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Berlinische Nachrichten von Staats- und gelehrten Sachen. Nr. 34. Berlin, 21. März 1741.

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[Beginn Spaltensatz] Wirkungen seines Eifers ihnen zu dienen sterben
muste. Nach seinem Tode hat der General Went-
worth seine Stelle übernommen.

Paris, vom 8. Merz.

Der Marschall von Bellisle ist mit seinem Hr.
Bruder am 4. dieses Monats nach Metz abgereiset,
wo sie sich einige Zeit aufhalten werden, bevor sie nach
Frankfurt gehen. Dieses und einige andere Ursa-
chen geben Gelegenheit zu urtheilen, daß der Tag
der Kayserwahl wohl noch könne aufgeschoben wer-
den. Aus Neapolis vernimmt man, daß der Kö-
nig beyder Sicilien gesonnen ist, einen neuen Ritter-
orden aufzurichten, und zwar unter dem Namen
vom St. Carl. Die Einrichtung soll nach dem Muster
der Malteserritter gemacht werden. Die Briefe
aus Nantes, Cadix und Martinique bestätigen die
Zurückkunft der Gallionen nach Europa.

Aus Frankfurt hat man die Nachricht erhalten,
daß die Häuser der Stadt nicht zulangen allen
fremden Gesandten und Ministern Wohnungen zu
schaffen; deswegen soll man schon verschiedene An-
stallten gemacht haben, auf den Feldern so wohl einige
Zelte für die Bedienten, als auch einige Häuser von
Holze für einige Minister aufbauen zu lassen. Der
Fürst von Esterhasi ist vor einigen Tagen hier an-
gekommen.

Aus Livorno hat man Nachricht, daß der Herzog
von Lothringen eine englische Besatzung daselbst ein-
nehmen wird, wie denn auch sehr viele Schiffe mit
Munition beladen an diesem Orte ankommen.

Neapolis, vom 1. Merz.

Der Fürst von Masserano, welcher die kostbah-
ren Geschenke von dem Könige und der Königinn
von Spanien überbracht hat, ist sehr gnädig empfan-
gen, prächtig bewirthet, und in der Capelle von dem Kö-
nige zum Ritter des heil. Januarius gemacht worden.
Aus Tripolis ist die Nachricht eingelaufen, daß Herr
Voschi unser Gesandter, welcher den Friedenstracktat
unterzeichnen soll, den unser König mit dem Beye
[unleserliches Material - 12 Zeichen fehlen]ausgerichtet hat, glücklich angekommen ist. Die Ge-
schenke, die er dem Beye und den Gliedern des Di-
v [unleserliches Material - 3 Zeichen fehlen]ans mitgebracht, sind von einer erwünschten Wirkung.
Sie bestehen meistens in seidenen Stoffen und Juwe-
len. Das allerangenehmste aber ist eine Tartane
mit Getreyde beladen gewesen, weil der Mangel an
Lebensmitteln überaus groß daselbst ist. Herr Vo-
schi wird hauptsächlich die Auswechselung der Gefan-
[Spaltenumbruch] genen von beyden Seiten zur Richtigkeit bringen.
Sonst vernimmt man, daß der schwedische Consul, der
Herr von Logier täglich aus Livorno, wo er sich noch
befindet in Tripolis erwartet wird. Seine Verrich-
tungen werden die Erneuerung des Friedenstracktats,
zwischen der Krone Schweden und der tripolitanischen
Regierung betreffen.

Florenz, vom 2. Merz.

Zu Pisa sind 700 Heiducken angekommen. Man
arbeitet hier an 600 Kleidungen für die Artilleristen
dieser Stadt und anderer Oerter des Staats, woher
man täglich mehr deutsche Truppen anlangen sieht,
welche in das Sienische marschieren.

Bastia, vom 1 Merz.

Der Marquis von Maillebois ist von Calvi wie-
der hier angelanget, wo er einige Truppen besehen
hat, ohne daß man die Ursache weis. Ein Capitain
von dem flandrischen Regimente, welcher mit 2. seiner
Bedienten auf die Jagd in der Gegend von Nebbio
gegangen, ist mit seinem Gefolge weggeblieben, und
weil die Jagdhunde allein wieder zurück gekommen,
so hat man vermuthet, daß er von den beyden Ban-
diten von Lento umgebracht worden, ungeachtet aber
der Marquis von Mailledois ein Detaschement da-
hinn geschickt, so hat man doch weder von den Ban-
diten noch von dem Capitaine etwas entdecken können.

Genua, vom 3. Merz.

Vor einigen Tagen sahe man 20. englische Kauf-
fartheyschiffe vorbey streichen, welche unter der Be-
deckung eines englischen Kriegsschiffes ihren Weg nach
Occident zu nahmen. Nachdem 2. Contrebandiers zu
Gianuti in Verhaft genomen worden, so haben 50. von
ihren Gefehrten das Gefängniß aufgebrochen, und
nicht nur diese beyden, sondern auch alle übrige Ge-
fangenen frey gemacht. Sie waren alle mit Gewehr
versehen, und plünderten viele Häuser, ohne so gar
des Hauses des Guverneurs zu schonen, worauf sie
sich in der größten Ordnung und Ruhe zurück zogen,
bevor die Besatzung aus einer benachbarten Festung
ankommen konnte. Sie sollen alle dem Verlaute
nach Unterthanen des Königs von Sardinien seyn.

Trieste, vom 28. Febr.

Einige Kaufleute, welche vor einigen Tagen aus
Ungarn hier angekommen sind, haben uns mit der
Nachricht von einer zu besorgenden Unruhe in diesem
Königreiche erschreckt. Sie berichten, daß zu Bel-
grad 2. Jngenieurs aus Constantinopel angelanget
[Ende Spaltensatz]

[Beginn Spaltensatz] Wirkungen seines Eifers ihnen zu dienen sterben
muste. Nach seinem Tode hat der General Went-
worth seine Stelle übernommen.

Paris, vom 8. Merz.

Der Marschall von Bellisle ist mit seinem Hr.
Bruder am 4. dieses Monats nach Metz abgereiset,
wo sie sich einige Zeit aufhalten werden, bevor sie nach
Frankfurt gehen. Dieses und einige andere Ursa-
chen geben Gelegenheit zu urtheilen, daß der Tag
der Kayserwahl wohl noch könne aufgeschoben wer-
den. Aus Neapolis vernimmt man, daß der Kö-
nig beyder Sicilien gesonnen ist, einen neuen Ritter-
orden aufzurichten, und zwar unter dem Namen
vom St. Carl. Die Einrichtung soll nach dem Muster
der Malteserritter gemacht werden. Die Briefe
aus Nantes, Cadix und Martinique bestätigen die
Zurückkunft der Gallionen nach Europa.

Aus Frankfurt hat man die Nachricht erhalten,
daß die Häuser der Stadt nicht zulangen allen
fremden Gesandten und Ministern Wohnungen zu
schaffen; deswegen soll man schon verschiedene An-
stallten gemacht haben, auf den Feldern so wohl einige
Zelte für die Bedienten, als auch einige Häuser von
Holze für einige Minister aufbauen zu lassen. Der
Fürst von Esterhasi ist vor einigen Tagen hier an-
gekommen.

Aus Livorno hat man Nachricht, daß der Herzog
von Lothringen eine englische Besatzung daselbst ein-
nehmen wird, wie denn auch sehr viele Schiffe mit
Munition beladen an diesem Orte ankommen.

Neapolis, vom 1. Merz.

Der Fürst von Masserano, welcher die kostbah-
ren Geschenke von dem Könige und der Königinn
von Spanien überbracht hat, ist sehr gnädig empfan-
gen, prächtig bewirthet, und in der Capelle von dem Kö-
nige zum Ritter des heil. Januarius gemacht worden.
Aus Tripolis ist die Nachricht eingelaufen, daß Herr
Voschi unser Gesandter, welcher den Friedenstracktat
unterzeichnen soll, den unser König mit dem Beye
[unleserliches Material – 12 Zeichen fehlen]ausgerichtet hat, glücklich angekommen ist. Die Ge-
schenke, die er dem Beye und den Gliedern des Di-
v [unleserliches Material – 3 Zeichen fehlen]ans mitgebracht, sind von einer erwünschten Wirkung.
Sie bestehen meistens in seidenen Stoffen und Juwe-
len. Das allerangenehmste aber ist eine Tartane
mit Getreyde beladen gewesen, weil der Mangel an
Lebensmitteln überaus groß daselbst ist. Herr Vo-
schi wird hauptsächlich die Auswechselung der Gefan-
[Spaltenumbruch] genen von beyden Seiten zur Richtigkeit bringen.
Sonst vernimmt man, daß der schwedische Consul, der
Herr von Logier täglich aus Livorno, wo er sich noch
befindet in Tripolis erwartet wird. Seine Verrich-
tungen werden die Erneuerung des Friedenstracktats,
zwischen der Krone Schweden und der tripolitanischen
Regierung betreffen.

Florenz, vom 2. Merz.

Zu Pisa sind 700 Heiducken angekommen. Man
arbeitet hier an 600 Kleidungen für die Artilleristen
dieser Stadt und anderer Oerter des Staats, woher
man täglich mehr deutsche Truppen anlangen sieht,
welche in das Sienische marschieren.

Bastia, vom 1 Merz.

Der Marquis von Maillebois ist von Calvi wie-
der hier angelanget, wo er einige Truppen besehen
hat, ohne daß man die Ursache weis. Ein Capitain
von dem flandrischen Regimente, welcher mit 2. seiner
Bedienten auf die Jagd in der Gegend von Nebbio
gegangen, ist mit seinem Gefolge weggeblieben, und
weil die Jagdhunde allein wieder zurück gekommen,
so hat man vermuthet, daß er von den beyden Ban-
diten von Lento umgebracht worden, ungeachtet aber
der Marquis von Mailledois ein Detaschement da-
hinn geschickt, so hat man doch weder von den Ban-
diten noch von dem Capitaine etwas entdecken können.

Genua, vom 3. Merz.

Vor einigen Tagen sahe man 20. englische Kauf-
fartheyschiffe vorbey streichen, welche unter der Be-
deckung eines englischen Kriegsschiffes ihren Weg nach
Occident zu nahmen. Nachdem 2. Contrebandiers zu
Gianuti in Verhaft genom̅en worden, so haben 50. von
ihren Gefehrten das Gefängniß aufgebrochen, und
nicht nur diese beyden, sondern auch alle übrige Ge-
fangenen frey gemacht. Sie waren alle mit Gewehr
versehen, und plünderten viele Häuser, ohne so gar
des Hauses des Guverneurs zu schonen, worauf sie
sich in der größten Ordnung und Ruhe zurück zogen,
bevor die Besatzung aus einer benachbarten Festung
ankommen konnte. Sie sollen alle dem Verlaute
nach Unterthanen des Königs von Sardinien seyn.

Trieste, vom 28. Febr.

Einige Kaufleute, welche vor einigen Tagen aus
Ungarn hier angekommen sind, haben uns mit der
Nachricht von einer zu besorgenden Unruhe in diesem
Königreiche erschreckt. Sie berichten, daß zu Bel-
grad 2. Jngenieurs aus Constantinopel angelanget
[Ende Spaltensatz]

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Zitationshilfe: Berlinische Nachrichten von Staats- und gelehrten Sachen. Nr. 34. Berlin, 21. März 1741, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_berlin034_1741/2>, abgerufen am 27.11.2024.