Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Allgemeine Auswanderungs-Zeitung. Nr. 1. Rudolstadt, 3. Januar 1846.

Bild:
<< vorherige Seite
letzte Seite
Jntelligenzblatt zur Auswanderungszeitung Nro 1.

Jnsertionsgebühr 4 1 / 2 Xr. pr. Zeile oder Raum aus Petitschrift. Alle hierher gehörigen Zusendungen werden franko erbeten.


[Beginn Spaltensatz]
[ 1 ]
Special- [Abbildung] Agentur
der Postschiffe zwischen
LONDONUNDNEW-YORK.
Concessionirt durch die betr. deutschen Regierungen.

Diese Linie besteht aus den folgenden 16 schnellsegelnden amerikanischen
Postschiffen von 800 bis 1000 Tonnen Gehalt, nämlich: Independence,
American Eagle, Prince Albert, Westminster, Sir Robert Peel, Margaret
Evans, St. James, Northumberland, Gladiator, Toronto, Switzerland, Me-
diator, Quebec, Victoria, Wellington
und Hendrick Hudson, welche regel-
mäßig den 6., 13., 24. u. 28. eines jeden Monats im Jahr von [unleserliches Material - 10 Zeichen fehlen]Loudon
nach New=York absegeln.

    Das Nähere ertheilt auf frankirte Briefe der Unterzeichnete

    [Beginn Spaltensatz]
[Spaltenumbruch] [Ende Spaltensatz]

[ 2 ] Das amerikanische Postdampfschiff Washington,
    Capt. J. Johnston, wird am 13. Februar von der Weser,
   am 18. Februar 1848 von Southampton nach Newyork ab-
   gehen. Wegen Fracht und Passage beliebe man sich zu melden bei
    C. A. Heineken & Comp. in Bremen.
    Day, Croskey & Ross in Southampton.
    Wm. Iselin in Havre.
   Preis der Passage:
Ld'or Rl. 195.


[ 3 ]
Für   nach
Auswanderer [Abbildung] Südaustralien.

Kommendes Frühjahr werde ich mit dem 400 Last großen, in erster
Classe stehenden, dreimastigen Bremer Schiffe

Leontine

nach Adelaide in Süd=Australien abgehen.

Da ich nun mit den Verhältnissen einer langen Seereise und den Be-
dürfnissen während derselben durch eigene Erfahrung hinlänglich bekannt bin,
so wird es meine Hauptsorge sein, Passagieren die Ueberfahrt so angenehm
als möglich zu machen und werde für hinlänglichen Raum und Bequemlichkeit
gehörig sorgen.

Während meines mehrmaligen Aufenthalts in Süd=Australien habe ich
es mir angelegen sein lassen, mich von den dortigen Verhältnissen des Landes,
den Erzeugnissen des Bodens, der Beschaffenheit des Klima's und überhaupt
mit allen Gegenständen, die dem Auswanderer von Nutzen sein können, auf
das genaueste bekannt zu machen, und ersuche daher Auswanderungslustige,
sich an mich zu wenden, da ich im Stande bin, einem Jeden die genügendste
und sicherste Auskunft zu ertheilen; ebenfalls werde ich nach unserer glück-
lichen Ankunft in Australien den Auswanderern zu ihrem Fortkommen, so
viel es in meinen Kräften steht, gern behülflich sein.

Anfrage über Passage, Bedingungen der Ueberfahrt ec. sehe ich in fran-
kirten Briefen oder persönlich in meiner Wohnung, Doventhorswall No. 29 E.,
entgegen. Auch das Allg. Auswanderungs=Burean in Rudolstadt
ertheilt nähere Auskunft und nimmt Passagier = Anmeldungen an.

   

[ 4 ]
Auswanderer nach Süd = Australien

wollen sich in portofreien Briefen oder persönlich an Hrn. Ernst Lange in
Frankenhausen wenden, um die Bedingungen der Ueberfahrt entgegen
zu nehmen.


[ 5 ] Nachrichten zum Landerwerb in Südaustralien und
Australia Felix ( Melbourne ) nebst Unterkommen daselbst
sind auf portofreie Anfragen zu erhalten bei

   

[Spaltenumbruch]

[Abbildung] [ 6 ]
Nach Newyork

    wird, sobald es die Umstände erlauben, expedirt: das in Bremer-
   haven liegende, 350 Last große, in dieser Fahrt rühm-
lichst bekannte,
kupferfeste und gekupferte, schöne, schnellsegelnde, in
jeder Hinsicht in erster Classe stehende, dreimastige
Bremer
   Fregattschiff Hermine,
    geführt durch Capt. F. Volckmann.
    Ueber Fahrgelegenheit ec. ertheile ich nähere Auskunft.

   

[ 7 ]
Nachricht für Auswandernde
nach den Vereinigten Staaten von Nordamerika.

Um die deutschen Auswanderer gegen Betrug beim Kaufe der Ländereien
in Amerika sicher zu stellen, habe ich mit Hrn. H. Baldwin von Syra-
cuse
in Amerika, Besitzer großer Strecken Landes, Vertrag abgeschlossen,
und werde auf alle hierüber Bezug habenden franco Anfragen gern die
nöthige Auskunft ertheilen. Die Ländereien liegen

   203,000 Acres in Nord=Carolina,
   150,000 " " Louisiana,
   60,000 " " Texas,
   40,000 " " New=York.

Jn dem Staate New=York können ganz vollständig eingerichtete
Farmen abgegeben werden.

Auskunft über den Hrn. H. Baldwin geben die Herren Consuln der
Ver. Staaten Ernst Schwendler in Frankfurt a. M. und Charles
Gräbe
in Prannheim bei Frankfurt a. M.

Biebrich a. Rhein, den 6. November 1847.

   

[ 8 ] Jm Verlage von F. A. Brockhaus in Leipzig ist neu er-
schienen und durch alle Buchhandlungen zu beziehen:

Talvj, Geschichte der Colonisation von Neu-
England. Von den ersten Niederlassungen daselbst im Jahre
1607 bis zur Einführung der Provinzialverfassung von Massa-
chusetts im Jahre 1692. Nach den Quellen bearbeitet. Mit
einer Karte von Neu = England im Jahre 1674. Gr. 8. Geh.
3 Thlr. 15 Ngr.


Briefkasten.

Beiträge: "Ein Wort über Amerika, von Ludw. Trillhose," durch Str. So unmo-
tivirte Artikel wie dieser werden schwerlich "abkühlen"; er mag gelegentlich als Curiosum
dienen. -- "Correspondenz von Gotthardt Meerfeldt über Venezuela ec. " Was Sie über
Brasilien mittheilen, dürfte bereits in Nr 57. der Ausw. Z. vom v. J. zur Genüge ent-
halten sein. -- "Bruchstücke aus der Beschreibung einer Reise nach Newyork, von H. M.
in L." Diese höchst anziehend geschriebene Skizze würde einem belletristischen Journale zur
größten Zierde gereichen, während die Auswanderungs=Zeitung sie wichtigeren Artikeln unter-
ordnen muß. -- Verkehr: Hrn. J. H. L. in M. a. d. R. zur Nachricht, daß bei näherer
Durchsicht des gütigst mitgetheilten Briefes sich zu wenig darin fand, was unsere Zeitung
nicht schon gebracht hätte, und daß wir daher nur unnöthig den Raum dadurch beschränken
würden. Sollen wir den Brief remittiren? -- Auf die an unser Auswanderungsbureau
gerichteten Anfragen mehrerer Hüttenmänner ( z. B. des Hrn. H. in Schleswig=Holstein )
bemerken wir im Allgemeinen hier Folgendes: Das erste und Haupt=Erforderniß zur Er-
langung solcher Stellen ist, der englischen Sprache mächtig zu sein, indem fast alle derarti-
gen Werke Nordamerika's in den Händen von Amerikanern oder Engländern sich befinden.
Wer sich zuvor einige Jahre durchschlagen will, um das Englische sich erst anzueignen, dem
ist zu rathen, sich in Amerika Land mit einer Wasserkraft zu kaufen, in der Nähe eines
Erzlagers ( z. B. St. Lawrence- County N. Y. ) , dort ein kleines Hüttenwerk, wie es
viele gibt (pocket-foundery =- Taschen = Hüttenwerk ) anzulegen und das Eifenerz zu kaufen,
bis er selbst Geld genug erworben hat, sich ein Erzlager zu erwerben. Bei solchen Etablis-
sements ist es Sitte, daß die Besitzer ihre Arbeiter und Kohlenlieferanten mit Eisen bezah-
len, auch einen kleinen Laden mit den nöthigsten Material = und andern Waaren halten
und, wenn sie eine Eisengießerei dabei entriren, sich zuerst darauf beschränken, die aller-
nothwendigsten Dinge, wie Oefen, Pottaschpfannen und dergl. zu fabrieiren. -- " Erbpacht-
Anerbieten und Beschreibung verkäuflicher Grundstücke in Galizien, von A. S." Auch die-
ses Material werden wir zu dem besonderen Artikel, welchen wir binnen Kurzem über Ga-
lizien zu bringen gedenken, mit benutzen. Wir zweifeln indeß, daß Familien mit 600 Thlr.
und darüber Vermögen, bloß um die Seereise zu sparen, den ungleich günstigeren Ver-
hältnissen Amerikas den Rücken zukehren und den österreichischen Staaten sich zuwenden
werden. Proletarier dagegen, und zwar lauter brave und fleißige Leute, würden wir
Jhnen genug zuführen und hiervon einen beiderseits günstigen Erfolg in Aussicht stellen
können. Der Gutsherr übernehme die Kosten der Einrichtung selbst, gebe dann die 30 Par-
cellen dreißig armen braven Familien in Erbpacht, und lege denselben ein verhältnißmäßiges
aber billiges Pachtgeld auf. Das bringt Glück und Segen auf beiden Seiten. Fast nur in
Bezug auf Proletarier hegen wir von innerer Kolonisation große Erwartungen.

[Ende Spaltensatz]

Druck und Verlag der Hofbuchdruckerei in Rudolstadt.

Jntelligenzblatt zur Auswanderungszeitung Nro 1.

Jnsertionsgebühr 4 1 / 2 Xr. pr. Zeile oder Raum aus Petitschrift. Alle hierher gehörigen Zusendungen werden franko erbeten.


[Beginn Spaltensatz]
[ 1 ]
Special- [Abbildung] Agentur
der Postschiffe zwischen
LONDONUNDNEW-YORK.
Concessionirt durch die betr. deutschen Regierungen.

Diese Linie besteht aus den folgenden 16 schnellsegelnden amerikanischen
Postschiffen von 800 bis 1000 Tonnen Gehalt, nämlich: Independence,
American Eagle, Prince Albert, Westminster, Sir Robert Peel, Margaret
Evans, St. James, Northumberland, Gladiator, Toronto, Switzerland, Me-
diator, Quebec, Victoria, Wellington
und Hendrick Hudson, welche regel-
mäßig den 6., 13., 24. u. 28. eines jeden Monats im Jahr von [unleserliches Material – 10 Zeichen fehlen]Loudon
nach New=York absegeln.

    Das Nähere ertheilt auf frankirte Briefe der Unterzeichnete

    [Beginn Spaltensatz]
[Spaltenumbruch] [Ende Spaltensatz]

[ 2 ] Das amerikanische Postdampfschiff Washington,
    Capt. J. Johnston, wird am 13. Februar von der Weser,
   am 18. Februar 1848 von Southampton nach Newyork ab-
   gehen. Wegen Fracht und Passage beliebe man sich zu melden bei
    C. A. Heineken & Comp. in Bremen.
    Day, Croskey & Ross in Southampton.
    Wm. Iselin in Havre.
   Preis der Passage:
Ld'or Rl. 195.


[ 3 ]
Für   nach
Auswanderer [Abbildung] Südaustralien.

Kommendes Frühjahr werde ich mit dem 400 Last großen, in erster
Classe stehenden, dreimastigen Bremer Schiffe

Leontine

nach Adelaide in Süd=Australien abgehen.

Da ich nun mit den Verhältnissen einer langen Seereise und den Be-
dürfnissen während derselben durch eigene Erfahrung hinlänglich bekannt bin,
so wird es meine Hauptsorge sein, Passagieren die Ueberfahrt so angenehm
als möglich zu machen und werde für hinlänglichen Raum und Bequemlichkeit
gehörig sorgen.

Während meines mehrmaligen Aufenthalts in Süd=Australien habe ich
es mir angelegen sein lassen, mich von den dortigen Verhältnissen des Landes,
den Erzeugnissen des Bodens, der Beschaffenheit des Klima's und überhaupt
mit allen Gegenständen, die dem Auswanderer von Nutzen sein können, auf
das genaueste bekannt zu machen, und ersuche daher Auswanderungslustige,
sich an mich zu wenden, da ich im Stande bin, einem Jeden die genügendste
und sicherste Auskunft zu ertheilen; ebenfalls werde ich nach unserer glück-
lichen Ankunft in Australien den Auswanderern zu ihrem Fortkommen, so
viel es in meinen Kräften steht, gern behülflich sein.

Anfrage über Passage, Bedingungen der Ueberfahrt ec. sehe ich in fran-
kirten Briefen oder persönlich in meiner Wohnung, Doventhorswall No. 29 E.,
entgegen. Auch das Allg. Auswanderungs=Burean in Rudolstadt
ertheilt nähere Auskunft und nimmt Passagier = Anmeldungen an.

   

[ 4 ]
Auswanderer nach Süd = Australien

wollen sich in portofreien Briefen oder persönlich an Hrn. Ernst Lange in
Frankenhausen wenden, um die Bedingungen der Ueberfahrt entgegen
zu nehmen.


[ 5 ] Nachrichten zum Landerwerb in Südaustralien und
Australia Felix ( Melbourne ) nebst Unterkommen daselbst
sind auf portofreie Anfragen zu erhalten bei

   

[Spaltenumbruch]

[Abbildung] [ 6 ]
Nach Newyork

    wird, sobald es die Umstände erlauben, expedirt: das in Bremer-
   haven liegende, 350 Last große, in dieser Fahrt rühm-
lichst bekannte,
kupferfeste und gekupferte, schöne, schnellsegelnde, in
jeder Hinsicht in erster Classe stehende, dreimastige
Bremer
   Fregattschiff Hermine,
    geführt durch Capt. F. Volckmann.
    Ueber Fahrgelegenheit ec. ertheile ich nähere Auskunft.

   

[ 7 ]
Nachricht für Auswandernde
nach den Vereinigten Staaten von Nordamerika.

Um die deutschen Auswanderer gegen Betrug beim Kaufe der Ländereien
in Amerika sicher zu stellen, habe ich mit Hrn. H. Baldwin von Syra-
cuse
in Amerika, Besitzer großer Strecken Landes, Vertrag abgeschlossen,
und werde auf alle hierüber Bezug habenden franco Anfragen gern die
nöthige Auskunft ertheilen. Die Ländereien liegen

   203,000 Acres in Nord=Carolina,
   150,000 „ „ Louisiana,
   60,000 „ „ Texas,
   40,000 „ „ New=York.

Jn dem Staate New=York können ganz vollständig eingerichtete
Farmen abgegeben werden.

Auskunft über den Hrn. H. Baldwin geben die Herren Consuln der
Ver. Staaten Ernst Schwendler in Frankfurt a. M. und Charles
Gräbe
in Prannheim bei Frankfurt a. M.

Biebrich a. Rhein, den 6. November 1847.

   

[ 8 ] Jm Verlage von F. A. Brockhaus in Leipzig ist neu er-
schienen und durch alle Buchhandlungen zu beziehen:

Talvj, Geschichte der Colonisation von Neu-
England. Von den ersten Niederlassungen daselbst im Jahre
1607 bis zur Einführung der Provinzialverfassung von Massa-
chusetts im Jahre 1692. Nach den Quellen bearbeitet. Mit
einer Karte von Neu = England im Jahre 1674. Gr. 8. Geh.
3 Thlr. 15 Ngr.


Briefkasten.

Beiträge: „Ein Wort über Amerika, von Ludw. Trillhose,“ durch Str. So unmo-
tivirte Artikel wie dieser werden schwerlich „abkühlen“; er mag gelegentlich als Curiosum
dienen. -- „Correspondenz von Gotthardt Meerfeldt über Venezuela ec. “ Was Sie über
Brasilien mittheilen, dürfte bereits in Nr 57. der Ausw. Z. vom v. J. zur Genüge ent-
halten sein. -- „Bruchstücke aus der Beschreibung einer Reise nach Newyork, von H. M.
in L.“ Diese höchst anziehend geschriebene Skizze würde einem belletristischen Journale zur
größten Zierde gereichen, während die Auswanderungs=Zeitung sie wichtigeren Artikeln unter-
ordnen muß. -- Verkehr: Hrn. J. H. L. in M. a. d. R. zur Nachricht, daß bei näherer
Durchsicht des gütigst mitgetheilten Briefes sich zu wenig darin fand, was unsere Zeitung
nicht schon gebracht hätte, und daß wir daher nur unnöthig den Raum dadurch beschränken
würden. Sollen wir den Brief remittiren? -- Auf die an unser Auswanderungsbureau
gerichteten Anfragen mehrerer Hüttenmänner ( z. B. des Hrn. H. in Schleswig=Holstein )
bemerken wir im Allgemeinen hier Folgendes: Das erste und Haupt=Erforderniß zur Er-
langung solcher Stellen ist, der englischen Sprache mächtig zu sein, indem fast alle derarti-
gen Werke Nordamerika's in den Händen von Amerikanern oder Engländern sich befinden.
Wer sich zuvor einige Jahre durchschlagen will, um das Englische sich erst anzueignen, dem
ist zu rathen, sich in Amerika Land mit einer Wasserkraft zu kaufen, in der Nähe eines
Erzlagers ( z. B. St. Lawrence- County N. Y. ) , dort ein kleines Hüttenwerk, wie es
viele gibt (pocket-foundery =- Taschen = Hüttenwerk ) anzulegen und das Eifenerz zu kaufen,
bis er selbst Geld genug erworben hat, sich ein Erzlager zu erwerben. Bei solchen Etablis-
sements ist es Sitte, daß die Besitzer ihre Arbeiter und Kohlenlieferanten mit Eisen bezah-
len, auch einen kleinen Laden mit den nöthigsten Material = und andern Waaren halten
und, wenn sie eine Eisengießerei dabei entriren, sich zuerst darauf beschränken, die aller-
nothwendigsten Dinge, wie Oefen, Pottaschpfannen und dergl. zu fabrieiren. -- „ Erbpacht-
Anerbieten und Beschreibung verkäuflicher Grundstücke in Galizien, von A. S.“ Auch die-
ses Material werden wir zu dem besonderen Artikel, welchen wir binnen Kurzem über Ga-
lizien zu bringen gedenken, mit benutzen. Wir zweifeln indeß, daß Familien mit 600 Thlr.
und darüber Vermögen, bloß um die Seereise zu sparen, den ungleich günstigeren Ver-
hältnissen Amerikas den Rücken zukehren und den österreichischen Staaten sich zuwenden
werden. Proletarier dagegen, und zwar lauter brave und fleißige Leute, würden wir
Jhnen genug zuführen und hiervon einen beiderseits günstigen Erfolg in Aussicht stellen
können. Der Gutsherr übernehme die Kosten der Einrichtung selbst, gebe dann die 30 Par-
cellen dreißig armen braven Familien in Erbpacht, und lege denselben ein verhältnißmäßiges
aber billiges Pachtgeld auf. Das bringt Glück und Segen auf beiden Seiten. Fast nur in
Bezug auf Proletarier hegen wir von innerer Kolonisation große Erwartungen.

[Ende Spaltensatz]

Druck und Verlag der Hofbuchdruckerei in Rudolstadt.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <pb facs="#f0008"/>
      <div n="1">
        <floatingText>
          <front>
            <docTitle>
              <titlePart type="main"><hi rendition="#fr">Jntelligenzblatt zur Auswanderungszeitung</hi> N<hi rendition="#sup">ro</hi> 1.</titlePart><lb/>
            </docTitle>
            <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
            <div type="jExpedition">
              <p> <hi rendition="#c">Jnsertionsgebühr 4 1 / 2 <abbr>Xr.</abbr> <hi rendition="#aq">pr</hi>. Zeile oder Raum aus Petitschrift. Alle hierher gehörigen Zusendungen werden <hi rendition="#g">franko</hi> erbeten.</hi> </p>
            </div><lb/>
            <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
          </front>
          <body>
            <cb type="start"/>
            <div type="jAnnouncements">
              <div type="jAnnouncements">
                <note>[ 1 ]</note>
                <head><hi rendition="#c">Special-<figure/>Agentur</hi><lb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">der</hi></hi><hi rendition="#c"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Postschiffe</hi></hi></hi><hi rendition="#right"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">zwischen</hi></hi></hi><lb/><hi rendition="#aq">LONDONUNDNEW-YORK.</hi><lb/><hi rendition="#g">Concessionirt durch die betr. deutschen Regierungen</hi>.</head><lb/>
                <p>Diese Linie besteht aus den folgenden 16 schnellsegelnden amerikanischen<lb/>
Postschiffen von 800 bis 1000 Tonnen Gehalt, nämlich: <hi rendition="#aq">Independence,<lb/>
American Eagle, Prince Albert, Westminster, Sir Robert Peel, Margaret<lb/>
Evans, St. James, Northumberland, Gladiator, Toronto, Switzerland, Me-<lb/>
diator, Quebec, Victoria, Wellington</hi> und <hi rendition="#aq">Hendrick Hudson</hi>, welche regel-<lb/>
mäßig den 6., 13., 24. u. 28. eines jeden Monats im Jahr von <gap reason="illegible" unit="chars" quantity="10"/><hi rendition="#g">Loudon</hi><lb/>
nach <hi rendition="#g">New=York</hi> absegeln. </p><lb/>
                <p><space dim="horizontal"/> Das Nähere ertheilt auf frankirte Briefe der Unterzeichnete</p><lb/>
                <space dim="horizontal"/>
                <cb type="start"/>
                <dateline><hi rendition="#g">Mainz,</hi> im Jannar<lb/><hi rendition="#c">1848.</hi></dateline><lb/>
                <cb/>
                <byline>
                  <docAuthor> <hi rendition="#c"><hi rendition="#aq">G. H. Paulsen,</hi><lb/>
Spezial = Agent besagter Postschiffe.</hi> </docAuthor>
                </byline>
                <cb type="end"/>
              </div><lb/>
              <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
              <div type="jAnnouncements">
                <p> [ 2 ] Das amerikanische Postdampfschiff <hi rendition="#aq">Washington,</hi><lb/><space dim="horizontal"/> Capt. J. <hi rendition="#g">Johnston,</hi> wird am 13. Februar von der Weser,<lb/><space dim="horizontal"/>am 18. Februar 1848 von Southampton nach Newyork ab-<lb/><space dim="horizontal"/>gehen. Wegen Fracht und Passage beliebe man sich zu melden bei<lb/><space dim="horizontal"/> <hi rendition="#aq">C. A. Heineken &amp; Comp</hi>. in <hi rendition="#g">Bremen</hi>.<lb/><space dim="horizontal"/> <hi rendition="#aq">Day, Croskey &amp; Ross</hi> in <hi rendition="#g">Southampton</hi>.<lb/><space dim="horizontal"/> <hi rendition="#aq">Wm. Iselin</hi> in <hi rendition="#g">Havre.<lb/><space dim="horizontal"/>Preis der Passage:</hi> Ld'or <abbr>Rl.</abbr> 195.</p>
              </div><lb/>
              <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
              <div type="jAnnouncements">
                <note>[ 3 ] </note>
                <head> <hi rendition="#aq">Für<space dim="horizontal"/>nach<lb/><hi rendition="#i">Auswanderer<figure/>Südaustralien</hi>.</hi> </head><lb/>
                <p>Kommendes Frühjahr werde ich mit dem 400 Last großen, in erster<lb/>
Classe stehenden, dreimastigen Bremer Schiffe   </p><lb/>
                <p> <hi rendition="#aq #c">Leontine</hi> </p><lb/>
                <p>nach <hi rendition="#aq">Adelaide</hi> in Süd=Australien abgehen. </p><lb/>
                <p>Da ich nun mit den Verhältnissen einer langen Seereise und den Be-<lb/>
dürfnissen während derselben durch eigene Erfahrung hinlänglich bekannt bin,<lb/>
so wird es meine Hauptsorge sein, Passagieren die Ueberfahrt so angenehm<lb/>
als möglich zu machen und werde für hinlänglichen Raum und Bequemlichkeit<lb/>
gehörig sorgen.   </p><lb/>
                <p>Während meines mehrmaligen Aufenthalts in Süd=Australien habe ich<lb/>
es mir angelegen sein lassen, mich von den dortigen Verhältnissen des Landes,<lb/>
den Erzeugnissen des Bodens, der Beschaffenheit des Klima's und überhaupt<lb/>
mit allen Gegenständen, die dem Auswanderer von Nutzen sein können, auf<lb/>
das genaueste bekannt zu machen, und ersuche daher Auswanderungslustige,<lb/>
sich an mich zu wenden, da ich im Stande bin, einem Jeden die genügendste<lb/>
und sicherste Auskunft zu ertheilen; ebenfalls werde ich nach unserer glück-<lb/>
lichen Ankunft in Australien den Auswanderern zu ihrem Fortkommen, so<lb/>
viel es in meinen Kräften steht, gern behülflich sein.   </p><lb/>
                <p>Anfrage über Passage, Bedingungen der Ueberfahrt <abbr>ec.</abbr> sehe ich in fran-<lb/>
kirten Briefen oder persönlich in meiner Wohnung, Doventhorswall No. 29 <hi rendition="#aq">E.,</hi><lb/>
entgegen. Auch das <hi rendition="#g">Allg. Auswanderungs=Burean</hi> in <hi rendition="#g">Rudolstadt</hi><lb/>
ertheilt nähere Auskunft und nimmt Passagier = Anmeldungen an. </p><lb/>
                <space dim="horizontal"/>
                <byline>
                  <docAuthor><hi rendition="#aq">Eugen Laun,</hi><lb/><space dim="horizontal"/> Schiffs = Capitän in <hi rendition="#g">Bremen</hi>.</docAuthor>
                </byline>
              </div><lb/>
              <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
              <div type="jAnnouncements">
                <note>[ 4 ]</note>
                <head> <hi rendition="#fr">Auswanderer nach Süd = Australien</hi> </head><lb/>
                <p>wollen sich in portofreien Briefen oder persönlich an Hrn. Ernst <hi rendition="#g">Lange</hi> in<lb/><hi rendition="#g">Frankenhausen</hi> wenden, um die Bedingungen der Ueberfahrt entgegen<lb/>
zu nehmen.</p>
              </div><lb/>
              <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
              <div type="jAnnouncements">
                <p><note>[ 5 ]</note> Nachrichten zum Landerwerb in <hi rendition="#aq">Südaustralien</hi> und<lb/><hi rendition="#aq">Australia Felix ( Melbourne</hi> ) nebst Unterkommen daselbst<lb/>
sind auf portofreie Anfragen zu erhalten bei </p><lb/>
                <space dim="horizontal"/>
                <byline>
                  <docAuthor><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Eduard Delius</hi>,</hi><lb/><space dim="horizontal"/> Agent für Süd=Australien in Bremen.</docAuthor>
                </byline>
              </div><lb/>
              <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
              <cb/>
              <div type="jAnnouncements">
                <figure/>
                <note>[ 6 ]</note>
                <head> <hi rendition="#aq">Nach Newyork</hi> </head><lb/>
                <p><space dim="horizontal"/> wird, sobald es die Umstände erlauben, expedirt: das in Bremer-<lb/><space dim="horizontal"/>haven liegende, 350 Last große, <hi rendition="#g">in dieser Fahrt rühm-<lb/>
lichst bekannte,</hi> kupferfeste und gekupferte, schöne, schnellsegelnde, <hi rendition="#g">in<lb/>
jeder Hinsicht in erster Classe stehende, dreimastige</hi> Bremer<lb/><space dim="horizontal"/>Fregattschiff <hi rendition="#aq">Hermine,</hi><lb/><space dim="horizontal"/> geführt durch Capt. <hi rendition="#aq">F. Volckmann.</hi><lb/><space dim="horizontal"/> Ueber Fahrgelegenheit <abbr>ec.</abbr> ertheile ich nähere Auskunft.</p><lb/>
                <space dim="horizontal"/>
                <byline>
                  <docAuthor>Carl Traub, Schiffsmakler.</docAuthor>
                </byline>
              </div><lb/>
              <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
              <div type="jAnnouncements">
                <note>[ 7 ]</note>
                <head><hi rendition="#c">Nachricht für Auswandernde</hi><lb/>
nach den Vereinigten Staaten von Nordamerika.</head><lb/>
                <p>Um die deutschen Auswanderer gegen Betrug beim Kaufe der Ländereien<lb/>
in Amerika sicher zu stellen, habe ich mit Hrn. H. <hi rendition="#g">Baldwin</hi> von <hi rendition="#g">Syra-<lb/>
cuse </hi> in Amerika, Besitzer großer Strecken Landes, Vertrag abgeschlossen,<lb/>
und werde auf alle hierüber Bezug habenden <hi rendition="#aq">franco</hi> Anfragen gern die<lb/>
nöthige Auskunft ertheilen. Die Ländereien liegen   </p><lb/>
                <p><space dim="horizontal"/>203,000 Acres in <hi rendition="#g">Nord=Carolina,</hi><lb/><space dim="horizontal"/>150,000 &#x201E; &#x201E; <hi rendition="#g">Louisiana,</hi><lb/><space dim="horizontal"/>60,000 &#x201E; &#x201E; <hi rendition="#g">Texas,</hi><lb/><space dim="horizontal"/>40,000 &#x201E; &#x201E; <hi rendition="#g">New=York</hi>. </p><lb/>
                <p>Jn dem Staate <hi rendition="#g">New=York</hi> können ganz vollständig eingerichtete<lb/><hi rendition="#g">Farmen</hi> abgegeben werden.   </p><lb/>
                <p>Auskunft über den Hrn. H. <hi rendition="#g">Baldwin</hi> geben die Herren Consuln der<lb/>
Ver. Staaten <hi rendition="#g">Ernst Schwendler</hi> in Frankfurt a. M. und <hi rendition="#g">Charles<lb/>
Gräbe</hi> in Prannheim bei Frankfurt a. M.   </p><lb/>
                <p><hi rendition="#g">Biebrich</hi> a. Rhein, den 6. November 1847.</p><lb/>
                <space dim="horizontal"/>
                <byline>
                  <docAuthor> <hi rendition="#fr">M. W. Settegast.</hi> </docAuthor>
                </byline>
              </div><lb/>
              <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
              <div type="jAnnouncements">
                <p>[ 8 ] Jm Verlage von F. A. Brockhaus in Leipzig ist neu er-<lb/>
schienen und durch alle Buchhandlungen zu beziehen: </p><lb/>
                <p><hi rendition="#aq">Talvj</hi>, <hi rendition="#fr">Geschichte der Colonisation von Neu-<lb/>
England. Von den ersten Niederlassungen daselbst im Jahre<lb/>
1607 bis zur Einführung der Provinzialverfassung von Massa-<lb/>
chusetts im Jahre 1692. Nach den Quellen bearbeitet. Mit<lb/>
einer Karte von Neu = England im Jahre 1674. Gr. 8. Geh.<lb/>
3 Thlr. 15 Ngr.</hi></p>
              </div><lb/>
              <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
              <div n="1">
                <head> <hi rendition="#c #g">Briefkasten.</hi> </head><lb/>
                <p>Beiträge: &#x201E;Ein Wort über Amerika, von Ludw. Trillhose,&#x201C; durch Str. So unmo-<lb/>
tivirte Artikel wie dieser werden schwerlich &#x201E;abkühlen&#x201C;; er mag gelegentlich als <hi rendition="#aq">Curiosum</hi><lb/>
dienen. -- &#x201E;Correspondenz von Gotthardt Meerfeldt über Venezuela <abbr>ec.</abbr> &#x201C; Was Sie über<lb/>
Brasilien mittheilen, dürfte bereits in Nr 57. der Ausw. Z. vom v. J. zur Genüge ent-<lb/>
halten sein. -- &#x201E;Bruchstücke aus der Beschreibung einer Reise nach Newyork, von H. M.<lb/>
in L.&#x201C; Diese höchst anziehend geschriebene Skizze würde einem belletristischen Journale zur<lb/>
größten Zierde gereichen, während die Auswanderungs=Zeitung sie wichtigeren Artikeln unter-<lb/>
ordnen muß. -- Verkehr: Hrn. J. H. L. in M. a. d. R. zur Nachricht, daß bei näherer<lb/>
Durchsicht des gütigst mitgetheilten Briefes sich zu wenig darin fand, was unsere Zeitung<lb/>
nicht schon gebracht hätte, und daß wir daher nur unnöthig den Raum dadurch beschränken<lb/>
würden. Sollen wir den Brief remittiren? -- Auf die an unser Auswanderungsbureau<lb/>
gerichteten Anfragen mehrerer <hi rendition="#g">Hüttenmänner</hi> ( z. B. des Hrn. H. in Schleswig=Holstein )<lb/>
bemerken wir im Allgemeinen hier Folgendes: Das erste und Haupt=Erforderniß zur Er-<lb/>
langung solcher Stellen ist, der englischen Sprache mächtig zu sein, indem fast alle derarti-<lb/>
gen Werke Nordamerika's in den Händen von Amerikanern oder Engländern sich befinden.<lb/>
Wer sich zuvor einige Jahre durchschlagen will, um das Englische sich erst anzueignen, dem<lb/>
ist zu rathen, sich in Amerika Land mit einer Wasserkraft zu kaufen, in der Nähe eines<lb/>
Erzlagers ( z. B. St. <hi rendition="#g">Lawrence-</hi> County N. Y. ) , dort ein kleines Hüttenwerk, wie es<lb/>
viele gibt (<hi rendition="#aq">pocket-foundery</hi> =- Taschen = Hüttenwerk ) anzulegen und das Eifenerz zu kaufen,<lb/>
bis er selbst Geld genug erworben hat, sich ein Erzlager zu erwerben. Bei solchen Etablis-<lb/>
sements ist es Sitte, daß die Besitzer ihre Arbeiter und Kohlenlieferanten mit Eisen bezah-<lb/>
len, auch einen kleinen Laden mit den nöthigsten Material = und andern Waaren halten<lb/>
und, wenn sie eine Eisengießerei dabei entriren, sich zuerst darauf beschränken, die aller-<lb/>
nothwendigsten Dinge, wie Oefen, Pottaschpfannen und dergl. zu fabrieiren. -- &#x201E; Erbpacht-<lb/>
Anerbieten und Beschreibung verkäuflicher Grundstücke in Galizien, von A. S.&#x201C; Auch die-<lb/>
ses Material werden wir zu dem besonderen Artikel, welchen wir binnen Kurzem über Ga-<lb/>
lizien zu bringen gedenken, mit benutzen. Wir zweifeln indeß, daß Familien mit 600 Thlr.<lb/>
und darüber Vermögen, bloß um die Seereise zu sparen, den ungleich günstigeren Ver-<lb/>
hältnissen Amerikas den Rücken zukehren und den österreichischen Staaten sich zuwenden<lb/>
werden. <hi rendition="#g">Proletarier</hi> dagegen, und zwar lauter brave und fleißige Leute, würden wir<lb/>
Jhnen genug zuführen und hiervon einen beiderseits günstigen Erfolg in Aussicht stellen<lb/>
können. Der Gutsherr übernehme die Kosten der Einrichtung selbst, gebe dann die 30 Par-<lb/>
cellen dreißig armen braven Familien in Erbpacht, und lege denselben ein verhältnißmäßiges<lb/>
aber billiges Pachtgeld auf. Das bringt Glück und Segen auf beiden Seiten. Fast nur in<lb/>
Bezug auf <hi rendition="#g">Proletarier</hi> hegen wir von <hi rendition="#g">innerer Kolonisation</hi> große Erwartungen. </p><lb/>
                <byline>
                  <space dim="horizontal"/>
                  <docAuthor>Die Red.</docAuthor>
                </byline>
              </div>
            </div><lb/>
            <cb type="end"/>
            <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
            <div type="imprint">
              <p> <hi rendition="#c">Druck und Verlag der <hi rendition="#g">Hofbuchdruckerei in Rudolstadt</hi>.</hi> </p>
            </div>
          </body>
        </floatingText>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0008] Jntelligenzblatt zur Auswanderungszeitung Nro 1. Jnsertionsgebühr 4 1 / 2 Xr. pr. Zeile oder Raum aus Petitschrift. Alle hierher gehörigen Zusendungen werden franko erbeten. [ 1 ] Special- [Abbildung] Agentur der Postschiffe zwischen LONDONUNDNEW-YORK. Concessionirt durch die betr. deutschen Regierungen. Diese Linie besteht aus den folgenden 16 schnellsegelnden amerikanischen Postschiffen von 800 bis 1000 Tonnen Gehalt, nämlich: Independence, American Eagle, Prince Albert, Westminster, Sir Robert Peel, Margaret Evans, St. James, Northumberland, Gladiator, Toronto, Switzerland, Me- diator, Quebec, Victoria, Wellington und Hendrick Hudson, welche regel- mäßig den 6., 13., 24. u. 28. eines jeden Monats im Jahr von __________Loudon nach New=York absegeln. Das Nähere ertheilt auf frankirte Briefe der Unterzeichnete Mainz, im Jannar 1848. G. H. Paulsen, Spezial = Agent besagter Postschiffe. [ 2 ] Das amerikanische Postdampfschiff Washington, Capt. J. Johnston, wird am 13. Februar von der Weser, am 18. Februar 1848 von Southampton nach Newyork ab- gehen. Wegen Fracht und Passage beliebe man sich zu melden bei C. A. Heineken & Comp. in Bremen. Day, Croskey & Ross in Southampton. Wm. Iselin in Havre. Preis der Passage: Ld'or Rl. 195. [ 3 ] Für nach Auswanderer [Abbildung] Südaustralien. Kommendes Frühjahr werde ich mit dem 400 Last großen, in erster Classe stehenden, dreimastigen Bremer Schiffe Leontine nach Adelaide in Süd=Australien abgehen. Da ich nun mit den Verhältnissen einer langen Seereise und den Be- dürfnissen während derselben durch eigene Erfahrung hinlänglich bekannt bin, so wird es meine Hauptsorge sein, Passagieren die Ueberfahrt so angenehm als möglich zu machen und werde für hinlänglichen Raum und Bequemlichkeit gehörig sorgen. Während meines mehrmaligen Aufenthalts in Süd=Australien habe ich es mir angelegen sein lassen, mich von den dortigen Verhältnissen des Landes, den Erzeugnissen des Bodens, der Beschaffenheit des Klima's und überhaupt mit allen Gegenständen, die dem Auswanderer von Nutzen sein können, auf das genaueste bekannt zu machen, und ersuche daher Auswanderungslustige, sich an mich zu wenden, da ich im Stande bin, einem Jeden die genügendste und sicherste Auskunft zu ertheilen; ebenfalls werde ich nach unserer glück- lichen Ankunft in Australien den Auswanderern zu ihrem Fortkommen, so viel es in meinen Kräften steht, gern behülflich sein. Anfrage über Passage, Bedingungen der Ueberfahrt ec. sehe ich in fran- kirten Briefen oder persönlich in meiner Wohnung, Doventhorswall No. 29 E., entgegen. Auch das Allg. Auswanderungs=Burean in Rudolstadt ertheilt nähere Auskunft und nimmt Passagier = Anmeldungen an. Eugen Laun, Schiffs = Capitän in Bremen. [ 4 ] Auswanderer nach Süd = Australien wollen sich in portofreien Briefen oder persönlich an Hrn. Ernst Lange in Frankenhausen wenden, um die Bedingungen der Ueberfahrt entgegen zu nehmen. [ 5 ] Nachrichten zum Landerwerb in Südaustralien und Australia Felix ( Melbourne ) nebst Unterkommen daselbst sind auf portofreie Anfragen zu erhalten bei Eduard Delius, Agent für Süd=Australien in Bremen. [Abbildung] [ 6 ] Nach Newyork wird, sobald es die Umstände erlauben, expedirt: das in Bremer- haven liegende, 350 Last große, in dieser Fahrt rühm- lichst bekannte, kupferfeste und gekupferte, schöne, schnellsegelnde, in jeder Hinsicht in erster Classe stehende, dreimastige Bremer Fregattschiff Hermine, geführt durch Capt. F. Volckmann. Ueber Fahrgelegenheit ec. ertheile ich nähere Auskunft. Carl Traub, Schiffsmakler. [ 7 ] Nachricht für Auswandernde nach den Vereinigten Staaten von Nordamerika. Um die deutschen Auswanderer gegen Betrug beim Kaufe der Ländereien in Amerika sicher zu stellen, habe ich mit Hrn. H. Baldwin von Syra- cuse in Amerika, Besitzer großer Strecken Landes, Vertrag abgeschlossen, und werde auf alle hierüber Bezug habenden franco Anfragen gern die nöthige Auskunft ertheilen. Die Ländereien liegen 203,000 Acres in Nord=Carolina, 150,000 „ „ Louisiana, 60,000 „ „ Texas, 40,000 „ „ New=York. Jn dem Staate New=York können ganz vollständig eingerichtete Farmen abgegeben werden. Auskunft über den Hrn. H. Baldwin geben die Herren Consuln der Ver. Staaten Ernst Schwendler in Frankfurt a. M. und Charles Gräbe in Prannheim bei Frankfurt a. M. Biebrich a. Rhein, den 6. November 1847. M. W. Settegast. [ 8 ] Jm Verlage von F. A. Brockhaus in Leipzig ist neu er- schienen und durch alle Buchhandlungen zu beziehen: Talvj, Geschichte der Colonisation von Neu- England. Von den ersten Niederlassungen daselbst im Jahre 1607 bis zur Einführung der Provinzialverfassung von Massa- chusetts im Jahre 1692. Nach den Quellen bearbeitet. Mit einer Karte von Neu = England im Jahre 1674. Gr. 8. Geh. 3 Thlr. 15 Ngr. Briefkasten. Beiträge: „Ein Wort über Amerika, von Ludw. Trillhose,“ durch Str. So unmo- tivirte Artikel wie dieser werden schwerlich „abkühlen“; er mag gelegentlich als Curiosum dienen. -- „Correspondenz von Gotthardt Meerfeldt über Venezuela ec. “ Was Sie über Brasilien mittheilen, dürfte bereits in Nr 57. der Ausw. Z. vom v. J. zur Genüge ent- halten sein. -- „Bruchstücke aus der Beschreibung einer Reise nach Newyork, von H. M. in L.“ Diese höchst anziehend geschriebene Skizze würde einem belletristischen Journale zur größten Zierde gereichen, während die Auswanderungs=Zeitung sie wichtigeren Artikeln unter- ordnen muß. -- Verkehr: Hrn. J. H. L. in M. a. d. R. zur Nachricht, daß bei näherer Durchsicht des gütigst mitgetheilten Briefes sich zu wenig darin fand, was unsere Zeitung nicht schon gebracht hätte, und daß wir daher nur unnöthig den Raum dadurch beschränken würden. Sollen wir den Brief remittiren? -- Auf die an unser Auswanderungsbureau gerichteten Anfragen mehrerer Hüttenmänner ( z. B. des Hrn. H. in Schleswig=Holstein ) bemerken wir im Allgemeinen hier Folgendes: Das erste und Haupt=Erforderniß zur Er- langung solcher Stellen ist, der englischen Sprache mächtig zu sein, indem fast alle derarti- gen Werke Nordamerika's in den Händen von Amerikanern oder Engländern sich befinden. Wer sich zuvor einige Jahre durchschlagen will, um das Englische sich erst anzueignen, dem ist zu rathen, sich in Amerika Land mit einer Wasserkraft zu kaufen, in der Nähe eines Erzlagers ( z. B. St. Lawrence- County N. Y. ) , dort ein kleines Hüttenwerk, wie es viele gibt (pocket-foundery =- Taschen = Hüttenwerk ) anzulegen und das Eifenerz zu kaufen, bis er selbst Geld genug erworben hat, sich ein Erzlager zu erwerben. Bei solchen Etablis- sements ist es Sitte, daß die Besitzer ihre Arbeiter und Kohlenlieferanten mit Eisen bezah- len, auch einen kleinen Laden mit den nöthigsten Material = und andern Waaren halten und, wenn sie eine Eisengießerei dabei entriren, sich zuerst darauf beschränken, die aller- nothwendigsten Dinge, wie Oefen, Pottaschpfannen und dergl. zu fabrieiren. -- „ Erbpacht- Anerbieten und Beschreibung verkäuflicher Grundstücke in Galizien, von A. S.“ Auch die- ses Material werden wir zu dem besonderen Artikel, welchen wir binnen Kurzem über Ga- lizien zu bringen gedenken, mit benutzen. Wir zweifeln indeß, daß Familien mit 600 Thlr. und darüber Vermögen, bloß um die Seereise zu sparen, den ungleich günstigeren Ver- hältnissen Amerikas den Rücken zukehren und den österreichischen Staaten sich zuwenden werden. Proletarier dagegen, und zwar lauter brave und fleißige Leute, würden wir Jhnen genug zuführen und hiervon einen beiderseits günstigen Erfolg in Aussicht stellen können. Der Gutsherr übernehme die Kosten der Einrichtung selbst, gebe dann die 30 Par- cellen dreißig armen braven Familien in Erbpacht, und lege denselben ein verhältnißmäßiges aber billiges Pachtgeld auf. Das bringt Glück und Segen auf beiden Seiten. Fast nur in Bezug auf Proletarier hegen wir von innerer Kolonisation große Erwartungen. Die Red. Druck und Verlag der Hofbuchdruckerei in Rudolstadt.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Institut für Deutsche Sprache, Mannheim: Bereitstellung der Bilddigitalisate und TEI Transkription
Peter Fankhauser: Transformation von TUSTEP nach TEI P5. Transformation von TEI P5 in das DTA TEI P5 Format.

Weitere Informationen:

Siehe Dokumentation




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_auswanderer01_1848
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_auswanderer01_1848/8
Zitationshilfe: Allgemeine Auswanderungs-Zeitung. Nr. 1. Rudolstadt, 3. Januar 1846, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_auswanderer01_1848/8>, abgerufen am 24.11.2024.