sur-<lb/>
veillants l'ordonneront. à la Haye</hi> 1741. 4 Gr.</p><lb/>
        <p>2. <hi rendition="#aq">Reflexiens hi&#x017F;toriques &amp; politiques &#x017F;ur la Conduite du Cardinal de Fleuri, Premier-Mini&#x017F;tre de France,<lb/>
dans la Conjoncture pre&#x017F;ente des affaires de l'Europe par Mr. De S <hi rendition="#sup">****</hi>. Utrecht</hi> 741. 2 Gr.</p><lb/>
        <p>3. Historische und Politische Betrachtungen über die Aufführung des Cardinals von Fleury, erstern<lb/>
Staats=Ministers von Franckreich bey den gegenwärtigen Conjuncturen der Europäischen Staats-<lb/>
Geschäffte von Herrn von S <hi rendition="#sup">*</hi> <space dim="horizontal"/> <hi rendition="#sub">*</hi> <space dim="horizontal"/> <hi rendition="#sup">*</hi> <choice><choice><abbr>ec.</abbr></choice></choice> Frf. 741. 1 Gr.</p><lb/>
        <p>Heute wird das 23ste Blat vom Weltbürger ausgegeben.</p><lb/>
      </div>
      <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
      <div type="jExpedition" n="1">
        <p>Diese Nachrichten werden wöchentlich 3 mal, nemlich Dienstags, Donnerstags und Sonnabends, bey dem<lb/>
Konigl. und der Societät der Wissenschafften privilegirten Buchhändler Ambrosius Haude,<lb/>
und dem Königl. Hof=Post Amte ausgegeben.</p>
      </div><lb/>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0004] Reiß=Effendi wieder mit einem schrifftlichen Befehl vom Groß=Sultan zurück, daß der Ge- sandte zur Audientz geführet werden solte. Mit dem Gesandten wurden noch 15. Personen von seiner Suite vor den Groß=Sultan ge- lassen. Der Beschluß folgt künftig. Gelehrte Sachen. Eine recht genaue und vernünftige Betrachtung der Blumen ist ohnstreitig ein angenehmer und sicherer Weg, der uns zu besserer Erkenntniß der Allmacht, Weisheit, Sorgfalt und Güte des höchsten Wesens näher führet. Diese edlen Geschöpfe müssen uns oft durch ihre mannichfaltigen Zierathen zur Verherr- lichung ihres vollkommensten Meisters ermuntern, und uns solcher Pflichten erinnern, deren Erfül- lung wir vielleicht ohne sie aus schädlicher Sorglo- sigkeit versäumen würden. Sie sind stumme und doch grosse Redner, die uns mitten in ihrer blühen- den Anmuth gleichsam zu ruffen: Bewundere mei- ne Schönheit, noch mehr aber die unum- schränckte Macht desjenigen, der mich so schon schmückte. Eben der, dessen Wille es war, daß ich seyn solte, hat auch dir die Wircklich- keit verliehen. Jch preise seinen Namen nach seiner Absicht, und nach meinen Umstän- den. Die Vorzüge, so du auf vielfältige Art vor mir besitzest, verbinden dich, ihn un- abläßig zu verehren. Suche hierinnen die gröste Weisheit, und gründe hierauf die wahre Glückseligkeit. Was vor Danck verdienen dem- nach solche Männer, deren rühmliche Bemühung uns in die Wercke der Natur leitet, um den Urheber derselben richtiger kennen zu lernen. Gewiß, ein ein- ziger Brockes hat mit seinem Jrrdischen Vergnü- gen in GOtt unendlich mehr Nutzen geschafft, als tausend trockene Sitten=Lehren, und hundert magere Predigt=Bücher. Durch das Beyspiel dieses geüb- ten und bewährten Deutschen Dichters sind auch an- dere gereitzt worden, mit Betrachtungen der Natur, theils in gebundener, theils in ungebundener Schreib- Art, ans Licht zu treten. Einigen ist es gelungen, einige aber haben den Schau=Platz beschämt wieder verlassen müssen. Unter die Anzahl der ersteren ge- höret auch der ungenannte und gelahrte Herr Ver- fasser zweyer Schrifften, welche folgende Titul füh- ren: Gedancken über das Reich der Blumen, bey müßigen Stunden im Grünen und Stil- len gesammlet; und zum Ruhm und Ver- herrlichung ihres grossen Meisters, und Er- weckung achtloser Gemüther zum Druck über- lassen, von einem Liebhaber solcher schönen Geschöpfe, in 8 vo, Dresden und Leipzig 1740, bey George Conrad Waltern; und Die Tulpe, zum Ruhm ihres Schöpfers, und Vergnü- gung edler Gemüther, beschrieben von dem Verfasser der Gedancken über das Reich der Blumen, 1741 in 8 vo, bey eben diesem Verleger. Beyde sind so gerathen, daß sie dem Herrn Versasser Ehre bringen, und der Leser wird darinnen eine löb- liche Ordnung, neue und richtige Gedancken, nützli- che Anmerckungen, einen fliessenden Vortrag, und kurtz, ein wirckliches Vergnügen, finden. Bey dem Verleger dieser Zeitungen ist zu haben. 1 Conſtitutions, _________Hiſloires, Loix, Charges, Reglemente & Uſages de la très-venerable Confrairie de acceptés Franc-Maçons, traduit de l'Anglois par Jean Kuenen deputé Grand Maitre des Loges re- gulieres en Holland, pour être lû à la reception d'un nouveau Frere, ſuivant que le Maitre ou ſes Sur- veillants l'ordonneront. à la Haye 1741. 4 Gr. 2. Reflexiens hiſtoriques & politiques ſur la Conduite du Cardinal de Fleuri, Premier-Miniſtre de France, dans la Conjoncture preſente des affaires de l'Europe par Mr. De S ****. Utrecht 741. 2 Gr. 3. Historische und Politische Betrachtungen über die Aufführung des Cardinals von Fleury, erstern Staats=Ministers von Franckreich bey den gegenwärtigen Conjuncturen der Europäischen Staats- Geschäffte von Herrn von S * * * Frf. 741. 1 Gr. Heute wird das 23ste Blat vom Weltbürger ausgegeben. Diese Nachrichten werden wöchentlich 3 mal, nemlich Dienstags, Donnerstags und Sonnabends, bey dem Konigl. und der Societät der Wissenschafften privilegirten Buchhändler Ambrosius Haude, und dem Königl. Hof=Post Amte ausgegeben.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Peter Fankhauser: Automatische Transformation von TUSTEP nach TEI P5 (DTA-Basisformat).
Deutsches Textarchiv: Metadatenerfassung
Institut für Deutsche Sprache, Mannheim: Bereitstellung der Bilddigitalisate und Volltext-Transkription
Susanne Haaf, Nicole Postelt: Nachkorrektur und Vervollständigung der TEI/DTABf-Annotation; Artikelstrukturierung

Weitere Informationen:

Dieser Text wurde aus dem TUSTEP-Format nach TEI-P5 konvertiert und anschließend in das DTA-Basisformat überführt.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_berlin080_1741
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_berlin080_1741/4
Zitationshilfe: Berlinische Nachrichten von Staats- und gelehrten Sachen. Nr. 80. Berlin, 6. Juli 1741, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_berlin080_1741/4>, abgerufen am 18.12.2024.