Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Berlinische Nachrichten von Staats- und gelehrten Sachen. Nr. 35. Berlin, 23. März 1741.

Bild:
erste Seite
Ao. 1741. [Abbildung] No. XXXV.
Donnerstag, [Abbildung] den 23. Merz.


Berlinische Nachrichten
von
Staats= und gelehrten Sachen.


[Beginn Spaltensatz]
Berlin, vom 23. Merz.

Am vergangener Mittwoche sind Se.
Königl. Hoheit der Prinz Wilhelm
von hier nach dem Amte Rieders-
dorf abgereiset, Dero Regiment
welches daselbst Rasttag gehalten,
nochmals in hohen Augenschein zu
nehmen. Von da reisen Se. Königl. Hoheit gleich
zu der Armee in Schlesien ab.

Vorgestern wurden 200. Gefangene von Glogau
hier durch und nach Cüstrin gebracht, die meisten
davon werden Dienste nehmen.

Vorige Woche ist der Hr. von Podewils bisheriger
Königl. Gesandschaftssekretar zu Petersburg, wie-
der hier angelanget.

Aus Wien hat man Nachricht erhalten, daß
[Spaltenumbruch] Jhre Majestät die Königinn von Ungarn am 13.
dieses Monats, des Morgens zwischen 2. und 3.
Uhr mit einem Prinze glücklich entbunden worden.

Gestern rückte auch ein Bataillon von Gräbenischen
Regiment aus Preussen hier ein: wovon das andere
Bataillon mit nächstem folgen wird.

Paris, vom 11. Merz.

Die Königinn von Spanien hat eigenhändig an
den Cardinal von Fleury geschrieben, und sich in ei-
nem langen Briefe über die Friedensvorschläge er-
kläret, welche seit 6. Wochen zwischen Spanien und
England vorgehen. Diese grosse Königinn ist sehr
weit von den Friedensgedanken entfernet. Sie be-
schwehrt sich hauptsächlich in diesem Briefe über das
sanfte Verfahren unseres Königes, mit einem gewis-
sen Hofe, welcher zu keinem Vergleiche schreiten will,
und die Anzahl seiner Truppen zu der Ausführung
[Ende Spaltensatz]

Ao. 1741. [Abbildung] No. XXXV.
Donnerstag, [Abbildung] den 23. Merz.


Berlinische Nachrichten
von
Staats= und gelehrten Sachen.


[Beginn Spaltensatz]
Berlin, vom 23. Merz.

Am vergangener Mittwoche sind Se.
Königl. Hoheit der Prinz Wilhelm
von hier nach dem Amte Rieders-
dorf abgereiset, Dero Regiment
welches daselbst Rasttag gehalten,
nochmals in hohen Augenschein zu
nehmen. Von da reisen Se. Königl. Hoheit gleich
zu der Armee in Schlesien ab.

Vorgestern wurden 200. Gefangene von Glogau
hier durch und nach Cüstrin gebracht, die meisten
davon werden Dienste nehmen.

Vorige Woche ist der Hr. von Podewils bisheriger
Königl. Gesandschaftssekretar zu Petersburg, wie-
der hier angelanget.

Aus Wien hat man Nachricht erhalten, daß
[Spaltenumbruch] Jhre Majestät die Königinn von Ungarn am 13.
dieses Monats, des Morgens zwischen 2. und 3.
Uhr mit einem Prinze glücklich entbunden worden.

Gestern rückte auch ein Bataillon von Gräbenischen
Regiment aus Preussen hier ein: wovon das andere
Bataillon mit nächstem folgen wird.

Paris, vom 11. Merz.

Die Königinn von Spanien hat eigenhändig an
den Cardinal von Fleury geschrieben, und sich in ei-
nem langen Briefe über die Friedensvorschläge er-
kläret, welche seit 6. Wochen zwischen Spanien und
England vorgehen. Diese grosse Königinn ist sehr
weit von den Friedensgedanken entfernet. Sie be-
schwehrt sich hauptsächlich in diesem Briefe über das
sanfte Verfahren unseres Königes, mit einem gewis-
sen Hofe, welcher zu keinem Vergleiche schreiten will,
und die Anzahl seiner Truppen zu der Ausführung
[Ende Spaltensatz]

<TEI>
  <text>
    <front>
      <pb facs="#f0001"/>
      <titlePage type="heading">
        <docDate><hi rendition="#aq">Ao</hi>. 1741. <figure/><hi rendition="#aq">No. XXXV.</hi><lb/><hi rendition="#fr">Donnerstag, <figure/> den 23. Merz.</hi></docDate><lb/>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
        <docTitle>
          <titlePart type="main"> <hi rendition="#fr">Berlinische Nachrichten<lb/>
von<lb/><hi rendition="#g">Staats= und gelehrten Sachen</hi>.</hi> </titlePart>
        </docTitle>
      </titlePage><lb/>
      <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
    </front>
    <body>
      <cb type="start"/>
      <div type="jPoliticalNews" n="1">
        <div type="jArticle" n="2">
          <head>Berlin, vom 23. Merz.</head><lb/>
          <p><hi rendition="#in">A</hi>m vergangener Mittwoche sind Se.<lb/>
Königl. Hoheit der Prinz Wilhelm<lb/>
von hier nach dem Amte Rieders-<lb/>
dorf abgereiset, Dero Regiment<lb/>
welches daselbst Rasttag gehalten,<lb/>
nochmals in hohen Augenschein zu<lb/>
nehmen. Von da reisen Se. Königl. Hoheit gleich<lb/>
zu der Armee in Schlesien ab.</p><lb/>
          <p>Vorgestern wurden 200. Gefangene von Glogau<lb/>
hier durch und nach Cüstrin gebracht, die meisten<lb/>
davon werden Dienste nehmen.</p><lb/>
          <p>Vorige Woche ist der Hr. von Podewils bisheriger<lb/>
Königl. Gesandschaftssekretar zu Petersburg, wie-<lb/>
der hier angelanget.</p><lb/>
          <p>Aus Wien hat man Nachricht erhalten, daß<lb/><cb n="2"/>
Jhre Majestät die Königinn von Ungarn am 13.<lb/>
dieses Monats, des Morgens zwischen 2. und 3.<lb/>
Uhr mit einem Prinze glücklich entbunden worden.</p><lb/>
          <p>Gestern rückte auch ein Bataillon von Gräbenischen<lb/>
Regiment aus Preussen hier ein: wovon das andere<lb/>
Bataillon mit nächstem folgen wird.</p><lb/>
        </div>
        <div type="jArticle" n="2">
          <head>Paris, vom 11. Merz.</head><lb/>
          <p>Die Königinn von Spanien hat eigenhändig an<lb/>
den Cardinal von Fleury geschrieben, und sich in ei-<lb/>
nem langen Briefe über die Friedensvorschläge er-<lb/>
kläret, welche seit 6. Wochen zwischen Spanien und<lb/>
England vorgehen. Diese grosse Königinn ist sehr<lb/>
weit von den Friedensgedanken entfernet. Sie be-<lb/>
schwehrt sich hauptsächlich in diesem Briefe über das<lb/>
sanfte Verfahren unseres Königes, mit einem gewis-<lb/>
sen Hofe, welcher zu keinem Vergleiche schreiten will,<lb/>
und die Anzahl seiner Truppen zu der Ausführung<lb/><cb type="end"/>
</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0001] Ao. 1741. [Abbildung] No. XXXV. Donnerstag, [Abbildung] den 23. Merz. Berlinische Nachrichten von Staats= und gelehrten Sachen. Berlin, vom 23. Merz. Am vergangener Mittwoche sind Se. Königl. Hoheit der Prinz Wilhelm von hier nach dem Amte Rieders- dorf abgereiset, Dero Regiment welches daselbst Rasttag gehalten, nochmals in hohen Augenschein zu nehmen. Von da reisen Se. Königl. Hoheit gleich zu der Armee in Schlesien ab. Vorgestern wurden 200. Gefangene von Glogau hier durch und nach Cüstrin gebracht, die meisten davon werden Dienste nehmen. Vorige Woche ist der Hr. von Podewils bisheriger Königl. Gesandschaftssekretar zu Petersburg, wie- der hier angelanget. Aus Wien hat man Nachricht erhalten, daß Jhre Majestät die Königinn von Ungarn am 13. dieses Monats, des Morgens zwischen 2. und 3. Uhr mit einem Prinze glücklich entbunden worden. Gestern rückte auch ein Bataillon von Gräbenischen Regiment aus Preussen hier ein: wovon das andere Bataillon mit nächstem folgen wird. Paris, vom 11. Merz. Die Königinn von Spanien hat eigenhändig an den Cardinal von Fleury geschrieben, und sich in ei- nem langen Briefe über die Friedensvorschläge er- kläret, welche seit 6. Wochen zwischen Spanien und England vorgehen. Diese grosse Königinn ist sehr weit von den Friedensgedanken entfernet. Sie be- schwehrt sich hauptsächlich in diesem Briefe über das sanfte Verfahren unseres Königes, mit einem gewis- sen Hofe, welcher zu keinem Vergleiche schreiten will, und die Anzahl seiner Truppen zu der Ausführung

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Peter Fankhauser: Automatische Transformation von TUSTEP nach TEI P5 (DTA-Basisformat).
Deutsches Textarchiv: Metadatenerfassung
Institut für Deutsche Sprache, Mannheim: Bereitstellung der Bilddigitalisate und Volltext-Transkription
Susanne Haaf, Nicole Postelt: Nachkorrektur und Vervollständigung der TEI/DTABf-Annotation; Artikelstrukturierung

Weitere Informationen:

Dieser Text wurde aus dem TUSTEP-Format nach TEI-P5 konvertiert und anschließend in das DTA-Basisformat überführt.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_berlin035_1741
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_berlin035_1741/1
Zitationshilfe: Berlinische Nachrichten von Staats- und gelehrten Sachen. Nr. 35. Berlin, 23. März 1741, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_berlin035_1741/1>, abgerufen am 21.12.2024.