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Allgemeine Zeitung. Nr. 75. Augsburg (Bayern), 16. März 1871.

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[Spaltenumbruch] brachte ihm nicht weniger als 32 Wunden bei, wozu noch zwei leichtere
kommen, die er am Tage zuvor erhalten hatte. Nichtsdestoweniger schmei-
cheln sich die Aerzte mit der Hoffnung ihn wiederherzustellen. -- Jn Elber-
feld hat der Legationssecretär v. Kusserow den Socialdemokraten Schwei-
tzer bei der Stichwahl mit einer Mehrheit von mehr als 1000 Stimmen
geschlagen. Die Betheiligung an dieser Wahl war eine ungewöhnlich leb-
hafte. Es wurden über 18,000 Wahlzettel abgegeben. Ermöglicht ward
der Sieg des nationalliberalen Candidaten durch ein Compromiß zwi-
schen den Conservativen und Liberalen. Trägt Dr. Schleiden bei der
engern Wahl in Altona gleichfalls über seinen social=demokratischen Geg-
ner den Sieg davon, so wird die social=demokratische Partei im Reichstage
nur über zwei Stimmen verfügen.

| Constanz, Anfangs März. Wie in allen deutschen Städten ist
auch in unserer südlichen Gränzstadt des neuen Deutschen Reichs die Friedens-
feier auf die würdigste Weise begangen worden. Leider hat sie Anlaß gegeben
zu einem Vorfall in der benachbarten Schweiz welcher in weiteren Kreisen be-
kannt zu werden verdient. Trotz des nun von aller Welt freudig begrüßten
Friedens hat sich in der benachbarten Schweiz der -- wir können es nicht
anders nennen -- Deutschenhaß noch nie während des ganzen Kriegs in
solcher Weise kundgegeben wie gerade jetzt nach Eintritt des Friedens.
Wir wollen den täglich in den Wirthshäusern zu hörenden Schimpfereien
gemeinster Art über die Deutschen keinen Werth beilegen und hierüber
gern schweigen, aber der nachstehende Vorfall, der in unserer Stadt mit Recht
allgemeine Entrüstung erregt hat, soll nicht verschwiegen, sondern in wei-
teren Kreisen bekannt werden. An dem hiesigen Friedensfesttage beab-
sichtigten nämlich die in dem benachbarten schweizerischen Orte Kreuzlingen
wohnenden Deutschen, und vereint mit ihnen eine Anzahl Schweizer,
durch Beflaggung ihrer Häuser in deutschen und schweizerischen Farben
ihrer Freude über den Frieden Ausdruck zu geben. Schon aus Anlaß der Be-
flaggung der Häuser am Tage des Eintreffens der Nachricht von den Frie-
denspräliminarien hatten aber öffentliche Beschimpfungen und Drohungen
stattgefunden, und auch in der wenige Tage vorher abgehaltenen Kreis-
vereins = Versammlung wurde der Antrag gestellt, und zum Beschluß er-
hoben, mit allen Mitteln gegen die Beflaggung zu protestiren. Nicht minder
wurde in den benachbarten Orten auf das gehässigste agitirt, und den Be-
treffenden selbst mit Fenstereinwerfen, Herabreißen und Herabschießen
der Fahnen, ja sogar mit Herabbrennen derselben gedroht. Mit Rücksicht auf
diese Vorgänge erschien die bereits mündlich ertheilte Erlaubniß des Statt-
halteramtes als ungenügend, und wurde deßhalb, da man sich in Ausübung
seiner Rechte nicht behindern lassen wollte und sich auch nicht einschüchtern
ließ, das Statthalteramt ersucht, um die zu öffentlichem Scandal aufge-
hetzte Masse zu unterrichten und zu warnen, die ertheilte Erlaubniß zur
Beflaggung in der "Thurgauer Zeitung" zu veröffentlichen. Dieß geschah
auch von genannter Behörde, und, wie wir gern anerkennen, in ebenso
tactvoller als entschiedener Weise. Trotzdem sollte aber am Festtag selbst
die Rohheit zum Ausbruch kommen. Eine wilde Horde brachte nämlich
jedem der Betheiligten Abends, während dieselben sich hier in Constanz
beim Festbankett befanden, unter Vorantragen einer eidgenössischen Fahne
und einer Windlaterne, eine Katzenmusik; dabei wurden vor jedem Hause
Spottgedichte vorgetragen, auch scheute man sich nicht selbst in der Nähe
von Scheunen Feuerwerke abzubrennen. Aehnlicher Scandal geschah
auch Tags darauf vor dem Hause des allgemein hochgeachteten reformirten
Geistlichen, weil er in der Sonntagspredigt seinen Abscheu vor diesem
Treiben ausgesprochen hatte. Angesichts solcher Vorgänge muß man sich
doch fragen: wie es möglich ist daß in einem Freistaat so wenig Sinn für
die Rechte anderer bestehen kann, und wie die gutgesinnten Schweizer die
gleich uns ihre Entrüstung aussprechen, sich von solcher Partei terrorisiren
lassen können. Von unserm Standpunkt aus aber möchte man besonders
noch die Frage stellen: ob es dem Deutschen in der Schweiz verboten wer-
den könne an deutschen Nationalfesttagen seine Flagge auszuhängen, und
ob er, wenn er solches thut, nicht besseren Schutz zu beanspruchen hat, oder
ob etwa gar seine Nationalfarben beschimpft werden dürfen? Die Deut-
schen in anderen neutralen Staaten, wie z. B. in den Vereinigten Staa-
ten von Nordamerika, feierten selbst die Siege dieses Krieges ungestört
durch öffentliche Kundgebungen; in der Schweiz wäre dieß ein großes
Wagstück gewesen. Unseres Wissens feiern auch die Schweizer aller Orten
im Ausland, wo sich eine größere Zahl von ihnen befindet, ihre National-
festtage, und es ist uns nicht bekannt daß je irgendwo im weiten deutschen
Reich dagegen ein Hinderniß in den Weg gelegt worden wäre. Rohe und
aufhetzende Ergüsse gegen das neue deutsche Reich und seinen Kaiser sind
schon seit längerem in sehr vielen schweizerischen Zeitungen zu lesen, tre-
ten nun aber noch solche Vorgänge hinzu wie der hier mitgetheilte, so
könnte man fast zu der Meinung kommen: es wäre nun an der Zeit we-
gen der seit mehr als einem halben Jahr von einer großen Zahl der schwei-
zerischen Bevölkerung sich zeigenden Gehässigkeiten Klage bei dem deut-
[Spaltenumbruch] schen Gesandten in Bern zu führen, damit endlich einmal den Deutschen
Achtung und Recht verschafft werde.

Oesterreichisch=ungarische Monarchie.

^ Wien, 13 März. Wenn zwei Staaten den Krieg mit einander
wollen, und dieser einmal unvermeidlich geworden ist, dann findet sich der
Conflict der zum eigentlichen Kriegsfall führt in der Regel von selbst.
Dasselbe gilt von den Parteien im Staat, oder von Regierung und Par-
lament. Es wäre verlorene Mühe die feindselige Stellung welche das Ab-
geordnetenhaus und die Regierung nun einmal einander gegenüber ein-
nehmen zu vertuschen. Man darf sich also nicht darüber wundern daß
der Kriegsfall nicht erst lange gesucht zu werden braucht. Wahrscheinlich
wird die Recrutenfrage zu dem unvermeidlichen Conflict führen, und die
Regierung vor die Alternative stellen: das Haus aufzulösen oder selbst zu
gehen. Selbstverständlich werden die 2000 Mann -- um welche ärmliche
Differenz es sich zwischen dem Cabinet und dem Abgeordnetenhause bei
dem Recrutencontingent handelt -- bloß den äußern Anlaß zu dem Zu-
sammenstoße bilden. Wir hätten freilich, schon um der Empfindlichkeit
willen die man in gewissen Kreisen gerade in Militärfragen an den Tag
legt, es lieber gesehen wenn ein anderer Anlaß für den Conflict gewählt
würde. Gerade auf jene Empfindlichkeit scheint aber das Ministerium zu
speculiren, und hieraus die Hoffnung zu schöpfen daß der Monarch unter
solchen Umständen, wenn er die Wahl zwischen Parlament und Cabinet
hat, sich für letzteres entscheiden und den Reichsrath fallen lassen werde,
wodurch gleichzeitig die Verhandlungen mit den Tschechen -- die bekannt-
lich die Beseitigung des Reichsraths * ) vor allem andern verlangen -- in
ein für die Bestrebungen des Ministeriums Hohenwart günstigeres Fahr-
wasser gebracht werden könnten. Das wäre alles recht schön, wenn nicht
ein Zwischenfall eingetreten wäre, der möglicherweise dem Grafen Beust
wie der Verfassungspartei zu gute kommen und alle jene Plane kreuzen
könnte. Die hiesigen Vorgänge haben nämlich die Ungarn aufgescheucht.
Da der Ausgleich und das Jnstitut der Delegationen auf der Jntegrität
der Verfassung in beiden Reichshälften beruht, ist es natürlich daß man
sich angesichts der hiesigen ministeriellen Bestrebungen in Pest nicht be-
haglich fühlt, und Graf Andrassy ist nun hieher gekommen theils um sich
zu orientiren, theils um bereits Stellung zu nehmen; denn es handelt sich
zunächst darum Bürgschaften für den verfassungsmäßigen Zusammentritt
der Delegationen und die verfassungsmäßige Erledigung des Budgets zu
erlangen, die nur möglich ist wenn auch in der diesseitigen Reichshälfte der
Verfassung kein Abbruch geschieht. Den Ungarn kann es nicht gleichgültig
sein wenn der hier eingetretene Zersetzungsproceß und seine Folge, die
Schwächung der Monarchie, weitere Fortschritte machen. ** ) Und wenn
nicht alle Anzeichen trügen, ist Graf Andrassy mit der ihm eigenen Energie
entschlossen seinen ganzen Einfluß, der bekanntlich ein großer ist, aufzu-
bieten um den übeln Verlauf der Dinge nicht weiter gedeihen zu lassen
als er leider schon gediehen ist. Das Erscheinen Andrassy's bedeutet in
der That einen Hoffnungsschimmer.

* Ried, 12 März. Der liberale Bezirksverein in Ried hat in Folge
des behördlichen Verbots der Abhaltung von öffentlichen Siegesfeiern in
seiner Vereinsversammlung am 11 März, welche von mehr als 200 Mit-
gliedern besucht war, nachfolgende Resolution mit großen Beifall ange-
nommen: "Der liberale Bezirksverein in Ried bedauert auf das tiefste
das behördliche Verbot, durch welches ihm unmöglich gemacht wurde sei-
nen Sympathien für die deutschen Siege und für das glänzend vollbrachte
Friedens= und Einigungswerk Deutschlands einen würdevollen Ausdruck
zu geben. Angesichts dieser Verfügung verzichtet er bei dem Mangel an
gesetzlichen Mitteln zu einem erfolgreichen Widerstande, lediglich der Ge-
walt weichend, auf die Abhaltung einer öffentlichen Feier." Es ist diese
Resolution ein Beweis wie wenig behördliche Verbote im Stande sind die
so warmen Sympathien mit welchen die Deutsch=Oesterreicher das ge-
einigte Deutschland begrüßen abzuschwächen, sie können wohl die Abhaltung
von öffentlichen Siegesfeiern hindern, weil sie die Gewalt für sich haben,
nie aber werden sie die lebhaften Gefühle, und die rege Theilnahme an
allem was in dem nun politisch geeinigten Deutschland sich vollzieht, un-
terdrücken können.

Verschiedenes.

s. Augsburg. Das 25. Concert unseres Oratorien=Vereins
( 8 März ) hatte einen sehr befriedigenden, ja glänzenden Erfolg. Gewährt es
uns schon eine Genugthuung auf die bisherige Thätigkeit des Vereins zurückzu-

* ) Zwischen dem Reichsrath in abstracto und diesem Reichsrath ist denn doch
ein Unterschied, der nicht so obenhin verwischt werden darf. D. R.
** ) Die HH Magyaren lassen sich natürlich die Gelegenheit ein Wörtchen in eis-
leithanische Angelegenheiten dreinzureden nicht entschlüpfen; mit der " Ver-
fassungstreue " oder etwa platonischer Liebe zum Deutschthum hat aber ihre
Einmischung gewiß nichts gemein   D. R.

[Spaltenumbruch] brachte ihm nicht weniger als 32 Wunden bei, wozu noch zwei leichtere
kommen, die er am Tage zuvor erhalten hatte. Nichtsdestoweniger schmei-
cheln sich die Aerzte mit der Hoffnung ihn wiederherzustellen. -- Jn Elber-
feld hat der Legationssecretär v. Kusserow den Socialdemokraten Schwei-
tzer bei der Stichwahl mit einer Mehrheit von mehr als 1000 Stimmen
geschlagen. Die Betheiligung an dieser Wahl war eine ungewöhnlich leb-
hafte. Es wurden über 18,000 Wahlzettel abgegeben. Ermöglicht ward
der Sieg des nationalliberalen Candidaten durch ein Compromiß zwi-
schen den Conservativen und Liberalen. Trägt Dr. Schleiden bei der
engern Wahl in Altona gleichfalls über seinen social=demokratischen Geg-
ner den Sieg davon, so wird die social=demokratische Partei im Reichstage
nur über zwei Stimmen verfügen.

↑ Constanz, Anfangs März. Wie in allen deutschen Städten ist
auch in unserer südlichen Gränzstadt des neuen Deutschen Reichs die Friedens-
feier auf die würdigste Weise begangen worden. Leider hat sie Anlaß gegeben
zu einem Vorfall in der benachbarten Schweiz welcher in weiteren Kreisen be-
kannt zu werden verdient. Trotz des nun von aller Welt freudig begrüßten
Friedens hat sich in der benachbarten Schweiz der -- wir können es nicht
anders nennen -- Deutschenhaß noch nie während des ganzen Kriegs in
solcher Weise kundgegeben wie gerade jetzt nach Eintritt des Friedens.
Wir wollen den täglich in den Wirthshäusern zu hörenden Schimpfereien
gemeinster Art über die Deutschen keinen Werth beilegen und hierüber
gern schweigen, aber der nachstehende Vorfall, der in unserer Stadt mit Recht
allgemeine Entrüstung erregt hat, soll nicht verschwiegen, sondern in wei-
teren Kreisen bekannt werden. An dem hiesigen Friedensfesttage beab-
sichtigten nämlich die in dem benachbarten schweizerischen Orte Kreuzlingen
wohnenden Deutschen, und vereint mit ihnen eine Anzahl Schweizer,
durch Beflaggung ihrer Häuser in deutschen und schweizerischen Farben
ihrer Freude über den Frieden Ausdruck zu geben. Schon aus Anlaß der Be-
flaggung der Häuser am Tage des Eintreffens der Nachricht von den Frie-
denspräliminarien hatten aber öffentliche Beschimpfungen und Drohungen
stattgefunden, und auch in der wenige Tage vorher abgehaltenen Kreis-
vereins = Versammlung wurde der Antrag gestellt, und zum Beschluß er-
hoben, mit allen Mitteln gegen die Beflaggung zu protestiren. Nicht minder
wurde in den benachbarten Orten auf das gehässigste agitirt, und den Be-
treffenden selbst mit Fenstereinwerfen, Herabreißen und Herabschießen
der Fahnen, ja sogar mit Herabbrennen derselben gedroht. Mit Rücksicht auf
diese Vorgänge erschien die bereits mündlich ertheilte Erlaubniß des Statt-
halteramtes als ungenügend, und wurde deßhalb, da man sich in Ausübung
seiner Rechte nicht behindern lassen wollte und sich auch nicht einschüchtern
ließ, das Statthalteramt ersucht, um die zu öffentlichem Scandal aufge-
hetzte Masse zu unterrichten und zu warnen, die ertheilte Erlaubniß zur
Beflaggung in der „Thurgauer Zeitung“ zu veröffentlichen. Dieß geschah
auch von genannter Behörde, und, wie wir gern anerkennen, in ebenso
tactvoller als entschiedener Weise. Trotzdem sollte aber am Festtag selbst
die Rohheit zum Ausbruch kommen. Eine wilde Horde brachte nämlich
jedem der Betheiligten Abends, während dieselben sich hier in Constanz
beim Festbankett befanden, unter Vorantragen einer eidgenössischen Fahne
und einer Windlaterne, eine Katzenmusik; dabei wurden vor jedem Hause
Spottgedichte vorgetragen, auch scheute man sich nicht selbst in der Nähe
von Scheunen Feuerwerke abzubrennen. Aehnlicher Scandal geschah
auch Tags darauf vor dem Hause des allgemein hochgeachteten reformirten
Geistlichen, weil er in der Sonntagspredigt seinen Abscheu vor diesem
Treiben ausgesprochen hatte. Angesichts solcher Vorgänge muß man sich
doch fragen: wie es möglich ist daß in einem Freistaat so wenig Sinn für
die Rechte anderer bestehen kann, und wie die gutgesinnten Schweizer die
gleich uns ihre Entrüstung aussprechen, sich von solcher Partei terrorisiren
lassen können. Von unserm Standpunkt aus aber möchte man besonders
noch die Frage stellen: ob es dem Deutschen in der Schweiz verboten wer-
den könne an deutschen Nationalfesttagen seine Flagge auszuhängen, und
ob er, wenn er solches thut, nicht besseren Schutz zu beanspruchen hat, oder
ob etwa gar seine Nationalfarben beschimpft werden dürfen? Die Deut-
schen in anderen neutralen Staaten, wie z. B. in den Vereinigten Staa-
ten von Nordamerika, feierten selbst die Siege dieses Krieges ungestört
durch öffentliche Kundgebungen; in der Schweiz wäre dieß ein großes
Wagstück gewesen. Unseres Wissens feiern auch die Schweizer aller Orten
im Ausland, wo sich eine größere Zahl von ihnen befindet, ihre National-
festtage, und es ist uns nicht bekannt daß je irgendwo im weiten deutschen
Reich dagegen ein Hinderniß in den Weg gelegt worden wäre. Rohe und
aufhetzende Ergüsse gegen das neue deutsche Reich und seinen Kaiser sind
schon seit längerem in sehr vielen schweizerischen Zeitungen zu lesen, tre-
ten nun aber noch solche Vorgänge hinzu wie der hier mitgetheilte, so
könnte man fast zu der Meinung kommen: es wäre nun an der Zeit we-
gen der seit mehr als einem halben Jahr von einer großen Zahl der schwei-
zerischen Bevölkerung sich zeigenden Gehässigkeiten Klage bei dem deut-
[Spaltenumbruch] schen Gesandten in Bern zu führen, damit endlich einmal den Deutschen
Achtung und Recht verschafft werde.

Oesterreichisch=ungarische Monarchie.

△ Wien, 13 März. Wenn zwei Staaten den Krieg mit einander
wollen, und dieser einmal unvermeidlich geworden ist, dann findet sich der
Conflict der zum eigentlichen Kriegsfall führt in der Regel von selbst.
Dasselbe gilt von den Parteien im Staat, oder von Regierung und Par-
lament. Es wäre verlorene Mühe die feindselige Stellung welche das Ab-
geordnetenhaus und die Regierung nun einmal einander gegenüber ein-
nehmen zu vertuschen. Man darf sich also nicht darüber wundern daß
der Kriegsfall nicht erst lange gesucht zu werden braucht. Wahrscheinlich
wird die Recrutenfrage zu dem unvermeidlichen Conflict führen, und die
Regierung vor die Alternative stellen: das Haus aufzulösen oder selbst zu
gehen. Selbstverständlich werden die 2000 Mann -- um welche ärmliche
Differenz es sich zwischen dem Cabinet und dem Abgeordnetenhause bei
dem Recrutencontingent handelt -- bloß den äußern Anlaß zu dem Zu-
sammenstoße bilden. Wir hätten freilich, schon um der Empfindlichkeit
willen die man in gewissen Kreisen gerade in Militärfragen an den Tag
legt, es lieber gesehen wenn ein anderer Anlaß für den Conflict gewählt
würde. Gerade auf jene Empfindlichkeit scheint aber das Ministerium zu
speculiren, und hieraus die Hoffnung zu schöpfen daß der Monarch unter
solchen Umständen, wenn er die Wahl zwischen Parlament und Cabinet
hat, sich für letzteres entscheiden und den Reichsrath fallen lassen werde,
wodurch gleichzeitig die Verhandlungen mit den Tschechen -- die bekannt-
lich die Beseitigung des Reichsraths * ) vor allem andern verlangen -- in
ein für die Bestrebungen des Ministeriums Hohenwart günstigeres Fahr-
wasser gebracht werden könnten. Das wäre alles recht schön, wenn nicht
ein Zwischenfall eingetreten wäre, der möglicherweise dem Grafen Beust
wie der Verfassungspartei zu gute kommen und alle jene Plane kreuzen
könnte. Die hiesigen Vorgänge haben nämlich die Ungarn aufgescheucht.
Da der Ausgleich und das Jnstitut der Delegationen auf der Jntegrität
der Verfassung in beiden Reichshälften beruht, ist es natürlich daß man
sich angesichts der hiesigen ministeriellen Bestrebungen in Pest nicht be-
haglich fühlt, und Graf Andrassy ist nun hieher gekommen theils um sich
zu orientiren, theils um bereits Stellung zu nehmen; denn es handelt sich
zunächst darum Bürgschaften für den verfassungsmäßigen Zusammentritt
der Delegationen und die verfassungsmäßige Erledigung des Budgets zu
erlangen, die nur möglich ist wenn auch in der diesseitigen Reichshälfte der
Verfassung kein Abbruch geschieht. Den Ungarn kann es nicht gleichgültig
sein wenn der hier eingetretene Zersetzungsproceß und seine Folge, die
Schwächung der Monarchie, weitere Fortschritte machen. ** ) Und wenn
nicht alle Anzeichen trügen, ist Graf Andrassy mit der ihm eigenen Energie
entschlossen seinen ganzen Einfluß, der bekanntlich ein großer ist, aufzu-
bieten um den übeln Verlauf der Dinge nicht weiter gedeihen zu lassen
als er leider schon gediehen ist. Das Erscheinen Andrassy's bedeutet in
der That einen Hoffnungsschimmer.

* Ried, 12 März. Der liberale Bezirksverein in Ried hat in Folge
des behördlichen Verbots der Abhaltung von öffentlichen Siegesfeiern in
seiner Vereinsversammlung am 11 März, welche von mehr als 200 Mit-
gliedern besucht war, nachfolgende Resolution mit großen Beifall ange-
nommen: „Der liberale Bezirksverein in Ried bedauert auf das tiefste
das behördliche Verbot, durch welches ihm unmöglich gemacht wurde sei-
nen Sympathien für die deutschen Siege und für das glänzend vollbrachte
Friedens= und Einigungswerk Deutschlands einen würdevollen Ausdruck
zu geben. Angesichts dieser Verfügung verzichtet er bei dem Mangel an
gesetzlichen Mitteln zu einem erfolgreichen Widerstande, lediglich der Ge-
walt weichend, auf die Abhaltung einer öffentlichen Feier.“ Es ist diese
Resolution ein Beweis wie wenig behördliche Verbote im Stande sind die
so warmen Sympathien mit welchen die Deutsch=Oesterreicher das ge-
einigte Deutschland begrüßen abzuschwächen, sie können wohl die Abhaltung
von öffentlichen Siegesfeiern hindern, weil sie die Gewalt für sich haben,
nie aber werden sie die lebhaften Gefühle, und die rege Theilnahme an
allem was in dem nun politisch geeinigten Deutschland sich vollzieht, un-
terdrücken können.

Verschiedenes.

s. Augsburg. Das 25. Concert unseres Oratorien=Vereins
( 8 März ) hatte einen sehr befriedigenden, ja glänzenden Erfolg. Gewährt es
uns schon eine Genugthuung auf die bisherige Thätigkeit des Vereins zurückzu-

* ) Zwischen dem Reichsrath in abstracto und diesem Reichsrath ist denn doch
ein Unterschied, der nicht so obenhin verwischt werden darf. D. R.
** ) Die HH Magyaren lassen sich natürlich die Gelegenheit ein Wörtchen in eis-
leithanische Angelegenheiten dreinzureden nicht entschlüpfen; mit der „ Ver-
fassungstreue “ oder etwa platonischer Liebe zum Deutschthum hat aber ihre
Einmischung gewiß nichts gemein   D. R.
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[1279/0011] brachte ihm nicht weniger als 32 Wunden bei, wozu noch zwei leichtere kommen, die er am Tage zuvor erhalten hatte. Nichtsdestoweniger schmei- cheln sich die Aerzte mit der Hoffnung ihn wiederherzustellen. -- Jn Elber- feld hat der Legationssecretär v. Kusserow den Socialdemokraten Schwei- tzer bei der Stichwahl mit einer Mehrheit von mehr als 1000 Stimmen geschlagen. Die Betheiligung an dieser Wahl war eine ungewöhnlich leb- hafte. Es wurden über 18,000 Wahlzettel abgegeben. Ermöglicht ward der Sieg des nationalliberalen Candidaten durch ein Compromiß zwi- schen den Conservativen und Liberalen. Trägt Dr. Schleiden bei der engern Wahl in Altona gleichfalls über seinen social=demokratischen Geg- ner den Sieg davon, so wird die social=demokratische Partei im Reichstage nur über zwei Stimmen verfügen. ↑ Constanz, Anfangs März. Wie in allen deutschen Städten ist auch in unserer südlichen Gränzstadt des neuen Deutschen Reichs die Friedens- feier auf die würdigste Weise begangen worden. Leider hat sie Anlaß gegeben zu einem Vorfall in der benachbarten Schweiz welcher in weiteren Kreisen be- kannt zu werden verdient. Trotz des nun von aller Welt freudig begrüßten Friedens hat sich in der benachbarten Schweiz der -- wir können es nicht anders nennen -- Deutschenhaß noch nie während des ganzen Kriegs in solcher Weise kundgegeben wie gerade jetzt nach Eintritt des Friedens. Wir wollen den täglich in den Wirthshäusern zu hörenden Schimpfereien gemeinster Art über die Deutschen keinen Werth beilegen und hierüber gern schweigen, aber der nachstehende Vorfall, der in unserer Stadt mit Recht allgemeine Entrüstung erregt hat, soll nicht verschwiegen, sondern in wei- teren Kreisen bekannt werden. An dem hiesigen Friedensfesttage beab- sichtigten nämlich die in dem benachbarten schweizerischen Orte Kreuzlingen wohnenden Deutschen, und vereint mit ihnen eine Anzahl Schweizer, durch Beflaggung ihrer Häuser in deutschen und schweizerischen Farben ihrer Freude über den Frieden Ausdruck zu geben. Schon aus Anlaß der Be- flaggung der Häuser am Tage des Eintreffens der Nachricht von den Frie- denspräliminarien hatten aber öffentliche Beschimpfungen und Drohungen stattgefunden, und auch in der wenige Tage vorher abgehaltenen Kreis- vereins = Versammlung wurde der Antrag gestellt, und zum Beschluß er- hoben, mit allen Mitteln gegen die Beflaggung zu protestiren. Nicht minder wurde in den benachbarten Orten auf das gehässigste agitirt, und den Be- treffenden selbst mit Fenstereinwerfen, Herabreißen und Herabschießen der Fahnen, ja sogar mit Herabbrennen derselben gedroht. Mit Rücksicht auf diese Vorgänge erschien die bereits mündlich ertheilte Erlaubniß des Statt- halteramtes als ungenügend, und wurde deßhalb, da man sich in Ausübung seiner Rechte nicht behindern lassen wollte und sich auch nicht einschüchtern ließ, das Statthalteramt ersucht, um die zu öffentlichem Scandal aufge- hetzte Masse zu unterrichten und zu warnen, die ertheilte Erlaubniß zur Beflaggung in der „Thurgauer Zeitung“ zu veröffentlichen. Dieß geschah auch von genannter Behörde, und, wie wir gern anerkennen, in ebenso tactvoller als entschiedener Weise. Trotzdem sollte aber am Festtag selbst die Rohheit zum Ausbruch kommen. Eine wilde Horde brachte nämlich jedem der Betheiligten Abends, während dieselben sich hier in Constanz beim Festbankett befanden, unter Vorantragen einer eidgenössischen Fahne und einer Windlaterne, eine Katzenmusik; dabei wurden vor jedem Hause Spottgedichte vorgetragen, auch scheute man sich nicht selbst in der Nähe von Scheunen Feuerwerke abzubrennen. Aehnlicher Scandal geschah auch Tags darauf vor dem Hause des allgemein hochgeachteten reformirten Geistlichen, weil er in der Sonntagspredigt seinen Abscheu vor diesem Treiben ausgesprochen hatte. Angesichts solcher Vorgänge muß man sich doch fragen: wie es möglich ist daß in einem Freistaat so wenig Sinn für die Rechte anderer bestehen kann, und wie die gutgesinnten Schweizer die gleich uns ihre Entrüstung aussprechen, sich von solcher Partei terrorisiren lassen können. Von unserm Standpunkt aus aber möchte man besonders noch die Frage stellen: ob es dem Deutschen in der Schweiz verboten wer- den könne an deutschen Nationalfesttagen seine Flagge auszuhängen, und ob er, wenn er solches thut, nicht besseren Schutz zu beanspruchen hat, oder ob etwa gar seine Nationalfarben beschimpft werden dürfen? Die Deut- schen in anderen neutralen Staaten, wie z. B. in den Vereinigten Staa- ten von Nordamerika, feierten selbst die Siege dieses Krieges ungestört durch öffentliche Kundgebungen; in der Schweiz wäre dieß ein großes Wagstück gewesen. Unseres Wissens feiern auch die Schweizer aller Orten im Ausland, wo sich eine größere Zahl von ihnen befindet, ihre National- festtage, und es ist uns nicht bekannt daß je irgendwo im weiten deutschen Reich dagegen ein Hinderniß in den Weg gelegt worden wäre. Rohe und aufhetzende Ergüsse gegen das neue deutsche Reich und seinen Kaiser sind schon seit längerem in sehr vielen schweizerischen Zeitungen zu lesen, tre- ten nun aber noch solche Vorgänge hinzu wie der hier mitgetheilte, so könnte man fast zu der Meinung kommen: es wäre nun an der Zeit we- gen der seit mehr als einem halben Jahr von einer großen Zahl der schwei- zerischen Bevölkerung sich zeigenden Gehässigkeiten Klage bei dem deut- schen Gesandten in Bern zu führen, damit endlich einmal den Deutschen Achtung und Recht verschafft werde. Oesterreichisch=ungarische Monarchie. △ Wien, 13 März. Wenn zwei Staaten den Krieg mit einander wollen, und dieser einmal unvermeidlich geworden ist, dann findet sich der Conflict der zum eigentlichen Kriegsfall führt in der Regel von selbst. Dasselbe gilt von den Parteien im Staat, oder von Regierung und Par- lament. Es wäre verlorene Mühe die feindselige Stellung welche das Ab- geordnetenhaus und die Regierung nun einmal einander gegenüber ein- nehmen zu vertuschen. Man darf sich also nicht darüber wundern daß der Kriegsfall nicht erst lange gesucht zu werden braucht. Wahrscheinlich wird die Recrutenfrage zu dem unvermeidlichen Conflict führen, und die Regierung vor die Alternative stellen: das Haus aufzulösen oder selbst zu gehen. Selbstverständlich werden die 2000 Mann -- um welche ärmliche Differenz es sich zwischen dem Cabinet und dem Abgeordnetenhause bei dem Recrutencontingent handelt -- bloß den äußern Anlaß zu dem Zu- sammenstoße bilden. Wir hätten freilich, schon um der Empfindlichkeit willen die man in gewissen Kreisen gerade in Militärfragen an den Tag legt, es lieber gesehen wenn ein anderer Anlaß für den Conflict gewählt würde. Gerade auf jene Empfindlichkeit scheint aber das Ministerium zu speculiren, und hieraus die Hoffnung zu schöpfen daß der Monarch unter solchen Umständen, wenn er die Wahl zwischen Parlament und Cabinet hat, sich für letzteres entscheiden und den Reichsrath fallen lassen werde, wodurch gleichzeitig die Verhandlungen mit den Tschechen -- die bekannt- lich die Beseitigung des Reichsraths * ) vor allem andern verlangen -- in ein für die Bestrebungen des Ministeriums Hohenwart günstigeres Fahr- wasser gebracht werden könnten. Das wäre alles recht schön, wenn nicht ein Zwischenfall eingetreten wäre, der möglicherweise dem Grafen Beust wie der Verfassungspartei zu gute kommen und alle jene Plane kreuzen könnte. Die hiesigen Vorgänge haben nämlich die Ungarn aufgescheucht. Da der Ausgleich und das Jnstitut der Delegationen auf der Jntegrität der Verfassung in beiden Reichshälften beruht, ist es natürlich daß man sich angesichts der hiesigen ministeriellen Bestrebungen in Pest nicht be- haglich fühlt, und Graf Andrassy ist nun hieher gekommen theils um sich zu orientiren, theils um bereits Stellung zu nehmen; denn es handelt sich zunächst darum Bürgschaften für den verfassungsmäßigen Zusammentritt der Delegationen und die verfassungsmäßige Erledigung des Budgets zu erlangen, die nur möglich ist wenn auch in der diesseitigen Reichshälfte der Verfassung kein Abbruch geschieht. Den Ungarn kann es nicht gleichgültig sein wenn der hier eingetretene Zersetzungsproceß und seine Folge, die Schwächung der Monarchie, weitere Fortschritte machen. ** ) Und wenn nicht alle Anzeichen trügen, ist Graf Andrassy mit der ihm eigenen Energie entschlossen seinen ganzen Einfluß, der bekanntlich ein großer ist, aufzu- bieten um den übeln Verlauf der Dinge nicht weiter gedeihen zu lassen als er leider schon gediehen ist. Das Erscheinen Andrassy's bedeutet in der That einen Hoffnungsschimmer. * Ried, 12 März. Der liberale Bezirksverein in Ried hat in Folge des behördlichen Verbots der Abhaltung von öffentlichen Siegesfeiern in seiner Vereinsversammlung am 11 März, welche von mehr als 200 Mit- gliedern besucht war, nachfolgende Resolution mit großen Beifall ange- nommen: „Der liberale Bezirksverein in Ried bedauert auf das tiefste das behördliche Verbot, durch welches ihm unmöglich gemacht wurde sei- nen Sympathien für die deutschen Siege und für das glänzend vollbrachte Friedens= und Einigungswerk Deutschlands einen würdevollen Ausdruck zu geben. Angesichts dieser Verfügung verzichtet er bei dem Mangel an gesetzlichen Mitteln zu einem erfolgreichen Widerstande, lediglich der Ge- walt weichend, auf die Abhaltung einer öffentlichen Feier.“ Es ist diese Resolution ein Beweis wie wenig behördliche Verbote im Stande sind die so warmen Sympathien mit welchen die Deutsch=Oesterreicher das ge- einigte Deutschland begrüßen abzuschwächen, sie können wohl die Abhaltung von öffentlichen Siegesfeiern hindern, weil sie die Gewalt für sich haben, nie aber werden sie die lebhaften Gefühle, und die rege Theilnahme an allem was in dem nun politisch geeinigten Deutschland sich vollzieht, un- terdrücken können. Verschiedenes. s. Augsburg. Das 25. Concert unseres Oratorien=Vereins ( 8 März ) hatte einen sehr befriedigenden, ja glänzenden Erfolg. Gewährt es uns schon eine Genugthuung auf die bisherige Thätigkeit des Vereins zurückzu- * ) Zwischen dem Reichsrath in abstracto und diesem Reichsrath ist denn doch ein Unterschied, der nicht so obenhin verwischt werden darf. D. R. ** ) Die HH Magyaren lassen sich natürlich die Gelegenheit ein Wörtchen in eis- leithanische Angelegenheiten dreinzureden nicht entschlüpfen; mit der „ Ver- fassungstreue “ oder etwa platonischer Liebe zum Deutschthum hat aber ihre Einmischung gewiß nichts gemein D. R.

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  • fremdsprachliches Material: nur Fremdskripte gekennzeichnet.
  • Kolumnentitel: nicht übernommen.
  • Kustoden: nicht übernommen.
  • langes s (?): in Frakturschrift als s transkribiert, in Antiquaschrift beibehalten.
  • rundes r (ꝛ): als r/et transkribiert.
  • Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert.
  • Vollständigkeit: vollständig erfasst.
  • Zeichensetzung: DTABf-getreu.



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Zitationshilfe: Allgemeine Zeitung. Nr. 75. Augsburg (Bayern), 16. März 1871, S. 1279. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_augsburg75_1871/11>, abgerufen am 24.11.2024.