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Deutsche Auswanderer-Zeitung. Nr. 47. Bremen, 11. Juni 1852.

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[Beginn Spaltensatz] Reich zu verlassen. Daß hier nie und zu keiner Zeit ein Mangel eintreten
kann, dafür bürgen die Zustände China's. Wenn dasselbe alljährlich nur
so viele Arbeiter abgiebt, als Kinder ( der Uebervölkerung wegen ) getödtet
werden, so kann es ganz Nord= und Südamerika mit sammt Westindien
versorgen. Jn keinem Lande der Welt, selbst in Schlesien nicht ausge-
nommen, giebt es ein so ausgebreitetes Proletariat wie in China. Es giebt
Gegenden dort, z. B. die Provinz Setschnen, wo der gemeine Mann Jahr
aus Jahr ein keinen Reis ( für den Chinesen das Brodt ) zu sehen bekommt
und eingekochte Baumblätter, wie eine Art fetter Thonerde die Haupt=,
wo nicht die einzigen Nahrungsmittel sind. Gerade in diesen Gegenden
hat auch die kaiserliche Regierung fast nicht die geringste Macht, so daß an
Aufrechterhaltung und Durchführung der strengen Auswanderungsverbote
nicht zu denken. Dort werden, wie die Missionäre fast Alle überein-
stimmend versichern, alljährlich Tausende von neugebornen Kindern den
Schweinen zum Fraße vorgeworfen und die Gesammtsumme der theils
getödteten, theils ausgesetzten Kinder wird von Einigen auf Zweimalhundert-
tausend jährlich berechnet.

Wäre auch diese Zahl übertrieben, so ist doch die Thatsache selbst in
sehr bedeutendem Umfange nicht in Abrede zu stellen. Die von den
Missionären geretteten Findelkinder betragen durchschnittlich in jedem Jahre
an Zweitausend, und ein wie unendlich kleiner Theil des ungeheuren
Reiches ist den Missionären zugänglich!

So sind also alle Aussichten vorhanden, daß die mongolische Race
mit der äthiopischen eine glückliche Concurrenz eröffnen werde. Bereits
seit einigen Jahren hat man auch auf Cuba Versuche mit chinesischen
Arbeitern gemacht und sie sind in jeder Beziehung befriedigend ausgefallen.
Die Chinesen arbeiten weit besser und billiger, als die Negersklaven. Gerade
zum Plantagenbau, zur Cultur von Reis, Tabak und Zucker sind sie vor-
trefflich geeignet. Manche Sklavenhalter haben ihre Neger bereits verkauft
und lediglich chinesische Arbeiter in Dienst genommen.

Schwerlich wird Cuba der Endpunct dieser Versuche sein. Einmal
in Californien einheimisch, werden die Kulis sich auch bald in andern Theilen
der Union umsehen; die südlichen Staaten, deren Klima am meisten mit
dem ihrer Heimath übereinstimmt, werden sie fesseln. Und was werden die
Folgen sein? Zunächst ein ungeheures Sinken des in Negersclaven angelegten
Kapitals, aber dann? - Jst es eine zu sanguinische Hoffnung, wenn man
annimmt, daß durch diese Concurrenz freier Arbeiter mit Sklavenarbeit das
ganze Jnstitut auf die Dauer unhaltbar werden wird? ( N.=Y. Abendztg. )

Jowa's Zukunft.

Die aus mehreren Gründen richtigste Eintheilung Nord=Amerikas nach
Massen scheint die in 3 Theile zu sein. Nimmt man die Karte zur Hand,
so findet man als natürliche Grenzmarken, außer dem Atlantischen und
Stillen Meere, den "Vater der Ströme" ( Uebersetzung von Mississippi )
und die Rocky Mountains ( das Felsengebirge ) . Außer diesem an sich natürlich
geographischem Grunde möchte ich, soll ich noch einen andern Grund
hervorheben, den sich daran anschließenden ethischen anführen. Das östliche
Dritttheil trägt, was das Gepräge der Menschen darin angeht, mehr den
scharfen Charakter der Neu=England Staaten, der das Yankeethum und
die Handelswelt a la England repräsentirt. Das mittlere Dritttheil wird
rasch ein kräftiger Bauernstaat auf solider Grundlage und die Deutschen
wiegen und gelten daselbst mehr. Das westliche Dritttheil wird eine ganz
eigenthümliche Bedeutung erlangen, sobald Asien darin sich zu verjüngen
beginnt, wie Europa mit seinen genannten beiden Hauptnationen in den
andern beiden Dritttheilen dies bis jetzt gethan hat.

Der Staat Jowa aber, 45,000 Quadratmeilen groß, scheint - abge-
sehen von seiner Binnenlage und seinem Größenverhältniß zur Union -
für die nordamerikanischen Freistaaten das zu werden, was Deutschland in
mancher Beziehung für Europa ist. Die solide Codifikation des Rechtes
in diesem jungen Staate, die Entwickelung der Deutschen daselbst gegen-
über den dortigen biegsamen Angelsachsen , berechtigen zu der Annahme,
daß da die Verschmelzung im nationalen Sinne am Ersprießlichsten gedeihen, und
daß aus dieser Verschmelzung eine ethische Bedeutung hervorgehen wird, welche
dem Ganzen nur und recht bald zum Heile gereichen muß. ( N.=Y. H.=Z. )



Aus dem Tagebuche eines 1850 nach Valdivia Ausgewanderten.
( Fortsetzung. )

24. Novbr. - Kap Horn ist passirt. Gestern änderte sich der
Wind; es kam plötzliche Kälte und altbekannter Sturm. Allein es dauerte
nur einige Stunden, die hierauf folgende Windstille ließ uns allerdings zu
unserer Aller Verdruß die Nacht über gut schlafen. Heute früh 4 Uhr
kam wieder starke Nordost=Briese, unsere Segel schwellten, wir fuhren
wieder 2 bis 3 Meilen die Stunde. Zwischen 8 und 9 Uhr passirten wir
Kap Horn; jetzt, um 10 Uhr, sieht man nur noch die einzelnen Jnsel-
klippen südlich von Feuerland; die nächste Nähe zum Kap Horn war
5 bis 6 Meilen. Mit uns segeln noch fünf bis sechs englische, amerika-
nische und Hamburger Schiffe; gesprochen haben wir keins. Gott gebe,
daß, nachdem wir Kap Horn vorbei sind, kein neuer Sturm uns zurück-
wirft. - Das Wetter ist hier rauh, abwechselnd Regen, Schnee oder
Hagel und zwischendurch ein klarer Himmel, der gegen meine Vermuthung
schön dunkelblau aussieht. Die See ist, je nach ihrer Tiefe, grün, dunkel-
blau oder grauschwarz. Fische sind wenig zu sehen, jedoch desto mehr
Vögel aller Art. Eine Gattung Pinguine ähnelt sehr einem Fische. Sie
[Spaltenumbruch] kommen vermöge ihrer Lappen, die sie nur zum Schwimmen, aber nicht
zum Fliegen benutzen, nicht über das Wasser, schwimmen dagegen unter
demselben wie die Fische, und erhalten durch die Ausdehnung ihrer Luftsäcke
am Halse ein fischähnliches Aussehen; ihrer Größe nach sind sie wie eine Ente.

Das Leben der Passagiere unter einander hatte inzwischen die ver-
schiedensten Phasen durchgemacht. Als sie auf's Schiff kamen, alle in bester
Laune und Gesundheit, suchte sich ein Jeder, der Eine ländlich, der Andere
städtisch, auf eine gewisse Art bemerkbar zu machen. Es war ein Leben,
wie im Concert oder auf dem Spaziergange. Jedoch lange ging die Mas-
kerade des Einen vor dem Andern nicht, denn die allgebietende Seekrank-
heit und das längere Beieinandersein mit den tausendfachen Collisionen
ließen gar bald den Charakter jedes Einzelnen deutlich hervortreten; man
hörte auf, sich einander ein Räthsel zu sein. Gar bald kam es in dem
Kampf um die Mehrgeltung, der anfangs nur in höflicher Form gekämpft
wurde, zu Streit. Jeden Tag gab es Reibungen, nicht selten harte Worte.
So lernte denn Einer den Andern kennen und ging dem Gefürchteten aus
dem Wege. Ein anderes Feld des Kampfes war das der Schmeichelei und
Angeberei, theils bei den Passagieren, die sich ein gewisses Air zu geben
gewußt hatten, theils beim Kapitän. So bildeten sich verschiedene im
offenen und geheimen Kampfe gegen einander begriffene Cliquen, bis die
afrikanische Hitze und die allgemeine Erschlaffung dem Plänemachen mehr
und mehr ein Ende machten; auch die spätere große Kälte und die bestän-
dige Furcht vor Stürmen um Kap Horn herum war dem Wiederaufleben
derselben nicht günstig.

27. Novbr. - Noch keine Aenderung in unserer Lage. Jch nannte
diese starken Winde, die wir hatten, und die uns doch schon bedeutend am
Zeuge gepflückt hatten, Sturm; stelle ich mit dieser vergangenen Nacht
einen Vergleich an, so waren jene Stürme nur Zephyre. Haushohe, sich
überstürzende Wellen kamen heran, und in dem Augenblick, daß unser
Schiff hoch über schwebte, senkte es die Gewalt des Wassers auch wieder
100 Fuß herunter. Noch haben wir heute die Sonne nicht sehen können,
um zu bestimmen, wo wir eigentlich sind. Es war ein furchtbares Schau-
spiel! - Denkt euch jede Woge 2 - 500 Schritte breit, stellt Tausende
und aber Tausende in wilder Gährung über und durcheinander, laßt ganze
Regenwolken von Staub hoch in die Luft spritzen, und dann, wenn ihr
dieses groteske Bild des südlichen Eismeeres so recht vor euch habt, denkt
euch unser Schifflein, in Schlesien freilich groß, hier winzig klein, den
Stürmen Trotz bietend in diesem Chaos. Die Sege! sind herunter, nur
ein einzig Sturmsegel beweist, daß noch Leben auf diesem Gerippe ist.
Alles heult, außer den Wenigen, die dem Wind und über das Schiff schla-
genden Wellen Trotz bieten, auf Deck angebunden oder sich festhaltend,
und der Gefahr in's Auge sehen. Jn dem festgeschlossenen Raume des
Zwischendecks tanzen Kleiderkisten, Schüsseln, Stiefeln wild durcheinander,
ja selbst die Menschen werden durcheinander geworfen und können sich
liegend kaum festhalten. Lieber will ich mich 14 Tage lang im Sturm
auf offener See herumtreiben, als hier nur einen Tag in der Nähe des
Kap Horn.

29. Novbr. - Von Anstand und sorgsamer Toilette ist im Zwischen-
deck keine Rede mehr. Hier giebt es sich mit Seewasser waschende Weiber,
da wieder andere, die entweder sich selbst oder ihren Kindern das vielfache
Ungeziefer abkämmen. Daneben wird gefrühstückt. - Jch selbst sparte
mir gegen alle Ordre mein Trinkwasser einige Tage auf, um mich einmal
wieder mit gutem Wasser zu waschen. Zugleich rathe ich Jedem ab, sich
Seeseife zu kaufen; sie nutzt nichts, da keine Seife zum Seewasser taugt. ( ? )
Unsere Gesellschaft ist ungeheuer abgespannt, denn noch immer kreuzen
wir unter Kap Horn. Zu der Fahrt von Staatenland bis hinter das
Kap brauchten wir drei Wochen; Gott gebe, daß wir doch endlich einmal
aus dem Lande aller Stürme herauskommen könnten.

2. Decbr. - Endlich andere Gesichter auf dem Schiffe; Thränen und
Gebete sind verschwunden, endlich haben wir Kap Horn passirt; jetzt
befinden wir uns bei ziemlichem Westwind unterm 49. Grad. Wir fahren
freilich nach Norden, aber dabei wird die Temperatur immer wärmer; die
Südwinde sind dagegen kalt. Unter den Passagieren läuft Alles durch-
einander. Die Physiognomien gleichen Solchen, die vor der Stube stehen,
wo die Weihnachtsbescherung aufbewahrt ist, oder die in der größten Unge-
duld auf den Anfang eines Theaterstücks passen. Obgleich über unsere
Ankunft noch Nichts gesagt werden kann, wird schon Alles zusammen-
gesucht und das Entbehrlichste eingepackt.

5. Decbr. - Theils widriger, theils gar kein Wind, verhinderte uns,
vorwärts zu kommen; schon dachten wir heut Abend Land zu sehen, doch
durch diesen Aufenthalt sind wir unserm Ziele wieder um 2 Tage entrückt.

9. Decbr. - Gestern sahen wir endlich Land. Es war Chile! Und
heute sind wir in den Hafen von Valdivia eingelaufen. Ersehnter ist
mir nie ein Ziel erschienen!

( Hier ist in dem Tagebuche eine längere Unterbrechung. )

23. Mai. - Valdivia ist im Ganzen eine regelmäßig gebaute
Stadt oder Dorf, dem Aeußern nach mit einem elenden Flecken Polens
zu vergleichen; nur die vor 200 Jahren durch Spanier gemachten Straßen,
Anlagen und Plätze, auf welchen die Häuser fehlen, sind gut. - Die
Häuser selbst sind von in die Erde gesetzten Baumstämmen gemacht,
worauf dann ein Dach, wo möglich mit Riemen, die aus rohen Kuhhäuten
geschnitten sind, festgemacht ist. Die weitere Bekleidung richtet sich nach
dem Vermögen des Besitzers; sie besteht entweder darin, daß ein paar
[Ende Spaltensatz]

[Beginn Spaltensatz] Reich zu verlassen. Daß hier nie und zu keiner Zeit ein Mangel eintreten
kann, dafür bürgen die Zustände China's. Wenn dasselbe alljährlich nur
so viele Arbeiter abgiebt, als Kinder ( der Uebervölkerung wegen ) getödtet
werden, so kann es ganz Nord= und Südamerika mit sammt Westindien
versorgen. Jn keinem Lande der Welt, selbst in Schlesien nicht ausge-
nommen, giebt es ein so ausgebreitetes Proletariat wie in China. Es giebt
Gegenden dort, z. B. die Provinz Setschnen, wo der gemeine Mann Jahr
aus Jahr ein keinen Reis ( für den Chinesen das Brodt ) zu sehen bekommt
und eingekochte Baumblätter, wie eine Art fetter Thonerde die Haupt=,
wo nicht die einzigen Nahrungsmittel sind. Gerade in diesen Gegenden
hat auch die kaiserliche Regierung fast nicht die geringste Macht, so daß an
Aufrechterhaltung und Durchführung der strengen Auswanderungsverbote
nicht zu denken. Dort werden, wie die Missionäre fast Alle überein-
stimmend versichern, alljährlich Tausende von neugebornen Kindern den
Schweinen zum Fraße vorgeworfen und die Gesammtsumme der theils
getödteten, theils ausgesetzten Kinder wird von Einigen auf Zweimalhundert-
tausend jährlich berechnet.

Wäre auch diese Zahl übertrieben, so ist doch die Thatsache selbst in
sehr bedeutendem Umfange nicht in Abrede zu stellen. Die von den
Missionären geretteten Findelkinder betragen durchschnittlich in jedem Jahre
an Zweitausend, und ein wie unendlich kleiner Theil des ungeheuren
Reiches ist den Missionären zugänglich!

So sind also alle Aussichten vorhanden, daß die mongolische Raçe
mit der äthiopischen eine glückliche Concurrenz eröffnen werde. Bereits
seit einigen Jahren hat man auch auf Cuba Versuche mit chinesischen
Arbeitern gemacht und sie sind in jeder Beziehung befriedigend ausgefallen.
Die Chinesen arbeiten weit besser und billiger, als die Negersklaven. Gerade
zum Plantagenbau, zur Cultur von Reis, Tabak und Zucker sind sie vor-
trefflich geeignet. Manche Sklavenhalter haben ihre Neger bereits verkauft
und lediglich chinesische Arbeiter in Dienst genommen.

Schwerlich wird Cuba der Endpunct dieser Versuche sein. Einmal
in Californien einheimisch, werden die Kulis sich auch bald in andern Theilen
der Union umsehen; die südlichen Staaten, deren Klima am meisten mit
dem ihrer Heimath übereinstimmt, werden sie fesseln. Und was werden die
Folgen sein? Zunächst ein ungeheures Sinken des in Negersclaven angelegten
Kapitals, aber dann? – Jst es eine zu sanguinische Hoffnung, wenn man
annimmt, daß durch diese Concurrenz freier Arbeiter mit Sklavenarbeit das
ganze Jnstitut auf die Dauer unhaltbar werden wird? ( N.=Y. Abendztg. )

Jowa's Zukunft.

Die aus mehreren Gründen richtigste Eintheilung Nord=Amerikas nach
Massen scheint die in 3 Theile zu sein. Nimmt man die Karte zur Hand,
so findet man als natürliche Grenzmarken, außer dem Atlantischen und
Stillen Meere, den „Vater der Ströme“ ( Uebersetzung von Mississippi )
und die Rocky Mountains ( das Felsengebirge ) . Außer diesem an sich natürlich
geographischem Grunde möchte ich, soll ich noch einen andern Grund
hervorheben, den sich daran anschließenden ethischen anführen. Das östliche
Dritttheil trägt, was das Gepräge der Menschen darin angeht, mehr den
scharfen Charakter der Neu=England Staaten, der das Yankeethum und
die Handelswelt à la England repräsentirt. Das mittlere Dritttheil wird
rasch ein kräftiger Bauernstaat auf solider Grundlage und die Deutschen
wiegen und gelten daselbst mehr. Das westliche Dritttheil wird eine ganz
eigenthümliche Bedeutung erlangen, sobald Asien darin sich zu verjüngen
beginnt, wie Europa mit seinen genannten beiden Hauptnationen in den
andern beiden Dritttheilen dies bis jetzt gethan hat.

Der Staat Jowa aber, 45,000 Quadratmeilen groß, scheint – abge-
sehen von seiner Binnenlage und seinem Größenverhältniß zur Union –
für die nordamerikanischen Freistaaten das zu werden, was Deutschland in
mancher Beziehung für Europa ist. Die solide Codifikation des Rechtes
in diesem jungen Staate, die Entwickelung der Deutschen daselbst gegen-
über den dortigen biegsamen Angelsachsen , berechtigen zu der Annahme,
daß da die Verschmelzung im nationalen Sinne am Ersprießlichsten gedeihen, und
daß aus dieser Verschmelzung eine ethische Bedeutung hervorgehen wird, welche
dem Ganzen nur und recht bald zum Heile gereichen muß. ( N.=Y. H.=Z. )



Aus dem Tagebuche eines 1850 nach Valdivia Ausgewanderten.
( Fortsetzung. )

24. Novbr. – Kap Horn ist passirt. Gestern änderte sich der
Wind; es kam plötzliche Kälte und altbekannter Sturm. Allein es dauerte
nur einige Stunden, die hierauf folgende Windstille ließ uns allerdings zu
unserer Aller Verdruß die Nacht über gut schlafen. Heute früh 4 Uhr
kam wieder starke Nordost=Briese, unsere Segel schwellten, wir fuhren
wieder 2 bis 3 Meilen die Stunde. Zwischen 8 und 9 Uhr passirten wir
Kap Horn; jetzt, um 10 Uhr, sieht man nur noch die einzelnen Jnsel-
klippen südlich von Feuerland; die nächste Nähe zum Kap Horn war
5 bis 6 Meilen. Mit uns segeln noch fünf bis sechs englische, amerika-
nische und Hamburger Schiffe; gesprochen haben wir keins. Gott gebe,
daß, nachdem wir Kap Horn vorbei sind, kein neuer Sturm uns zurück-
wirft. – Das Wetter ist hier rauh, abwechselnd Regen, Schnee oder
Hagel und zwischendurch ein klarer Himmel, der gegen meine Vermuthung
schön dunkelblau aussieht. Die See ist, je nach ihrer Tiefe, grün, dunkel-
blau oder grauschwarz. Fische sind wenig zu sehen, jedoch desto mehr
Vögel aller Art. Eine Gattung Pinguine ähnelt sehr einem Fische. Sie
[Spaltenumbruch] kommen vermöge ihrer Lappen, die sie nur zum Schwimmen, aber nicht
zum Fliegen benutzen, nicht über das Wasser, schwimmen dagegen unter
demselben wie die Fische, und erhalten durch die Ausdehnung ihrer Luftsäcke
am Halse ein fischähnliches Aussehen; ihrer Größe nach sind sie wie eine Ente.

Das Leben der Passagiere unter einander hatte inzwischen die ver-
schiedensten Phasen durchgemacht. Als sie auf's Schiff kamen, alle in bester
Laune und Gesundheit, suchte sich ein Jeder, der Eine ländlich, der Andere
städtisch, auf eine gewisse Art bemerkbar zu machen. Es war ein Leben,
wie im Concert oder auf dem Spaziergange. Jedoch lange ging die Mas-
kerade des Einen vor dem Andern nicht, denn die allgebietende Seekrank-
heit und das längere Beieinandersein mit den tausendfachen Collisionen
ließen gar bald den Charakter jedes Einzelnen deutlich hervortreten; man
hörte auf, sich einander ein Räthsel zu sein. Gar bald kam es in dem
Kampf um die Mehrgeltung, der anfangs nur in höflicher Form gekämpft
wurde, zu Streit. Jeden Tag gab es Reibungen, nicht selten harte Worte.
So lernte denn Einer den Andern kennen und ging dem Gefürchteten aus
dem Wege. Ein anderes Feld des Kampfes war das der Schmeichelei und
Angeberei, theils bei den Passagieren, die sich ein gewisses Air zu geben
gewußt hatten, theils beim Kapitän. So bildeten sich verschiedene im
offenen und geheimen Kampfe gegen einander begriffene Cliquen, bis die
afrikanische Hitze und die allgemeine Erschlaffung dem Plänemachen mehr
und mehr ein Ende machten; auch die spätere große Kälte und die bestän-
dige Furcht vor Stürmen um Kap Horn herum war dem Wiederaufleben
derselben nicht günstig.

27. Novbr. – Noch keine Aenderung in unserer Lage. Jch nannte
diese starken Winde, die wir hatten, und die uns doch schon bedeutend am
Zeuge gepflückt hatten, Sturm; stelle ich mit dieser vergangenen Nacht
einen Vergleich an, so waren jene Stürme nur Zephyre. Haushohe, sich
überstürzende Wellen kamen heran, und in dem Augenblick, daß unser
Schiff hoch über schwebte, senkte es die Gewalt des Wassers auch wieder
100 Fuß herunter. Noch haben wir heute die Sonne nicht sehen können,
um zu bestimmen, wo wir eigentlich sind. Es war ein furchtbares Schau-
spiel! – Denkt euch jede Woge 2 – 500 Schritte breit, stellt Tausende
und aber Tausende in wilder Gährung über und durcheinander, laßt ganze
Regenwolken von Staub hoch in die Luft spritzen, und dann, wenn ihr
dieses groteske Bild des südlichen Eismeeres so recht vor euch habt, denkt
euch unser Schifflein, in Schlesien freilich groß, hier winzig klein, den
Stürmen Trotz bietend in diesem Chaos. Die Sege! sind herunter, nur
ein einzig Sturmsegel beweist, daß noch Leben auf diesem Gerippe ist.
Alles heult, außer den Wenigen, die dem Wind und über das Schiff schla-
genden Wellen Trotz bieten, auf Deck angebunden oder sich festhaltend,
und der Gefahr in's Auge sehen. Jn dem festgeschlossenen Raume des
Zwischendecks tanzen Kleiderkisten, Schüsseln, Stiefeln wild durcheinander,
ja selbst die Menschen werden durcheinander geworfen und können sich
liegend kaum festhalten. Lieber will ich mich 14 Tage lang im Sturm
auf offener See herumtreiben, als hier nur einen Tag in der Nähe des
Kap Horn.

29. Novbr. – Von Anstand und sorgsamer Toilette ist im Zwischen-
deck keine Rede mehr. Hier giebt es sich mit Seewasser waschende Weiber,
da wieder andere, die entweder sich selbst oder ihren Kindern das vielfache
Ungeziefer abkämmen. Daneben wird gefrühstückt. – Jch selbst sparte
mir gegen alle Ordre mein Trinkwasser einige Tage auf, um mich einmal
wieder mit gutem Wasser zu waschen. Zugleich rathe ich Jedem ab, sich
Seeseife zu kaufen; sie nutzt nichts, da keine Seife zum Seewasser taugt. ( ? )
Unsere Gesellschaft ist ungeheuer abgespannt, denn noch immer kreuzen
wir unter Kap Horn. Zu der Fahrt von Staatenland bis hinter das
Kap brauchten wir drei Wochen; Gott gebe, daß wir doch endlich einmal
aus dem Lande aller Stürme herauskommen könnten.

2. Decbr. – Endlich andere Gesichter auf dem Schiffe; Thränen und
Gebete sind verschwunden, endlich haben wir Kap Horn passirt; jetzt
befinden wir uns bei ziemlichem Westwind unterm 49. Grad. Wir fahren
freilich nach Norden, aber dabei wird die Temperatur immer wärmer; die
Südwinde sind dagegen kalt. Unter den Passagieren läuft Alles durch-
einander. Die Physiognomien gleichen Solchen, die vor der Stube stehen,
wo die Weihnachtsbescherung aufbewahrt ist, oder die in der größten Unge-
duld auf den Anfang eines Theaterstücks passen. Obgleich über unsere
Ankunft noch Nichts gesagt werden kann, wird schon Alles zusammen-
gesucht und das Entbehrlichste eingepackt.

5. Decbr. – Theils widriger, theils gar kein Wind, verhinderte uns,
vorwärts zu kommen; schon dachten wir heut Abend Land zu sehen, doch
durch diesen Aufenthalt sind wir unserm Ziele wieder um 2 Tage entrückt.

9. Decbr. – Gestern sahen wir endlich Land. Es war Chile! Und
heute sind wir in den Hafen von Valdivia eingelaufen. Ersehnter ist
mir nie ein Ziel erschienen!

( Hier ist in dem Tagebuche eine längere Unterbrechung. )

23. Mai. – Valdivia ist im Ganzen eine regelmäßig gebaute
Stadt oder Dorf, dem Aeußern nach mit einem elenden Flecken Polens
zu vergleichen; nur die vor 200 Jahren durch Spanier gemachten Straßen,
Anlagen und Plätze, auf welchen die Häuser fehlen, sind gut. – Die
Häuser selbst sind von in die Erde gesetzten Baumstämmen gemacht,
worauf dann ein Dach, wo möglich mit Riemen, die aus rohen Kuhhäuten
geschnitten sind, festgemacht ist. Die weitere Bekleidung richtet sich nach
dem Vermögen des Besitzers; sie besteht entweder darin, daß ein paar
[Ende Spaltensatz]

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[189/0003] 189 Reich zu verlassen. Daß hier nie und zu keiner Zeit ein Mangel eintreten kann, dafür bürgen die Zustände China's. Wenn dasselbe alljährlich nur so viele Arbeiter abgiebt, als Kinder ( der Uebervölkerung wegen ) getödtet werden, so kann es ganz Nord= und Südamerika mit sammt Westindien versorgen. Jn keinem Lande der Welt, selbst in Schlesien nicht ausge- nommen, giebt es ein so ausgebreitetes Proletariat wie in China. Es giebt Gegenden dort, z. B. die Provinz Setschnen, wo der gemeine Mann Jahr aus Jahr ein keinen Reis ( für den Chinesen das Brodt ) zu sehen bekommt und eingekochte Baumblätter, wie eine Art fetter Thonerde die Haupt=, wo nicht die einzigen Nahrungsmittel sind. Gerade in diesen Gegenden hat auch die kaiserliche Regierung fast nicht die geringste Macht, so daß an Aufrechterhaltung und Durchführung der strengen Auswanderungsverbote nicht zu denken. Dort werden, wie die Missionäre fast Alle überein- stimmend versichern, alljährlich Tausende von neugebornen Kindern den Schweinen zum Fraße vorgeworfen und die Gesammtsumme der theils getödteten, theils ausgesetzten Kinder wird von Einigen auf Zweimalhundert- tausend jährlich berechnet. Wäre auch diese Zahl übertrieben, so ist doch die Thatsache selbst in sehr bedeutendem Umfange nicht in Abrede zu stellen. Die von den Missionären geretteten Findelkinder betragen durchschnittlich in jedem Jahre an Zweitausend, und ein wie unendlich kleiner Theil des ungeheuren Reiches ist den Missionären zugänglich! So sind also alle Aussichten vorhanden, daß die mongolische Raçe mit der äthiopischen eine glückliche Concurrenz eröffnen werde. Bereits seit einigen Jahren hat man auch auf Cuba Versuche mit chinesischen Arbeitern gemacht und sie sind in jeder Beziehung befriedigend ausgefallen. Die Chinesen arbeiten weit besser und billiger, als die Negersklaven. Gerade zum Plantagenbau, zur Cultur von Reis, Tabak und Zucker sind sie vor- trefflich geeignet. Manche Sklavenhalter haben ihre Neger bereits verkauft und lediglich chinesische Arbeiter in Dienst genommen. Schwerlich wird Cuba der Endpunct dieser Versuche sein. Einmal in Californien einheimisch, werden die Kulis sich auch bald in andern Theilen der Union umsehen; die südlichen Staaten, deren Klima am meisten mit dem ihrer Heimath übereinstimmt, werden sie fesseln. Und was werden die Folgen sein? Zunächst ein ungeheures Sinken des in Negersclaven angelegten Kapitals, aber dann? – Jst es eine zu sanguinische Hoffnung, wenn man annimmt, daß durch diese Concurrenz freier Arbeiter mit Sklavenarbeit das ganze Jnstitut auf die Dauer unhaltbar werden wird? ( N.=Y. Abendztg. ) Jowa's Zukunft. Die aus mehreren Gründen richtigste Eintheilung Nord=Amerikas nach Massen scheint die in 3 Theile zu sein. Nimmt man die Karte zur Hand, so findet man als natürliche Grenzmarken, außer dem Atlantischen und Stillen Meere, den „Vater der Ströme“ ( Uebersetzung von Mississippi ) und die Rocky Mountains ( das Felsengebirge ) . Außer diesem an sich natürlich geographischem Grunde möchte ich, soll ich noch einen andern Grund hervorheben, den sich daran anschließenden ethischen anführen. Das östliche Dritttheil trägt, was das Gepräge der Menschen darin angeht, mehr den scharfen Charakter der Neu=England Staaten, der das Yankeethum und die Handelswelt à la England repräsentirt. Das mittlere Dritttheil wird rasch ein kräftiger Bauernstaat auf solider Grundlage und die Deutschen wiegen und gelten daselbst mehr. Das westliche Dritttheil wird eine ganz eigenthümliche Bedeutung erlangen, sobald Asien darin sich zu verjüngen beginnt, wie Europa mit seinen genannten beiden Hauptnationen in den andern beiden Dritttheilen dies bis jetzt gethan hat. Der Staat Jowa aber, 45,000 Quadratmeilen groß, scheint – abge- sehen von seiner Binnenlage und seinem Größenverhältniß zur Union – für die nordamerikanischen Freistaaten das zu werden, was Deutschland in mancher Beziehung für Europa ist. Die solide Codifikation des Rechtes in diesem jungen Staate, die Entwickelung der Deutschen daselbst gegen- über den dortigen biegsamen Angelsachsen , berechtigen zu der Annahme, daß da die Verschmelzung im nationalen Sinne am Ersprießlichsten gedeihen, und daß aus dieser Verschmelzung eine ethische Bedeutung hervorgehen wird, welche dem Ganzen nur und recht bald zum Heile gereichen muß. ( N.=Y. H.=Z. ) Aus dem Tagebuche eines 1850 nach Valdivia Ausgewanderten. ( Fortsetzung. ) 24. Novbr. – Kap Horn ist passirt. Gestern änderte sich der Wind; es kam plötzliche Kälte und altbekannter Sturm. Allein es dauerte nur einige Stunden, die hierauf folgende Windstille ließ uns allerdings zu unserer Aller Verdruß die Nacht über gut schlafen. Heute früh 4 Uhr kam wieder starke Nordost=Briese, unsere Segel schwellten, wir fuhren wieder 2 bis 3 Meilen die Stunde. Zwischen 8 und 9 Uhr passirten wir Kap Horn; jetzt, um 10 Uhr, sieht man nur noch die einzelnen Jnsel- klippen südlich von Feuerland; die nächste Nähe zum Kap Horn war 5 bis 6 Meilen. Mit uns segeln noch fünf bis sechs englische, amerika- nische und Hamburger Schiffe; gesprochen haben wir keins. Gott gebe, daß, nachdem wir Kap Horn vorbei sind, kein neuer Sturm uns zurück- wirft. – Das Wetter ist hier rauh, abwechselnd Regen, Schnee oder Hagel und zwischendurch ein klarer Himmel, der gegen meine Vermuthung schön dunkelblau aussieht. Die See ist, je nach ihrer Tiefe, grün, dunkel- blau oder grauschwarz. Fische sind wenig zu sehen, jedoch desto mehr Vögel aller Art. Eine Gattung Pinguine ähnelt sehr einem Fische. Sie kommen vermöge ihrer Lappen, die sie nur zum Schwimmen, aber nicht zum Fliegen benutzen, nicht über das Wasser, schwimmen dagegen unter demselben wie die Fische, und erhalten durch die Ausdehnung ihrer Luftsäcke am Halse ein fischähnliches Aussehen; ihrer Größe nach sind sie wie eine Ente. Das Leben der Passagiere unter einander hatte inzwischen die ver- schiedensten Phasen durchgemacht. Als sie auf's Schiff kamen, alle in bester Laune und Gesundheit, suchte sich ein Jeder, der Eine ländlich, der Andere städtisch, auf eine gewisse Art bemerkbar zu machen. Es war ein Leben, wie im Concert oder auf dem Spaziergange. Jedoch lange ging die Mas- kerade des Einen vor dem Andern nicht, denn die allgebietende Seekrank- heit und das längere Beieinandersein mit den tausendfachen Collisionen ließen gar bald den Charakter jedes Einzelnen deutlich hervortreten; man hörte auf, sich einander ein Räthsel zu sein. Gar bald kam es in dem Kampf um die Mehrgeltung, der anfangs nur in höflicher Form gekämpft wurde, zu Streit. Jeden Tag gab es Reibungen, nicht selten harte Worte. So lernte denn Einer den Andern kennen und ging dem Gefürchteten aus dem Wege. Ein anderes Feld des Kampfes war das der Schmeichelei und Angeberei, theils bei den Passagieren, die sich ein gewisses Air zu geben gewußt hatten, theils beim Kapitän. So bildeten sich verschiedene im offenen und geheimen Kampfe gegen einander begriffene Cliquen, bis die afrikanische Hitze und die allgemeine Erschlaffung dem Plänemachen mehr und mehr ein Ende machten; auch die spätere große Kälte und die bestän- dige Furcht vor Stürmen um Kap Horn herum war dem Wiederaufleben derselben nicht günstig. 27. Novbr. – Noch keine Aenderung in unserer Lage. Jch nannte diese starken Winde, die wir hatten, und die uns doch schon bedeutend am Zeuge gepflückt hatten, Sturm; stelle ich mit dieser vergangenen Nacht einen Vergleich an, so waren jene Stürme nur Zephyre. Haushohe, sich überstürzende Wellen kamen heran, und in dem Augenblick, daß unser Schiff hoch über schwebte, senkte es die Gewalt des Wassers auch wieder 100 Fuß herunter. Noch haben wir heute die Sonne nicht sehen können, um zu bestimmen, wo wir eigentlich sind. Es war ein furchtbares Schau- spiel! – Denkt euch jede Woge 2 – 500 Schritte breit, stellt Tausende und aber Tausende in wilder Gährung über und durcheinander, laßt ganze Regenwolken von Staub hoch in die Luft spritzen, und dann, wenn ihr dieses groteske Bild des südlichen Eismeeres so recht vor euch habt, denkt euch unser Schifflein, in Schlesien freilich groß, hier winzig klein, den Stürmen Trotz bietend in diesem Chaos. Die Sege! sind herunter, nur ein einzig Sturmsegel beweist, daß noch Leben auf diesem Gerippe ist. Alles heult, außer den Wenigen, die dem Wind und über das Schiff schla- genden Wellen Trotz bieten, auf Deck angebunden oder sich festhaltend, und der Gefahr in's Auge sehen. Jn dem festgeschlossenen Raume des Zwischendecks tanzen Kleiderkisten, Schüsseln, Stiefeln wild durcheinander, ja selbst die Menschen werden durcheinander geworfen und können sich liegend kaum festhalten. Lieber will ich mich 14 Tage lang im Sturm auf offener See herumtreiben, als hier nur einen Tag in der Nähe des Kap Horn. 29. Novbr. – Von Anstand und sorgsamer Toilette ist im Zwischen- deck keine Rede mehr. Hier giebt es sich mit Seewasser waschende Weiber, da wieder andere, die entweder sich selbst oder ihren Kindern das vielfache Ungeziefer abkämmen. Daneben wird gefrühstückt. – Jch selbst sparte mir gegen alle Ordre mein Trinkwasser einige Tage auf, um mich einmal wieder mit gutem Wasser zu waschen. Zugleich rathe ich Jedem ab, sich Seeseife zu kaufen; sie nutzt nichts, da keine Seife zum Seewasser taugt. ( ? ) Unsere Gesellschaft ist ungeheuer abgespannt, denn noch immer kreuzen wir unter Kap Horn. Zu der Fahrt von Staatenland bis hinter das Kap brauchten wir drei Wochen; Gott gebe, daß wir doch endlich einmal aus dem Lande aller Stürme herauskommen könnten. 2. Decbr. – Endlich andere Gesichter auf dem Schiffe; Thränen und Gebete sind verschwunden, endlich haben wir Kap Horn passirt; jetzt befinden wir uns bei ziemlichem Westwind unterm 49. Grad. Wir fahren freilich nach Norden, aber dabei wird die Temperatur immer wärmer; die Südwinde sind dagegen kalt. Unter den Passagieren läuft Alles durch- einander. Die Physiognomien gleichen Solchen, die vor der Stube stehen, wo die Weihnachtsbescherung aufbewahrt ist, oder die in der größten Unge- duld auf den Anfang eines Theaterstücks passen. Obgleich über unsere Ankunft noch Nichts gesagt werden kann, wird schon Alles zusammen- gesucht und das Entbehrlichste eingepackt. 5. Decbr. – Theils widriger, theils gar kein Wind, verhinderte uns, vorwärts zu kommen; schon dachten wir heut Abend Land zu sehen, doch durch diesen Aufenthalt sind wir unserm Ziele wieder um 2 Tage entrückt. 9. Decbr. – Gestern sahen wir endlich Land. Es war Chile! Und heute sind wir in den Hafen von Valdivia eingelaufen. Ersehnter ist mir nie ein Ziel erschienen! ( Hier ist in dem Tagebuche eine längere Unterbrechung. ) 23. Mai. – Valdivia ist im Ganzen eine regelmäßig gebaute Stadt oder Dorf, dem Aeußern nach mit einem elenden Flecken Polens zu vergleichen; nur die vor 200 Jahren durch Spanier gemachten Straßen, Anlagen und Plätze, auf welchen die Häuser fehlen, sind gut. – Die Häuser selbst sind von in die Erde gesetzten Baumstämmen gemacht, worauf dann ein Dach, wo möglich mit Riemen, die aus rohen Kuhhäuten geschnitten sind, festgemacht ist. Die weitere Bekleidung richtet sich nach dem Vermögen des Besitzers; sie besteht entweder darin, daß ein paar

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Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

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Deutsches Textarchiv: Metadatenerfassung
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Zitationshilfe: Deutsche Auswanderer-Zeitung. Nr. 47. Bremen, 11. Juni 1852, S. 189. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_auswandererzeitung047_1852/3>, abgerufen am 08.08.2024.