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Berlinische Nachrichten von Staats- und gelehrten Sachen. Nr. 42. Berlin, 8. April 1741.

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[Beginn Spaltensatz] bey deren Wahl man sich nach denenjenigen rich-
ten wird, welche aus Dännemark dahinn gehen
möchten.

Besondere Briefe aus Frankreich geben die siche-
re Nachricht, daß der Staatsrath nunmehr be-
schlossen, eine jede Compagnie unter den Kriegsvöl-
kern mit 5. Mann zu vermehren.

Neapolis, vom 20. Merz.

Unserm Gesandten zu Paris, dem Herzoge von
Castropignano sind 16000. Dukaten geschickt
worden, seine Schulden zu bezahlen und seine Rück-
reise anzutreten. Der König wird ihm, die durch
den Tod des Herzogs von Charny verledigte Stelle
eines Generals en Chef geben. Nachdem unser
Agent zu Rom, der Graf Porta, gestorben ist, so hat
unser Gesandtschaftssekretar zu Madrid diesen Po-
sten erhalten. Der Hof ist noch zu Bari, daselbst
die Reliquien des Heil. Nikolas zu verchren.

Florenz, vom 18. Merz.

Unsere Regierung hat Befehl aus Wien erhalten,
einige neue Regimenter zu errichten, und der Groß-
herzog hat schon die Markis, Gino Capponi, Otta-
vio Gvadagni und Senardino Riccardi zu Ober-
sten dazu ernannt. Der Erzbischoff befindet sich durch
eine neue Anwandlung von einem Schlagflusse sehr
gefährlich krank. Vor einigen Tagen wurde ein Ge-
neral Pardon für alle Deserteurs, welche sich vor
dem Ende des May=Monats bey ihren Regimentern
einfinden werden, bekannt gemacht. Der Markis
Roffo Strozzi hat unter dem Charackter eines
Ceremonienmeisters den Eid der Treue bey der Re-
gierung abgeleget.

Mayland, vom 21. Merz.

Es langen täglich mehr Rekruten aus Deutsch-
land hier an, wie auch einige Detaschementer von
Königl. Truppen, die Besatzungen in diesem Her-
zogthume zu verstärken. Der König von Sardinien
fähret beständig fort, jede Compagnie mit 10. Mann
zu verstärken, und hat sehr scharfen Befehl gegeben,
nichts von Lebensmitteln aus seinen Staaten zu
führen.

Venedig, vom 24. Merz.

Vom 21. dieses Monats bis zum 23. ließ der
Fürst Pio, Gesandter der Königinn von Ungarn, sei-
nen Pallast an dem grossem Canale prächtig illumini-
ren, und Feuerwerke auf dem Wasser halten, da-
[Spaltenumbruch] durch seine Freude über die Geburth eines neuge-
bohrnen Prinzen an den Tag zu legen.

Rom, vom 26. Merz.

Se. päpstl. Heiligkeit wenden alle Sorgfalt an,
daß es in Jtalien nicht zum Kriege kommen möge.
Sie haben deswegen einen eifrigen Brief an den
Cardinal von Fleury geschrieben, und demselben
vorstellet, wie nöthig es sey, daß Se. allerchristl.
Maj. den König von Spanien dahinn zu vermögen
suchten, daß Jtalien nicht zum Kampfplatze gemacht
würde, indem das Land dadurch in die elendesten
Umstände gebracht würde, welchen es ohnedem durch
die Ueberschwemmungen und dem Getreide= und
Oelmangel sehr nahe wäre. Die Nachricht welche
der Papst erhalten, daß Hr. Doria zu Frankfurt,
von dem Minister Sr. Königl. Majest. in Polen,
mit ganz besonderen Ehrenbezeugungen empfangen,
und ihm eben daß Quartier angewiesen worden,
welches bey der Wahl des verstorbenen Kaysers Hr.
Hannibal Albani, ein Verwandter vom Clemenz
XI. und jetzo Cardinal Kämmerling innen hatte, ist
Sr. Heiligkeit so angenehm gewesen, daß Sie durch
Jhren Staatssekretar, ein Dankschreiben an Se.
Königl. Maj. von Polen haben verfertigen lassen.
Nicht weniger ist man hier über die Annehmung der
Vergleichsartickel bey dem portugiesischen Hofe zu-
frieden, zumal da der König von Portugal allen neu
ernannten Bischöffen anbefohlen, sich nach Lissabonn
zu verfügen, denen hierüber ausgefertigten Bullen zu
Folge eingeweyhet zu werden.

Was die rückständigen Gelder von den Einkünften
der Savoyischen Pfründen und Bißthümer seit den
Streitigkeiten zwischen unserm und dem turinischen
Hofe betrifft, so ist beschlossen worden, dieselben in
drey Theile zu theilen, wovon der eine der Kirche,
der andere den Armen und der dritte Sr. Heiligkeit
selbst, welche aber nicht mehr als 2000. Scudi da-
von annehmen und ad pias causas anwenden wer-
den, bestimmet ist. Der Befehl wegen des Stempel-
papiers hat verschiedene Reden verursachet, so bald
aber der Papst erfahren, daß man denselben nicht
recht verstanden, so wird jetzo an einem neuen gear-
beitet, welcher die Absichten Sr. Heil. deutlicher an
den Tag legen soll. Vor einigen Tagen langte der
Fürst von Taxis hier an, er hielt sich aber nur einige
Stunden hier auf, und setzte seine Reise nach Wien
weiter fort. Er kam aus Neapolis, wo ihm der
[Ende Spaltensatz]

[Beginn Spaltensatz] bey deren Wahl man sich nach denenjenigen rich-
ten wird, welche aus Dännemark dahinn gehen
möchten.

Besondere Briefe aus Frankreich geben die siche-
re Nachricht, daß der Staatsrath nunmehr be-
schlossen, eine jede Compagnie unter den Kriegsvöl-
kern mit 5. Mann zu vermehren.

Neapolis, vom 20. Merz.

Unserm Gesandten zu Paris, dem Herzoge von
Castropignano sind 16000. Dukaten geschickt
worden, seine Schulden zu bezahlen und seine Rück-
reise anzutreten. Der König wird ihm, die durch
den Tod des Herzogs von Charny verledigte Stelle
eines Generals en Chef geben. Nachdem unser
Agent zu Rom, der Graf Porta, gestorben ist, so hat
unser Gesandtschaftssekretar zu Madrid diesen Po-
sten erhalten. Der Hof ist noch zu Bari, daselbst
die Reliquien des Heil. Nikolas zu verchren.

Florenz, vom 18. Merz.

Unsere Regierung hat Befehl aus Wien erhalten,
einige neue Regimenter zu errichten, und der Groß-
herzog hat schon die Markis, Gino Capponi, Otta-
vio Gvadagni und Senardino Riccardi zu Ober-
sten dazu ernannt. Der Erzbischoff befindet sich durch
eine neue Anwandlung von einem Schlagflusse sehr
gefährlich krank. Vor einigen Tagen wurde ein Ge-
neral Pardon für alle Deserteurs, welche sich vor
dem Ende des May=Monats bey ihren Regimentern
einfinden werden, bekannt gemacht. Der Markis
Roffo Strozzi hat unter dem Charackter eines
Ceremonienmeisters den Eid der Treue bey der Re-
gierung abgeleget.

Mayland, vom 21. Merz.

Es langen täglich mehr Rekruten aus Deutsch-
land hier an, wie auch einige Detaschementer von
Königl. Truppen, die Besatzungen in diesem Her-
zogthume zu verstärken. Der König von Sardinien
fähret beständig fort, jede Compagnie mit 10. Mann
zu verstärken, und hat sehr scharfen Befehl gegeben,
nichts von Lebensmitteln aus seinen Staaten zu
führen.

Venedig, vom 24. Merz.

Vom 21. dieses Monats bis zum 23. ließ der
Fürst Pio, Gesandter der Königinn von Ungarn, sei-
nen Pallast an dem grossem Canale prächtig illumini-
ren, und Feuerwerke auf dem Wasser halten, da-
[Spaltenumbruch] durch seine Freude über die Geburth eines neuge-
bohrnen Prinzen an den Tag zu legen.

Rom, vom 26. Merz.

Se. päpstl. Heiligkeit wenden alle Sorgfalt an,
daß es in Jtalien nicht zum Kriege kommen möge.
Sie haben deswegen einen eifrigen Brief an den
Cardinal von Fleury geschrieben, und demselben
vorstellet, wie nöthig es sey, daß Se. allerchristl.
Maj. den König von Spanien dahinn zu vermögen
suchten, daß Jtalien nicht zum Kampfplatze gemacht
würde, indem das Land dadurch in die elendesten
Umstände gebracht würde, welchen es ohnedem durch
die Ueberschwemmungen und dem Getreide= und
Oelmangel sehr nahe wäre. Die Nachricht welche
der Papst erhalten, daß Hr. Doria zu Frankfurt,
von dem Minister Sr. Königl. Majest. in Polen,
mit ganz besonderen Ehrenbezeugungen empfangen,
und ihm eben daß Quartier angewiesen worden,
welches bey der Wahl des verstorbenen Kaysers Hr.
Hannibal Albani, ein Verwandter vom Clemenz
XI. und jetzo Cardinal Kämmerling innen hatte, ist
Sr. Heiligkeit so angenehm gewesen, daß Sie durch
Jhren Staatssekretar, ein Dankschreiben an Se.
Königl. Maj. von Polen haben verfertigen lassen.
Nicht weniger ist man hier über die Annehmung der
Vergleichsartickel bey dem portugiesischen Hofe zu-
frieden, zumal da der König von Portugal allen neu
ernannten Bischöffen anbefohlen, sich nach Lissabonn
zu verfügen, denen hierüber ausgefertigten Bullen zu
Folge eingeweyhet zu werden.

Was die rückständigen Gelder von den Einkünften
der Savoyischen Pfründen und Bißthümer seit den
Streitigkeiten zwischen unserm und dem turinischen
Hofe betrifft, so ist beschlossen worden, dieselben in
drey Theile zu theilen, wovon der eine der Kirche,
der andere den Armen und der dritte Sr. Heiligkeit
selbst, welche aber nicht mehr als 2000. Scudi da-
von annehmen und ad pias cauſas anwenden wer-
den, bestimmet ist. Der Befehl wegen des Stempel-
papiers hat verschiedene Reden verursachet, so bald
aber der Papst erfahren, daß man denselben nicht
recht verstanden, so wird jetzo an einem neuen gear-
beitet, welcher die Absichten Sr. Heil. deutlicher an
den Tag legen soll. Vor einigen Tagen langte der
Fürst von Taxis hier an, er hielt sich aber nur einige
Stunden hier auf, und setzte seine Reise nach Wien
weiter fort. Er kam aus Neapolis, wo ihm der
[Ende Spaltensatz]

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Zitationshilfe: Berlinische Nachrichten von Staats- und gelehrten Sachen. Nr. 42. Berlin, 8. April 1741, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_berlin042_1741/2>, abgerufen am 23.11.2024.