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Allgemeine Auswanderungs-Zeitung. Nr. 46. Rudolstadt, 16. August 1847.

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[Spaltenumbruch] Elend; es gibt kein Land der Erde, wo das menschliche Leben
ohne Sorgen und Leiden wäre. Ebenso Viele aber finden dort Brod
und Zufriedenheit, Besitz und Eigenthum, Glück und Wohlbehagen,
sehen ihre kühnsten Hoffnungen übertroffen, und segnen die Stunde,
wo ihnen der Entschluß zur Auswanderung ward. Möge Allen
ein treues deutsches Herz, entfernt vom deutschen Vaterlande, die
Brust auch dann noch schwellen, wenn der Raum langer Jahre
schon sie vom Boden der frühern Heimath trennt. Möge Fleiß
und Biederkeit, verbunden mit echter Gottesfurcht, dort im fernen
Lande ihnen den Segen bringen, welcher hier nur selten ihr Loos
verbessert! --    ( Fortsetzung folgt. )

Literatur.
Die Eisenbahnen und die innere Kolonisation.
Berlin. Ferd. Bethge's Verlagsbuchhandlung. 1847.

Nachdem der ungenannte Verf. dieses Heftchens die Nothwendig-
keit von Eisenbahnen, besonders für das nordöstliche Preußen, aus
commerciellen, politischen und industriellen Gründen nachgewiesen hat,
beweiset er, wie das Gesammtwohl die Anlage derselben auf Staats-
kosten erheische, damit sie nicht Gegenstand der Börsenspeculation werden,
und beschäftigt sich dann mit Lösung der Aufgabe, auf welche Weise
der Staat seine Bahnen am billigsten, am mindesten drückend für die
wohlhabendere und am ersprießlichsten für die ärmere Bevölkerung
herstellen könne. Der Verf. will nur Bahnen mit einem Geleise haben,
weil die Mehrkosten eines zweiten Geleises keine verhältnißmäßig großen
Vortheile erzielen; die Mittel zum Bau sollen durch keine Staats-
anleihen, deren Verzinsung das Volk zu tragen hätte, sondern dadurch
beigeschafft werden, daß diejenigen, welchen ihrem Geschäfte und dessen
Lage nach der Vortheil einer Eisenbahnverbindung zuflösse, je nach
der Größe dieses Vortheiles Naturallieferungen zum Baue zu machen
hätten. Diese Naturallieferungen würden in Grund und Boden für
die Bahn, in Holz, Steinen ec. und in solchen Ländereien bestehen,
welche, obgleich nicht im Bereiche der Bahnlinie belegen, doch zum
Baue derselben in sofern benutzt werden könnten, daß sie, in Parcellen
getheilt, den Arbeitern als theilweise Lohnzahlung gereicht würden.
Hiedurch ersparten die Besteuernden die Ausgabe baaren Geldes, die
Arbeiter erwürben sich nach und nach einen kleinen Grundbesitz und
es würde somit eine innere Kolonisation bewirkt. Der Ankauf des
sonst noch zum Bau Erforderlichen würde durch Emittirung von Staats-
eisenbahnscheinen bewirkt, welche gleich Banknoten und klingender Münze
cursiren müßten.

Wir können hier natürlich nur die Grundzüge von des Verf.
Plan geben, der, wenn er auch nicht in allen seinen Theilen ausführ-
bar sein sollte, doch gewiß der Aufmerksamkeit von Staatsökonomen
im höchsten Grade werth und auch für das gebildete Publicum über-
haupt von großem Jnteresse ist. --   -- s.

Die Kolonie St. Maria in Pennsylvanien, N. A., und
die bedenklichen Aufnahmebedingungen in dieselbe, beleuchtet
von George von Roß aus Nordamerika. Augsburg,
1846. Verlagsbuchhandlung von C. A. Fahrmbacher.

Die Leser dieser Zeitung kennen die klare, gewandte, stets den
Nagel auf den Kopf treffende Schreibweise des Hrn. Vfs. obiger
kleinen Schrift aus vielen wichtigen Artikeln bereits zur Genüge, als
daß dieselbe noch einer besondern Empfehlung bedürfte. Auch hier
warnt er mit freimüthiger Sprache und schlagenden Beweisen vor
einem Wolf im Schafskleide, so daß es dringende Pflicht jedes Menschen-
freundes ist, solche Auswanderungslustige, welche, aus Unvermögen,
die in dem von Regensburg ausgegangenen "Prospect" liegende
[Spaltenumbruch] Schurkerei zu durchschauen, sich durch denselben angezogen fühlen, auf
die Roß'sche Beleuchtung aufmerksam zu machen. Wer dieselbe gelesen
und doch noch Lust hat, jener Einladung der Herren Mathias
Benziger,
G. H. v. Schröter und J. Eschbach Folge zu leisten,
dem wollen wir zwar die Möglichkeit, in St. Maria gut zu fahren,
nicht absprechen, können ihn aber auch nicht bemitleiden, wenn er voll
bitterer Reue zu spät zur Einsicht seiner Verblendung gelangt. Wer
Ohren hat zu hören, der höre!

Mit welcher Geradheit, Unparteilichkeit und Competenz Hr. v. Roß
die kritische Feder führt, davon hat die Auswanderungszeitung schon
oft genug Zeugniß abgelegt. Machwerke, wie die eines von Sommer
( s. No. 25 ) , von Schütz ( 44 ) , von Behr ( 33 ) , Vulpius ( 25 ) , die
rtotz ihrer Unbrauchbarkeit, ja Gefährlichkeit, von anderen Organen
der Oeffentlichkeit gelobhudelt wurden, fanden durch ihn die gebührende
Würdigung. Auch fernerhin wird unsere Zeitung oft noch Gelegenheit
haben, ihre freimüthige Stimme in divergirender Richtung von denen
oberflächlicher Recensenten abzugeben. Wie aber ein so classischer Ver-
treter der Auswanderungs = Literatur, wie Traugott Bromme,
dazu kommt, sich selbst zu widersprechen, indem sein "Handbuch" die
Kolonie St. Maria ebenso sehr empfiehlt, wie sein "Rathgeber" sie
verwirft, -- vermögen wir fürwahr uns nicht zu erklären.   F.

Brasilien.
Diplomatische Correspondenz über deutsche Auswanderung dahin.

Nachfolgende zwei diplomatische Noten, gewechselt zwischen dem
Königl. Preuß. Minister der auswärtigen Angelegenheiten und dem
Kaiserl. Brasilischen Gesandten in Preußen Visconde de Abrantes.
sind auf einem großen Umwege zur Oeffentlichkeit gelangt, nämlich erst
aus einem südamerikanischen Journale in die Augsburger Allg. Zeitung
übergegangen. Sowohl Hr. de Abrantes als auch das betr. Organ
von Bahia nehmen den von so mancher Seite verdächtigten General-
consul von Sturz in Schutz gegen die ihm hier und da unterlegte
Absicht, "als wolle er zu irgend einer den Keim ihres baldigen Fehl-
schlagens schon in sich tragenden Unternehmung mitwirken." Allein
jeder Gutunterrichtete oder die Gewissen = und Ehrenhaftigkeit des
Hrn. Generalconsuls näher Kennende weiß ohnedieß, daß derselbe nicht
eher der Auswanderung nach Brasilien sich annehmen werde, als bis
die Regierung jenes Landes ein heilsames Kolonisationsgesetz
erlassen hat. Bis dahin verhält sich Hr. von Sturz völlig passiv.
Wir geben inzwischen die beiden wichtigen diplomatischen Actenstücke
ohne weitere Bemerkungen wieder.

I. Note des königlich preußischen Ministers der auswärtigen Angelegenheiten
an den Hrn. Visconde de Abrantes, betreffend die deutschen Kolonisten

Die Plane zu Auswanderungen nach überseeischen Ländern haben
sich neuerdings so vervielfältigt, und so viele Beispiele sind vorgekommen,
daß die Ausgewanderten in ihren Hoffnungen auf eine Verbesserung
ihres Looses getäuscht worden sind, daß die königliche Regierung ihrer
Pflicht verfehlen würde, wenn sie nicht Maßregeln träfe, um zu ver-
hindern, daß in denjenigen Provinzen der Monarchie, in denen die
Einwohner zum Verlassen ihres heimischen Herdes geneigt sind, die
Auswanderer sich nach Ländern einschiffen, in denen sie keine sichere
Existenz finden. Die Einladungen, welche besonders an die Deutschen
gerichtet worden sind, in der Absicht, sie zur Niederlassung in Brasilien
zu bestimmen, haben die ganze Aufmerksamkeit der königlichen Regie-
rung auf sich gezogen, da ihr die Erfahrung bewiesen hat, daß die
in jenem Lande gegründeten deutschen Kolonieen den Hoffnungen der
Auswanderer nicht entsprochen haben. Zwar hat der brasilische Gene-
ralconsul Hr. Sturz mehr als einmal seinen Unwillen über diejenigen.
welche durch Verführung die Unglücklichen zu einer unheilvollen --
von jenen aber sehr lockend geschilderten -- Zukunft hinzureißen suchen,

[Spaltenumbruch] Elend; es gibt kein Land der Erde, wo das menschliche Leben
ohne Sorgen und Leiden wäre. Ebenso Viele aber finden dort Brod
und Zufriedenheit, Besitz und Eigenthum, Glück und Wohlbehagen,
sehen ihre kühnsten Hoffnungen übertroffen, und segnen die Stunde,
wo ihnen der Entschluß zur Auswanderung ward. Möge Allen
ein treues deutsches Herz, entfernt vom deutschen Vaterlande, die
Brust auch dann noch schwellen, wenn der Raum langer Jahre
schon sie vom Boden der frühern Heimath trennt. Möge Fleiß
und Biederkeit, verbunden mit echter Gottesfurcht, dort im fernen
Lande ihnen den Segen bringen, welcher hier nur selten ihr Loos
verbessert! --    ( Fortsetzung folgt. )

Literatur.
Die Eisenbahnen und die innere Kolonisation.
Berlin. Ferd. Bethge's Verlagsbuchhandlung. 1847.

Nachdem der ungenannte Verf. dieses Heftchens die Nothwendig-
keit von Eisenbahnen, besonders für das nordöstliche Preußen, aus
commerciellen, politischen und industriellen Gründen nachgewiesen hat,
beweiset er, wie das Gesammtwohl die Anlage derselben auf Staats-
kosten erheische, damit sie nicht Gegenstand der Börsenspeculation werden,
und beschäftigt sich dann mit Lösung der Aufgabe, auf welche Weise
der Staat seine Bahnen am billigsten, am mindesten drückend für die
wohlhabendere und am ersprießlichsten für die ärmere Bevölkerung
herstellen könne. Der Verf. will nur Bahnen mit einem Geleise haben,
weil die Mehrkosten eines zweiten Geleises keine verhältnißmäßig großen
Vortheile erzielen; die Mittel zum Bau sollen durch keine Staats-
anleihen, deren Verzinsung das Volk zu tragen hätte, sondern dadurch
beigeschafft werden, daß diejenigen, welchen ihrem Geschäfte und dessen
Lage nach der Vortheil einer Eisenbahnverbindung zuflösse, je nach
der Größe dieses Vortheiles Naturallieferungen zum Baue zu machen
hätten. Diese Naturallieferungen würden in Grund und Boden für
die Bahn, in Holz, Steinen ec. und in solchen Ländereien bestehen,
welche, obgleich nicht im Bereiche der Bahnlinie belegen, doch zum
Baue derselben in sofern benutzt werden könnten, daß sie, in Parcellen
getheilt, den Arbeitern als theilweise Lohnzahlung gereicht würden.
Hiedurch ersparten die Besteuernden die Ausgabe baaren Geldes, die
Arbeiter erwürben sich nach und nach einen kleinen Grundbesitz und
es würde somit eine innere Kolonisation bewirkt. Der Ankauf des
sonst noch zum Bau Erforderlichen würde durch Emittirung von Staats-
eisenbahnscheinen bewirkt, welche gleich Banknoten und klingender Münze
cursiren müßten.

Wir können hier natürlich nur die Grundzüge von des Verf.
Plan geben, der, wenn er auch nicht in allen seinen Theilen ausführ-
bar sein sollte, doch gewiß der Aufmerksamkeit von Staatsökonomen
im höchsten Grade werth und auch für das gebildete Publicum über-
haupt von großem Jnteresse ist. --   -- s.

Die Kolonie St. Maria in Pennsylvanien, N. A., und
die bedenklichen Aufnahmebedingungen in dieselbe, beleuchtet
von George von Roß aus Nordamerika. Augsburg,
1846. Verlagsbuchhandlung von C. A. Fahrmbacher.

Die Leser dieser Zeitung kennen die klare, gewandte, stets den
Nagel auf den Kopf treffende Schreibweise des Hrn. Vfs. obiger
kleinen Schrift aus vielen wichtigen Artikeln bereits zur Genüge, als
daß dieselbe noch einer besondern Empfehlung bedürfte. Auch hier
warnt er mit freimüthiger Sprache und schlagenden Beweisen vor
einem Wolf im Schafskleide, so daß es dringende Pflicht jedes Menschen-
freundes ist, solche Auswanderungslustige, welche, aus Unvermögen,
die in dem von Regensburg ausgegangenen „Prospect“ liegende
[Spaltenumbruch] Schurkerei zu durchschauen, sich durch denselben angezogen fühlen, auf
die Roß'sche Beleuchtung aufmerksam zu machen. Wer dieselbe gelesen
und doch noch Lust hat, jener Einladung der Herren Mathias
Benziger,
G. H. v. Schröter und J. Eschbach Folge zu leisten,
dem wollen wir zwar die Möglichkeit, in St. Maria gut zu fahren,
nicht absprechen, können ihn aber auch nicht bemitleiden, wenn er voll
bitterer Reue zu spät zur Einsicht seiner Verblendung gelangt. Wer
Ohren hat zu hören, der höre!

Mit welcher Geradheit, Unparteilichkeit und Competenz Hr. v. Roß
die kritische Feder führt, davon hat die Auswanderungszeitung schon
oft genug Zeugniß abgelegt. Machwerke, wie die eines von Sommer
( s. No. 25 ) , von Schütz ( 44 ) , von Behr ( 33 ) , Vulpius ( 25 ) , die
rtotz ihrer Unbrauchbarkeit, ja Gefährlichkeit, von anderen Organen
der Oeffentlichkeit gelobhudelt wurden, fanden durch ihn die gebührende
Würdigung. Auch fernerhin wird unsere Zeitung oft noch Gelegenheit
haben, ihre freimüthige Stimme in divergirender Richtung von denen
oberflächlicher Recensenten abzugeben. Wie aber ein so classischer Ver-
treter der Auswanderungs = Literatur, wie Traugott Bromme,
dazu kommt, sich selbst zu widersprechen, indem sein „Handbuch“ die
Kolonie St. Maria ebenso sehr empfiehlt, wie sein „Rathgeber“ sie
verwirft, -- vermögen wir fürwahr uns nicht zu erklären.   F.

Brasilien.
Diplomatische Correspondenz über deutsche Auswanderung dahin.

Nachfolgende zwei diplomatische Noten, gewechselt zwischen dem
Königl. Preuß. Minister der auswärtigen Angelegenheiten und dem
Kaiserl. Brasilischen Gesandten in Preußen Visconde de Abrantes.
sind auf einem großen Umwege zur Oeffentlichkeit gelangt, nämlich erst
aus einem südamerikanischen Journale in die Augsburger Allg. Zeitung
übergegangen. Sowohl Hr. de Abrantes als auch das betr. Organ
von Bahia nehmen den von so mancher Seite verdächtigten General-
consul von Sturz in Schutz gegen die ihm hier und da unterlegte
Absicht, „als wolle er zu irgend einer den Keim ihres baldigen Fehl-
schlagens schon in sich tragenden Unternehmung mitwirken.“ Allein
jeder Gutunterrichtete oder die Gewissen = und Ehrenhaftigkeit des
Hrn. Generalconsuls näher Kennende weiß ohnedieß, daß derselbe nicht
eher der Auswanderung nach Brasilien sich annehmen werde, als bis
die Regierung jenes Landes ein heilsames Kolonisationsgesetz
erlassen hat. Bis dahin verhält sich Hr. von Sturz völlig passiv.
Wir geben inzwischen die beiden wichtigen diplomatischen Actenstücke
ohne weitere Bemerkungen wieder.

I. Note des königlich preußischen Ministers der auswärtigen Angelegenheiten
an den Hrn. Visconde de Abrantes, betreffend die deutschen Kolonisten

Die Plane zu Auswanderungen nach überseeischen Ländern haben
sich neuerdings so vervielfältigt, und so viele Beispiele sind vorgekommen,
daß die Ausgewanderten in ihren Hoffnungen auf eine Verbesserung
ihres Looses getäuscht worden sind, daß die königliche Regierung ihrer
Pflicht verfehlen würde, wenn sie nicht Maßregeln träfe, um zu ver-
hindern, daß in denjenigen Provinzen der Monarchie, in denen die
Einwohner zum Verlassen ihres heimischen Herdes geneigt sind, die
Auswanderer sich nach Ländern einschiffen, in denen sie keine sichere
Existenz finden. Die Einladungen, welche besonders an die Deutschen
gerichtet worden sind, in der Absicht, sie zur Niederlassung in Brasilien
zu bestimmen, haben die ganze Aufmerksamkeit der königlichen Regie-
rung auf sich gezogen, da ihr die Erfahrung bewiesen hat, daß die
in jenem Lande gegründeten deutschen Kolonieen den Hoffnungen der
Auswanderer nicht entsprochen haben. Zwar hat der brasilische Gene-
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welche durch Verführung die Unglücklichen zu einer unheilvollen --
von jenen aber sehr lockend geschilderten -- Zukunft hinzureißen suchen,

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Nachdem der ungenannte Verf. dieses Heftchens die Nothwendig- keit von Eisenbahnen, besonders für das nordöstliche Preußen, aus commerciellen, politischen und industriellen Gründen nachgewiesen hat, beweiset er, wie das Gesammtwohl die Anlage derselben auf Staats- kosten erheische, damit sie nicht Gegenstand der Börsenspeculation werden, und beschäftigt sich dann mit Lösung der Aufgabe, auf welche Weise der Staat seine Bahnen am billigsten, am mindesten drückend für die wohlhabendere und am ersprießlichsten für die ärmere Bevölkerung herstellen könne. 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Der Ankauf des sonst noch zum Bau Erforderlichen würde durch Emittirung von Staats- eisenbahnscheinen bewirkt, welche gleich Banknoten und klingender Münze cursiren müßten. Wir können hier natürlich nur die Grundzüge von des Verf. Plan geben, der, wenn er auch nicht in allen seinen Theilen ausführ- bar sein sollte, doch gewiß der Aufmerksamkeit von Staatsökonomen im höchsten Grade werth und auch für das gebildete Publicum über- haupt von großem Jnteresse ist. -- -- s. Die Kolonie St. Maria in Pennsylvanien, N. A., und die bedenklichen Aufnahmebedingungen in dieselbe, beleuchtet von George von Roß aus Nordamerika. Augsburg, 1846. Verlagsbuchhandlung von C. A. Fahrmbacher. Die Leser dieser Zeitung kennen die klare, gewandte, stets den Nagel auf den Kopf treffende Schreibweise des Hrn. Vfs. obiger kleinen Schrift aus vielen wichtigen Artikeln bereits zur Genüge, als daß dieselbe noch einer besondern Empfehlung bedürfte. Auch hier warnt er mit freimüthiger Sprache und schlagenden Beweisen vor einem Wolf im Schafskleide, so daß es dringende Pflicht jedes Menschen- freundes ist, solche Auswanderungslustige, welche, aus Unvermögen, die in dem von Regensburg ausgegangenen „Prospect“ liegende Schurkerei zu durchschauen, sich durch denselben angezogen fühlen, auf die Roß'sche Beleuchtung aufmerksam zu machen. Wer dieselbe gelesen und doch noch Lust hat, jener Einladung der Herren Mathias Benziger, G. H. v. Schröter und J. Eschbach Folge zu leisten, dem wollen wir zwar die Möglichkeit, in St. Maria gut zu fahren, nicht absprechen, können ihn aber auch nicht bemitleiden, wenn er voll bitterer Reue zu spät zur Einsicht seiner Verblendung gelangt. Wer Ohren hat zu hören, der höre! Mit welcher Geradheit, Unparteilichkeit und Competenz Hr. v. Roß die kritische Feder führt, davon hat die Auswanderungszeitung schon oft genug Zeugniß abgelegt. Machwerke, wie die eines von Sommer ( s. No. 25 ) , von Schütz ( 44 ) , von Behr ( 33 ) , Vulpius ( 25 ) , die rtotz ihrer Unbrauchbarkeit, ja Gefährlichkeit, von anderen Organen der Oeffentlichkeit gelobhudelt wurden, fanden durch ihn die gebührende Würdigung. Auch fernerhin wird unsere Zeitung oft noch Gelegenheit haben, ihre freimüthige Stimme in divergirender Richtung von denen oberflächlicher Recensenten abzugeben. Wie aber ein so classischer Ver- treter der Auswanderungs = Literatur, wie Traugott Bromme, dazu kommt, sich selbst zu widersprechen, indem sein „Handbuch“ die Kolonie St. Maria ebenso sehr empfiehlt, wie sein „Rathgeber“ sie verwirft, -- vermögen wir fürwahr uns nicht zu erklären. F. Brasilien. Diplomatische Correspondenz über deutsche Auswanderung dahin. Nachfolgende zwei diplomatische Noten, gewechselt zwischen dem Königl. Preuß. Minister der auswärtigen Angelegenheiten und dem Kaiserl. Brasilischen Gesandten in Preußen Visconde de Abrantes. sind auf einem großen Umwege zur Oeffentlichkeit gelangt, nämlich erst aus einem südamerikanischen Journale in die Augsburger Allg. Zeitung übergegangen. Sowohl Hr. de Abrantes als auch das betr. Organ von Bahia nehmen den von so mancher Seite verdächtigten General- consul von Sturz in Schutz gegen die ihm hier und da unterlegte Absicht, „als wolle er zu irgend einer den Keim ihres baldigen Fehl- schlagens schon in sich tragenden Unternehmung mitwirken.“ Allein jeder Gutunterrichtete oder die Gewissen = und Ehrenhaftigkeit des Hrn. Generalconsuls näher Kennende weiß ohnedieß, daß derselbe nicht eher der Auswanderung nach Brasilien sich annehmen werde, als bis die Regierung jenes Landes ein heilsames Kolonisationsgesetz erlassen hat. Bis dahin verhält sich Hr. von Sturz völlig passiv. Wir geben inzwischen die beiden wichtigen diplomatischen Actenstücke ohne weitere Bemerkungen wieder. I. Note des königlich preußischen Ministers der auswärtigen Angelegenheiten an den Hrn. Visconde de Abrantes, betreffend die deutschen Kolonisten Die Plane zu Auswanderungen nach überseeischen Ländern haben sich neuerdings so vervielfältigt, und so viele Beispiele sind vorgekommen, daß die Ausgewanderten in ihren Hoffnungen auf eine Verbesserung ihres Looses getäuscht worden sind, daß die königliche Regierung ihrer Pflicht verfehlen würde, wenn sie nicht Maßregeln träfe, um zu ver- hindern, daß in denjenigen Provinzen der Monarchie, in denen die Einwohner zum Verlassen ihres heimischen Herdes geneigt sind, die Auswanderer sich nach Ländern einschiffen, in denen sie keine sichere Existenz finden. Die Einladungen, welche besonders an die Deutschen gerichtet worden sind, in der Absicht, sie zur Niederlassung in Brasilien zu bestimmen, haben die ganze Aufmerksamkeit der königlichen Regie- rung auf sich gezogen, da ihr die Erfahrung bewiesen hat, daß die in jenem Lande gegründeten deutschen Kolonieen den Hoffnungen der Auswanderer nicht entsprochen haben. Zwar hat der brasilische Gene- ralconsul Hr. Sturz mehr als einmal seinen Unwillen über diejenigen. welche durch Verführung die Unglücklichen zu einer unheilvollen -- von jenen aber sehr lockend geschilderten -- Zukunft hinzureißen suchen,

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Zitationshilfe: Allgemeine Auswanderungs-Zeitung. Nr. 46. Rudolstadt, 16. August 1847, S. 353. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_auswanderer46_1847/3>, abgerufen am 27.11.2024.