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Die Bayerische Presse. Nr. 213. Würzburg, 5. September 1850.

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[Spaltenumbruch] Vormittags setzte die "Katze", die schon längst
sprungfertig war, in das That, mit lautem Tie-
gergebrüll, und eine dichte Staubwolke umhüllte
die Felsen. Die Katze war aber nur ein kleiner
Theil der beiden drohenden Felsköpfe "Haas" und
"Hund". Von diesem Augenblick an war man
jeden Augenblick auf deren Sturz gefaßt, und es
verging keine Viertelstunde, da nicht einzelne Vor-
läufer herunterfielen und Staubwolken aufwarfen.
Jn der Nacht vom 1. auf den 2. Sept. erfolgten
immer größere Lösungen, bis dann um halb 2 Uhr
ein donnerähnliches Krachen den Sturz verkündigte.
Fast die ganze Bevölkerung des Dorfes befand
sich außerhalb desselben theils in Neufels-
berg, theils oberhalb des Dorfes in Hütten, theils
unter freiem Himmel die Katastrophe abwartend.
Plötzlich sieht man in der ziemlich hellen Nacht
aus einer dichten Staubwolke eine Menge Fels-
blöcke hervorschießen und in großen Sätzen den
Berg herunter in das Dorf fallen. Der Boden
erbebt, und ein dumpfes Krachen läßt glauben,
das ganze Dorf liege in Trümmern. Aber nein,
wie man hineilt, da erblickt man einen großen
Wall von Felsblöcken hinter dem Dorfe aufge-
thurmt, etwa 20 von der Größe eines kleinen
Hauses, und unzählige kleinere. Der größere
Theil der zersplitterten Kalkfelsmasse war aber
oben zunächst unter dem drohenden Felsen und
weiter herab am Bergabhange liegen geblieben.
Von dem Walde, der anf diesen Felsen gestan-
den, findet man keine Spur, die Tannen schei-
nen zermalmt unter den Steinen zu liegen.
Mehrere größere Felsblöcke sind ganz, andere theil-
weise zerspalten. Einer stieß an einen seit alten
Zeiten hinter dem Dorfe liegenden Felsen, und
erschütterte denselben so, daß vorne von ihm ein
Stück ab= und verstückelt in den Boden hinein-
fiel, wie wenn es hineingepflastert wäre. Das
war ein starkes Nießen, und der Widerhall in
den Bergen donnerte ein "Helf dir Gott" dazu.
Noch die ganze Nacht und den ganzen folgenden
Tag hindurch rieselte es stets vom Berg herun-
ter, und mitunter erfolgte noch ein bedeutendes
Getöse von nachfallendem Gestein. Der größte
Felsblock ist unter dem Leonhardskopf liegen ge-
blieben. Ein großer Stein, der früher herunter-
gerollt war, ist von einem größern auf ihn ge-
fallenen zermalmt. Einer von der Größe eines
Stalles ist seitab in einen Kartoffelacker gesprun-
gen und hat dort eine 10 bis 12 Schuh tiefe
Rinne aufgerissen, hat dann noch einen Satz ge-
nommen und ist dann liegen geblieben. Das
Dorf selbst hat gar keinen Schaden genommen.
Ein einziger kleiner Stein setzte über die erste
Häuserreihe weg ohne zu schaden. Jm Dorf
waren, wie gesagt, nur sehr wenige Leute; in
einem Hause eine alte, kranke Frau mit zwei
Töchtern, die bei ihr wachten. Die schwache,
schwerhörige Frau glaubte, als ihr Haus so sehr
erschüttert. wurde, es sei Jemand unter ihrem
Bette der dasselbe bewege. Ein Mann, der ge-
rade durch die Gasse ging, konnte sich mit Mühe
aufrecht erhalten, so bebte die Erde unter seinen
Füßen. Der Donner beim Sturz weckte viele
Leute in Ems und Chur aus dem Schlafe. Merk-
würdig ist, daß der Sturz gerade zur nämlichen
halben Stunde, in der nämlichen Nacht des er-
sten Sonntags im Monat September geschah,
wie der frühere bedeutende Sturz im Jahr 1843.
Diese heruntergestürzten Felsmassen machten aber
nur einen kleinen Theil des drohenden Berges
aus; der "Ludwigskopf" und die sogenannte
"Hauptmasse" stehen und drohen noch. Dort wo
die Eisenstange zwischen der Hauptmasse und dem
festen Gebirge angebracht ist, ist das Gestein,
das diese Spalte ausfüllt in letzter Zeit merklich
in die Tiefe gesunken, doch hat sich aber sonst
an der Eisenstange, an der man das Weichen
mißt, keine bedeutende Veränderung bemerklich
gemacht. Möglich, daß diese Massen noch län-
gere Zeit stehen bleiben. Jndeß kann die Sache
sich auch bald zum Schlimmen wenden.

[Spaltenumbruch]
Schwurgerichtsverhandlungen.

+ Würzburg, 4. Sept. Eine besondere leb-
hafte Theilnahme des hiesigen Publikums wurde
der letzten Schwurgerichtssitzung zu Theil, weil
sie einen bedeutenden Diebstahl in hiesiger Stadt
betraf. Katharina Grundner vom Kahler Glas-
werke war seit Jahren hier in Dienst und genoß
früher einen guten Leumund; sie diente vom Jahre
1842 bis 48 bei dem Metzger Heinlein, welcher
in den letzten 4 Jahren immer Geldverlust be-
merkte ohne den Dieb ermitteln zu können; auch
war die Größe des abgekommenen Geldes nicht
so leicht zu ersehen, da der Mann mit seinem be-
deutendem Geschäfte immer viel Geld liegen hatte.
( Nach Ausweis seines Hausbuches gingen ihm
das Jahr 22,000 fl. durch die Hand. ) Als die
Grundner später entlassen wurde, kam sie noch
öfters in das bewußte Haus, suchte unter ver-
schiedenen Vorwänden die Dienstboten auszuschi-
cken um allein zu sein, denn sie genoß das Ver-
trauen ihrer Herrschaft fort. Hier wurde abermal
Geld entwendet, man wurde aufmerksam, zeichnete
das Geld, schöpfte Verdacht auf Grundner, und
fand bei einer Aussuchung bei ihr nebst der Summe
von 2--3000 fl. den Hauptschlüssel zum Zimmer
wo das Geld aufbewahrt war. Sie wollte an-
fangs Alles in der Lotterie gewonnen haben, und
wirklich hatte sie mehrmal gewonnen; allein ihre
starke Einsätze, die sie öfters gemacht, waren grö-
ßer als ihre Gewinnste. Heinlein gab an, daß
ihm 5--6000 fl. entwendet sein könnten; nur
könne er es nicht so bestimmt angeben. Sie ge-
stand an 2200 fl. Die Geschworenen erkannten
sie schuldig des ausgezeichneten Diebstahls mit
erschwerenden Umständen, worauf die Staatsan-
waltschaft 9 Jahre Zuchthaus, Verurtheilung in
die Kosten, Ersetzung der 2200 fl. verhängte, was
auch der Schwurgerichtshof nach langer Berath-
ung bestättigte. Präsident: App.=Ger.=Rath Schat-
temann; Staatsanwalt: Kreisrath Löwenheim;
Vertheidiger: Rechtspraktikant Krimm.

Neuestes.

* Würzburg, 4 Sept. Heute Vormittag
überreichte Se. königl. Hoheit, Prinz Luitpold
dem Obersten des 9. Jnf.=Reg. v. Becker, den
Ludwigsorden wegen seiner 50jährigen treugelei-
steten Dienste. Zur Verherrlichung dieses Festes
war das obengenannte Regiment auf dem Hof-
platze aufgestellt, vor dessen Fronte die erwähnte
Ordensverleihung statt fand.

sym20 Würzburg, 5. Sept. Se. königl. Hoheit
Prinz Luitpold verweilen noch in unserer Stadt
und werden erst dann dieselbe verlassen, wenn Kö-
nig Otto von Griechenland, dessen Ankunft wir
in dieser Woche noch entgegensehen, hier eingetrof-
fen sein wird; die beiden königl. Brüder werden
sich dann an das Hoflager nach Aschaffenburg
begeben.

München, 3. Sept. Auf den durch den
Tod Dr. Canstatts bei der Hochschule Erlangen
erledigten Lehrstuhl der medizinischen Klinik wurde
der supplirende Professor der pathologischen Ana-
tomie in Prag Dr. Dittrich berufen.

T. D. Kiel, 3. Sept. Die schleswig=hol-
stein 'sche Landesversammlung ist für den 9. d. M.
einberufen worden. ( F. O.=Z. )

Ein Correspondent aus München schreibt der
N. Pr. Zeitg.: Lesen Sie vielleicht bei Gelegen-
heit manchmal die "Augsburger Allgemeine?"
Wenn Sie's über sich gewinnen, wie gefällt Jh-
nen die Haltung? Mir kommt die papierne Be-
hausung vor, wie eine roth angestrichene Syna-
goge. Es mauschelt gewaltig darin. -- Um der
guten "Allgemeinen" aber nicht mit edlerem Ver-
gleich eine Freude zu machen, wollen wir gestehen,
daß sie uns in ihrer Theilnahme für die schles-
wig=holsteinische Sache an den Löwen gemahnt,
von dem man sagt, daß er sich mit dem eignen
Schwanz in die Rippen peitsche, um sich in Wuth
zu versetzen. Die "Allgemeine Löwin" peitscht sich
[Spaltenumbruch] jetzt seit Wochen, -- sie wüthet. -- Dabei aber
fällt's uns ein, daß es in Augsburg und dem an-
grenzenden Deutschland eigentlich keine eigentlichen
Löwen giebt. Jrgendwo hat sie von einem Pelz-
händler ein Fell angeschafft. Unter sothanem Fell
darf deswegen ja aber kein Löwe stecken. --

London, 30. August. Auf Befehl des Gene-
rafpostmeisters ist der frühere Sonntagspostdienst
vom 1. September an wieder in Kraft. Dieser
muß um 10 Uhr Morgens aber geschlossen sein.
Briefe und Zeitungen können nur bis 10 Uhr
Morgens abgegeben und empfangen werden.



Verantwortlicher Redakteur u. Verleger:
Franz v. Faber.



Bekanntmachungen.

Jn der Verlassenschaftssache des quiesz. kgl.
Revierförsters Kaspar Heid dahier werden die
zum Nachlasse gehörigen Mobilien und Geräth-
schaften, bestehend in Uhren, Gold=, Silber= und
Schreinerwaaren, Bettungen, weißem Zeuge ec. am

Montag den 9. September 1850
Nachmittags 2 Uhr

und an den darauffolgenden Nachmittagen im
Sterbhause D. I N. 226 ( sog. Buchlerei ) öffent-
lich verstrichen, wozu Liebhaber einladet

Wer irgend eine Forderung an die Verlassen-
schaft des am 23. August 1850 zu Würzburg
verstorbenen quiesz. kgl. Revierförsters Hrn. Ka-
spar Heid von Kloster Bildhausen, k. Landgerichts
Münnerstadt, zu machen hat, wird hiermit auf-
gefordert, solche

Montag den 16. September l. Js.
Nachmittags 2 Uhr

im Sterbhause dahier D. I N. 226 um so ge-
wisser anzumelden und nachzuweisen, als außer-
dem bei Auseinandersetzung der Verlassenschaft
und resp. deren Ausantwortung an die eingesetzten
Haupterben und Legatare keine Rücksicht auf die-
selben mehr genommen wird.

Zugleich wird Jedermann, der etwas von dem
Verlebten in Händen hat, oder an dessen Hinter-
lassenschaft schuldet, aufgefordert, solches bis zu
obigem Termine an das eingesetzte Testamenta-
riat D. IV N. 31 abzuliefern und resp. zu be-
richtigen.


Sämmtliche Firmpathen des verlebten k. Re-
vierförsters Kaspar Heid von Bildhausen k. Land-
gerichts Münnerstadt, werden hiermit aufgefor-
dert, sich als solche binnen vier Wochen durch
pfarramtliche Zeugnisse bei dem unterfertigten Te-
stamentariate D. IV N. 31 auszuweisen, um die
ihnen bestimmte Legate erheben zu können.


Fremden=Anzeige.

Adler: Manderteny, Rent. v. England. Kflte.: Meiß-
ner u. Frank v. Frankfurt. Fasold v. LausKe. Mattel v.
Bühl.

Kronprinz: Oppenhoft, Oberprokurator v. Aachen.
Bruse, Student v. Rom. Penti, Rentbeamter a. d. Pfalz.
Baron Pilgrams, k k. österreichischer Staatsrath m. Gefolge
v. Wien.

Russ. Hof: Graf Castell u. Westernacher Direktor
v. Castel. Frau v. Welling u. Rörder v. Frankfurt. Mad.
Andre v. Crailsheim.

Wittelsb. Hof: Hartmann, Gastgeber v. Windsbach.
Kflte.: Markt v. Schweinfurt. Herger v. Hanau. Witzel
v. Reutlingen.

Wurttemb. Hof: Glier von Cherbanshof. Dupre
Bezirksrichter von Frankenthal. Schenbeck, Regierungskom-
missär von hier. Dr. Pingler, Arzt von Königstein. Haber-
sack, Accesist v. Bamberg. Kflte.: v. Segnitz v. Schwein-
furt, Walledorf v. Dresden.

[Ende Spaltensatz]

Druck von Joseph Steib in Würzburg.

[Spaltenumbruch] Vormittags setzte die „Katze“, die schon längst
sprungfertig war, in das That, mit lautem Tie-
gergebrüll, und eine dichte Staubwolke umhüllte
die Felsen. Die Katze war aber nur ein kleiner
Theil der beiden drohenden Felsköpfe „Haas“ und
„Hund“. Von diesem Augenblick an war man
jeden Augenblick auf deren Sturz gefaßt, und es
verging keine Viertelstunde, da nicht einzelne Vor-
läufer herunterfielen und Staubwolken aufwarfen.
Jn der Nacht vom 1. auf den 2. Sept. erfolgten
immer größere Lösungen, bis dann um halb 2 Uhr
ein donnerähnliches Krachen den Sturz verkündigte.
Fast die ganze Bevölkerung des Dorfes befand
sich außerhalb desselben theils in Neufels-
berg, theils oberhalb des Dorfes in Hütten, theils
unter freiem Himmel die Katastrophe abwartend.
Plötzlich sieht man in der ziemlich hellen Nacht
aus einer dichten Staubwolke eine Menge Fels-
blöcke hervorschießen und in großen Sätzen den
Berg herunter in das Dorf fallen. Der Boden
erbebt, und ein dumpfes Krachen läßt glauben,
das ganze Dorf liege in Trümmern. Aber nein,
wie man hineilt, da erblickt man einen großen
Wall von Felsblöcken hinter dem Dorfe aufge-
thurmt, etwa 20 von der Größe eines kleinen
Hauses, und unzählige kleinere. Der größere
Theil der zersplitterten Kalkfelsmasse war aber
oben zunächst unter dem drohenden Felsen und
weiter herab am Bergabhange liegen geblieben.
Von dem Walde, der anf diesen Felsen gestan-
den, findet man keine Spur, die Tannen schei-
nen zermalmt unter den Steinen zu liegen.
Mehrere größere Felsblöcke sind ganz, andere theil-
weise zerspalten. Einer stieß an einen seit alten
Zeiten hinter dem Dorfe liegenden Felsen, und
erschütterte denselben so, daß vorne von ihm ein
Stück ab= und verstückelt in den Boden hinein-
fiel, wie wenn es hineingepflastert wäre. Das
war ein starkes Nießen, und der Widerhall in
den Bergen donnerte ein „Helf dir Gott“ dazu.
Noch die ganze Nacht und den ganzen folgenden
Tag hindurch rieselte es stets vom Berg herun-
ter, und mitunter erfolgte noch ein bedeutendes
Getöse von nachfallendem Gestein. Der größte
Felsblock ist unter dem Leonhardskopf liegen ge-
blieben. Ein großer Stein, der früher herunter-
gerollt war, ist von einem größern auf ihn ge-
fallenen zermalmt. Einer von der Größe eines
Stalles ist seitab in einen Kartoffelacker gesprun-
gen und hat dort eine 10 bis 12 Schuh tiefe
Rinne aufgerissen, hat dann noch einen Satz ge-
nommen und ist dann liegen geblieben. Das
Dorf selbst hat gar keinen Schaden genommen.
Ein einziger kleiner Stein setzte über die erste
Häuserreihe weg ohne zu schaden. Jm Dorf
waren, wie gesagt, nur sehr wenige Leute; in
einem Hause eine alte, kranke Frau mit zwei
Töchtern, die bei ihr wachten. Die schwache,
schwerhörige Frau glaubte, als ihr Haus so sehr
erschüttert. wurde, es sei Jemand unter ihrem
Bette der dasselbe bewege. Ein Mann, der ge-
rade durch die Gasse ging, konnte sich mit Mühe
aufrecht erhalten, so bebte die Erde unter seinen
Füßen. Der Donner beim Sturz weckte viele
Leute in Ems und Chur aus dem Schlafe. Merk-
würdig ist, daß der Sturz gerade zur nämlichen
halben Stunde, in der nämlichen Nacht des er-
sten Sonntags im Monat September geschah,
wie der frühere bedeutende Sturz im Jahr 1843.
Diese heruntergestürzten Felsmassen machten aber
nur einen kleinen Theil des drohenden Berges
aus; der „Ludwigskopf“ und die sogenannte
„Hauptmasse“ stehen und drohen noch. Dort wo
die Eisenstange zwischen der Hauptmasse und dem
festen Gebirge angebracht ist, ist das Gestein,
das diese Spalte ausfüllt in letzter Zeit merklich
in die Tiefe gesunken, doch hat sich aber sonst
an der Eisenstange, an der man das Weichen
mißt, keine bedeutende Veränderung bemerklich
gemacht. Möglich, daß diese Massen noch län-
gere Zeit stehen bleiben. Jndeß kann die Sache
sich auch bald zum Schlimmen wenden.

[Spaltenumbruch]
Schwurgerichtsverhandlungen.

+ Würzburg, 4. Sept. Eine besondere leb-
hafte Theilnahme des hiesigen Publikums wurde
der letzten Schwurgerichtssitzung zu Theil, weil
sie einen bedeutenden Diebstahl in hiesiger Stadt
betraf. Katharina Grundner vom Kahler Glas-
werke war seit Jahren hier in Dienst und genoß
früher einen guten Leumund; sie diente vom Jahre
1842 bis 48 bei dem Metzger Heinlein, welcher
in den letzten 4 Jahren immer Geldverlust be-
merkte ohne den Dieb ermitteln zu können; auch
war die Größe des abgekommenen Geldes nicht
so leicht zu ersehen, da der Mann mit seinem be-
deutendem Geschäfte immer viel Geld liegen hatte.
( Nach Ausweis seines Hausbuches gingen ihm
das Jahr 22,000 fl. durch die Hand. ) Als die
Grundner später entlassen wurde, kam sie noch
öfters in das bewußte Haus, suchte unter ver-
schiedenen Vorwänden die Dienstboten auszuschi-
cken um allein zu sein, denn sie genoß das Ver-
trauen ihrer Herrschaft fort. Hier wurde abermal
Geld entwendet, man wurde aufmerksam, zeichnete
das Geld, schöpfte Verdacht auf Grundner, und
fand bei einer Aussuchung bei ihr nebst der Summe
von 2--3000 fl. den Hauptschlüssel zum Zimmer
wo das Geld aufbewahrt war. Sie wollte an-
fangs Alles in der Lotterie gewonnen haben, und
wirklich hatte sie mehrmal gewonnen; allein ihre
starke Einsätze, die sie öfters gemacht, waren grö-
ßer als ihre Gewinnste. Heinlein gab an, daß
ihm 5--6000 fl. entwendet sein könnten; nur
könne er es nicht so bestimmt angeben. Sie ge-
stand an 2200 fl. Die Geschworenen erkannten
sie schuldig des ausgezeichneten Diebstahls mit
erschwerenden Umständen, worauf die Staatsan-
waltschaft 9 Jahre Zuchthaus, Verurtheilung in
die Kosten, Ersetzung der 2200 fl. verhängte, was
auch der Schwurgerichtshof nach langer Berath-
ung bestättigte. Präsident: App.=Ger.=Rath Schat-
temann; Staatsanwalt: Kreisrath Löwenheim;
Vertheidiger: Rechtspraktikant Krimm.

Neuestes.

* Würzburg, 4 Sept. Heute Vormittag
überreichte Se. königl. Hoheit, Prinz Luitpold
dem Obersten des 9. Jnf.=Reg. v. Becker, den
Ludwigsorden wegen seiner 50jährigen treugelei-
steten Dienste. Zur Verherrlichung dieses Festes
war das obengenannte Regiment auf dem Hof-
platze aufgestellt, vor dessen Fronte die erwähnte
Ordensverleihung statt fand.

sym20 Würzburg, 5. Sept. Se. königl. Hoheit
Prinz Luitpold verweilen noch in unserer Stadt
und werden erst dann dieselbe verlassen, wenn Kö-
nig Otto von Griechenland, dessen Ankunft wir
in dieser Woche noch entgegensehen, hier eingetrof-
fen sein wird; die beiden königl. Brüder werden
sich dann an das Hoflager nach Aschaffenburg
begeben.

München, 3. Sept. Auf den durch den
Tod Dr. Canstatts bei der Hochschule Erlangen
erledigten Lehrstuhl der medizinischen Klinik wurde
der supplirende Professor der pathologischen Ana-
tomie in Prag Dr. Dittrich berufen.

T. D. Kiel, 3. Sept. Die schleswig=hol-
stein 'sche Landesversammlung ist für den 9. d. M.
einberufen worden. ( F. O.=Z. )

Ein Correspondent aus München schreibt der
N. Pr. Zeitg.: Lesen Sie vielleicht bei Gelegen-
heit manchmal die „Augsburger Allgemeine?“
Wenn Sie's über sich gewinnen, wie gefällt Jh-
nen die Haltung? Mir kommt die papierne Be-
hausung vor, wie eine roth angestrichene Syna-
goge. Es mauschelt gewaltig darin. -- Um der
guten „Allgemeinen“ aber nicht mit edlerem Ver-
gleich eine Freude zu machen, wollen wir gestehen,
daß sie uns in ihrer Theilnahme für die schles-
wig=holsteinische Sache an den Löwen gemahnt,
von dem man sagt, daß er sich mit dem eignen
Schwanz in die Rippen peitsche, um sich in Wuth
zu versetzen. Die „Allgemeine Löwin“ peitscht sich
[Spaltenumbruch] jetzt seit Wochen, -- sie wüthet. -- Dabei aber
fällt's uns ein, daß es in Augsburg und dem an-
grenzenden Deutschland eigentlich keine eigentlichen
Löwen giebt. Jrgendwo hat sie von einem Pelz-
händler ein Fell angeschafft. Unter sothanem Fell
darf deswegen ja aber kein Löwe stecken. --

London, 30. August. Auf Befehl des Gene-
rafpostmeisters ist der frühere Sonntagspostdienst
vom 1. September an wieder in Kraft. Dieser
muß um 10 Uhr Morgens aber geschlossen sein.
Briefe und Zeitungen können nur bis 10 Uhr
Morgens abgegeben und empfangen werden.



Verantwortlicher Redakteur u. Verleger:
Franz v. Faber.



Bekanntmachungen.

Jn der Verlassenschaftssache des quiesz. kgl.
Revierförsters Kaspar Heid dahier werden die
zum Nachlasse gehörigen Mobilien und Geräth-
schaften, bestehend in Uhren, Gold=, Silber= und
Schreinerwaaren, Bettungen, weißem Zeuge ec. am

Montag den 9. September 1850
Nachmittags 2 Uhr

und an den darauffolgenden Nachmittagen im
Sterbhause D. I N. 226 ( sog. Buchlerei ) öffent-
lich verstrichen, wozu Liebhaber einladet

Wer irgend eine Forderung an die Verlassen-
schaft des am 23. August 1850 zu Würzburg
verstorbenen quiesz. kgl. Revierförsters Hrn. Ka-
spar Heid von Kloster Bildhausen, k. Landgerichts
Münnerstadt, zu machen hat, wird hiermit auf-
gefordert, solche

Montag den 16. September l. Js.
Nachmittags 2 Uhr

im Sterbhause dahier D. I N. 226 um so ge-
wisser anzumelden und nachzuweisen, als außer-
dem bei Auseinandersetzung der Verlassenschaft
und resp. deren Ausantwortung an die eingesetzten
Haupterben und Legatare keine Rücksicht auf die-
selben mehr genommen wird.

Zugleich wird Jedermann, der etwas von dem
Verlebten in Händen hat, oder an dessen Hinter-
lassenschaft schuldet, aufgefordert, solches bis zu
obigem Termine an das eingesetzte Testamenta-
riat D. IV N. 31 abzuliefern und resp. zu be-
richtigen.


Sämmtliche Firmpathen des verlebten k. Re-
vierförsters Kaspar Heid von Bildhausen k. Land-
gerichts Münnerstadt, werden hiermit aufgefor-
dert, sich als solche binnen vier Wochen durch
pfarramtliche Zeugnisse bei dem unterfertigten Te-
stamentariate D. IV N. 31 auszuweisen, um die
ihnen bestimmte Legate erheben zu können.


Fremden=Anzeige.

Adler: Manderteny, Rent. v. England. Kflte.: Meiß-
ner u. Frank v. Frankfurt. Fasold v. LausKe. Mattel v.
Bühl.

Kronprinz: Oppenhoft, Oberprokurator v. Aachen.
Bruse, Student v. Rom. Penti, Rentbeamter a. d. Pfalz.
Baron Pilgrams, k k. österreichischer Staatsrath m. Gefolge
v. Wien.

Russ. Hof: Graf Castell u. Westernacher Direktor
v. Castel. Frau v. Welling u. Rörder v. Frankfurt. Mad.
Andre v. Crailsheim.

Wittelsb. Hof: Hartmann, Gastgeber v. Windsbach.
Kflte.: Markt v. Schweinfurt. Herger v. Hanau. Witzel
v. Reutlingen.

Wurttemb. Hof: Glier von Cherbanshof. Dupre
Bezirksrichter von Frankenthal. Schenbeck, Regierungskom-
missär von hier. Dr. Pingler, Arzt von Königstein. Haber-
sack, Accesist v. Bamberg. Kflte.: v. Segnitz v. Schwein-
furt, Walledorf v. Dresden.

[Ende Spaltensatz]

Druck von Joseph Steib in Würzburg.

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[0004] Vormittags setzte die „Katze“, die schon längst sprungfertig war, in das That, mit lautem Tie- gergebrüll, und eine dichte Staubwolke umhüllte die Felsen. Die Katze war aber nur ein kleiner Theil der beiden drohenden Felsköpfe „Haas“ und „Hund“. Von diesem Augenblick an war man jeden Augenblick auf deren Sturz gefaßt, und es verging keine Viertelstunde, da nicht einzelne Vor- läufer herunterfielen und Staubwolken aufwarfen. Jn der Nacht vom 1. auf den 2. Sept. erfolgten immer größere Lösungen, bis dann um halb 2 Uhr ein donnerähnliches Krachen den Sturz verkündigte. Fast die ganze Bevölkerung des Dorfes befand sich außerhalb desselben theils in Neufels- berg, theils oberhalb des Dorfes in Hütten, theils unter freiem Himmel die Katastrophe abwartend. Plötzlich sieht man in der ziemlich hellen Nacht aus einer dichten Staubwolke eine Menge Fels- blöcke hervorschießen und in großen Sätzen den Berg herunter in das Dorf fallen. Der Boden erbebt, und ein dumpfes Krachen läßt glauben, das ganze Dorf liege in Trümmern. Aber nein, wie man hineilt, da erblickt man einen großen Wall von Felsblöcken hinter dem Dorfe aufge- thurmt, etwa 20 von der Größe eines kleinen Hauses, und unzählige kleinere. Der größere Theil der zersplitterten Kalkfelsmasse war aber oben zunächst unter dem drohenden Felsen und weiter herab am Bergabhange liegen geblieben. Von dem Walde, der anf diesen Felsen gestan- den, findet man keine Spur, die Tannen schei- nen zermalmt unter den Steinen zu liegen. Mehrere größere Felsblöcke sind ganz, andere theil- weise zerspalten. Einer stieß an einen seit alten Zeiten hinter dem Dorfe liegenden Felsen, und erschütterte denselben so, daß vorne von ihm ein Stück ab= und verstückelt in den Boden hinein- fiel, wie wenn es hineingepflastert wäre. Das war ein starkes Nießen, und der Widerhall in den Bergen donnerte ein „Helf dir Gott“ dazu. Noch die ganze Nacht und den ganzen folgenden Tag hindurch rieselte es stets vom Berg herun- ter, und mitunter erfolgte noch ein bedeutendes Getöse von nachfallendem Gestein. Der größte Felsblock ist unter dem Leonhardskopf liegen ge- blieben. Ein großer Stein, der früher herunter- gerollt war, ist von einem größern auf ihn ge- fallenen zermalmt. Einer von der Größe eines Stalles ist seitab in einen Kartoffelacker gesprun- gen und hat dort eine 10 bis 12 Schuh tiefe Rinne aufgerissen, hat dann noch einen Satz ge- nommen und ist dann liegen geblieben. Das Dorf selbst hat gar keinen Schaden genommen. Ein einziger kleiner Stein setzte über die erste Häuserreihe weg ohne zu schaden. Jm Dorf waren, wie gesagt, nur sehr wenige Leute; in einem Hause eine alte, kranke Frau mit zwei Töchtern, die bei ihr wachten. Die schwache, schwerhörige Frau glaubte, als ihr Haus so sehr erschüttert. wurde, es sei Jemand unter ihrem Bette der dasselbe bewege. Ein Mann, der ge- rade durch die Gasse ging, konnte sich mit Mühe aufrecht erhalten, so bebte die Erde unter seinen Füßen. Der Donner beim Sturz weckte viele Leute in Ems und Chur aus dem Schlafe. Merk- würdig ist, daß der Sturz gerade zur nämlichen halben Stunde, in der nämlichen Nacht des er- sten Sonntags im Monat September geschah, wie der frühere bedeutende Sturz im Jahr 1843. Diese heruntergestürzten Felsmassen machten aber nur einen kleinen Theil des drohenden Berges aus; der „Ludwigskopf“ und die sogenannte „Hauptmasse“ stehen und drohen noch. Dort wo die Eisenstange zwischen der Hauptmasse und dem festen Gebirge angebracht ist, ist das Gestein, das diese Spalte ausfüllt in letzter Zeit merklich in die Tiefe gesunken, doch hat sich aber sonst an der Eisenstange, an der man das Weichen mißt, keine bedeutende Veränderung bemerklich gemacht. Möglich, daß diese Massen noch län- gere Zeit stehen bleiben. Jndeß kann die Sache sich auch bald zum Schlimmen wenden. ( A. Z. ) Schwurgerichtsverhandlungen. + Würzburg, 4. Sept. Eine besondere leb- hafte Theilnahme des hiesigen Publikums wurde der letzten Schwurgerichtssitzung zu Theil, weil sie einen bedeutenden Diebstahl in hiesiger Stadt betraf. Katharina Grundner vom Kahler Glas- werke war seit Jahren hier in Dienst und genoß früher einen guten Leumund; sie diente vom Jahre 1842 bis 48 bei dem Metzger Heinlein, welcher in den letzten 4 Jahren immer Geldverlust be- merkte ohne den Dieb ermitteln zu können; auch war die Größe des abgekommenen Geldes nicht so leicht zu ersehen, da der Mann mit seinem be- deutendem Geschäfte immer viel Geld liegen hatte. ( Nach Ausweis seines Hausbuches gingen ihm das Jahr 22,000 fl. durch die Hand. ) Als die Grundner später entlassen wurde, kam sie noch öfters in das bewußte Haus, suchte unter ver- schiedenen Vorwänden die Dienstboten auszuschi- cken um allein zu sein, denn sie genoß das Ver- trauen ihrer Herrschaft fort. Hier wurde abermal Geld entwendet, man wurde aufmerksam, zeichnete das Geld, schöpfte Verdacht auf Grundner, und fand bei einer Aussuchung bei ihr nebst der Summe von 2--3000 fl. den Hauptschlüssel zum Zimmer wo das Geld aufbewahrt war. Sie wollte an- fangs Alles in der Lotterie gewonnen haben, und wirklich hatte sie mehrmal gewonnen; allein ihre starke Einsätze, die sie öfters gemacht, waren grö- ßer als ihre Gewinnste. Heinlein gab an, daß ihm 5--6000 fl. entwendet sein könnten; nur könne er es nicht so bestimmt angeben. Sie ge- stand an 2200 fl. Die Geschworenen erkannten sie schuldig des ausgezeichneten Diebstahls mit erschwerenden Umständen, worauf die Staatsan- waltschaft 9 Jahre Zuchthaus, Verurtheilung in die Kosten, Ersetzung der 2200 fl. verhängte, was auch der Schwurgerichtshof nach langer Berath- ung bestättigte. Präsident: App.=Ger.=Rath Schat- temann; Staatsanwalt: Kreisrath Löwenheim; Vertheidiger: Rechtspraktikant Krimm. Neuestes. * Würzburg, 4 Sept. Heute Vormittag überreichte Se. königl. Hoheit, Prinz Luitpold dem Obersten des 9. Jnf.=Reg. v. Becker, den Ludwigsorden wegen seiner 50jährigen treugelei- steten Dienste. Zur Verherrlichung dieses Festes war das obengenannte Regiment auf dem Hof- platze aufgestellt, vor dessen Fronte die erwähnte Ordensverleihung statt fand. sym20 Würzburg, 5. Sept. Se. königl. Hoheit Prinz Luitpold verweilen noch in unserer Stadt und werden erst dann dieselbe verlassen, wenn Kö- nig Otto von Griechenland, dessen Ankunft wir in dieser Woche noch entgegensehen, hier eingetrof- fen sein wird; die beiden königl. Brüder werden sich dann an das Hoflager nach Aschaffenburg begeben. München, 3. Sept. Auf den durch den Tod Dr. Canstatts bei der Hochschule Erlangen erledigten Lehrstuhl der medizinischen Klinik wurde der supplirende Professor der pathologischen Ana- tomie in Prag Dr. Dittrich berufen. T. D. Kiel, 3. Sept. Die schleswig=hol- stein 'sche Landesversammlung ist für den 9. d. M. einberufen worden. ( F. O.=Z. ) Ein Correspondent aus München schreibt der N. Pr. Zeitg.: Lesen Sie vielleicht bei Gelegen- heit manchmal die „Augsburger Allgemeine?“ Wenn Sie's über sich gewinnen, wie gefällt Jh- nen die Haltung? Mir kommt die papierne Be- hausung vor, wie eine roth angestrichene Syna- goge. Es mauschelt gewaltig darin. -- Um der guten „Allgemeinen“ aber nicht mit edlerem Ver- gleich eine Freude zu machen, wollen wir gestehen, daß sie uns in ihrer Theilnahme für die schles- wig=holsteinische Sache an den Löwen gemahnt, von dem man sagt, daß er sich mit dem eignen Schwanz in die Rippen peitsche, um sich in Wuth zu versetzen. Die „Allgemeine Löwin“ peitscht sich jetzt seit Wochen, -- sie wüthet. -- Dabei aber fällt's uns ein, daß es in Augsburg und dem an- grenzenden Deutschland eigentlich keine eigentlichen Löwen giebt. Jrgendwo hat sie von einem Pelz- händler ein Fell angeschafft. Unter sothanem Fell darf deswegen ja aber kein Löwe stecken. -- London, 30. August. Auf Befehl des Gene- rafpostmeisters ist der frühere Sonntagspostdienst vom 1. September an wieder in Kraft. Dieser muß um 10 Uhr Morgens aber geschlossen sein. Briefe und Zeitungen können nur bis 10 Uhr Morgens abgegeben und empfangen werden. Verantwortlicher Redakteur u. Verleger: Franz v. Faber. Bekanntmachungen. Jn der Verlassenschaftssache des quiesz. kgl. Revierförsters Kaspar Heid dahier werden die zum Nachlasse gehörigen Mobilien und Geräth- schaften, bestehend in Uhren, Gold=, Silber= und Schreinerwaaren, Bettungen, weißem Zeuge ec. am Montag den 9. September 1850 Nachmittags 2 Uhr und an den darauffolgenden Nachmittagen im Sterbhause D. I N. 226 ( sog. Buchlerei ) öffent- lich verstrichen, wozu Liebhaber einladet das Testamentariat. Wer irgend eine Forderung an die Verlassen- schaft des am 23. August 1850 zu Würzburg verstorbenen quiesz. kgl. Revierförsters Hrn. Ka- spar Heid von Kloster Bildhausen, k. Landgerichts Münnerstadt, zu machen hat, wird hiermit auf- gefordert, solche Montag den 16. September l. Js. Nachmittags 2 Uhr im Sterbhause dahier D. I N. 226 um so ge- wisser anzumelden und nachzuweisen, als außer- dem bei Auseinandersetzung der Verlassenschaft und resp. deren Ausantwortung an die eingesetzten Haupterben und Legatare keine Rücksicht auf die- selben mehr genommen wird. Zugleich wird Jedermann, der etwas von dem Verlebten in Händen hat, oder an dessen Hinter- lassenschaft schuldet, aufgefordert, solches bis zu obigem Termine an das eingesetzte Testamenta- riat D. IV N. 31 abzuliefern und resp. zu be- richtigen. Würzburg, den 3. September 1850. Das Testamentariat. Sämmtliche Firmpathen des verlebten k. Re- vierförsters Kaspar Heid von Bildhausen k. Land- gerichts Münnerstadt, werden hiermit aufgefor- dert, sich als solche binnen vier Wochen durch pfarramtliche Zeugnisse bei dem unterfertigten Te- stamentariate D. IV N. 31 auszuweisen, um die ihnen bestimmte Legate erheben zu können. Würzbung, den 3. September 1850. Das Testamentariat. Fremden=Anzeige. Den 4. September 1850. Adler: Manderteny, Rent. v. England. Kflte.: Meiß- ner u. Frank v. Frankfurt. Fasold v. LausKe. Mattel v. Bühl. Kronprinz: Oppenhoft, Oberprokurator v. Aachen. Bruse, Student v. Rom. Penti, Rentbeamter a. d. Pfalz. Baron Pilgrams, k k. österreichischer Staatsrath m. Gefolge v. Wien. Russ. Hof: Graf Castell u. Westernacher Direktor v. Castel. Frau v. Welling u. Rörder v. Frankfurt. Mad. Andre v. Crailsheim. Wittelsb. Hof: Hartmann, Gastgeber v. Windsbach. Kflte.: Markt v. Schweinfurt. Herger v. Hanau. Witzel v. Reutlingen. Wurttemb. Hof: Glier von Cherbanshof. Dupre Bezirksrichter von Frankenthal. Schenbeck, Regierungskom- missär von hier. Dr. Pingler, Arzt von Königstein. Haber- sack, Accesist v. Bamberg. Kflte.: v. Segnitz v. Schwein- furt, Walledorf v. Dresden. Druck von Joseph Steib in Würzburg.

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Zitationshilfe: Die Bayerische Presse. Nr. 213. Würzburg, 5. September 1850, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_bayerische213_1850/4>, abgerufen am 27.11.2024.