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Allgemeine Zeitung. Nr. 62. Augsburg (Bayern), 3. März 1871.

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[Spaltenumbruch] das glorreichste Volk der Welt zu gelten. Diesem Eigendünkel, diesem
Bedürfniß müßte man es allein zuschreiben wenn wirklich die Furie des
Krieges noch einmal zu toben anfienge. Man kann sich nicht an den Ge-
danken gewöhnen einen gewissen Theil, wenn auch nur den geringsten des
Territoriums abzutreten. Man betrachtet dieß als eine himmelschreiende
Ungerechtigkeit, und doch hätten die Franzosen sich keineswegs gescheut als
Sieger gleiches von Deutschland zu verlangen für das es sich nur um eine
Zurückforderung handelt. Man versichert mir auch aus sehr glaubwürdiger
Quelle daß die militärischen Vorbereitungen auch schon wieder so weit gediehen
sind, um die glücklichere Fortsetzung des Kriegs nicht unmöglich erscheinen zu
lassen. Man würde sich auf einer fortwährenden Defensive halten und, wenn
es sein müßte, den Feind das ganze Land, so zu sagen, besetzen lassen. Mit
einiger Ausdauer muß man auf diese Weise, so spricht man in competen-
ten Kreisen, endlich dazu gelangen die deutschen Armeen zu ermüden und
zu erschlaffen, bis die Zeit kommen würde wo man mit besseren Chancen
die Hand zum Frieden bieten könnte. Man würde auch bei Erneuerung
des Kriegs eine ganz andere Taktik verfolgen als bisher. Man wirft sich
selbst vor in zu delicater Weise mit den eigenen Dörfern und kleinen Ort-
schaften umgegangen zu sein. Von nun an würde man sich nicht mehr
scheuen alles vor und hinter sich niederzubrennen, um den Deutschen die
Möglichkeit einer zu leichten Unterkunft während des Vordringens im
Feindeslande zu rauben. Ein Umstand der auch nicht viel gutes in Be-
treff der gegenwärtigen Verhandlungen verspricht, so meint man hier, ist
der daß tägliche Nachrichten große Concentrationen der deutschen Truppen
an allen äußersten Punkten der Demarcationslinien bestätigen. Man be-
merkt mit großem Jnteresse einen langen Artikel der "Pall=Mall=Gazette"
in London über die militärische Lage Frankreichs, im Fall einer Fort-
setzung des Kriegs. Die Spannung ist sehr groß; man erwartet bis läng-
stens heut Abends Nachrichten von Versailles, da schon morgen Mitter-
nacht der Waffenstillstandstermin zu Ende geht, und daher die National-
versammlung nicht einmal die Zeit hätte über die Bedingungen zu ver-
handeln. Rochefort ist nicht nach Paris gereist, und somit hatte ich also
recht in meinem letzten Schreiben zu behaupten daß das gemeinte Ziel
dieser Reise wohl ein unwahrscheinliches sei. Eine hohe Persönlichkeit
versichert mir daß man alle Entlassungen oder Versendungen weit vom
Schauplatze des Kriegs, im Administrationspersonal bis auf weiteres sus-
pendirt hat, und daß der Status quo streng beibehalten wird.

Verschiedenes.

* Berlin, 27 Febr. Das Central=Comit e der deutschen Vereine zur
Pflege im Felde verwundeter und erkrankter Krieger hat folgenden Aufruf erlassen:
"An die Wähler zum ersten deutschen Reichstage! Jn wenigen Tagen werdet
ihr berufen sein die Vertreter des neu erstandenen Deutschen Reichs zu wählen!
Noch bluten unzählige Wunden der tapferen Krieger welche dieses Reich begrün-
den halfen! Noch bedürfen wir auf Monate erheblicher Mittel um die Pflege
der Verwundeten und Kranken aus dem Riesenkampfe Deutschlands fortzusetzen.
Wir wenden uns daher heut an euch, ihr Wähler des Deutschen Kaiser-
reichs,
mit der vertrauensvollen Bitte daß ihr, ein jeder nach seinen Kräften,
am Wahltage derer gedenken möget welche Gesundheit und Leben für das Vater-
land eingesetzt haben. Jn allen Wahllocalen Deutschlands werden Sammel-
büchsen ausgestellt sein in welchen ihr euren Dankespfennig niederlegen
könnt."

Berlin, 28 Febr. Von deutschen Katholiken ist in Rom am 2 d.
dem Papst folgende Adresse überreicht worden: "Heiligster Vater! Wir
nahen uns, um Ew. Heiligkeit die Verehrung unserer ehrfurchtsvollsten Liebe,
unserer Anhänglichkeit und Treue darzubringen. Ein Schrei des Unwillens
und der Mißbilligung gieng durch alle Länder Deutschlands als sich durch seine
Diöcesen die unglaubliche Nachricht von der kirchenschänderischen Beraubung
verbreitete. Wir als Repräsentanten der Diöcesen Deutschlands haben uns
heut um Ew. Heiligkeit versammelt, um hier Zeugniß von diesen einmüthigen
Gefühlen der deutschen Katholiken abzulegen, und die Versicherung zu geben
daß sie mit der ganzen Kraft ihrer Seele das verabscheuungswürdige Attentat
der italienischen Regierung verwerfen. Wir sind vollständig überzeugt, heilig-
ster Vater, daß Euch das Patrimonium des heiligen Petrus nothwendig ist, um
die Gewalt der Schlüssel welche Euch der Herr anvertraut hat mit Freiheit und
zu größerm Nutzen der Kirche ausüben zu können. Wir versprechen Euch,
heiligster Vater, daß wir alles was in unsern Kräften steht anwenden werden
damit... ( hier unterdrückt der "Osservatore Romano" die auf die Zerstörung
der gegenwärtigen Ordnung der Dinge in Jtalien gerichteten Aussprüche ) .
Heiligster Vater! Wir glauben keine eitlen Worte auszusprechen, wenn wir
zu den Füßen Ew. Heiligkeit den ehrerbietigsten Ausdruck der Gefühle der deut-
schen Katholiken niederlegen. Ein Blick auf die allgemeine Bewegung welche sich
der Söhne der katholischen Kirche in unserm Vaterland bemächtigt hat, wird Ew.
Heil. zum Beweis dienen daß unsern Worten die Thaten entsprechen werden, und
wir sind getröstet daß wir in einer Weise Ew. Heiligkeit in gegenwärtiger Bedräng-
niß zu Hülfe kommen können. Jndem wir in aller Demuth zu den Füßen Ew.
Heiligkeit den väterlichen Segen erflehen, halten wir uns beglückt zu sein und
zu bleiben mit der zärtlichsten Liebe und der kindlichsten Ehrfurcht Ew. Heilig-
keit demüthigste und gehorsamste Söhne und Diener." Unter den Unterschrif-
ten finden sich u. a. die Namen zweier Grafen v. Stolberg = Stolberg ( Franz
Joseph und Cajus ) , der Grafen Schaesberg ( im "Osservatore" steht falsch Schaes-
[Spaltenumbruch] leurs ) , Waldburg=Zeil, Waldersdorff, Harslereiche, Schönburg, Anton Harbu-
val et Chamar e, des Grafen Lusy Henckel, der Barone v. Darth und Wam-
boldt, des Bischofs v. Limburg u. a.

Pariser Luftschifffahrts=Statistik. Während der Belagerung
von Paris hat die Administration der Post 54 Luftballons mit etwa 2,500,000
Briefen in einem Gewicht von 10,000 Kilogramm abgehen lassen. Dieß
waren der Neptun am 23 Sept., Citt a di Firenze am 25 Sept., Etats=Unis
am 29 Sept., Celeste am 30 Sept. ( mit Postkarten ) , Armand=Barbes am
7 Oct. ( mit Gambetta und den ersten Brieftauben ) , Washington am 12 Oct.,
Louis Blanc am selben Tage, Godefroy=Cavaignac am 14 Oct. ( mit Keratry ) ,
Guillaume Tell am 14 Oct. ( mit Ranc ) , Jules Favre und Jean Bart am
16 Oct., Victor Hugo am 18 Oct., Lafayette am 19 Oct., Garibaldi am
22 Oct., Montgolfier am 25 Oct., Vauban am 27 Oct. ( bei Verdun innerhalb
der preußischen Linien niedergefallen, wobei die Aeronauten sich flüchteten ) ,
Colonel=Charras am 29 Oct., Fulton am 2 Nov, Ferdinand Flocon am 4 Nov.,
Galilei am 4 Nov. ( von den Deutschen weggenommen ) , Ville de Chateaudun
am 6 Nov., Gironde am 8 Nov., Daguerre am 12 Nov., General Uhrich am
18 Nov., Archimedes am 21 Nov. ( in den Niederlanden gelandet ) , Ville d' Or-
l eans am 24 Nov. ( in Norwegen gelandet ) , Jacquard am 28 Nov., Jules
Favre II am 30 Nov. ( soll ins Meer gefallen sein ) , Franklin am 5 Dec., Denis-
Papin am 7 Dec., General Renault am 11 Dec., Ville de Paris am 15 Dec.
( Aeronaut de la Marne, im Herzogthum Nassau niedergekommen und von den
Deutschen genommen ) , Parmentier und Gutenberg am 17 Dec., Davy am
18 Dec., General Chanzy am 20 Dec., Lavoisier am 22 Dec., Delivrance am
23 Dec., Tourville am 27 Dec., Bayard am 29 Dec., Armee de la Loire am
31 Dec., Newton am 4 Jan., Duquesne am 9 Jan., Gambetta am 10 Jan.,
Kepler am 11 Jan., General Faidherbe am 13 Jan., Vaucanson am 15 Jan.,
Poste de Paris am 18 Jan., General Bourbaki am 20 Jan., General Daumesnil
am 22 Jan., Torricelli am 24 Jan., Richard Wallace am 27 Jan., General
Cambronne am 28 Jan. Hievon stiegen 26 an der Station der Orleansbahn,
16 an der Station der Nordbahn, 3 an der Ostbahn, 3 auf dem Montmartre,
2 im Tuileriengarten, 2 am Boulevard Jtalien, 1 in Vaugirard, 1 in Villette
auf. Außerdem stiegen Georges Sand am 7 Oct., Libert e mit Wilfrid de
Fonvielle am 17 Oct., Egalit e am 25 Nov., Le Volta am 1 Dec. mit dem
Gelehrten Janssen und la Bataille am 30 Nov. auf.

Industrie, Handel und Verkehr

Frankfurt a. M., 1 März. Württ. 5proc. Oblig.99 7 / 16 bez;4 1 / 2 proc
93 3 / 8 G.; 4proc.86 1 / 4 G.;3 1 / 2 proc. 83 G.; bad. 5proc. Obl.99 1 / 2 bez.;4 1 / 2 -
proc.93 1 / 8 bez.; 4proc.87 1 / 2 G.;3 1 / 2 proc.84 1 / 4 G.; pfälz. Max=B.109 1 / 4 bez;
4proc. hess. Ludw.=B. 140 G.; bad. 35fl.=L. 61 bez.; kurh. 40Thlr.=L.64 5 / 8 G.;
nass. 25fl.=L.38 1 / 2 P.; großh. hess. 50fl.=L.170 1 / 4 P.; 25fl.=L. --; Ausbach-
Gunz. 7fl.=L. 12 P.; Pistolen fl. 9.43--45; doppelte fl. 9.44--46; preuß.
Friedrichsd'or fl. 9.57 1 / 2 --58 1 / 2; holl. 10fl.=Stück fl. 9.54--58; Ducaten fl. 5.
35--37; Ducaten al marco fl. 5.36--38; Napoleonsd'or fl. 9.25--26; engl.
Sover. fl. 11.53--57. ( Cursbl. d. Ver. Frkf. Ztgn. )

Bank von Frankreich. Die "Straßb. Ztg." enthält folgende Bekannt-
machung: "Succursale der Banque de France. Der Discont für Wechsel wird
mit dem heutigen Tag auf 4 Procent festgestellt. Ausgenommen bleiben die ver-
fallenen Wechsel im Portefeuille der Bank, welche bis zur Einlösung mit 6 Proc.
vom Tage der geschehenen Präsentation verzinst werden müssen. Es bleibt ge-
stattet die Einlösung dieser verfallenen Wechsel durch Zahlung von 10 Proc. ihres
Betrages in Baar und von 90 Proc. durch Discontirung bankmäßiger Wechsel
zu bewirken. Für diese Discontirung gilt der Discont von 4 Proc. Für Avan-
cen auf Werthe ist der Zinsfuß auf4 1 / 2 Proc. festgesetzt. Straßburg, 20 Febr.
1871. Der Commissär der Liquidation der Succursale. v. Sybel."

Telegraphische Berichte.

( * ) Darmstadt, 1 März. Neueren Bestimmungen zufolge ist der
Zusammentritt des ersten deutschen Reichstags vom 16 auf den 20 März
verschoben.

Vorstehende Depesche aus einem Extrablatt hier wiederholt.

* Wien, 1 März. Getreidebörse. Geschäfts= und tendenzlos. Weizen
Samstagspreise. Korn matter und unbeachtet. Gerste unverändert fest. Mais
behauptet. Hafer flau. Mehl fortgesetzte Vernachlässigung. -- Ziehung der 1864er
Loose: 330, 700, 1092, 2168, 2896, 3261, 3003, 3755, 3261.

London, 1 März. Börse: 3proc. Consols 91.09; 5proc. Türken41 1 / 2;
1882er Amerikaner91 3 / 8; 5proc. Jtaliener53 7 / 8; Lombarden14 1 / 2; 3proc. Spanier
29 15 / 16. Tendenz: schlecht.

Liverpool, 1 März. Baumwollenmarkt. Tagesumsatz 8000 B.,
zur Ausfuhr verkauft 1500 Ballen. Stimmung flau. Orleans7 3 / 4, Middling
7 1 / 2, fair Dhollerah6 1 / 8, middl. fair Dhollerah5 3 / 4, good middl. Dhollerah
5 1 / 8, fair Bengal5 1 / 2, fair Oomra6 1 / 4, good fair Oomra6 15 / 16, Pernam7 7 / 8,
Smyrne 7, Egyptian 8. Tagesimport fehlt.

Amsterdam, 1 März. Börse. Wechsel auf London --; 3proc.
Spanier29 7 / 8; 1882er Amerikaner96 1 / 8; 5proc. Papierrente46 3 / 8; 5proc.
Silberrente53 11 / 16; 5proc. Türken40 5 / 8; 5proc. Russen von 185576 1 / 2.

Amsterdam, 1 März. Productenbörse. Buntpolnischer Weizen
415 fl., St. Petersburger Roggen 214 fl., Galatzer 220 fl. Roggen per März
211 fl., per Mai 217 fl., per October 223 fl. -- Repssamen per April
91 fl, per October 85 fl. -- Rüböl loco48 3 / 4. per Mai46 3 / 8., per October46 1 / 4.
-- 438 Packen Java=Kaffee zu festeren Preisen verkauft.

New=York, 28 Febr. Per Kabel. Gold, Schlußcurs110 7 / 8; Wechsel
per London109 1 / 2; 1882er Bonds112 1 / 4; 1885er Bonds 112; Erie=Actien
22 1 / 4; Jllinois133 1 / 2; Baumwolle15 1 / 8; Petroleum24 5 / 8. Mehl 705.

[Ende Spaltensatz]

[Spaltenumbruch] das glorreichste Volk der Welt zu gelten. Diesem Eigendünkel, diesem
Bedürfniß müßte man es allein zuschreiben wenn wirklich die Furie des
Krieges noch einmal zu toben anfienge. Man kann sich nicht an den Ge-
danken gewöhnen einen gewissen Theil, wenn auch nur den geringsten des
Territoriums abzutreten. Man betrachtet dieß als eine himmelschreiende
Ungerechtigkeit, und doch hätten die Franzosen sich keineswegs gescheut als
Sieger gleiches von Deutschland zu verlangen für das es sich nur um eine
Zurückforderung handelt. Man versichert mir auch aus sehr glaubwürdiger
Quelle daß die militärischen Vorbereitungen auch schon wieder so weit gediehen
sind, um die glücklichere Fortsetzung des Kriegs nicht unmöglich erscheinen zu
lassen. Man würde sich auf einer fortwährenden Defensive halten und, wenn
es sein müßte, den Feind das ganze Land, so zu sagen, besetzen lassen. Mit
einiger Ausdauer muß man auf diese Weise, so spricht man in competen-
ten Kreisen, endlich dazu gelangen die deutschen Armeen zu ermüden und
zu erschlaffen, bis die Zeit kommen würde wo man mit besseren Chancen
die Hand zum Frieden bieten könnte. Man würde auch bei Erneuerung
des Kriegs eine ganz andere Taktik verfolgen als bisher. Man wirft sich
selbst vor in zu delicater Weise mit den eigenen Dörfern und kleinen Ort-
schaften umgegangen zu sein. Von nun an würde man sich nicht mehr
scheuen alles vor und hinter sich niederzubrennen, um den Deutschen die
Möglichkeit einer zu leichten Unterkunft während des Vordringens im
Feindeslande zu rauben. Ein Umstand der auch nicht viel gutes in Be-
treff der gegenwärtigen Verhandlungen verspricht, so meint man hier, ist
der daß tägliche Nachrichten große Concentrationen der deutschen Truppen
an allen äußersten Punkten der Demarcationslinien bestätigen. Man be-
merkt mit großem Jnteresse einen langen Artikel der „Pall=Mall=Gazette“
in London über die militärische Lage Frankreichs, im Fall einer Fort-
setzung des Kriegs. Die Spannung ist sehr groß; man erwartet bis läng-
stens heut Abends Nachrichten von Versailles, da schon morgen Mitter-
nacht der Waffenstillstandstermin zu Ende geht, und daher die National-
versammlung nicht einmal die Zeit hätte über die Bedingungen zu ver-
handeln. Rochefort ist nicht nach Paris gereist, und somit hatte ich also
recht in meinem letzten Schreiben zu behaupten daß das gemeinte Ziel
dieser Reise wohl ein unwahrscheinliches sei. Eine hohe Persönlichkeit
versichert mir daß man alle Entlassungen oder Versendungen weit vom
Schauplatze des Kriegs, im Administrationspersonal bis auf weiteres sus-
pendirt hat, und daß der Status quo streng beibehalten wird.

Verschiedenes.

* Berlin, 27 Febr. Das Central=Comit é der deutschen Vereine zur
Pflege im Felde verwundeter und erkrankter Krieger hat folgenden Aufruf erlassen:
„An die Wähler zum ersten deutschen Reichstage! Jn wenigen Tagen werdet
ihr berufen sein die Vertreter des neu erstandenen Deutschen Reichs zu wählen!
Noch bluten unzählige Wunden der tapferen Krieger welche dieses Reich begrün-
den halfen! Noch bedürfen wir auf Monate erheblicher Mittel um die Pflege
der Verwundeten und Kranken aus dem Riesenkampfe Deutschlands fortzusetzen.
Wir wenden uns daher heut an euch, ihr Wähler des Deutschen Kaiser-
reichs,
mit der vertrauensvollen Bitte daß ihr, ein jeder nach seinen Kräften,
am Wahltage derer gedenken möget welche Gesundheit und Leben für das Vater-
land eingesetzt haben. Jn allen Wahllocalen Deutschlands werden Sammel-
büchsen ausgestellt sein in welchen ihr euren Dankespfennig niederlegen
könnt.“

Berlin, 28 Febr. Von deutschen Katholiken ist in Rom am 2 d.
dem Papst folgende Adresse überreicht worden: „Heiligster Vater! Wir
nahen uns, um Ew. Heiligkeit die Verehrung unserer ehrfurchtsvollsten Liebe,
unserer Anhänglichkeit und Treue darzubringen. Ein Schrei des Unwillens
und der Mißbilligung gieng durch alle Länder Deutschlands als sich durch seine
Diöcesen die unglaubliche Nachricht von der kirchenschänderischen Beraubung
verbreitete. Wir als Repräsentanten der Diöcesen Deutschlands haben uns
heut um Ew. Heiligkeit versammelt, um hier Zeugniß von diesen einmüthigen
Gefühlen der deutschen Katholiken abzulegen, und die Versicherung zu geben
daß sie mit der ganzen Kraft ihrer Seele das verabscheuungswürdige Attentat
der italienischen Regierung verwerfen. Wir sind vollständig überzeugt, heilig-
ster Vater, daß Euch das Patrimonium des heiligen Petrus nothwendig ist, um
die Gewalt der Schlüssel welche Euch der Herr anvertraut hat mit Freiheit und
zu größerm Nutzen der Kirche ausüben zu können. Wir versprechen Euch,
heiligster Vater, daß wir alles was in unsern Kräften steht anwenden werden
damit... ( hier unterdrückt der „Osservatore Romano“ die auf die Zerstörung
der gegenwärtigen Ordnung der Dinge in Jtalien gerichteten Aussprüche ) .
Heiligster Vater! Wir glauben keine eitlen Worte auszusprechen, wenn wir
zu den Füßen Ew. Heiligkeit den ehrerbietigsten Ausdruck der Gefühle der deut-
schen Katholiken niederlegen. Ein Blick auf die allgemeine Bewegung welche sich
der Söhne der katholischen Kirche in unserm Vaterland bemächtigt hat, wird Ew.
Heil. zum Beweis dienen daß unsern Worten die Thaten entsprechen werden, und
wir sind getröstet daß wir in einer Weise Ew. Heiligkeit in gegenwärtiger Bedräng-
niß zu Hülfe kommen können. Jndem wir in aller Demuth zu den Füßen Ew.
Heiligkeit den väterlichen Segen erflehen, halten wir uns beglückt zu sein und
zu bleiben mit der zärtlichsten Liebe und der kindlichsten Ehrfurcht Ew. Heilig-
keit demüthigste und gehorsamste Söhne und Diener.“ Unter den Unterschrif-
ten finden sich u. a. die Namen zweier Grafen v. Stolberg = Stolberg ( Franz
Joseph und Cajus ) , der Grafen Schaesberg ( im „Osservatore“ steht falsch Schaes-
[Spaltenumbruch] leurs ) , Waldburg=Zeil, Waldersdorff, Harslereiche, Schönburg, Anton Harbu-
val et Chamar é, des Grafen Lusy Henckel, der Barone v. Darth und Wam-
boldt, des Bischofs v. Limburg u. a.

Pariser Luftschifffahrts=Statistik. Während der Belagerung
von Paris hat die Administration der Post 54 Luftballons mit etwa 2,500,000
Briefen in einem Gewicht von 10,000 Kilogramm abgehen lassen. Dieß
waren der Neptun am 23 Sept., Citt à di Firenze am 25 Sept., Etats=Unis
am 29 Sept., Céleste am 30 Sept. ( mit Postkarten ) , Armand=Barbès am
7 Oct. ( mit Gambetta und den ersten Brieftauben ) , Washington am 12 Oct.,
Louis Blanc am selben Tage, Godefroy=Cavaignac am 14 Oct. ( mit Kératry ) ,
Guillaume Tell am 14 Oct. ( mit Ranc ) , Jules Favre und Jean Bart am
16 Oct., Victor Hugo am 18 Oct., Lafayette am 19 Oct., Garibaldi am
22 Oct., Montgolfier am 25 Oct., Vauban am 27 Oct. ( bei Verdun innerhalb
der preußischen Linien niedergefallen, wobei die Aëronauten sich flüchteten ) ,
Colonel=Charras am 29 Oct., Fulton am 2 Nov, Ferdinand Flocon am 4 Nov.,
Galilei am 4 Nov. ( von den Deutschen weggenommen ) , Ville de Châteaudun
am 6 Nov., Gironde am 8 Nov., Daguerre am 12 Nov., General Uhrich am
18 Nov., Archimedes am 21 Nov. ( in den Niederlanden gelandet ) , Ville d' Or-
l éans am 24 Nov. ( in Norwegen gelandet ) , Jacquard am 28 Nov., Jules
Favre II am 30 Nov. ( soll ins Meer gefallen sein ) , Franklin am 5 Dec., Denis-
Papin am 7 Dec., General Renault am 11 Dec., Ville de Paris am 15 Dec.
( Aëronaut de la Marne, im Herzogthum Nassau niedergekommen und von den
Deutschen genommen ) , Parmentier und Gutenberg am 17 Dec., Davy am
18 Dec., General Chanzy am 20 Dec., Lavoisier am 22 Dec., Délivrance am
23 Dec., Tourville am 27 Dec., Bayard am 29 Dec., Armée de la Loire am
31 Dec., Newton am 4 Jan., Duquesne am 9 Jan., Gambetta am 10 Jan.,
Kepler am 11 Jan., General Faidherbe am 13 Jan., Vaucanson am 15 Jan.,
Poste de Paris am 18 Jan., General Bourbaki am 20 Jan., General Daumesnil
am 22 Jan., Torricelli am 24 Jan., Richard Wallace am 27 Jan., General
Cambronne am 28 Jan. Hievon stiegen 26 an der Station der Orleansbahn,
16 an der Station der Nordbahn, 3 an der Ostbahn, 3 auf dem Montmartre,
2 im Tuileriengarten, 2 am Boulevard Jtalien, 1 in Vaugirard, 1 in Villette
auf. Außerdem stiegen Georges Sand am 7 Oct., Libert é mit Wilfrid de
Fonvielle am 17 Oct., Egalit é am 25 Nov., Le Volta am 1 Dec. mit dem
Gelehrten Janssen und la Bataille am 30 Nov. auf.

Industrie, Handel und Verkehr

Frankfurt a. M., 1 März. Württ. 5proc. Oblig.99 7 / 16 bez;4 1 / 2 proc
93 3 / 8 G.; 4proc.86 1 / 4 G.;3 1 / 2 proc. 83 G.; bad. 5proc. Obl.99 1 / 2 bez.;4 1 / 2 -
proc.93 1 / 8 bez.; 4proc.87 1 / 2 G.;3 1 / 2 proc.84 1 / 4 G.; pfälz. Max=B.109 1 / 4 bez;
4proc. hess. Ludw.=B. 140 G.; bad. 35fl.=L. 61 bez.; kurh. 40Thlr.=L.64 5 / 8 G.;
nass. 25fl.=L.38 1 / 2 P.; großh. hess. 50fl.=L.170 1 / 4 P.; 25fl.=L. --; Ausbach-
Gunz. 7fl.=L. 12 P.; Pistolen fl. 9.43--45; doppelte fl. 9.44--46; preuß.
Friedrichsd'or fl. 9.57 1 / 2 --58 1 / 2; holl. 10fl.=Stück fl. 9.54--58; Ducaten fl. 5.
35--37; Ducaten al marco fl. 5.36--38; Napoleonsd'or fl. 9.25--26; engl.
Sover. fl. 11.53--57. ( Cursbl. d. Ver. Frkf. Ztgn. )

Bank von Frankreich. Die „Straßb. Ztg.“ enthält folgende Bekannt-
machung: „Succursale der Banque de France. Der Discont für Wechsel wird
mit dem heutigen Tag auf 4 Procent festgestellt. Ausgenommen bleiben die ver-
fallenen Wechsel im Portefeuille der Bank, welche bis zur Einlösung mit 6 Proc.
vom Tage der geschehenen Präsentation verzinst werden müssen. Es bleibt ge-
stattet die Einlösung dieser verfallenen Wechsel durch Zahlung von 10 Proc. ihres
Betrages in Baar und von 90 Proc. durch Discontirung bankmäßiger Wechsel
zu bewirken. Für diese Discontirung gilt der Discont von 4 Proc. Für Avan-
cen auf Werthe ist der Zinsfuß auf4 1 / 2 Proc. festgesetzt. Straßburg, 20 Febr.
1871. Der Commissär der Liquidation der Succursale. v. Sybel.“

Telegraphische Berichte.

( * ) Darmstadt, 1 März. Neueren Bestimmungen zufolge ist der
Zusammentritt des ersten deutschen Reichstags vom 16 auf den 20 März
verschoben.

Vorstehende Depesche aus einem Extrablatt hier wiederholt.

* Wien, 1 März. Getreidebörse. Geschäfts= und tendenzlos. Weizen
Samstagspreise. Korn matter und unbeachtet. Gerste unverändert fest. Mais
behauptet. Hafer flau. Mehl fortgesetzte Vernachlässigung. -- Ziehung der 1864er
Loose: 330, 700, 1092, 2168, 2896, 3261, 3003, 3755, 3261.

⁑ London, 1 März. Börse: 3proc. Consols 91.09; 5proc. Türken41 1 / 2;
1882er Amerikaner91 3 / 8; 5proc. Jtaliener53 7 / 8; Lombarden14 1 / 2; 3proc. Spanier
29 15 / 16. Tendenz: schlecht.

⁑ Liverpool, 1 März. Baumwollenmarkt. Tagesumsatz 8000 B.,
zur Ausfuhr verkauft 1500 Ballen. Stimmung flau. Orleans7 3 / 4, Middling
7 1 / 2, fair Dhollerah6 1 / 8, middl. fair Dhollerah5 3 / 4, good middl. Dhollerah
5 1 / 8, fair Bengal5 1 / 2, fair Oomra6 1 / 4, good fair Oomra6 15 / 16, Pernam7 7 / 8,
Smyrne 7, Egyptian 8. Tagesimport fehlt.

⁑ Amsterdam, 1 März. Börse. Wechsel auf London --; 3proc.
Spanier29 7 / 8; 1882er Amerikaner96 1 / 8; 5proc. Papierrente46 3 / 8; 5proc.
Silberrente53 11 / 16; 5proc. Türken40 5 / 8; 5proc. Russen von 185576 1 / 2.

⁎ Amsterdam, 1 März. Productenbörse. Buntpolnischer Weizen
415 fl., St. Petersburger Roggen 214 fl., Galatzer 220 fl. Roggen per März
211 fl., per Mai 217 fl., per October 223 fl. -- Repssamen per April
91 fl, per October 85 fl. -- Rüböl loco48 3 / 4. per Mai46 3 / 8., per October46 1 / 4.
-- 438 Packen Java=Kaffee zu festeren Preisen verkauft.

⁑ New=York, 28 Febr. Per Kabel. Gold, Schlußcurs110 7 / 8; Wechsel
per London109 1 / 2; 1882er Bonds112 1 / 4; 1885er Bonds 112; Erie=Actien
22 1 / 4; Jllinois133 1 / 2; Baumwolle15 1 / 8; Petroleum24 5 / 8. Mehl 705.

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[1048/0006] das glorreichste Volk der Welt zu gelten. Diesem Eigendünkel, diesem Bedürfniß müßte man es allein zuschreiben wenn wirklich die Furie des Krieges noch einmal zu toben anfienge. Man kann sich nicht an den Ge- danken gewöhnen einen gewissen Theil, wenn auch nur den geringsten des Territoriums abzutreten. Man betrachtet dieß als eine himmelschreiende Ungerechtigkeit, und doch hätten die Franzosen sich keineswegs gescheut als Sieger gleiches von Deutschland zu verlangen für das es sich nur um eine Zurückforderung handelt. Man versichert mir auch aus sehr glaubwürdiger Quelle daß die militärischen Vorbereitungen auch schon wieder so weit gediehen sind, um die glücklichere Fortsetzung des Kriegs nicht unmöglich erscheinen zu lassen. Man würde sich auf einer fortwährenden Defensive halten und, wenn es sein müßte, den Feind das ganze Land, so zu sagen, besetzen lassen. 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Man be- merkt mit großem Jnteresse einen langen Artikel der „Pall=Mall=Gazette“ in London über die militärische Lage Frankreichs, im Fall einer Fort- setzung des Kriegs. Die Spannung ist sehr groß; man erwartet bis läng- stens heut Abends Nachrichten von Versailles, da schon morgen Mitter- nacht der Waffenstillstandstermin zu Ende geht, und daher die National- versammlung nicht einmal die Zeit hätte über die Bedingungen zu ver- handeln. Rochefort ist nicht nach Paris gereist, und somit hatte ich also recht in meinem letzten Schreiben zu behaupten daß das gemeinte Ziel dieser Reise wohl ein unwahrscheinliches sei. Eine hohe Persönlichkeit versichert mir daß man alle Entlassungen oder Versendungen weit vom Schauplatze des Kriegs, im Administrationspersonal bis auf weiteres sus- pendirt hat, und daß der Status quo streng beibehalten wird. Verschiedenes. * Berlin, 27 Febr. Das Central=Comit é der deutschen Vereine zur Pflege im Felde verwundeter und erkrankter Krieger hat folgenden Aufruf erlassen: „An die Wähler zum ersten deutschen Reichstage! Jn wenigen Tagen werdet ihr berufen sein die Vertreter des neu erstandenen Deutschen Reichs zu wählen! Noch bluten unzählige Wunden der tapferen Krieger welche dieses Reich begrün- den halfen! Noch bedürfen wir auf Monate erheblicher Mittel um die Pflege der Verwundeten und Kranken aus dem Riesenkampfe Deutschlands fortzusetzen. Wir wenden uns daher heut an euch, ihr Wähler des Deutschen Kaiser- reichs, mit der vertrauensvollen Bitte daß ihr, ein jeder nach seinen Kräften, am Wahltage derer gedenken möget welche Gesundheit und Leben für das Vater- land eingesetzt haben. Jn allen Wahllocalen Deutschlands werden Sammel- büchsen ausgestellt sein in welchen ihr euren Dankespfennig niederlegen könnt.“ Berlin, 28 Febr. Von deutschen Katholiken ist in Rom am 2 d. dem Papst folgende Adresse überreicht worden: „Heiligster Vater! Wir nahen uns, um Ew. Heiligkeit die Verehrung unserer ehrfurchtsvollsten Liebe, unserer Anhänglichkeit und Treue darzubringen. Ein Schrei des Unwillens und der Mißbilligung gieng durch alle Länder Deutschlands als sich durch seine Diöcesen die unglaubliche Nachricht von der kirchenschänderischen Beraubung verbreitete. Wir als Repräsentanten der Diöcesen Deutschlands haben uns heut um Ew. Heiligkeit versammelt, um hier Zeugniß von diesen einmüthigen Gefühlen der deutschen Katholiken abzulegen, und die Versicherung zu geben daß sie mit der ganzen Kraft ihrer Seele das verabscheuungswürdige Attentat der italienischen Regierung verwerfen. Wir sind vollständig überzeugt, heilig- ster Vater, daß Euch das Patrimonium des heiligen Petrus nothwendig ist, um die Gewalt der Schlüssel welche Euch der Herr anvertraut hat mit Freiheit und zu größerm Nutzen der Kirche ausüben zu können. Wir versprechen Euch, heiligster Vater, daß wir alles was in unsern Kräften steht anwenden werden damit... ( hier unterdrückt der „Osservatore Romano“ die auf die Zerstörung der gegenwärtigen Ordnung der Dinge in Jtalien gerichteten Aussprüche ) . Heiligster Vater! Wir glauben keine eitlen Worte auszusprechen, wenn wir zu den Füßen Ew. Heiligkeit den ehrerbietigsten Ausdruck der Gefühle der deut- schen Katholiken niederlegen. Ein Blick auf die allgemeine Bewegung welche sich der Söhne der katholischen Kirche in unserm Vaterland bemächtigt hat, wird Ew. Heil. zum Beweis dienen daß unsern Worten die Thaten entsprechen werden, und wir sind getröstet daß wir in einer Weise Ew. Heiligkeit in gegenwärtiger Bedräng- niß zu Hülfe kommen können. Jndem wir in aller Demuth zu den Füßen Ew. Heiligkeit den väterlichen Segen erflehen, halten wir uns beglückt zu sein und zu bleiben mit der zärtlichsten Liebe und der kindlichsten Ehrfurcht Ew. 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( mit Ranc ) , Jules Favre und Jean Bart am 16 Oct., Victor Hugo am 18 Oct., Lafayette am 19 Oct., Garibaldi am 22 Oct., Montgolfier am 25 Oct., Vauban am 27 Oct. ( bei Verdun innerhalb der preußischen Linien niedergefallen, wobei die Aëronauten sich flüchteten ) , Colonel=Charras am 29 Oct., Fulton am 2 Nov, Ferdinand Flocon am 4 Nov., Galilei am 4 Nov. ( von den Deutschen weggenommen ) , Ville de Châteaudun am 6 Nov., Gironde am 8 Nov., Daguerre am 12 Nov., General Uhrich am 18 Nov., Archimedes am 21 Nov. ( in den Niederlanden gelandet ) , Ville d' Or- l éans am 24 Nov. ( in Norwegen gelandet ) , Jacquard am 28 Nov., Jules Favre II am 30 Nov. ( soll ins Meer gefallen sein ) , Franklin am 5 Dec., Denis- Papin am 7 Dec., General Renault am 11 Dec., Ville de Paris am 15 Dec. ( Aëronaut de la Marne, im Herzogthum Nassau niedergekommen und von den Deutschen genommen ) , Parmentier und Gutenberg am 17 Dec., Davy am 18 Dec., General Chanzy am 20 Dec., Lavoisier am 22 Dec., Délivrance am 23 Dec., Tourville am 27 Dec., Bayard am 29 Dec., Armée de la Loire am 31 Dec., Newton am 4 Jan., Duquesne am 9 Jan., Gambetta am 10 Jan., Kepler am 11 Jan., General Faidherbe am 13 Jan., Vaucanson am 15 Jan., Poste de Paris am 18 Jan., General Bourbaki am 20 Jan., General Daumesnil am 22 Jan., Torricelli am 24 Jan., Richard Wallace am 27 Jan., General Cambronne am 28 Jan. Hievon stiegen 26 an der Station der Orleansbahn, 16 an der Station der Nordbahn, 3 an der Ostbahn, 3 auf dem Montmartre, 2 im Tuileriengarten, 2 am Boulevard Jtalien, 1 in Vaugirard, 1 in Villette auf. Außerdem stiegen Georges Sand am 7 Oct., Libert é mit Wilfrid de Fonvielle am 17 Oct., Egalit é am 25 Nov., Le Volta am 1 Dec. mit dem Gelehrten Janssen und la Bataille am 30 Nov. auf. Industrie, Handel und Verkehr Frankfurt a. M., 1 März. Württ. 5proc. Oblig.99 7 / 16 bez;4 1 / 2 proc 93 3 / 8 G.; 4proc.86 1 / 4 G.;3 1 / 2 proc. 83 G.; bad. 5proc. Obl.99 1 / 2 bez.;4 1 / 2 - proc.93 1 / 8 bez.; 4proc.87 1 / 2 G.;3 1 / 2 proc.84 1 / 4 G.; pfälz. Max=B.109 1 / 4 bez; 4proc. hess. Ludw.=B. 140 G.; bad. 35fl.=L. 61 bez.; kurh. 40Thlr.=L.64 5 / 8 G.; nass. 25fl.=L.38 1 / 2 P.; großh. hess. 50fl.=L.170 1 / 4 P.; 25fl.=L. --; Ausbach- Gunz. 7fl.=L. 12 P.; Pistolen fl. 9.43--45; doppelte fl. 9.44--46; preuß. Friedrichsd'or fl. 9.57 1 / 2 --58 1 / 2; holl. 10fl.=Stück fl. 9.54--58; Ducaten fl. 5. 35--37; Ducaten al marco fl. 5.36--38; Napoleonsd'or fl. 9.25--26; engl. Sover. fl. 11.53--57. ( Cursbl. d. Ver. Frkf. Ztgn. ) Bank von Frankreich. Die „Straßb. Ztg.“ enthält folgende Bekannt- machung: „Succursale der Banque de France. Der Discont für Wechsel wird mit dem heutigen Tag auf 4 Procent festgestellt. Ausgenommen bleiben die ver- fallenen Wechsel im Portefeuille der Bank, welche bis zur Einlösung mit 6 Proc. vom Tage der geschehenen Präsentation verzinst werden müssen. Es bleibt ge- stattet die Einlösung dieser verfallenen Wechsel durch Zahlung von 10 Proc. ihres Betrages in Baar und von 90 Proc. durch Discontirung bankmäßiger Wechsel zu bewirken. Für diese Discontirung gilt der Discont von 4 Proc. Für Avan- cen auf Werthe ist der Zinsfuß auf4 1 / 2 Proc. festgesetzt. Straßburg, 20 Febr. 1871. Der Commissär der Liquidation der Succursale. v. Sybel.“ Telegraphische Berichte. ( * ) Darmstadt, 1 März. Neueren Bestimmungen zufolge ist der Zusammentritt des ersten deutschen Reichstags vom 16 auf den 20 März verschoben. Vorstehende Depesche aus einem Extrablatt hier wiederholt. * Wien, 1 März. Getreidebörse. Geschäfts= und tendenzlos. Weizen Samstagspreise. Korn matter und unbeachtet. Gerste unverändert fest. Mais behauptet. Hafer flau. Mehl fortgesetzte Vernachlässigung. -- Ziehung der 1864er Loose: 330, 700, 1092, 2168, 2896, 3261, 3003, 3755, 3261. ⁑ London, 1 März. Börse: 3proc. Consols 91.09; 5proc. Türken41 1 / 2; 1882er Amerikaner91 3 / 8; 5proc. Jtaliener53 7 / 8; Lombarden14 1 / 2; 3proc. Spanier 29 15 / 16. Tendenz: schlecht. ⁑ Liverpool, 1 März. Baumwollenmarkt. Tagesumsatz 8000 B., zur Ausfuhr verkauft 1500 Ballen. Stimmung flau. Orleans7 3 / 4, Middling 7 1 / 2, fair Dhollerah6 1 / 8, middl. fair Dhollerah5 3 / 4, good middl. Dhollerah 5 1 / 8, fair Bengal5 1 / 2, fair Oomra6 1 / 4, good fair Oomra6 15 / 16, Pernam7 7 / 8, Smyrne 7, Egyptian 8. Tagesimport fehlt. ⁑ Amsterdam, 1 März. Börse. Wechsel auf London --; 3proc. Spanier29 7 / 8; 1882er Amerikaner96 1 / 8; 5proc. Papierrente46 3 / 8; 5proc. Silberrente53 11 / 16; 5proc. Türken40 5 / 8; 5proc. Russen von 185576 1 / 2. ⁎ Amsterdam, 1 März. Productenbörse. Buntpolnischer Weizen 415 fl., St. Petersburger Roggen 214 fl., Galatzer 220 fl. Roggen per März 211 fl., per Mai 217 fl., per October 223 fl. -- Repssamen per April 91 fl, per October 85 fl. -- Rüböl loco48 3 / 4. per Mai46 3 / 8., per October46 1 / 4. -- 438 Packen Java=Kaffee zu festeren Preisen verkauft. ⁑ New=York, 28 Febr. Per Kabel. Gold, Schlußcurs110 7 / 8; Wechsel per London109 1 / 2; 1882er Bonds112 1 / 4; 1885er Bonds 112; Erie=Actien 22 1 / 4; Jllinois133 1 / 2; Baumwolle15 1 / 8; Petroleum24 5 / 8. Mehl 705.

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Zitationshilfe: Allgemeine Zeitung. Nr. 62. Augsburg (Bayern), 3. März 1871, S. 1048. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_augsburg62_1871/6>, abgerufen am 24.11.2024.