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Deutsche Auswanderer-Zeitung. Nr. 34. Bremen, 27. April 1852.

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[Beginn Spaltensatz] besetzen, so verdirbt ihm seine Ernte, es fällt ihm sein Staketenzaun um
das Grundstück, und die Schweine überheben ihn der Erntearbeit. Trifft
ihn aber auch dieses äußerste Unglück nicht, so erhält er doch für sein
Produkt beim Krämer entweder nur Waare, oder nicht mehr als die Hälfte
des Werthes in baarem Gelde, während er seine Mitarbeiter in klingender
Münze honoriren muß. Da er übrigens nur ein Wagen besitzt, die Reise
zum Absatzsorte aber Tagelang dauert und über grundlose Wege führt,
so kann er eben so wenig alle seine Vorräthe mit einem Male zu Markte
bringen, als er ohne Eintrag für die laufenden Wirthschaftsarbeiten mit Vieh
und Geschirr nicht wiederholt abwesend sein kann. Seine Bodenerzeugnisse
und sein Vieh, vorzüglich die Schweine, deren Anzahl er gar nicht kennt,
übersteigen in einem Jahre die Summe an Werth, die er für die ganze
Farm zahlte, allein sie sind todtes Kapital, weil es an Absatz fehlt.
So ist es jetzt noch mit vielen Farmen im Westen, Nordwesten und Süden
der Vereinigten Staaten. Es wird anders, es wird besser werden und
das mit jedem Jahre, allein mit der Einwohnerzahl, welche eine bessere
Zukunft bedingt, steigt naturgemäß der Werth des Bodens und der Gewinn
verringert sich verhältnißmäßig. Das muß man unsern deutschen Lands-
leuten rückhaltlos sagen, damit sie nicht mit chimärischen Hoffnungen hierher
kommen, die entweder gar nicht oder doch erst an ihren Kindern und
Enkeln in Erfüllung gehen. Damit will ich aber Niemanden abrathen,
hierher zu kommen, ja ich würde vielmehr jedem fleißigen und harte Arbeit
nicht scheuenden Landmanne zureden, seine Kräfte und sein Kapital in Amerika
anzulegen, weil ich der festen Ueberzeugung bin, daß dieses Land und seine
politischen Einrichtungen auch die sauerste Mühe in der nächsten Zukunft
reichlich lohnen müssen - allein ich möchte auch nicht, daß sich einer meiner
Landsleute durch die glänzenden Gemälde täuschen ließe, welche man von
den Vortheilen des Landbaues in Nordamerika aufzustellen liebt. Bromme
sagt selbst in seinem Handbuche: der Boden der Vereinigten Staaten ent-
halte Alles, was nöthig sei, um Menschen glücklich zu machen, allein es
müsse ihm erst abgerungen werden. Das ist wahr, jedoch unzureichend,
wenn man erwägt, daß die Arbeit allein den Wohlstand noch nicht herbeiführt
und daß alle Vorräthe der Welt ihrem Besitzer nichts nützen, wenn er sie
nicht absetzen kann. Und hierzu bietet das ungeheure Land die nöthigen
Mittel noch keineswegs, wiewohl jede Schiffsladung diesem Ziele näher
führt. Es lasse sich Niemand durch die Hervorhebung der geschilderten
Schattenseiten abschrecken, allein man sei auch darauf gefaßt, seine
Arbeit in den ersten Jahren nicht unbedingt belohnt zu sehen.

Die Gewißheit hat Jeder, seinen und der Seinigen Unterhalt zu erwerben,
( "sein Leben zu machen" wie man hier sagt ) und nur für sich und seine
Familie zu arbeiten, da keinerlei Steuern und Abgaben europäischer Art
Hand und Hoffnung lähmen."

Wollten wir alle für Handwerker, Kaufleute u. s. w. interessante
Notizen des Briefes aufzählen, so würde uns nichts weiter als ein gänz-
licher Abdruck desselben übrig bleiben, da neben lebensvollen Schilderungen
gedrängte Kürze zu seinen Vorzügen gehört. Wir beschränken uns deßhalb
auf die einfache Aufforderung, ihn zu lesen.

Der zweite kürzere Brief ist aus Wisconsin datirt, und obgleich
schon im Februar 1850 geschrieben, ist sein Jnhalt, Schilderung des dor-
tigen Farmerwesens, der raschen Entstehung neuer Städte, des
amerikanischen Volkscharakters und Lebens, doch allgemein
genug gehalten, um dauerndes Jnteresse zu bieten. Wir setzen auch aus
ihm eine über die Aussichten für Landwirthe handelnde Stelle her: "Was
das Farmen anbelangt, so ist das eine sehr kritische Sache, und ich habe
Gelegenheit gehabt zu sehen, daß jedes Geschäft mehr einbringt, als
Farmerei im Kleinen. Uebrigens kommt es ganz auf die Mittel an die
der Einwanderer mit hierher bringt. Wer darauf beschränkt ist, sich
rohes Land zu kaufen und dies erst urbar machen soll, muß auf viele
Entbehrungen
und schwere Arbeit gefaßt sein. Diese Art zu
farmen halte ich nur für den deutschen Bauer und Tagelöhner geeignet,
die bereits an schwere Arbeit gewöhnt sind. Natürlich hängt viel von der
richtigen Wahl des Landes ab. Das schlechteste Land ist unbedingt der
dicke Busch ( Urwald ) ; ihn unter Cultur zu bringen, kostet unglaubliche
Arbeit. Besser ist ein Stück Land, welches theils Buschland, theils
Prärie
ist ( natürliche Wiese ) , da letztere sich mit wenig Kosten und
Mühe urbar machen läßt. Das Beste ist jedoch eine Farm zu
kaufen, die bereits ein Haus und
10 bis 20 Acres unter Cultur
hat. Solche
Farmen von 80 bis 100 Acker Fläche sind hier für
500 bis 1000 Dollar zu kaufen, während der Acker rohes Land 10 Shilling
( ohngefähr 1 Thlr. 24 Sgr. ) kostet. Der Boden ist hier ausgezeichnet,
das Klima dem deutschen ähnlich und gesund. Nur sind die Winter häufig
sehr lang und kalt. Auf Farmen von 160 bis 180 Acker, die für
2000 Dollars zu kaufen sind, läßt es sich sehr angenehm leben. Jeden
aber, der hierher kommen sollte, muß ich darauf aufmerksam machen, sich
ja erst zu bemühen, das hiesige Farmerleben kennen zu lernen,
ehe er sich selbst ankauft.
Zu leugnen ist übrigens nicht, daß auch
ein kleiner Farmer nach 8 bis 10 Jahren rüstiger Arbeit, sich
ein schönes Besitzthum geschaffen, und eine glückliche Zukunft
gegründet haben kann; indessen 10 Jahre sind ein langer Zeitraum." Bei
dieser letzten Behauptung hat der Briefsteller einen amerikanischen
Maßstab zu Grunde gelegt. Jn Deutschland wird z. B. mancher
Candidat der Theologie oder Bureaukratie sich freuen wenn er nach 10 Jahr
Warten eine einigermaßen einträgliche Stelle erlangt hat!

[Spaltenumbruch]

Der traurige Refrain der meisten deutschen Berichte aus den Ver-
einigten Staaten über die Zerfahrenheit und Unselbstständigkeit des deutschen
Elementes trotz seiner numerischen Bedeutung, klingt auch in diesen Briefen
wieder, und wir fürchten, daß viele der Klagenden es eben beim Klagen
bewenden lassen, ohne selbst zu einer Aenderung dieser Verhältnisse beizu-
tragen. Der Deutsche kann doch gewiß die praktischen Tugenden der
Yankees nachzuahmen suchen, ohne darum mit seiner ganzen Persönlichkeit
in ihre Sitten aufzugehen.



Zeitungsschau.

Baltimore, 29. März. Das heute von Liverpool eingetroffene
Schiff "James Henderson" hat zwanzig am Schiffsfieber erkrankte
Passagiere an Bord.

Durch ein neues Gesetz sind in den Vereinigten Staaten alle
" land-warrants " ( Landanweisungen Seitens der Bundesregierung an
Soldaten ) für übertragbar erklärt worden.

Jn Central=Amerika soll Munno; vom Hafenplatze Realejo
aus, unterstützt durch eine unter Mc. 'Lean von San Francisco aus
herbeigeeilte amerikanische Compagnie, einen neuen Angriff auf die
Regierung von Nicaragua beabsichtigen.

Zwei Brüder Skupensky, als Mörder des Lehmann in Phila-
delphia, wurden dort kürzlich zum Tode verurtheilt.

General Flores hat von Callao in Peru aus eine neue Expedition
nach Guayaquil unternommen, um die Regierung des Staates Ecuador
zu stürzen. Die Vertheidigungsmaßregeln, die in jener Stadt getroffen
werden, scheinen von der schwächsten Art.

Der Minister des Auswärtigen in Honolulu ( Sandwichinseln )
drückt in einem nach Washington gesandten Schreiben seine Hoffnung aus,
daß die Regierung der Vereinigten Staaten die Unabhängigkeit des Sandwich-
Königreichs "gegen die principlosen Abenteurer von Californien" in Schutz
nehmen werde, " die dort zu thun wünschten, was Andere in
Texas thaten.
"

Vielfache Raubanfälle in San Francisco rufen den dortigen " Sicher-
heitsausschuß " zu neuer Thätigkeit auf.

Aus Santa F e wird von vielfachen Räubereien der Apaches-
Jndianer
berichtet.

Jn Belen, Bezirk Socorro in Neu=Mexico, ist ein deutscher
Handelsmann, Max Wetzer, von einigen Mexicanern ermordet worden.
Jn Folge davon wurde an zwei dabei betheiligten Mördern ein rascher
Akt von Lynchjustiz vollzogen.

Sidney, 18. Decbr. Die Menge des hier im vorigen Jahre einge-
brachten australischen Goldes berechnet man auf 8 Millionen £. Die
ganze Bergkette zwischen Sidney und Victoria, bekannt unter dem
Namen der " Schneeberge ", soll auf einer Strecke von mehr als 200
( engl. ) Meilen außerordentlich goldreich sein.

Der Ex=Diktator Rosas ist mit seiner Tochter am 23. April in
England ans Land gestiegen.

Caravajal ist in Brownsville gegen Caution wieder auf freien
Fuß gesetzt worden.

Newyork, 7. April. Großes Aufsehen machen hier Palmer &
Comp. und Bride & Comp., welche beiden Firmen in California-
Reise=Billets speculiren. Sie ließen sich hier bedeutende Beträge ( 175 bis
250 Dollars ) für die Reise nach Californien von den Reiselustigen vor-
ausbezahlen und spedirten sie dann nach dem Esthmus von Panama, wo
die Leute sitzen blieben und entdeckten, daß sie angeführt waren.
Die erste Firma betrog so gegen 800 Personen und erschwindelte über
60,000 Dollars. Wie hoch die letztere Firma in ihrer Speculation ge-
kommen, ist noch nicht bekannt, die Zahl der Betrogenen ist aber hier
geringer. Viele von ihnen sind hierher zurückgekehrt, um zu klagen; die
meisten aber sitzen noch, wohin man sie gebracht hat, weil sie keine Mittel
zur Weiterreise haben. Palmer wurde durch den Richter auf "Ehrenwort"
freigelassen und hat sich seither verzogen.     ( K. Z. )

St. Louis, 3. April. Wir haben wieder ein beklagenswerthes Unglück
zu melden. Das Dampfschiff "Glencove" mit 150 Passagieren, gestern
Abend 8 Uhr von Neworleans ankommend, explodirte und viele Menschen
verloren ihr Leben. Die Zahl derselben hat bis jetzt noch nicht ermittelt
werden können, ebenso wenig wissen wir, ob viele Deutsche unter den
Unglücklichen sich befinden.



Vermischtes.

- Jndependence ( Missouri ) . Hier sind 1800 Einwanderer, welche
auf bessere Jahreszeit warten, um ihren Weg nach Oregon, wo sie sich
niederzulassen beabsichtigen, fortsetzen zu können.



Angekommene und abgegangene Schiffe.
[Beginn Spaltensatz]
Bremerhaven, 24. Aprilnach
    Gaston, Blancke,Newyork
    Washington, Fitch,do.
    Henriette, Grene,do.
    Anna, Evers,Baltimore
    F. J. Wichelhausen, Warnken,do.
    Uhland, Wächter, 25. ) Neworleans
Hamburg, 22. Aprilnach
    P. J. Behnck, Behnck,Newyork
Cuxhaven, 21. Aprilnach
    President, Christie Opdahl,Newyork
    Hector, Brandt,do.
    Harburg, Meyer,do.
    Eugenia, Jachtmann, ( 22. ) do.
    Wulff, Haubuß,do.
    P. J. Behnck, Behnck,do.
    Amanda, Rasch,Quebec
[Ende Spaltensatz] [Ende Spaltensatz]

[Beginn Spaltensatz] besetzen, so verdirbt ihm seine Ernte, es fällt ihm sein Staketenzaun um
das Grundstück, und die Schweine überheben ihn der Erntearbeit. Trifft
ihn aber auch dieses äußerste Unglück nicht, so erhält er doch für sein
Produkt beim Krämer entweder nur Waare, oder nicht mehr als die Hälfte
des Werthes in baarem Gelde, während er seine Mitarbeiter in klingender
Münze honoriren muß. Da er übrigens nur ein Wagen besitzt, die Reise
zum Absatzsorte aber Tagelang dauert und über grundlose Wege führt,
so kann er eben so wenig alle seine Vorräthe mit einem Male zu Markte
bringen, als er ohne Eintrag für die laufenden Wirthschaftsarbeiten mit Vieh
und Geschirr nicht wiederholt abwesend sein kann. Seine Bodenerzeugnisse
und sein Vieh, vorzüglich die Schweine, deren Anzahl er gar nicht kennt,
übersteigen in einem Jahre die Summe an Werth, die er für die ganze
Farm zahlte, allein sie sind todtes Kapital, weil es an Absatz fehlt.
So ist es jetzt noch mit vielen Farmen im Westen, Nordwesten und Süden
der Vereinigten Staaten. Es wird anders, es wird besser werden und
das mit jedem Jahre, allein mit der Einwohnerzahl, welche eine bessere
Zukunft bedingt, steigt naturgemäß der Werth des Bodens und der Gewinn
verringert sich verhältnißmäßig. Das muß man unsern deutschen Lands-
leuten rückhaltlos sagen, damit sie nicht mit chimärischen Hoffnungen hierher
kommen, die entweder gar nicht oder doch erst an ihren Kindern und
Enkeln in Erfüllung gehen. Damit will ich aber Niemanden abrathen,
hierher zu kommen, ja ich würde vielmehr jedem fleißigen und harte Arbeit
nicht scheuenden Landmanne zureden, seine Kräfte und sein Kapital in Amerika
anzulegen, weil ich der festen Ueberzeugung bin, daß dieses Land und seine
politischen Einrichtungen auch die sauerste Mühe in der nächsten Zukunft
reichlich lohnen müssen – allein ich möchte auch nicht, daß sich einer meiner
Landsleute durch die glänzenden Gemälde täuschen ließe, welche man von
den Vortheilen des Landbaues in Nordamerika aufzustellen liebt. Bromme
sagt selbst in seinem Handbuche: der Boden der Vereinigten Staaten ent-
halte Alles, was nöthig sei, um Menschen glücklich zu machen, allein es
müsse ihm erst abgerungen werden. Das ist wahr, jedoch unzureichend,
wenn man erwägt, daß die Arbeit allein den Wohlstand noch nicht herbeiführt
und daß alle Vorräthe der Welt ihrem Besitzer nichts nützen, wenn er sie
nicht absetzen kann. Und hierzu bietet das ungeheure Land die nöthigen
Mittel noch keineswegs, wiewohl jede Schiffsladung diesem Ziele näher
führt. Es lasse sich Niemand durch die Hervorhebung der geschilderten
Schattenseiten abschrecken, allein man sei auch darauf gefaßt, seine
Arbeit in den ersten Jahren nicht unbedingt belohnt zu sehen.

Die Gewißheit hat Jeder, seinen und der Seinigen Unterhalt zu erwerben,
( „sein Leben zu machen“ wie man hier sagt ) und nur für sich und seine
Familie zu arbeiten, da keinerlei Steuern und Abgaben europäischer Art
Hand und Hoffnung lähmen.“

Wollten wir alle für Handwerker, Kaufleute u. s. w. interessante
Notizen des Briefes aufzählen, so würde uns nichts weiter als ein gänz-
licher Abdruck desselben übrig bleiben, da neben lebensvollen Schilderungen
gedrängte Kürze zu seinen Vorzügen gehört. Wir beschränken uns deßhalb
auf die einfache Aufforderung, ihn zu lesen.

Der zweite kürzere Brief ist aus Wisconsin datirt, und obgleich
schon im Februar 1850 geschrieben, ist sein Jnhalt, Schilderung des dor-
tigen Farmerwesens, der raschen Entstehung neuer Städte, des
amerikanischen Volkscharakters und Lebens, doch allgemein
genug gehalten, um dauerndes Jnteresse zu bieten. Wir setzen auch aus
ihm eine über die Aussichten für Landwirthe handelnde Stelle her: „Was
das Farmen anbelangt, so ist das eine sehr kritische Sache, und ich habe
Gelegenheit gehabt zu sehen, daß jedes Geschäft mehr einbringt, als
Farmerei im Kleinen. Uebrigens kommt es ganz auf die Mittel an die
der Einwanderer mit hierher bringt. Wer darauf beschränkt ist, sich
rohes Land zu kaufen und dies erst urbar machen soll, muß auf viele
Entbehrungen
und schwere Arbeit gefaßt sein. Diese Art zu
farmen halte ich nur für den deutschen Bauer und Tagelöhner geeignet,
die bereits an schwere Arbeit gewöhnt sind. Natürlich hängt viel von der
richtigen Wahl des Landes ab. Das schlechteste Land ist unbedingt der
dicke Busch ( Urwald ) ; ihn unter Cultur zu bringen, kostet unglaubliche
Arbeit. Besser ist ein Stück Land, welches theils Buschland, theils
Prärie
ist ( natürliche Wiese ) , da letztere sich mit wenig Kosten und
Mühe urbar machen läßt. Das Beste ist jedoch eine Farm zu
kaufen, die bereits ein Haus und
10 bis 20 Acres unter Cultur
hat. Solche
Farmen von 80 bis 100 Acker Fläche sind hier für
500 bis 1000 Dollar zu kaufen, während der Acker rohes Land 10 Shilling
( ohngefähr 1 Thlr. 24 Sgr. ) kostet. Der Boden ist hier ausgezeichnet,
das Klima dem deutschen ähnlich und gesund. Nur sind die Winter häufig
sehr lang und kalt. Auf Farmen von 160 bis 180 Acker, die für
2000 Dollars zu kaufen sind, läßt es sich sehr angenehm leben. Jeden
aber, der hierher kommen sollte, muß ich darauf aufmerksam machen, sich
ja erst zu bemühen, das hiesige Farmerleben kennen zu lernen,
ehe er sich selbst ankauft.
Zu leugnen ist übrigens nicht, daß auch
ein kleiner Farmer nach 8 bis 10 Jahren rüstiger Arbeit, sich
ein schönes Besitzthum geschaffen, und eine glückliche Zukunft
gegründet haben kann; indessen 10 Jahre sind ein langer Zeitraum.“ Bei
dieser letzten Behauptung hat der Briefsteller einen amerikanischen
Maßstab zu Grunde gelegt. Jn Deutschland wird z. B. mancher
Candidat der Theologie oder Bureaukratie sich freuen wenn er nach 10 Jahr
Warten eine einigermaßen einträgliche Stelle erlangt hat!

[Spaltenumbruch]

Der traurige Refrain der meisten deutschen Berichte aus den Ver-
einigten Staaten über die Zerfahrenheit und Unselbstständigkeit des deutschen
Elementes trotz seiner numerischen Bedeutung, klingt auch in diesen Briefen
wieder, und wir fürchten, daß viele der Klagenden es eben beim Klagen
bewenden lassen, ohne selbst zu einer Aenderung dieser Verhältnisse beizu-
tragen. Der Deutsche kann doch gewiß die praktischen Tugenden der
Yankees nachzuahmen suchen, ohne darum mit seiner ganzen Persönlichkeit
in ihre Sitten aufzugehen.



Zeitungsschau.

Baltimore, 29. März. Das heute von Liverpool eingetroffene
Schiff „James Henderson“ hat zwanzig am Schiffsfieber erkrankte
Passagiere an Bord.

Durch ein neues Gesetz sind in den Vereinigten Staaten alle
land-warrants “ ( Landanweisungen Seitens der Bundesregierung an
Soldaten ) für übertragbar erklärt worden.

Jn Central=Amerika soll Munno; vom Hafenplatze Realejo
aus, unterstützt durch eine unter Mc. 'Lean von San Francisco aus
herbeigeeilte amerikanische Compagnie, einen neuen Angriff auf die
Regierung von Nicaragua beabsichtigen.

Zwei Brüder Skupensky, als Mörder des Lehmann in Phila-
delphia, wurden dort kürzlich zum Tode verurtheilt.

General Flores hat von Callao in Peru aus eine neue Expedition
nach Guayaquil unternommen, um die Regierung des Staates Ecuador
zu stürzen. Die Vertheidigungsmaßregeln, die in jener Stadt getroffen
werden, scheinen von der schwächsten Art.

Der Minister des Auswärtigen in Honolulu ( Sandwichinseln )
drückt in einem nach Washington gesandten Schreiben seine Hoffnung aus,
daß die Regierung der Vereinigten Staaten die Unabhängigkeit des Sandwich-
Königreichs „gegen die principlosen Abenteurer von Californien“ in Schutz
nehmen werde, „ die dort zu thun wünschten, was Andere in
Texas thaten.

Vielfache Raubanfälle in San Francisco rufen den dortigen „ Sicher-
heitsausschuß “ zu neuer Thätigkeit auf.

Aus Santa F é wird von vielfachen Räubereien der Apaches-
Jndianer
berichtet.

Jn Belen, Bezirk Socorro in Neu=Mexico, ist ein deutscher
Handelsmann, Max Wetzer, von einigen Mexicanern ermordet worden.
Jn Folge davon wurde an zwei dabei betheiligten Mördern ein rascher
Akt von Lynchjustiz vollzogen.

Sidney, 18. Decbr. Die Menge des hier im vorigen Jahre einge-
brachten australischen Goldes berechnet man auf 8 Millionen £. Die
ganze Bergkette zwischen Sidney und Victoria, bekannt unter dem
Namen der „ Schneeberge “, soll auf einer Strecke von mehr als 200
( engl. ) Meilen außerordentlich goldreich sein.

Der Ex=Diktator Rosas ist mit seiner Tochter am 23. April in
England ans Land gestiegen.

Caravajal ist in Brownsville gegen Caution wieder auf freien
Fuß gesetzt worden.

Newyork, 7. April. Großes Aufsehen machen hier Palmer &
Comp. und Bride & Comp., welche beiden Firmen in California-
Reise=Billets speculiren. Sie ließen sich hier bedeutende Beträge ( 175 bis
250 Dollars ) für die Reise nach Californien von den Reiselustigen vor-
ausbezahlen und spedirten sie dann nach dem Esthmus von Panama, wo
die Leute sitzen blieben und entdeckten, daß sie angeführt waren.
Die erste Firma betrog so gegen 800 Personen und erschwindelte über
60,000 Dollars. Wie hoch die letztere Firma in ihrer Speculation ge-
kommen, ist noch nicht bekannt, die Zahl der Betrogenen ist aber hier
geringer. Viele von ihnen sind hierher zurückgekehrt, um zu klagen; die
meisten aber sitzen noch, wohin man sie gebracht hat, weil sie keine Mittel
zur Weiterreise haben. Palmer wurde durch den Richter auf „Ehrenwort“
freigelassen und hat sich seither verzogen.     ( K. Z. )

St. Louis, 3. April. Wir haben wieder ein beklagenswerthes Unglück
zu melden. Das Dampfschiff „Glencove“ mit 150 Passagieren, gestern
Abend 8 Uhr von Neworleans ankommend, explodirte und viele Menschen
verloren ihr Leben. Die Zahl derselben hat bis jetzt noch nicht ermittelt
werden können, ebenso wenig wissen wir, ob viele Deutsche unter den
Unglücklichen sich befinden.



Vermischtes.

Jndependence ( Missouri ) . Hier sind 1800 Einwanderer, welche
auf bessere Jahreszeit warten, um ihren Weg nach Oregon, wo sie sich
niederzulassen beabsichtigen, fortsetzen zu können.



Angekommene und abgegangene Schiffe.
[Beginn Spaltensatz]
Bremerhaven, 24. Aprilnach
    Gaston, Blancke,Newyork
    Washington, Fitch,do.
    Henriette, Grene,do.
    Anna, Evers,Baltimore
    F. J. Wichelhausen, Warnken,do.
    Uhland, Wächter, 25. ) Neworleans
Hamburg, 22. Aprilnach
    P. J. Behnck, Behnck,Newyork
Cuxhaven, 21. Aprilnach
    President, Christie Opdahl,Newyork
    Hector, Brandt,do.
    Harburg, Meyer,do.
    Eugenia, Jachtmann, ( 22. ) do.
    Wulff, Haubuß,do.
    P. J. Behnck, Behnck,do.
    Amanda, Rasch,Quebec
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[135/0003] 135 besetzen, so verdirbt ihm seine Ernte, es fällt ihm sein Staketenzaun um das Grundstück, und die Schweine überheben ihn der Erntearbeit. Trifft ihn aber auch dieses äußerste Unglück nicht, so erhält er doch für sein Produkt beim Krämer entweder nur Waare, oder nicht mehr als die Hälfte des Werthes in baarem Gelde, während er seine Mitarbeiter in klingender Münze honoriren muß. Da er übrigens nur ein Wagen besitzt, die Reise zum Absatzsorte aber Tagelang dauert und über grundlose Wege führt, so kann er eben so wenig alle seine Vorräthe mit einem Male zu Markte bringen, als er ohne Eintrag für die laufenden Wirthschaftsarbeiten mit Vieh und Geschirr nicht wiederholt abwesend sein kann. Seine Bodenerzeugnisse und sein Vieh, vorzüglich die Schweine, deren Anzahl er gar nicht kennt, übersteigen in einem Jahre die Summe an Werth, die er für die ganze Farm zahlte, allein sie sind todtes Kapital, weil es an Absatz fehlt. So ist es jetzt noch mit vielen Farmen im Westen, Nordwesten und Süden der Vereinigten Staaten. Es wird anders, es wird besser werden und das mit jedem Jahre, allein mit der Einwohnerzahl, welche eine bessere Zukunft bedingt, steigt naturgemäß der Werth des Bodens und der Gewinn verringert sich verhältnißmäßig. Das muß man unsern deutschen Lands- leuten rückhaltlos sagen, damit sie nicht mit chimärischen Hoffnungen hierher kommen, die entweder gar nicht oder doch erst an ihren Kindern und Enkeln in Erfüllung gehen. Damit will ich aber Niemanden abrathen, hierher zu kommen, ja ich würde vielmehr jedem fleißigen und harte Arbeit nicht scheuenden Landmanne zureden, seine Kräfte und sein Kapital in Amerika anzulegen, weil ich der festen Ueberzeugung bin, daß dieses Land und seine politischen Einrichtungen auch die sauerste Mühe in der nächsten Zukunft reichlich lohnen müssen – allein ich möchte auch nicht, daß sich einer meiner Landsleute durch die glänzenden Gemälde täuschen ließe, welche man von den Vortheilen des Landbaues in Nordamerika aufzustellen liebt. Bromme sagt selbst in seinem Handbuche: der Boden der Vereinigten Staaten ent- halte Alles, was nöthig sei, um Menschen glücklich zu machen, allein es müsse ihm erst abgerungen werden. Das ist wahr, jedoch unzureichend, wenn man erwägt, daß die Arbeit allein den Wohlstand noch nicht herbeiführt und daß alle Vorräthe der Welt ihrem Besitzer nichts nützen, wenn er sie nicht absetzen kann. Und hierzu bietet das ungeheure Land die nöthigen Mittel noch keineswegs, wiewohl jede Schiffsladung diesem Ziele näher führt. Es lasse sich Niemand durch die Hervorhebung der geschilderten Schattenseiten abschrecken, allein man sei auch darauf gefaßt, seine Arbeit in den ersten Jahren nicht unbedingt belohnt zu sehen. Die Gewißheit hat Jeder, seinen und der Seinigen Unterhalt zu erwerben, ( „sein Leben zu machen“ wie man hier sagt ) und nur für sich und seine Familie zu arbeiten, da keinerlei Steuern und Abgaben europäischer Art Hand und Hoffnung lähmen.“ Wollten wir alle für Handwerker, Kaufleute u. s. w. interessante Notizen des Briefes aufzählen, so würde uns nichts weiter als ein gänz- licher Abdruck desselben übrig bleiben, da neben lebensvollen Schilderungen gedrängte Kürze zu seinen Vorzügen gehört. Wir beschränken uns deßhalb auf die einfache Aufforderung, ihn zu lesen. Der zweite kürzere Brief ist aus Wisconsin datirt, und obgleich schon im Februar 1850 geschrieben, ist sein Jnhalt, Schilderung des dor- tigen Farmerwesens, der raschen Entstehung neuer Städte, des amerikanischen Volkscharakters und Lebens, doch allgemein genug gehalten, um dauerndes Jnteresse zu bieten. Wir setzen auch aus ihm eine über die Aussichten für Landwirthe handelnde Stelle her: „Was das Farmen anbelangt, so ist das eine sehr kritische Sache, und ich habe Gelegenheit gehabt zu sehen, daß jedes Geschäft mehr einbringt, als Farmerei im Kleinen. Uebrigens kommt es ganz auf die Mittel an die der Einwanderer mit hierher bringt. Wer darauf beschränkt ist, sich rohes Land zu kaufen und dies erst urbar machen soll, muß auf viele Entbehrungen und schwere Arbeit gefaßt sein. Diese Art zu farmen halte ich nur für den deutschen Bauer und Tagelöhner geeignet, die bereits an schwere Arbeit gewöhnt sind. Natürlich hängt viel von der richtigen Wahl des Landes ab. Das schlechteste Land ist unbedingt der dicke Busch ( Urwald ) ; ihn unter Cultur zu bringen, kostet unglaubliche Arbeit. Besser ist ein Stück Land, welches theils Buschland, theils Prärie ist ( natürliche Wiese ) , da letztere sich mit wenig Kosten und Mühe urbar machen läßt. Das Beste ist jedoch eine Farm zu kaufen, die bereits ein Haus und 10 bis 20 Acres unter Cultur hat. Solche Farmen von 80 bis 100 Acker Fläche sind hier für 500 bis 1000 Dollar zu kaufen, während der Acker rohes Land 10 Shilling ( ohngefähr 1 Thlr. 24 Sgr. ) kostet. Der Boden ist hier ausgezeichnet, das Klima dem deutschen ähnlich und gesund. Nur sind die Winter häufig sehr lang und kalt. Auf Farmen von 160 bis 180 Acker, die für 2000 Dollars zu kaufen sind, läßt es sich sehr angenehm leben. Jeden aber, der hierher kommen sollte, muß ich darauf aufmerksam machen, sich ja erst zu bemühen, das hiesige Farmerleben kennen zu lernen, ehe er sich selbst ankauft. Zu leugnen ist übrigens nicht, daß auch ein kleiner Farmer nach 8 bis 10 Jahren rüstiger Arbeit, sich ein schönes Besitzthum geschaffen, und eine glückliche Zukunft gegründet haben kann; indessen 10 Jahre sind ein langer Zeitraum.“ Bei dieser letzten Behauptung hat der Briefsteller einen amerikanischen Maßstab zu Grunde gelegt. Jn Deutschland wird z. B. mancher Candidat der Theologie oder Bureaukratie sich freuen wenn er nach 10 Jahr Warten eine einigermaßen einträgliche Stelle erlangt hat! Der traurige Refrain der meisten deutschen Berichte aus den Ver- einigten Staaten über die Zerfahrenheit und Unselbstständigkeit des deutschen Elementes trotz seiner numerischen Bedeutung, klingt auch in diesen Briefen wieder, und wir fürchten, daß viele der Klagenden es eben beim Klagen bewenden lassen, ohne selbst zu einer Aenderung dieser Verhältnisse beizu- tragen. Der Deutsche kann doch gewiß die praktischen Tugenden der Yankees nachzuahmen suchen, ohne darum mit seiner ganzen Persönlichkeit in ihre Sitten aufzugehen. Zeitungsschau. Baltimore, 29. März. Das heute von Liverpool eingetroffene Schiff „James Henderson“ hat zwanzig am Schiffsfieber erkrankte Passagiere an Bord. Durch ein neues Gesetz sind in den Vereinigten Staaten alle „ land-warrants “ ( Landanweisungen Seitens der Bundesregierung an Soldaten ) für übertragbar erklärt worden. Jn Central=Amerika soll Munno; vom Hafenplatze Realejo aus, unterstützt durch eine unter Mc. 'Lean von San Francisco aus herbeigeeilte amerikanische Compagnie, einen neuen Angriff auf die Regierung von Nicaragua beabsichtigen. Zwei Brüder Skupensky, als Mörder des Lehmann in Phila- delphia, wurden dort kürzlich zum Tode verurtheilt. General Flores hat von Callao in Peru aus eine neue Expedition nach Guayaquil unternommen, um die Regierung des Staates Ecuador zu stürzen. Die Vertheidigungsmaßregeln, die in jener Stadt getroffen werden, scheinen von der schwächsten Art. Der Minister des Auswärtigen in Honolulu ( Sandwichinseln ) drückt in einem nach Washington gesandten Schreiben seine Hoffnung aus, daß die Regierung der Vereinigten Staaten die Unabhängigkeit des Sandwich- Königreichs „gegen die principlosen Abenteurer von Californien“ in Schutz nehmen werde, „ die dort zu thun wünschten, was Andere in Texas thaten. “ Vielfache Raubanfälle in San Francisco rufen den dortigen „ Sicher- heitsausschuß “ zu neuer Thätigkeit auf. Aus Santa F é wird von vielfachen Räubereien der Apaches- Jndianer berichtet. Jn Belen, Bezirk Socorro in Neu=Mexico, ist ein deutscher Handelsmann, Max Wetzer, von einigen Mexicanern ermordet worden. Jn Folge davon wurde an zwei dabei betheiligten Mördern ein rascher Akt von Lynchjustiz vollzogen. Sidney, 18. Decbr. Die Menge des hier im vorigen Jahre einge- brachten australischen Goldes berechnet man auf 8 Millionen £. Die ganze Bergkette zwischen Sidney und Victoria, bekannt unter dem Namen der „ Schneeberge “, soll auf einer Strecke von mehr als 200 ( engl. ) Meilen außerordentlich goldreich sein. Der Ex=Diktator Rosas ist mit seiner Tochter am 23. April in England ans Land gestiegen. Caravajal ist in Brownsville gegen Caution wieder auf freien Fuß gesetzt worden. Newyork, 7. April. Großes Aufsehen machen hier Palmer & Comp. und Bride & Comp., welche beiden Firmen in California- Reise=Billets speculiren. Sie ließen sich hier bedeutende Beträge ( 175 bis 250 Dollars ) für die Reise nach Californien von den Reiselustigen vor- ausbezahlen und spedirten sie dann nach dem Esthmus von Panama, wo die Leute sitzen blieben und entdeckten, daß sie angeführt waren. Die erste Firma betrog so gegen 800 Personen und erschwindelte über 60,000 Dollars. Wie hoch die letztere Firma in ihrer Speculation ge- kommen, ist noch nicht bekannt, die Zahl der Betrogenen ist aber hier geringer. Viele von ihnen sind hierher zurückgekehrt, um zu klagen; die meisten aber sitzen noch, wohin man sie gebracht hat, weil sie keine Mittel zur Weiterreise haben. Palmer wurde durch den Richter auf „Ehrenwort“ freigelassen und hat sich seither verzogen. ( K. Z. ) St. Louis, 3. April. Wir haben wieder ein beklagenswerthes Unglück zu melden. Das Dampfschiff „Glencove“ mit 150 Passagieren, gestern Abend 8 Uhr von Neworleans ankommend, explodirte und viele Menschen verloren ihr Leben. Die Zahl derselben hat bis jetzt noch nicht ermittelt werden können, ebenso wenig wissen wir, ob viele Deutsche unter den Unglücklichen sich befinden. Vermischtes. – Jndependence ( Missouri ) . Hier sind 1800 Einwanderer, welche auf bessere Jahreszeit warten, um ihren Weg nach Oregon, wo sie sich niederzulassen beabsichtigen, fortsetzen zu können. Angekommene und abgegangene Schiffe. Bremerhaven, 24. April nach Gaston, Blancke, Newyork Washington, Fitch, do. Henriette, Grene, do. Anna, Evers, Baltimore F. J. Wichelhausen, Warnken, do. Uhland, Wächter, 25. ) Neworleans Hamburg, 22. April nach P. J. Behnck, Behnck, Newyork Cuxhaven, 21. April nach President, Christie Opdahl, Newyork Hector, Brandt, do. Harburg, Meyer, do. Eugenia, Jachtmann, ( 22. ) do. Wulff, Haubuß, do. P. J. Behnck, Behnck, do. Amanda, Rasch, Quebec

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Zitationshilfe: Deutsche Auswanderer-Zeitung. Nr. 34. Bremen, 27. April 1852, S. 135. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_auswandererzeitung034_1852/3>, abgerufen am 24.11.2024.