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Deutsche Auswanderer-Zeitung. Nr. 25. Bremen, 26. März 1852.

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    Rio de Janeiro, 12. Februar.

Der Schiffsverkehr unsers Hafens mit Bremen war im Jahre 1851
etwas größer, als im vorhergehenden und betrug herwärts 22 Schiffe
mit 1941 Commerzlast und [unleserliches Material - 3 Zeichen fehlen]247 Mann, davon 1 Schiff in direkter Fahrt,
hinwärts ebenfalls 22 Schiffe mit 1948 Commerzlast und 250 Mann,
davon 5 in direkter Fahrt. Seit dem 1. Januar d. J. sind 6 Schiffe
angekommen, davon eines direkt, 2 Schiffe abgegangen, davon auch
eines direkt nach Bremen expedirt. Es liegen hier noch 6 Schiffe.

Der Sclavenhandel hat fast gänzlich aufgehört und wird auch
nicht wieder aufkommen können, so lange die Regierung, wie bisher, fort-
fährt, ihm ernstlich entgegen zu arbeiten. Sie hat durch ihre Thätigkeit
bewirkt, was den Engländern bei aller Anstrengung nie hätte gelingen
können. Eine Folge davon ist aber, daß mit der Zeit und vielleicht schon
sehr bald in Brasilien das Bedürfniß nach Arbeitern sehr dringend werden
und dann ohne Zweifel bessere Einrichtungen zu Gunsten der Colonisation
veranlassen wird. Jn der Provinz Rio Grande do Sul hat man hier-
über schon bessere, wenn auch noch nicht ganz vollkommene Begriffe. Die
Provinzialregierung dort beabsichtigt nämlich, wie sich aus einem im " Revista
Commercial de Santos
" enthaltenen Contrakte ergiebt, durch Vermittelung
eines Herrn Kleudgen jährlich 2000 tüchtige Colonisten aus Deutschland
kommen zu lassen. *)

Die meisten der im vorigen Jahre engagirten deutschen Offiziere
haben durch, Streitigkeiten unter sich und mit den Brasilianern dazu ver-
anlaßt, ihren Abschied genommen. Die deutschen Soldaten sollen
sich in der kürzlich gegen Rosas gelieferten entscheidenden Schlacht sehr
ausgezeichnet und viel zu dem Gewinn derselben beigetragen haben.

Am Bord der Schiffe in unserm Hafen haben sich leider wieder ein-
zelne Fälle vom gelben Fieber gezeigt, doch bis jetzt in weit gerin-
gerem Grade als im vorigen Jahre. Die Bremer Brigg " Arion " hat
drei Mann verloren, während die übrigen gleichzeitig hier befindlichen
Bremer Schiffe gänzlich verschont geblieben sind und hoffentlich auch bleiben
werden. Die Aerzte glauben, die Krankheit werde mit dieser Saison
gänzlich aufhören, da Epidemieen dieser Art gewöhnlich nur drei Jahre
währten. Gott gebe es so!

Aus Santos wird vom 16. Januar berichtet, daß der Gesundheits-
zustand der Stadt und Umgegend durchaus befriedigend sei, und während
der letzten 6 Monate keine Fälle vom gelben Fieber mehr vorgekommen sind.

Einwanderung in Newyork.

Während des Monats Februar sind nach dem "Newyork Herald"
in Newyork angekommen 4,488 Auswanderer, darunter 2,260 aus Jrland,
1,342 aus Deutschland, 490 aus England, 92 Schweizer.

Zeitungsschau.

Am 20. März ist es der Düsseldorfer Polizei gelungen, sich eines
gefährlichen Verbreiters falscher Münzen zu bemächtigen. Derselbe
kam von Emmerich mit dem Dampfschiffe an und wurde in einem Wirths-
hause auf der Rheinstraße verhaftet, woselbst man in seinem Besitze 150
englische, sehr schön gearbeitete Goldstücke ( Guineen ) fand. Er scheint es
hauptsächlich darauf abgesehen zu haben, Auswanderer zu betrügen.

Nach Berichten aus Panama mehrt sich die Auswanderung nach Cali-
fornien
fortwährend. Es sollen 7000 Menschen nach San Francisco
unterwegs sein und 4500 in Panama auf Transportmittel warten. ( B. H. )

Aus Mexico ( der Hauptstadt ) reichen die Nachrichten bis zum 10. Febr.
Man war dort über die Lage der Dinge am Rio Grande nicht ohne
Besorgniß, und die Oppositionsblätter ergossen scharfen Tadel über die
Regierung. - Jn Neworleans wollte man die Nachricht haben, daß
Caravajal mit 600 Amerikanern, 200 Mexicanern und 2 Geschützen von
neuem über den Fluß gegangen ist, um Matamoras anzugreifen. ( B.=H. )

Jn einem Briefe aus Washington wird aus angeblich zuverlässiger
Quelle die Versicherung gegeben, daß auf die Verwerfung des Tehuan-
tepec=Vertrags von Seiten des mexicanischen Congresses mit
Bestimmtheit zu rechnen sei, eine Maßnahme, welche zu ernsten Collisionen
mit den Vereinigten Staaten führen würde.     ( B.=H. )

Newyork, 2. März. Die Mormonen am Salzsee haben sich
von den Vereinigten Staaten losgesagt und sich unabhängig erklärt.
Alle Beamten der Ver. Staaten haben das Mormonengebiet verlassen. ( K. Z. )

[Spaltenumbruch]

Milwaukie, 27. Januar. Die farbigen Bürger des Staates Ohio
hielten am 14. Januar in Cincinnati eine Convention, bei der sie, wie
behauptet wird, durch sehr fähige und praktische Delegaten vertreten wur-
den. Das völlige Ergebniß der Verhandlungen dieser Convention und deren
Beschlüsse ist in den uns zu Gesicht gekommenen Zeitungen nicht mitgetheilt;
es hat uns aber innig gefreut, daß sich die Mehrheit der Delegaten für ein
Colonisationssystem erklärt und die Republik Liberia als den geeigneten
Platz ihrer Wirksamkeit, um in Amerika und Afrika die Sklaverei zu ver-
nichten, bezeichnet hat.

Jn Wisconsin richtet sich die Aufmerksamkeit der Landwirthe auf
den Flachs- und Tabacksbau.

Das in der Nähe von Manitonwoc im Staate Wisconsin am
Michigansee errichtete Armenhaus des dortigen Countys ist fast vollen-
det. - Der "Manitouwoc Herald" erwähnt, daß dort großer Mangel
an Arbeitern
sei und daß namentlich Zimmerleute und Haus-
schreiner
gesucht würden.

Am 22. Januar versammelten sich in Sheboygan ( Staat Wisconsin,
am Michigansee ) die Delegaten sämmtlicher Towns von Sheboygan=County,
um für den Bau eines guten und sichern Hafens an der Mündung des
Sheboyganflusses Maßregeln zu treffen. Der größte Enthusiasmus herrschte
bei den Berathungen vor, und ein Comitee wurde ernannt, um Anlehen
zu machen und den Bau zu überwachen.     ( Wisc.=Banner. )

Die vierte Route von der westindischen See nach dem stil-
len Meere. Mitgetheilt aus dem "Newyork=Herald" vom 24. Jan. 1852,
von D. Clement. Drei Wege, die das atlantische mit dem stillen Meere
verbinden, sind bekannt genug - die Tehuantepec=, Nicaragua= und Panama-
Route. Doch es giebt noch eine vierte, etwa 300 engl. Meilen südlich von
der letzten, nämlich für einen Kanal zwischen den Wassern der beiden Oceane,
zu dessen Bau die Regierung von Neugranada einer amerikanischen Gesell-
schaft ein ausschließliches Privilegium bewilligt hat. Dies ist die Route
durch die Flüsse Atrato und St. John, welche durch Gegenden von
tropischer Fruchtbarkeit strömen und die der reichsten Goldminen wegen
berühmt gewesen sind von den Tagen der Entdeckung an bis auf die
Gegenwart. Umstände haben seltsamer Weise die Aufmerksamkeit von
dieser Route abgelenkt gehalten, obgleich dieselbe im Besitz ganz besonderer
Erleichterungsmittel und überdies die einzige ist, auf welcher jemals Wasser-
communication errichtet gewesen. Das sind Facten, welche bestätigt werden
können, mittelst Verweisung auf Humboldt's Schriften und Congreßdokumente
( H. R. Reports Nr. 145 ) , in welchen letzteren die Zeugnisse von Humboldt
und Andern neben einander niedergelegt werden. Die Dampfer nach dem
Jsthmus brauchen ihre Fahrten nur ein wenig weiter südostwärts von Chagres
auszudehnen, um in die noble Bai von Araga einzulaufen, an der Mün-
dung des Flusses Atrato oder Darina, welchen hinauf etwa 150 engl.
Meilen Weges die Schifffahrt frei und leicht bis Quibdo ist, bei einer
Wassertiefe von 6 bis 12 Fuß zu verschiedenen Jahreszeiten. Nicht weit
oberhalb dieses Ortes entspringt der Atrato in einem Marschsumpfe,
welcher an der andern Seite dem St. John seinen Ursprung giebt,
einem in gerader Richtung dem stillen Ocean zueilenden schönen Strom-
revier, das ein noch tieferes Bett ganz hinab zu der geräumigen Hafen-
bucht ( Golf von [unleserliches Material - 5 Zeichen fehlen]Choco ) führt, in welcher es mündet; da beide Flüsse frei
von Fällen und Rapiden sind und in der Regel sanfte Strömungen haben,
so muß die Höhe des Sumpfes über der des Ocean=Niveaus nur eine
geringe sein, und dies, nebst der wirklichen Existenz eines im
Jahre 1788 gegrabenen Kanals
und einer Bootcommunication
auf diesem Kanal, welche viele Jahre bestand, reicht zum Beweise hin,
daß man das Haupthemmniß auf den anderen Routen hier nicht zu erfah-
ren hat. Der besagte Kanal ward von einigen wenigen armen Eingebornen
unter der Leitung des Priesters von Novita gegraben, einem Städtchen
an den Quellwassern des St. John, und so groß ist der Wasservorrath
jener Höhenfläche, daß einige Reisende versichern, der Kanal sei jetzt in
der nassen Jahreszeit in Booten zu befahren, obwohl sich derselbe durch
Vernachlässigung verschlammt hat. Es ist leicht zu begreifen, wie erwünscht
die Vortheile irgend einer Route über den Jsthmus sein würden, wenn
man von derselben sagen könnte, daß, anstatt daß ungeheure Bergketten
zu durchhauen oder zu tunneliren und Rapiden manchmal fast ganz ver-
trockneter Flüsse zu canalisiren und mit Schleusen und Wasser zu versehen
wären, die Natur eine Durchfahrt eröffnet hätte gleich jener des Atrato
und St. John, welche Verkehrsstraße beladene Boote bloß mit Hülfe der
schwachen Hände weniger Jndianer ein halbes Jahrhundert lang ohne
Schwierigkeit und Aufenthalt passirt wären von Ocean zu Ocean. Die
Ursache dieses großen und bedeutenden Unterschiedes ist die, daß die Cor-
dilleren die Länder Mexico, Centralamerika und den Jsthmus der ganzen
Länge nach durchaus ungebrochen durchlaufen und unterhalb des Jsthmus
gerade bis zu dem Flecke, wo die Quellwasser des Atrato und St. John
sich mischen und wo jene Bergkette so ganz und gar verschwindet, daß
die Oberfläche ein Morast ist, der nur ein wenig über dem Spiegel des
stillen Oceans erhaben liegt.     ( K. Z. )

Auf Neuseeland hat man nun auch Gold entdeckt, nämlich in
Molineux, wo gleichzeitig schöne Opale gefunden worden sind. Vielleicht
enthalten noch mehrere der Jnseln von Oceanien Gold; denn das Jnnere
derselben kennt man noch zu wenig, und viele derselben dürften nur die
höheren Puncte eines und desselben im Meere zusammenhängenden Gebirges
sein. Die Colonie Otago auf Neuseeland soll langsam, aber
[Ende Spaltensatz]

*) Sollen diese Colonisten eigene Grundstücke erhalten oder freien Lohn
ohne die Verpflichtung, etwaige Vorschüsse durch ihrer Hände Arbeit abzuver-
dienen,
so möchte vielleicht dieser Plan, wenn seine Einzelnheiten näher bekannt
werden, Berücksichtigung verdienen. Wird aber ein ähnliches Verhältniß beab-
sichtigt, wie gegenwärtig auf den Plantagen der fünf brasilianischen Gutsbesitzer,
wo die deutschen Arbeiter nicht viel besser, als Negersclaven gestellt werden,
kein eigenes Land, sondern nur die Hälfte des jährlichen Reinertrags der von
ihnen gepflegten Caffeebäume erhalten und die ihnen für Reisekosten, Anschaffung
von Handwerksgeräthen gemachten und nach vier Jahren zu verzinsenden Vor-
schüsse durch ihre Arbeit abverdienen sollen, so könnte nicht dringend genug davor
gewarnt werden. Einstweilen bleibt für die nach Brasilien auswandernden
Deutschen die Colonie Donna Francisca in der Provinz Santa Catharina,
die von dem Hamburger Colonisationsverein geleitet wird, die empfehlenswertheste.
Die Arbeit auf eigenen Grundstücken und nicht ein dem alten [unleserliches Material - 11 Zeichen fehlen]Roborsystem
mehr oder minder ähnliches scheint uns für das Gedeihen jeder deutschen Colo-
nisation die unabweisliche Grundlage zu sein.     D. Red.
[Beginn Spaltensatz]
    Rio de Janeiro, 12. Februar.

Der Schiffsverkehr unsers Hafens mit Bremen war im Jahre 1851
etwas größer, als im vorhergehenden und betrug herwärts 22 Schiffe
mit 1941 Commerzlast und [unleserliches Material – 3 Zeichen fehlen]247 Mann, davon 1 Schiff in direkter Fahrt,
hinwärts ebenfalls 22 Schiffe mit 1948 Commerzlast und 250 Mann,
davon 5 in direkter Fahrt. Seit dem 1. Januar d. J. sind 6 Schiffe
angekommen, davon eines direkt, 2 Schiffe abgegangen, davon auch
eines direkt nach Bremen expedirt. Es liegen hier noch 6 Schiffe.

Der Sclavenhandel hat fast gänzlich aufgehört und wird auch
nicht wieder aufkommen können, so lange die Regierung, wie bisher, fort-
fährt, ihm ernstlich entgegen zu arbeiten. Sie hat durch ihre Thätigkeit
bewirkt, was den Engländern bei aller Anstrengung nie hätte gelingen
können. Eine Folge davon ist aber, daß mit der Zeit und vielleicht schon
sehr bald in Brasilien das Bedürfniß nach Arbeitern sehr dringend werden
und dann ohne Zweifel bessere Einrichtungen zu Gunsten der Colonisation
veranlassen wird. Jn der Provinz Rio Grande do Sul hat man hier-
über schon bessere, wenn auch noch nicht ganz vollkommene Begriffe. Die
Provinzialregierung dort beabsichtigt nämlich, wie sich aus einem im „ Revista
Commercial de Santos
“ enthaltenen Contrakte ergiebt, durch Vermittelung
eines Herrn Kleudgen jährlich 2000 tüchtige Colonisten aus Deutschland
kommen zu lassen. *)

Die meisten der im vorigen Jahre engagirten deutschen Offiziere
haben durch, Streitigkeiten unter sich und mit den Brasilianern dazu ver-
anlaßt, ihren Abschied genommen. Die deutschen Soldaten sollen
sich in der kürzlich gegen Rosas gelieferten entscheidenden Schlacht sehr
ausgezeichnet und viel zu dem Gewinn derselben beigetragen haben.

Am Bord der Schiffe in unserm Hafen haben sich leider wieder ein-
zelne Fälle vom gelben Fieber gezeigt, doch bis jetzt in weit gerin-
gerem Grade als im vorigen Jahre. Die Bremer Brigg „ Arion “ hat
drei Mann verloren, während die übrigen gleichzeitig hier befindlichen
Bremer Schiffe gänzlich verschont geblieben sind und hoffentlich auch bleiben
werden. Die Aerzte glauben, die Krankheit werde mit dieser Saison
gänzlich aufhören, da Epidemieen dieser Art gewöhnlich nur drei Jahre
währten. Gott gebe es so!

Aus Santos wird vom 16. Januar berichtet, daß der Gesundheits-
zustand der Stadt und Umgegend durchaus befriedigend sei, und während
der letzten 6 Monate keine Fälle vom gelben Fieber mehr vorgekommen sind.

Einwanderung in Newyork.

Während des Monats Februar sind nach dem „Newyork Herald“
in Newyork angekommen 4,488 Auswanderer, darunter 2,260 aus Jrland,
1,342 aus Deutschland, 490 aus England, 92 Schweizer.

Zeitungsschau.

Am 20. März ist es der Düsseldorfer Polizei gelungen, sich eines
gefährlichen Verbreiters falscher Münzen zu bemächtigen. Derselbe
kam von Emmerich mit dem Dampfschiffe an und wurde in einem Wirths-
hause auf der Rheinstraße verhaftet, woselbst man in seinem Besitze 150
englische, sehr schön gearbeitete Goldstücke ( Guineen ) fand. Er scheint es
hauptsächlich darauf abgesehen zu haben, Auswanderer zu betrügen.

Nach Berichten aus Panama mehrt sich die Auswanderung nach Cali-
fornien
fortwährend. Es sollen 7000 Menschen nach San Francisco
unterwegs sein und 4500 in Panama auf Transportmittel warten. ( B. H. )

Aus Mexico ( der Hauptstadt ) reichen die Nachrichten bis zum 10. Febr.
Man war dort über die Lage der Dinge am Rio Grande nicht ohne
Besorgniß, und die Oppositionsblätter ergossen scharfen Tadel über die
Regierung. – Jn Neworleans wollte man die Nachricht haben, daß
Caravajal mit 600 Amerikanern, 200 Mexicanern und 2 Geschützen von
neuem über den Fluß gegangen ist, um Matamoras anzugreifen. ( B.=H. )

Jn einem Briefe aus Washington wird aus angeblich zuverlässiger
Quelle die Versicherung gegeben, daß auf die Verwerfung des Tehuan-
tepec=Vertrags von Seiten des mexicanischen Congresses mit
Bestimmtheit zu rechnen sei, eine Maßnahme, welche zu ernsten Collisionen
mit den Vereinigten Staaten führen würde.     ( B.=H. )

Newyork, 2. März. Die Mormonen am Salzsee haben sich
von den Vereinigten Staaten losgesagt und sich unabhängig erklärt.
Alle Beamten der Ver. Staaten haben das Mormonengebiet verlassen. ( K. Z. )

[Spaltenumbruch]

Milwaukie, 27. Januar. Die farbigen Bürger des Staates Ohio
hielten am 14. Januar in Cincinnati eine Convention, bei der sie, wie
behauptet wird, durch sehr fähige und praktische Delegaten vertreten wur-
den. Das völlige Ergebniß der Verhandlungen dieser Convention und deren
Beschlüsse ist in den uns zu Gesicht gekommenen Zeitungen nicht mitgetheilt;
es hat uns aber innig gefreut, daß sich die Mehrheit der Delegaten für ein
Colonisationssystem erklärt und die Republik Liberia als den geeigneten
Platz ihrer Wirksamkeit, um in Amerika und Afrika die Sklaverei zu ver-
nichten, bezeichnet hat.

Jn Wisconsin richtet sich die Aufmerksamkeit der Landwirthe auf
den Flachs- und Tabacksbau.

Das in der Nähe von Manitonwoc im Staate Wisconsin am
Michigansee errichtete Armenhaus des dortigen Countys ist fast vollen-
det. – Der „Manitouwoc Herald“ erwähnt, daß dort großer Mangel
an Arbeitern
sei und daß namentlich Zimmerleute und Haus-
schreiner
gesucht würden.

Am 22. Januar versammelten sich in Sheboygan ( Staat Wisconsin,
am Michigansee ) die Delegaten sämmtlicher Towns von Sheboygan=County,
um für den Bau eines guten und sichern Hafens an der Mündung des
Sheboyganflusses Maßregeln zu treffen. Der größte Enthusiasmus herrschte
bei den Berathungen vor, und ein Comitée wurde ernannt, um Anlehen
zu machen und den Bau zu überwachen.     ( Wisc.=Banner. )

Die vierte Route von der westindischen See nach dem stil-
len Meere. Mitgetheilt aus dem „Newyork=Herald“ vom 24. Jan. 1852,
von D. Clement. Drei Wege, die das atlantische mit dem stillen Meere
verbinden, sind bekannt genug – die Tehuantepec=, Nicaragua= und Panama-
Route. Doch es giebt noch eine vierte, etwa 300 engl. Meilen südlich von
der letzten, nämlich für einen Kanal zwischen den Wassern der beiden Oceane,
zu dessen Bau die Regierung von Neugranada einer amerikanischen Gesell-
schaft ein ausschließliches Privilegium bewilligt hat. Dies ist die Route
durch die Flüsse Atrato und St. John, welche durch Gegenden von
tropischer Fruchtbarkeit strömen und die der reichsten Goldminen wegen
berühmt gewesen sind von den Tagen der Entdeckung an bis auf die
Gegenwart. Umstände haben seltsamer Weise die Aufmerksamkeit von
dieser Route abgelenkt gehalten, obgleich dieselbe im Besitz ganz besonderer
Erleichterungsmittel und überdies die einzige ist, auf welcher jemals Wasser-
communication errichtet gewesen. Das sind Facten, welche bestätigt werden
können, mittelst Verweisung auf Humboldt's Schriften und Congreßdokumente
( H. R. Reports Nr. 145 ) , in welchen letzteren die Zeugnisse von Humboldt
und Andern neben einander niedergelegt werden. Die Dampfer nach dem
Jsthmus brauchen ihre Fahrten nur ein wenig weiter südostwärts von Chagres
auszudehnen, um in die noble Bai von Araga einzulaufen, an der Mün-
dung des Flusses Atrato oder Darina, welchen hinauf etwa 150 engl.
Meilen Weges die Schifffahrt frei und leicht bis Quibdo ist, bei einer
Wassertiefe von 6 bis 12 Fuß zu verschiedenen Jahreszeiten. Nicht weit
oberhalb dieses Ortes entspringt der Atrato in einem Marschsumpfe,
welcher an der andern Seite dem St. John seinen Ursprung giebt,
einem in gerader Richtung dem stillen Ocean zueilenden schönen Strom-
revier, das ein noch tieferes Bett ganz hinab zu der geräumigen Hafen-
bucht ( Golf von [unleserliches Material – 5 Zeichen fehlen]Choco ) führt, in welcher es mündet; da beide Flüsse frei
von Fällen und Rapiden sind und in der Regel sanfte Strömungen haben,
so muß die Höhe des Sumpfes über der des Ocean=Niveaus nur eine
geringe sein, und dies, nebst der wirklichen Existenz eines im
Jahre 1788 gegrabenen Kanals
und einer Bootcommunication
auf diesem Kanal, welche viele Jahre bestand, reicht zum Beweise hin,
daß man das Haupthemmniß auf den anderen Routen hier nicht zu erfah-
ren hat. Der besagte Kanal ward von einigen wenigen armen Eingebornen
unter der Leitung des Priesters von Novita gegraben, einem Städtchen
an den Quellwassern des St. John, und so groß ist der Wasservorrath
jener Höhenfläche, daß einige Reisende versichern, der Kanal sei jetzt in
der nassen Jahreszeit in Booten zu befahren, obwohl sich derselbe durch
Vernachlässigung verschlammt hat. Es ist leicht zu begreifen, wie erwünscht
die Vortheile irgend einer Route über den Jsthmus sein würden, wenn
man von derselben sagen könnte, daß, anstatt daß ungeheure Bergketten
zu durchhauen oder zu tunneliren und Rapiden manchmal fast ganz ver-
trockneter Flüsse zu canalisiren und mit Schleusen und Wasser zu versehen
wären, die Natur eine Durchfahrt eröffnet hätte gleich jener des Atrato
und St. John, welche Verkehrsstraße beladene Boote bloß mit Hülfe der
schwachen Hände weniger Jndianer ein halbes Jahrhundert lang ohne
Schwierigkeit und Aufenthalt passirt wären von Ocean zu Ocean. Die
Ursache dieses großen und bedeutenden Unterschiedes ist die, daß die Cor-
dilleren die Länder Mexico, Centralamerika und den Jsthmus der ganzen
Länge nach durchaus ungebrochen durchlaufen und unterhalb des Jsthmus
gerade bis zu dem Flecke, wo die Quellwasser des Atrato und St. John
sich mischen und wo jene Bergkette so ganz und gar verschwindet, daß
die Oberfläche ein Morast ist, der nur ein wenig über dem Spiegel des
stillen Oceans erhaben liegt.     ( K. Z. )

Auf Neuseeland hat man nun auch Gold entdeckt, nämlich in
Molineux, wo gleichzeitig schöne Opale gefunden worden sind. Vielleicht
enthalten noch mehrere der Jnseln von Oceanien Gold; denn das Jnnere
derselben kennt man noch zu wenig, und viele derselben dürften nur die
höheren Puncte eines und desselben im Meere zusammenhängenden Gebirges
sein. Die Colonie Otago auf Neuseeland soll langsam, aber
[Ende Spaltensatz]

*) Sollen diese Colonisten eigene Grundstücke erhalten oder freien Lohn
ohne die Verpflichtung, etwaige Vorschüsse durch ihrer Hände Arbeit abzuver-
dienen,
so möchte vielleicht dieser Plan, wenn seine Einzelnheiten näher bekannt
werden, Berücksichtigung verdienen. Wird aber ein ähnliches Verhältniß beab-
sichtigt, wie gegenwärtig auf den Plantagen der fünf brasilianischen Gutsbesitzer,
wo die deutschen Arbeiter nicht viel besser, als Negersclaven gestellt werden,
kein eigenes Land, sondern nur die Hälfte des jährlichen Reinertrags der von
ihnen gepflegten Caffeebäume erhalten und die ihnen für Reisekosten, Anschaffung
von Handwerksgeräthen gemachten und nach vier Jahren zu verzinsenden Vor-
schüsse durch ihre Arbeit abverdienen sollen, so könnte nicht dringend genug davor
gewarnt werden. Einstweilen bleibt für die nach Brasilien auswandernden
Deutschen die Colonie Donna Francisca in der Provinz Santa Catharina,
die von dem Hamburger Colonisationsverein geleitet wird, die empfehlenswertheste.
Die Arbeit auf eigenen Grundstücken und nicht ein dem alten [unleserliches Material – 11 Zeichen fehlen]Roborsystem
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nisation die unabweisliche Grundlage zu sein.     D. Red.
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[99/0003] 99 Rio de Janeiro, 12. Februar. Der Schiffsverkehr unsers Hafens mit Bremen war im Jahre 1851 etwas größer, als im vorhergehenden und betrug herwärts 22 Schiffe mit 1941 Commerzlast und ___247 Mann, davon 1 Schiff in direkter Fahrt, hinwärts ebenfalls 22 Schiffe mit 1948 Commerzlast und 250 Mann, davon 5 in direkter Fahrt. Seit dem 1. Januar d. J. sind 6 Schiffe angekommen, davon eines direkt, 2 Schiffe abgegangen, davon auch eines direkt nach Bremen expedirt. Es liegen hier noch 6 Schiffe. Der Sclavenhandel hat fast gänzlich aufgehört und wird auch nicht wieder aufkommen können, so lange die Regierung, wie bisher, fort- fährt, ihm ernstlich entgegen zu arbeiten. Sie hat durch ihre Thätigkeit bewirkt, was den Engländern bei aller Anstrengung nie hätte gelingen können. Eine Folge davon ist aber, daß mit der Zeit und vielleicht schon sehr bald in Brasilien das Bedürfniß nach Arbeitern sehr dringend werden und dann ohne Zweifel bessere Einrichtungen zu Gunsten der Colonisation veranlassen wird. Jn der Provinz Rio Grande do Sul hat man hier- über schon bessere, wenn auch noch nicht ganz vollkommene Begriffe. Die Provinzialregierung dort beabsichtigt nämlich, wie sich aus einem im „ Revista Commercial de Santos “ enthaltenen Contrakte ergiebt, durch Vermittelung eines Herrn Kleudgen jährlich 2000 tüchtige Colonisten aus Deutschland kommen zu lassen. *) Die meisten der im vorigen Jahre engagirten deutschen Offiziere haben durch, Streitigkeiten unter sich und mit den Brasilianern dazu ver- anlaßt, ihren Abschied genommen. Die deutschen Soldaten sollen sich in der kürzlich gegen Rosas gelieferten entscheidenden Schlacht sehr ausgezeichnet und viel zu dem Gewinn derselben beigetragen haben. Am Bord der Schiffe in unserm Hafen haben sich leider wieder ein- zelne Fälle vom gelben Fieber gezeigt, doch bis jetzt in weit gerin- gerem Grade als im vorigen Jahre. Die Bremer Brigg „ Arion “ hat drei Mann verloren, während die übrigen gleichzeitig hier befindlichen Bremer Schiffe gänzlich verschont geblieben sind und hoffentlich auch bleiben werden. Die Aerzte glauben, die Krankheit werde mit dieser Saison gänzlich aufhören, da Epidemieen dieser Art gewöhnlich nur drei Jahre währten. Gott gebe es so! Aus Santos wird vom 16. Januar berichtet, daß der Gesundheits- zustand der Stadt und Umgegend durchaus befriedigend sei, und während der letzten 6 Monate keine Fälle vom gelben Fieber mehr vorgekommen sind. Einwanderung in Newyork. Während des Monats Februar sind nach dem „Newyork Herald“ in Newyork angekommen 4,488 Auswanderer, darunter 2,260 aus Jrland, 1,342 aus Deutschland, 490 aus England, 92 Schweizer. Zeitungsschau. Am 20. März ist es der Düsseldorfer Polizei gelungen, sich eines gefährlichen Verbreiters falscher Münzen zu bemächtigen. Derselbe kam von Emmerich mit dem Dampfschiffe an und wurde in einem Wirths- hause auf der Rheinstraße verhaftet, woselbst man in seinem Besitze 150 englische, sehr schön gearbeitete Goldstücke ( Guineen ) fand. Er scheint es hauptsächlich darauf abgesehen zu haben, Auswanderer zu betrügen. Nach Berichten aus Panama mehrt sich die Auswanderung nach Cali- fornien fortwährend. Es sollen 7000 Menschen nach San Francisco unterwegs sein und 4500 in Panama auf Transportmittel warten. ( B. H. ) Aus Mexico ( der Hauptstadt ) reichen die Nachrichten bis zum 10. Febr. Man war dort über die Lage der Dinge am Rio Grande nicht ohne Besorgniß, und die Oppositionsblätter ergossen scharfen Tadel über die Regierung. – Jn Neworleans wollte man die Nachricht haben, daß Caravajal mit 600 Amerikanern, 200 Mexicanern und 2 Geschützen von neuem über den Fluß gegangen ist, um Matamoras anzugreifen. ( B.=H. ) Jn einem Briefe aus Washington wird aus angeblich zuverlässiger Quelle die Versicherung gegeben, daß auf die Verwerfung des Tehuan- tepec=Vertrags von Seiten des mexicanischen Congresses mit Bestimmtheit zu rechnen sei, eine Maßnahme, welche zu ernsten Collisionen mit den Vereinigten Staaten führen würde. ( B.=H. ) Newyork, 2. März. Die Mormonen am Salzsee haben sich von den Vereinigten Staaten losgesagt und sich unabhängig erklärt. Alle Beamten der Ver. Staaten haben das Mormonengebiet verlassen. ( K. Z. ) Milwaukie, 27. Januar. Die farbigen Bürger des Staates Ohio hielten am 14. Januar in Cincinnati eine Convention, bei der sie, wie behauptet wird, durch sehr fähige und praktische Delegaten vertreten wur- den. Das völlige Ergebniß der Verhandlungen dieser Convention und deren Beschlüsse ist in den uns zu Gesicht gekommenen Zeitungen nicht mitgetheilt; es hat uns aber innig gefreut, daß sich die Mehrheit der Delegaten für ein Colonisationssystem erklärt und die Republik Liberia als den geeigneten Platz ihrer Wirksamkeit, um in Amerika und Afrika die Sklaverei zu ver- nichten, bezeichnet hat. Jn Wisconsin richtet sich die Aufmerksamkeit der Landwirthe auf den Flachs- und Tabacksbau. Das in der Nähe von Manitonwoc im Staate Wisconsin am Michigansee errichtete Armenhaus des dortigen Countys ist fast vollen- det. – Der „Manitouwoc Herald“ erwähnt, daß dort großer Mangel an Arbeitern sei und daß namentlich Zimmerleute und Haus- schreiner gesucht würden. Am 22. Januar versammelten sich in Sheboygan ( Staat Wisconsin, am Michigansee ) die Delegaten sämmtlicher Towns von Sheboygan=County, um für den Bau eines guten und sichern Hafens an der Mündung des Sheboyganflusses Maßregeln zu treffen. Der größte Enthusiasmus herrschte bei den Berathungen vor, und ein Comitée wurde ernannt, um Anlehen zu machen und den Bau zu überwachen. ( Wisc.=Banner. ) Die vierte Route von der westindischen See nach dem stil- len Meere. Mitgetheilt aus dem „Newyork=Herald“ vom 24. Jan. 1852, von D. Clement. Drei Wege, die das atlantische mit dem stillen Meere verbinden, sind bekannt genug – die Tehuantepec=, Nicaragua= und Panama- Route. Doch es giebt noch eine vierte, etwa 300 engl. Meilen südlich von der letzten, nämlich für einen Kanal zwischen den Wassern der beiden Oceane, zu dessen Bau die Regierung von Neugranada einer amerikanischen Gesell- schaft ein ausschließliches Privilegium bewilligt hat. Dies ist die Route durch die Flüsse Atrato und St. John, welche durch Gegenden von tropischer Fruchtbarkeit strömen und die der reichsten Goldminen wegen berühmt gewesen sind von den Tagen der Entdeckung an bis auf die Gegenwart. Umstände haben seltsamer Weise die Aufmerksamkeit von dieser Route abgelenkt gehalten, obgleich dieselbe im Besitz ganz besonderer Erleichterungsmittel und überdies die einzige ist, auf welcher jemals Wasser- communication errichtet gewesen. Das sind Facten, welche bestätigt werden können, mittelst Verweisung auf Humboldt's Schriften und Congreßdokumente ( H. R. Reports Nr. 145 ) , in welchen letzteren die Zeugnisse von Humboldt und Andern neben einander niedergelegt werden. Die Dampfer nach dem Jsthmus brauchen ihre Fahrten nur ein wenig weiter südostwärts von Chagres auszudehnen, um in die noble Bai von Araga einzulaufen, an der Mün- dung des Flusses Atrato oder Darina, welchen hinauf etwa 150 engl. Meilen Weges die Schifffahrt frei und leicht bis Quibdo ist, bei einer Wassertiefe von 6 bis 12 Fuß zu verschiedenen Jahreszeiten. Nicht weit oberhalb dieses Ortes entspringt der Atrato in einem Marschsumpfe, welcher an der andern Seite dem St. John seinen Ursprung giebt, einem in gerader Richtung dem stillen Ocean zueilenden schönen Strom- revier, das ein noch tieferes Bett ganz hinab zu der geräumigen Hafen- bucht ( Golf von _____Choco ) führt, in welcher es mündet; da beide Flüsse frei von Fällen und Rapiden sind und in der Regel sanfte Strömungen haben, so muß die Höhe des Sumpfes über der des Ocean=Niveaus nur eine geringe sein, und dies, nebst der wirklichen Existenz eines im Jahre 1788 gegrabenen Kanals und einer Bootcommunication auf diesem Kanal, welche viele Jahre bestand, reicht zum Beweise hin, daß man das Haupthemmniß auf den anderen Routen hier nicht zu erfah- ren hat. Der besagte Kanal ward von einigen wenigen armen Eingebornen unter der Leitung des Priesters von Novita gegraben, einem Städtchen an den Quellwassern des St. John, und so groß ist der Wasservorrath jener Höhenfläche, daß einige Reisende versichern, der Kanal sei jetzt in der nassen Jahreszeit in Booten zu befahren, obwohl sich derselbe durch Vernachlässigung verschlammt hat. Es ist leicht zu begreifen, wie erwünscht die Vortheile irgend einer Route über den Jsthmus sein würden, wenn man von derselben sagen könnte, daß, anstatt daß ungeheure Bergketten zu durchhauen oder zu tunneliren und Rapiden manchmal fast ganz ver- trockneter Flüsse zu canalisiren und mit Schleusen und Wasser zu versehen wären, die Natur eine Durchfahrt eröffnet hätte gleich jener des Atrato und St. John, welche Verkehrsstraße beladene Boote bloß mit Hülfe der schwachen Hände weniger Jndianer ein halbes Jahrhundert lang ohne Schwierigkeit und Aufenthalt passirt wären von Ocean zu Ocean. Die Ursache dieses großen und bedeutenden Unterschiedes ist die, daß die Cor- dilleren die Länder Mexico, Centralamerika und den Jsthmus der ganzen Länge nach durchaus ungebrochen durchlaufen und unterhalb des Jsthmus gerade bis zu dem Flecke, wo die Quellwasser des Atrato und St. John sich mischen und wo jene Bergkette so ganz und gar verschwindet, daß die Oberfläche ein Morast ist, der nur ein wenig über dem Spiegel des stillen Oceans erhaben liegt. ( K. Z. ) Auf Neuseeland hat man nun auch Gold entdeckt, nämlich in Molineux, wo gleichzeitig schöne Opale gefunden worden sind. Vielleicht enthalten noch mehrere der Jnseln von Oceanien Gold; denn das Jnnere derselben kennt man noch zu wenig, und viele derselben dürften nur die höheren Puncte eines und desselben im Meere zusammenhängenden Gebirges sein. Die Colonie Otago auf Neuseeland soll langsam, aber *) Sollen diese Colonisten eigene Grundstücke erhalten oder freien Lohn ohne die Verpflichtung, etwaige Vorschüsse durch ihrer Hände Arbeit abzuver- dienen, so möchte vielleicht dieser Plan, wenn seine Einzelnheiten näher bekannt werden, Berücksichtigung verdienen. Wird aber ein ähnliches Verhältniß beab- sichtigt, wie gegenwärtig auf den Plantagen der fünf brasilianischen Gutsbesitzer, wo die deutschen Arbeiter nicht viel besser, als Negersclaven gestellt werden, kein eigenes Land, sondern nur die Hälfte des jährlichen Reinertrags der von ihnen gepflegten Caffeebäume erhalten und die ihnen für Reisekosten, Anschaffung von Handwerksgeräthen gemachten und nach vier Jahren zu verzinsenden Vor- schüsse durch ihre Arbeit abverdienen sollen, so könnte nicht dringend genug davor gewarnt werden. Einstweilen bleibt für die nach Brasilien auswandernden Deutschen die Colonie Donna Francisca in der Provinz Santa Catharina, die von dem Hamburger Colonisationsverein geleitet wird, die empfehlenswertheste. Die Arbeit auf eigenen Grundstücken und nicht ein dem alten ___________Roborsystem mehr oder minder ähnliches scheint uns für das Gedeihen jeder deutschen Colo- nisation die unabweisliche Grundlage zu sein. D. Red.

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Zitationshilfe: Deutsche Auswanderer-Zeitung. Nr. 25. Bremen, 26. März 1852, S. 99. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_auswandererzeitung025_1852/3>, abgerufen am 24.11.2024.