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Allgemeine Zeitung. Nr. 49. Augsburg (Bayern), 18. Februar 1871.

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[Spaltenumbruch] von dem sie erwarteten daß er früher oder später das Nationalitätsprincip
auf der Balkanhalbinsel zur Geltung bringen werde. Nach dem 4 Sept.
setzten sie ihre Hoffnungen auf die französische Republik und Gambetta, um
die "Dacische Republik" aufzurichten; aber trotzdem behielten sie Besin-
nung genug um keinen voreiligen, die Existenz Rumäniens gefährdenden
Schritt zu thun. Nach dem Falle von Paris werden sie den Friedensschluß
und demnächst das Resultat der Londoner Conferenzen abwarten, um sich
in die neuen Verhältnisse so gut wie möglich zu finden, und wenn auch die
Blätter es an tönenden Phrasen nicht fehlen lassen, wenn auch in der
Kammer der Deputirte Blaramberg für morgen eine Jnterpellation über
den viel besprochenen Brief des Fürsten angemeldet hat, und es auch bei
dieser Gelegenheit an hochtrabenden Reden nicht fehlen wird, so glaube ich
doch daß die Rumänen schon heute sehr geneigt sind mit ihrem Fürsten
Frieden zu schließen, wenn derselbe von ihrer Selbstüberschätzung auch einige
Opfer verlangen sollte. Vom Fürsten Karl glaube ich daß er seinen reui-
gen Landeskindern das " pater peccavi " nicht durch allzu harte Bedin-
gungen erschweren wird, und das friedensbedürftige Europa wird auf den
Londoner Conferenzen gewiß alles aufbieten um auf der Gränze des
Orients Zustände zu schaffen welche Aussicht auf Dauer und damit eine
weitere Garantie für die Erhaltung des Friedens bieten.

Verschiedenes.

^ München, 16 Febr. Nach einer brieflichen Mittheilung des
bayerischen Delegirten v. Niethammer aus Versailles ( d. d. 11 Febr. ) wurde
am 9 d. durch Fürst Pleß mit den Mitgliedern der französischen Gesellschaft die
Convention über Benützung der Pariser Gürtelbahn für Sani-
tätszüge
abgeschlossen, wodurch die Evacuation der Linie Versailles=Chartres-
Le Mans sehr bedeutend erleichtert wird. Gestern traf auch schon der von
München ausgegangene Spitalzug mit Hrn. Hirschberg dort ein und gieng
weiter bis Le Mans. An den Endpunkten der Demarcationslinien, wo gemischte
Stationen sich befinden, werden Delegirte zur Ueberwachung und Regelung der
Transporte aufgestellt. Die in Paris gelegenen deutschen Verwundeten sind
bereits vor mehreren Tagen hieher gebracht worden; es waren 40, meistens
Sachsen und Württemberger. Dieselben waren in Paris zwar gut behandelt
worden, mußten aber doch mit den übrigen Einwohnern mit spärlicher und man-
gelhafter Nahrung sich begnügen.

Jndustrie, Handel und Verkehr.

Augsburg, 14 Febr. Bayer. Staatspapiere: 5proc. halbj. Oblig. --;
4proc. Oblig.86 1 / 4 G.; 4proc. halbj. Oblig86 1 / 4 G.;4 1 / 2 proc. Obl.92 3 / 4 G.;
4 1 / 2 proc. halbj. Obl 93 G.;3 1 / 2 proc. Obl. --; 5proc. Anl. v. 187098 5 / 8 G.;
4proc. [unleserliches Material - 6 Zeichen fehlen]Grundr.=Ablös.=Obl. 86 G.; 4proc. Präm = L. a 100 Thlr.108 1 / 2 P. --
Jndustrielle Papiere: Bayer. Ostbahn 125 G., 2. Emis. --, mit 15 Proc.
Einz.107 1 / 2 P.; Bankactien 855 G.; 4proc. Bankoblig. 99 G.; 4proc. Pfand-
briefe 90 G.; Augsburger 7fl.=L.6 1 / 2 P.; Augsburger Kammgarn=Spinnerei
107 G.; Mech. Spinn= u Weberei Augsburg 20[unleserliches Material] P.; Baumw = Spinn. Stadtbach
Augsburg 200 P.; Haunstetter Weberei 150 P.; Baumw.=Spinnerei u. Weberei
Bamberg 85 P.; Gas=Jndustrie. Actien Augsburg 84 P.; Gasbeleucht.=Gesellschaft
Augsburg 180 G.; Maschinenfabrik Augsburg 98 P.; Seilerwaarenfabrik Füßen
135 G.

Darmstadt. 16 Febr. Bei der gestern vorgenommenen Ziehung der
großh. hessischen 25 fl. - Loose fielen auf nachbenannte Nummern die beigesetzten
Haupttreffer: Nr. 28410 15,000 fl., Nr. 37115 4000 fl., Nr. 7000 2000 fl.,
Nr. 25644 1000 fl., Nr. 13967 und 73572 je 400 fl., Nr. 17726 und 42129
je 200 fl., Nr. 21171 und 79478 je 100 fl.

Berlin. Für die Abhaltung des nächsten deutschen Handelstages
im Herbst d. J. ist Stuttgart in Aussicht genommen. -- Wie alles neue reizt,
sind auch die Correspondenzkarten, welche am 1 Juli v. J. eingeführt wor-
den, in der ersten Zeit zwar ziemlich viel benutzt worden, jetzt kommt die Anwen-
dung dieses an und für sich zweckmäßigen Verkehrsmittels dagegen nur noch spora-
disch vor, weil der Einrichtung die Hauptbedingung, eine mäßigere Taxe als für
einen Brief zu zahlen ist, fehlt. Erst wenn diese Vergünstigung eingeführt ist,
wie sie in Oesterreich mit 2 Krenzern und in England mit 1 / 2 Penny besteht, ist
ein Nutzen in größerem Umfange von diesem Verkehrsmittel zu erwarten. Alle
Voraussetzungen des Generalpostamts, daß die Correspondenzkarten zu Bestellungen
im kaufmännischen Verkehr wesentlich benutzt werden würden, wie die Jdee daß
sich die "Briefschulden" auf diesem Wege vermindern werden, haben sich nicht
erfüllt. ( B. B. Ztg. )

Berlin, 15 Febr. Die Börse war heut' ohne alle Anregung und still,
aber nicht gerade matt zu nennen, da die Kauflust zwar zurückhaltend war, das
Angebot aber nicht gerade überwiegend. Lombarden waren belebt, aber niedriger.
Banken und Eisenbahnen sehr still, aber ziemlich fest; Magdeburg Leipziger Eisen-
bahnen wurden in Posten gehandelt. Die Zeichnungen auf Elbinger Maschinen-
fabrik sind so zahlreich eingegangen, daß eine Repartition nothwendig werden wird,
und morgen soll die betreffende Bekanntmachung erfolgen. Deutsche Fonds sind
fest, Schatzanweisungen und Bundesanleihen belebt. Von russischen englische
wesentlich höher gefragt; Prämien=Anleihen unverändert, alte etwas matter, aber
belebt, Liquidations=Pfandbriefe und Pfandbriefe offerirt. Jnländische Prioritäten [Spaltenumbruch]
fest bei mäßigem Verkehr, Maastrichter zu höheren Preisen belebt, österreichische
und russische still. Oldenburger 40 Thaler=Loose sind mit 37 1 / 2 gesucht.

Frankfurt a. M., 16 Febr. Württ 5proc. Oblig.98 7 / 8 bez.;4 1 / 2 proc.
91 1 / 2 bez.; 4proc.85 1 / 4 G.;3 1 / 2 proc.82 1 / 4 G.; bad. 5proc. Obl.99 1 / 2 bez.;4 1 / 2
proc 92 bez; 4proc.86 1 / 2 bez.;3 1 / 2 proc.82 5 / 8 G.; pfälz. Max=B. 109 G.;
4proc. hess. Ludw.=B. 135 bez.; bad. 35fl.=L.60 1 / 2 bez.; kurh. 40Thlr.=L. 65 bez;
naff. 25fl. L. --; großh. hessische 50fl.=L. 171 bez.; 25fl.=L.50 1 / 4 G.; Ansbach-
Gunz. 7fl=L. 12 P.; Pistolen fl. 9.44 46; doppelte fl. 9 45 -- 47; preuß.
Friedrichsd'or fl. 9.58 -- 59; holl. [unleserliches Material - 4 Zeichen fehlen]16fl.=Stück fl. 9.54 -- 58: Ducaten fl 5.
37 -- 39; Ducaten al marco fl. 5.33 -- 40; Napoleonsd'or fl. 9.27 1 / 2 --28 1 / 2 engl.
Sover. fl. 11.58 -- 54. ( Cursbl. d. Ver. Frkf. Ztgn. )

Eisenbahnsignale. Die Beilage zu Nr. 55 der "Schlesischen Zeitung"
enthält, unter der Ueberschrift "Eisenbahnen und Telegraphie," einen Artikel in
welchem die durch das Bundesbahnpol zeireglement veranlaßte Einführung des eine
bestimmte Distanz zwischen den einander folgenden Zügen regelnden sogenannten
Blocksignalsystems auf den Nordeutschen Eisenbahnen besprochen, und am Schluß
gesagt wird: daß in der Praxis freilich auch nach dem 1 Jan. die Zusammenstöße
von Eisenbahnzügen nicht zu den Seltenheiten gehört haben. Der "St.=Anz." be-
merkt dagegen: "Soweit uns bekannt, ist allerdings die Einführung des Block-
signalsystems auf sämmtlichen Norddeutschen Eisenbahnen zum 1 Jan. d. J beab-
sichtigt gewesen, jedoch bis jetzt in Folge der Kriegsereignisse, und weil die Her-
stellung der bezüglichen Einrichtungen einen längern Zeitraum erfordert, noch nicht
vollendet."

Bei der gestern in Ofen vorgenommenen 3. Verloosung des ungari-
schen Prämienanlehens
vom Jahr 1870 wurden nachstehende 12 Serien ge-
zogen: Nr. 116, 530, 1670, 1684, 2709, 3213, 3250, 3373, 4345, 5391,
5723 und 5859. Der Haupttreffer mit 200,000 fl. fiel auf Serie 2709, Ge-
winn=Nr. 7, der zweite Treffer mit 15,000 fl. auf Serie 5391, Gewinn=Nr. 12
und der dritte Treffer mit 5000 fl. auf Serie 3213, Gewinn=Nr 2; ferner ge-
winnen je 1000 fl.: S. 116 Nr. 43, S. 530 Nr. 17, S. 1670 Nr. 39 und
S. 5723 Nr. 14, und endlich gewinnen je 500 fl.: S. 116 Nr. 38, S. 530
Nr. 1, S. 3213 Nr. 21, 24, 30 und Nr. 42, S. 3250 Nr. 9, S. 4345
Nr. 1, 14 und Nr. 49, S. 5723 Nr. 1 und Nr. 12 und endlich S. 5859
Nr. 29. Auf alle übrigen in den obigen verloosten 12 Serien enthaltenen und
hier nicht besonders aufgeführten 580 Gewinn=Nummern entfällt der geringste
Gewinn von je 104 fl. ö. W.

*Deutsch=französischer Handelsvertrag. Aus einem ausführlichen
Bericht über die bezüglichen Verhandlungen des Ausschusses des Deutschen Handels-
tages ergibt sich daß der Ausschuß die Anträge abgelehnt hat welche vielfach aus der
Mitte der Jndustriellen gestellt worden und darauf gerichtet waren daß gelegent-
lich der Friedensverhandlungen und resp. im Friedensvertrage die verschiedenen
Desiderien betreffend die Gestaltung der Verkehrsverhältnisse mit Frankreich nach
Beendigung des Krieges und der vollzogenen Annexion von Elsaß und Deutsch-
Lothringen Berücksichtigung finden möchten. Nach dem Bericht hat der Ausschuß
jeden Antrag abgewiesen welcher darauf abzielt beim Friedensschluß einen Zwang
auf Frankreich auszuüben. Der Ausschuß gieng von der Ansicht aus daß keine Ge-
staltung der Verkehrsbeziehungen Bestand und Dauer verspreche welche nicht aus
den eigenen Entschließungen Frankreicks von ihm im eigenen Jnteresse für gut
befunden werde. Jn einer derartigen Pression liege zugleich der Keim zu neuen
Verwicklungen, die möglichenfalls wiederum zum Bruch mit Waffengewalt führen
könnten. Den aus der Wiedervereinigung des Elsaßes entlehnten Besorgnissen
gegenüber wurde an die Präponderanz der politischen und der militärischen Ge-
sichtspunkte erinnert und, davon abgesehen, auch der überwiegende Vortheil ent-
gegengehalten welcher für die Gestaltung der Verkehrsverhältnisse aus dieser Wieder-
vereinigung hervorgehen werde. Nur die im Jnteresse beider Nationen liegende
Erneuerung des deutsch=französischen Handelsvertrages müsse unter den Friedens-
bedingungen aufzunehmen sein. Der Ausschuß verkannte dabei nicht die vielfachen
Mängel sowohl des Vertrages selbst als auch der Ausführung desselben; er er-
achtete die dagegen erhobenen Beschwerden für begründet, und beschloß in dem
Anschreiben an das Reichskanzleramt den Wunsch auszudrücken daß wo möglich
eine Revision des Vertrages binnen Jahresfrist im Friedensvertrage möge vor-
behalten, resp. bedungen werden, und daß in einer besondern Denkschrift schon
jetzt besonders schwere zu Tage getretene Mißstände zur Kenntniß des Reichs-
kanzleramts gebracht werden möchten. Als ein solcher Mißstand wurde namentlich
das schiedsgerichtliche Verfahren bei Beanstandung der Werthdeclaration einstim-
mig anerkannt, und an dessen Stelle das gegen Holland platzgreifende Verfahren,
wonach die beanstandende Zollstelle die Waare zum declarirten Werth zu über-
nehmen hat, wenn sie dieselbe nicht passiren lassen will und darüber binnen kürze-
ster Frist sich entscheiden muß, befürwortet. Auch die titres d'acquit a caution
bildeten den Gegenstand ausführlicher Verhandlungen, deßgleichen die surtaxe des
Zuckerzolls und die ausgedehnte Anwendung des Gerichtsstandes des Klägers nach
französischem Rechte. Was an solchen und andern Beschwerden begründetes ist,
will man noch einmal kurz recapituliren, und dem Reichskanzler anheimgeben wie
weit es schon beim Friedensvertrage zur Berücksichtigung kommen könne. Alle
auf Exceptionen, differentielle Behandlung ec. des Elsaßes abzielenden Vorschläge
finden, wie gesagt, kein Gehör.

* New=York, 11 Febr. Das Postdampfschiff des Nordd. Lloyd "Weser,"
welches am 29 Januar von Bremen abgegangen war, ist heute hier an-
gekommen.

Berichtigung.

Jn dem Artikel: Joseph Hillebrand ( Beil. Nr. 46 ) lese man auf der zweiten
Spalte, Z. 8 v. u. statt "denn er erkannte nicht": aber er verkannte nicht.

[Ende Spaltensatz]
   Allen Kranken Gesundheit ohne Medicin und ohne Kosten! ( 10798--810 )

oder: gute Verdauung, starke Nerven, kräftige Lungen, reines Blut, gesunde Nieren und Leber, festes Fleisch, regelmäßige Körperfunctionen und vollkommens
Freiheit von Leber=, Lungen= und Magenleiden, Verschleimung und Unterleibsbeschwerden. Diese für jedermann wichtige und verständliche Schrift wird jedem
Kranken auf Verlangen gratis und frankirt eingesandt.

[Spaltenumbruch] von dem sie erwarteten daß er früher oder später das Nationalitätsprincip
auf der Balkanhalbinsel zur Geltung bringen werde. Nach dem 4 Sept.
setzten sie ihre Hoffnungen auf die französische Republik und Gambetta, um
die „Dacische Republik“ aufzurichten; aber trotzdem behielten sie Besin-
nung genug um keinen voreiligen, die Existenz Rumäniens gefährdenden
Schritt zu thun. Nach dem Falle von Paris werden sie den Friedensschluß
und demnächst das Resultat der Londoner Conferenzen abwarten, um sich
in die neuen Verhältnisse so gut wie möglich zu finden, und wenn auch die
Blätter es an tönenden Phrasen nicht fehlen lassen, wenn auch in der
Kammer der Deputirte Blaramberg für morgen eine Jnterpellation über
den viel besprochenen Brief des Fürsten angemeldet hat, und es auch bei
dieser Gelegenheit an hochtrabenden Reden nicht fehlen wird, so glaube ich
doch daß die Rumänen schon heute sehr geneigt sind mit ihrem Fürsten
Frieden zu schließen, wenn derselbe von ihrer Selbstüberschätzung auch einige
Opfer verlangen sollte. Vom Fürsten Karl glaube ich daß er seinen reui-
gen Landeskindern das „ pater peccavi “ nicht durch allzu harte Bedin-
gungen erschweren wird, und das friedensbedürftige Europa wird auf den
Londoner Conferenzen gewiß alles aufbieten um auf der Gränze des
Orients Zustände zu schaffen welche Aussicht auf Dauer und damit eine
weitere Garantie für die Erhaltung des Friedens bieten.

Verschiedenes.

München, 16 Febr. Nach einer brieflichen Mittheilung des
bayerischen Delegirten v. Niethammer aus Versailles ( d. d. 11 Febr. ) wurde
am 9 d. durch Fürst Pleß mit den Mitgliedern der französischen Gesellschaft die
Convention über Benützung der Pariser Gürtelbahn für Sani-
tätszüge
abgeschlossen, wodurch die Evacuation der Linie Versailles=Chartres-
Le Mans sehr bedeutend erleichtert wird. Gestern traf auch schon der von
München ausgegangene Spitalzug mit Hrn. Hirschberg dort ein und gieng
weiter bis Le Mans. An den Endpunkten der Demarcationslinien, wo gemischte
Stationen sich befinden, werden Delegirte zur Ueberwachung und Regelung der
Transporte aufgestellt. Die in Paris gelegenen deutschen Verwundeten sind
bereits vor mehreren Tagen hieher gebracht worden; es waren 40, meistens
Sachsen und Württemberger. Dieselben waren in Paris zwar gut behandelt
worden, mußten aber doch mit den übrigen Einwohnern mit spärlicher und man-
gelhafter Nahrung sich begnügen.

Jndustrie, Handel und Verkehr.

Augsburg, 14 Febr. Bayer. Staatspapiere: 5proc. halbj. Oblig. --;
4proc. Oblig.86 1 / 4 G.; 4proc. halbj. Oblig86 1 / 4 G.;4 1 / 2 proc. Obl.92 3 / 4 G.;
4 1 / 2 proc. halbj. Obl 93 G.;3 1 / 2 proc. Obl. --; 5proc. Anl. v. 187098 5 / 8 G.;
4proc. [unleserliches Material – 6 Zeichen fehlen]Grundr.=Ablös.=Obl. 86 G.; 4proc. Präm = L. à 100 Thlr.108 1 / 2 P. --
Jndustrielle Papiere: Bayer. Ostbahn 125 G., 2. Emis. --, mit 15 Proc.
Einz.107 1 / 2 P.; Bankactien 855 G.; 4proc. Bankoblig. 99 G.; 4proc. Pfand-
briefe 90 G.; Augsburger 7fl.=L.6 1 / 2 P.; Augsburger Kammgarn=Spinnerei
107 G.; Mech. Spinn= u Weberei Augsburg 20[unleserliches Material] P.; Baumw = Spinn. Stadtbach
Augsburg 200 P.; Haunstetter Weberei 150 P.; Baumw.=Spinnerei u. Weberei
Bamberg 85 P.; Gas=Jndustrie. Actien Augsburg 84 P.; Gasbeleucht.=Gesellschaft
Augsburg 180 G.; Maschinenfabrik Augsburg 98 P.; Seilerwaarenfabrik Füßen
135 G.

Darmstadt. 16 Febr. Bei der gestern vorgenommenen Ziehung der
großh. hessischen 25 fl. - Loose fielen auf nachbenannte Nummern die beigesetzten
Haupttreffer: Nr. 28410 15,000 fl., Nr. 37115 4000 fl., Nr. 7000 2000 fl.,
Nr. 25644 1000 fl., Nr. 13967 und 73572 je 400 fl., Nr. 17726 und 42129
je 200 fl., Nr. 21171 und 79478 je 100 fl.

Berlin. Für die Abhaltung des nächsten deutschen Handelstages
im Herbst d. J. ist Stuttgart in Aussicht genommen. -- Wie alles neue reizt,
sind auch die Correspondenzkarten, welche am 1 Juli v. J. eingeführt wor-
den, in der ersten Zeit zwar ziemlich viel benutzt worden, jetzt kommt die Anwen-
dung dieses an und für sich zweckmäßigen Verkehrsmittels dagegen nur noch spora-
disch vor, weil der Einrichtung die Hauptbedingung, eine mäßigere Taxe als für
einen Brief zu zahlen ist, fehlt. Erst wenn diese Vergünstigung eingeführt ist,
wie sie in Oesterreich mit 2 Krenzern und in England mit 1 / 2 Penny besteht, ist
ein Nutzen in größerem Umfange von diesem Verkehrsmittel zu erwarten. Alle
Voraussetzungen des Generalpostamts, daß die Correspondenzkarten zu Bestellungen
im kaufmännischen Verkehr wesentlich benutzt werden würden, wie die Jdee daß
sich die „Briefschulden“ auf diesem Wege vermindern werden, haben sich nicht
erfüllt. ( B. B. Ztg. )

Berlin, 15 Febr. Die Börse war heut' ohne alle Anregung und still,
aber nicht gerade matt zu nennen, da die Kauflust zwar zurückhaltend war, das
Angebot aber nicht gerade überwiegend. Lombarden waren belebt, aber niedriger.
Banken und Eisenbahnen sehr still, aber ziemlich fest; Magdeburg Leipziger Eisen-
bahnen wurden in Posten gehandelt. Die Zeichnungen auf Elbinger Maschinen-
fabrik sind so zahlreich eingegangen, daß eine Repartition nothwendig werden wird,
und morgen soll die betreffende Bekanntmachung erfolgen. Deutsche Fonds sind
fest, Schatzanweisungen und Bundesanleihen belebt. Von russischen englische
wesentlich höher gefragt; Prämien=Anleihen unverändert, alte etwas matter, aber
belebt, Liquidations=Pfandbriefe und Pfandbriefe offerirt. Jnländische Prioritäten [Spaltenumbruch]
fest bei mäßigem Verkehr, Maastrichter zu höheren Preisen belebt, österreichische
und russische still. Oldenburger 40 Thaler=Loose sind mit 37 1 / 2 gesucht.

Frankfurt a. M., 16 Febr. Württ 5proc. Oblig.98 7 / 8 bez.;4 1 / 2 proc.
91 1 / 2 bez.; 4proc.85 1 / 4 G.;3 1 / 2 proc.82 1 / 4 G.; bad. 5proc. Obl.99 1 / 2 bez.;4 1 / 2
proc 92 bez; 4proc.86 1 / 2 bez.;3 1 / 2 proc.82 5 / 8 G.; pfälz. Max=B. 109 G.;
4proc. hess. Ludw.=B. 135 bez.; bad. 35fl.=L.60 1 / 2 bez.; kurh. 40Thlr.=L. 65 bez;
naff. 25fl. L. --; großh. hessische 50fl.=L. 171 bez.; 25fl.=L.50 1 / 4 G.; Ansbach-
Gunz. 7fl=L. 12 P.; Pistolen fl. 9.44 46; doppelte fl. 9 45 -- 47; preuß.
Friedrichsd'or fl. 9.58 -- 59; holl. [unleserliches Material – 4 Zeichen fehlen]16fl.=Stück fl. 9.54 -- 58: Ducaten fl 5.
37 -- 39; Ducaten al marco fl. 5.33 -- 40; Napoleonsd'or fl. 9.27 1 / 2 --28 1 / 2 engl.
Sover. fl. 11.58 -- 54. ( Cursbl. d. Ver. Frkf. Ztgn. )

Eisenbahnsignale. Die Beilage zu Nr. 55 der „Schlesischen Zeitung“
enthält, unter der Ueberschrift „Eisenbahnen und Telegraphie,“ einen Artikel in
welchem die durch das Bundesbahnpol zeireglement veranlaßte Einführung des eine
bestimmte Distanz zwischen den einander folgenden Zügen regelnden sogenannten
Blocksignalsystems auf den Nordeutschen Eisenbahnen besprochen, und am Schluß
gesagt wird: daß in der Praxis freilich auch nach dem 1 Jan. die Zusammenstöße
von Eisenbahnzügen nicht zu den Seltenheiten gehört haben. Der „St.=Anz.“ be-
merkt dagegen: „Soweit uns bekannt, ist allerdings die Einführung des Block-
signalsystems auf sämmtlichen Norddeutschen Eisenbahnen zum 1 Jan. d. J beab-
sichtigt gewesen, jedoch bis jetzt in Folge der Kriegsereignisse, und weil die Her-
stellung der bezüglichen Einrichtungen einen längern Zeitraum erfordert, noch nicht
vollendet.“

Bei der gestern in Ofen vorgenommenen 3. Verloosung des ungari-
schen Prämienanlehens
vom Jahr 1870 wurden nachstehende 12 Serien ge-
zogen: Nr. 116, 530, 1670, 1684, 2709, 3213, 3250, 3373, 4345, 5391,
5723 und 5859. Der Haupttreffer mit 200,000 fl. fiel auf Serie 2709, Ge-
winn=Nr. 7, der zweite Treffer mit 15,000 fl. auf Serie 5391, Gewinn=Nr. 12
und der dritte Treffer mit 5000 fl. auf Serie 3213, Gewinn=Nr 2; ferner ge-
winnen je 1000 fl.: S. 116 Nr. 43, S. 530 Nr. 17, S. 1670 Nr. 39 und
S. 5723 Nr. 14, und endlich gewinnen je 500 fl.: S. 116 Nr. 38, S. 530
Nr. 1, S. 3213 Nr. 21, 24, 30 und Nr. 42, S. 3250 Nr. 9, S. 4345
Nr. 1, 14 und Nr. 49, S. 5723 Nr. 1 und Nr. 12 und endlich S. 5859
Nr. 29. Auf alle übrigen in den obigen verloosten 12 Serien enthaltenen und
hier nicht besonders aufgeführten 580 Gewinn=Nummern entfällt der geringste
Gewinn von je 104 fl. ö. W.

*Deutsch=französischer Handelsvertrag. Aus einem ausführlichen
Bericht über die bezüglichen Verhandlungen des Ausschusses des Deutschen Handels-
tages ergibt sich daß der Ausschuß die Anträge abgelehnt hat welche vielfach aus der
Mitte der Jndustriellen gestellt worden und darauf gerichtet waren daß gelegent-
lich der Friedensverhandlungen und resp. im Friedensvertrage die verschiedenen
Desiderien betreffend die Gestaltung der Verkehrsverhältnisse mit Frankreich nach
Beendigung des Krieges und der vollzogenen Annexion von Elsaß und Deutsch-
Lothringen Berücksichtigung finden möchten. Nach dem Bericht hat der Ausschuß
jeden Antrag abgewiesen welcher darauf abzielt beim Friedensschluß einen Zwang
auf Frankreich auszuüben. Der Ausschuß gieng von der Ansicht aus daß keine Ge-
staltung der Verkehrsbeziehungen Bestand und Dauer verspreche welche nicht aus
den eigenen Entschließungen Frankreicks von ihm im eigenen Jnteresse für gut
befunden werde. Jn einer derartigen Pression liege zugleich der Keim zu neuen
Verwicklungen, die möglichenfalls wiederum zum Bruch mit Waffengewalt führen
könnten. Den aus der Wiedervereinigung des Elsaßes entlehnten Besorgnissen
gegenüber wurde an die Präponderanz der politischen und der militärischen Ge-
sichtspunkte erinnert und, davon abgesehen, auch der überwiegende Vortheil ent-
gegengehalten welcher für die Gestaltung der Verkehrsverhältnisse aus dieser Wieder-
vereinigung hervorgehen werde. Nur die im Jnteresse beider Nationen liegende
Erneuerung des deutsch=französischen Handelsvertrages müsse unter den Friedens-
bedingungen aufzunehmen sein. Der Ausschuß verkannte dabei nicht die vielfachen
Mängel sowohl des Vertrages selbst als auch der Ausführung desselben; er er-
achtete die dagegen erhobenen Beschwerden für begründet, und beschloß in dem
Anschreiben an das Reichskanzleramt den Wunsch auszudrücken daß wo möglich
eine Revision des Vertrages binnen Jahresfrist im Friedensvertrage möge vor-
behalten, resp. bedungen werden, und daß in einer besondern Denkschrift schon
jetzt besonders schwere zu Tage getretene Mißstände zur Kenntniß des Reichs-
kanzleramts gebracht werden möchten. Als ein solcher Mißstand wurde namentlich
das schiedsgerichtliche Verfahren bei Beanstandung der Werthdeclaration einstim-
mig anerkannt, und an dessen Stelle das gegen Holland platzgreifende Verfahren,
wonach die beanstandende Zollstelle die Waare zum declarirten Werth zu über-
nehmen hat, wenn sie dieselbe nicht passiren lassen will und darüber binnen kürze-
ster Frist sich entscheiden muß, befürwortet. Auch die titres d'acquit à caution
bildeten den Gegenstand ausführlicher Verhandlungen, deßgleichen die surtaxe des
Zuckerzolls und die ausgedehnte Anwendung des Gerichtsstandes des Klägers nach
französischem Rechte. Was an solchen und andern Beschwerden begründetes ist,
will man noch einmal kurz recapituliren, und dem Reichskanzler anheimgeben wie
weit es schon beim Friedensvertrage zur Berücksichtigung kommen könne. Alle
auf Exceptionen, differentielle Behandlung ec. des Elsaßes abzielenden Vorschläge
finden, wie gesagt, kein Gehör.

* New=York, 11 Febr. Das Postdampfschiff des Nordd. Lloyd „Weser,“
welches am 29 Januar von Bremen abgegangen war, ist heute hier an-
gekommen.

Berichtigung.

Jn dem Artikel: Joseph Hillebrand ( Beil. Nr. 46 ) lese man auf der zweiten
Spalte, Z. 8 v. u. statt „denn er erkannte nicht“: aber er verkannte nicht.

[Ende Spaltensatz]
   Allen Kranken Gesundheit ohne Medicin und ohne Kosten! ( 10798--810 )

oder: gute Verdauung, starke Nerven, kräftige Lungen, reines Blut, gesunde Nieren und Leber, festes Fleisch, regelmäßige Körperfunctionen und vollkommens
Freiheit von Leber=, Lungen= und Magenleiden, Verschleimung und Unterleibsbeschwerden. Diese für jedermann wichtige und verständliche Schrift wird jedem
Kranken auf Verlangen gratis und frankirt eingesandt.

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[824/0008] von dem sie erwarteten daß er früher oder später das Nationalitätsprincip auf der Balkanhalbinsel zur Geltung bringen werde. Nach dem 4 Sept. setzten sie ihre Hoffnungen auf die französische Republik und Gambetta, um die „Dacische Republik“ aufzurichten; aber trotzdem behielten sie Besin- nung genug um keinen voreiligen, die Existenz Rumäniens gefährdenden Schritt zu thun. Nach dem Falle von Paris werden sie den Friedensschluß und demnächst das Resultat der Londoner Conferenzen abwarten, um sich in die neuen Verhältnisse so gut wie möglich zu finden, und wenn auch die Blätter es an tönenden Phrasen nicht fehlen lassen, wenn auch in der Kammer der Deputirte Blaramberg für morgen eine Jnterpellation über den viel besprochenen Brief des Fürsten angemeldet hat, und es auch bei dieser Gelegenheit an hochtrabenden Reden nicht fehlen wird, so glaube ich doch daß die Rumänen schon heute sehr geneigt sind mit ihrem Fürsten Frieden zu schließen, wenn derselbe von ihrer Selbstüberschätzung auch einige Opfer verlangen sollte. Vom Fürsten Karl glaube ich daß er seinen reui- gen Landeskindern das „ pater peccavi “ nicht durch allzu harte Bedin- gungen erschweren wird, und das friedensbedürftige Europa wird auf den Londoner Conferenzen gewiß alles aufbieten um auf der Gränze des Orients Zustände zu schaffen welche Aussicht auf Dauer und damit eine weitere Garantie für die Erhaltung des Friedens bieten. Verschiedenes. ◬ München, 16 Febr. Nach einer brieflichen Mittheilung des bayerischen Delegirten v. Niethammer aus Versailles ( d. d. 11 Febr. ) wurde am 9 d. durch Fürst Pleß mit den Mitgliedern der französischen Gesellschaft die Convention über Benützung der Pariser Gürtelbahn für Sani- tätszüge abgeschlossen, wodurch die Evacuation der Linie Versailles=Chartres- Le Mans sehr bedeutend erleichtert wird. Gestern traf auch schon der von München ausgegangene Spitalzug mit Hrn. Hirschberg dort ein und gieng weiter bis Le Mans. An den Endpunkten der Demarcationslinien, wo gemischte Stationen sich befinden, werden Delegirte zur Ueberwachung und Regelung der Transporte aufgestellt. Die in Paris gelegenen deutschen Verwundeten sind bereits vor mehreren Tagen hieher gebracht worden; es waren 40, meistens Sachsen und Württemberger. Dieselben waren in Paris zwar gut behandelt worden, mußten aber doch mit den übrigen Einwohnern mit spärlicher und man- gelhafter Nahrung sich begnügen. Jndustrie, Handel und Verkehr. Augsburg, 14 Febr. Bayer. Staatspapiere: 5proc. halbj. Oblig. --; 4proc. Oblig.86 1 / 4 G.; 4proc. halbj. Oblig86 1 / 4 G.;4 1 / 2 proc. Obl.92 3 / 4 G.; 4 1 / 2 proc. halbj. Obl 93 G.;3 1 / 2 proc. Obl. --; 5proc. Anl. v. 187098 5 / 8 G.; 4proc. ______Grundr.=Ablös.=Obl. 86 G.; 4proc. Präm = L. à 100 Thlr.108 1 / 2 P. -- Jndustrielle Papiere: Bayer. Ostbahn 125 G., 2. Emis. --, mit 15 Proc. Einz.107 1 / 2 P.; Bankactien 855 G.; 4proc. Bankoblig. 99 G.; 4proc. 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Der „St.=Anz.“ be- merkt dagegen: „Soweit uns bekannt, ist allerdings die Einführung des Block- signalsystems auf sämmtlichen Norddeutschen Eisenbahnen zum 1 Jan. d. J beab- sichtigt gewesen, jedoch bis jetzt in Folge der Kriegsereignisse, und weil die Her- stellung der bezüglichen Einrichtungen einen längern Zeitraum erfordert, noch nicht vollendet.“ Bei der gestern in Ofen vorgenommenen 3. Verloosung des ungari- schen Prämienanlehens vom Jahr 1870 wurden nachstehende 12 Serien ge- zogen: Nr. 116, 530, 1670, 1684, 2709, 3213, 3250, 3373, 4345, 5391, 5723 und 5859. Der Haupttreffer mit 200,000 fl. fiel auf Serie 2709, Ge- winn=Nr. 7, der zweite Treffer mit 15,000 fl. auf Serie 5391, Gewinn=Nr. 12 und der dritte Treffer mit 5000 fl. auf Serie 3213, Gewinn=Nr 2; ferner ge- winnen je 1000 fl.: S. 116 Nr. 43, S. 530 Nr. 17, S. 1670 Nr. 39 und S. 5723 Nr. 14, und endlich gewinnen je 500 fl.: S. 116 Nr. 38, S. 530 Nr. 1, S. 3213 Nr. 21, 24, 30 und Nr. 42, S. 3250 Nr. 9, S. 4345 Nr. 1, 14 und Nr. 49, S. 5723 Nr. 1 und Nr. 12 und endlich S. 5859 Nr. 29. Auf alle übrigen in den obigen verloosten 12 Serien enthaltenen und hier nicht besonders aufgeführten 580 Gewinn=Nummern entfällt der geringste Gewinn von je 104 fl. ö. W. *Deutsch=französischer Handelsvertrag. Aus einem ausführlichen Bericht über die bezüglichen Verhandlungen des Ausschusses des Deutschen Handels- tages ergibt sich daß der Ausschuß die Anträge abgelehnt hat welche vielfach aus der Mitte der Jndustriellen gestellt worden und darauf gerichtet waren daß gelegent- lich der Friedensverhandlungen und resp. im Friedensvertrage die verschiedenen Desiderien betreffend die Gestaltung der Verkehrsverhältnisse mit Frankreich nach Beendigung des Krieges und der vollzogenen Annexion von Elsaß und Deutsch- Lothringen Berücksichtigung finden möchten. Nach dem Bericht hat der Ausschuß jeden Antrag abgewiesen welcher darauf abzielt beim Friedensschluß einen Zwang auf Frankreich auszuüben. Der Ausschuß gieng von der Ansicht aus daß keine Ge- staltung der Verkehrsbeziehungen Bestand und Dauer verspreche welche nicht aus den eigenen Entschließungen Frankreicks von ihm im eigenen Jnteresse für gut befunden werde. Jn einer derartigen Pression liege zugleich der Keim zu neuen Verwicklungen, die möglichenfalls wiederum zum Bruch mit Waffengewalt führen könnten. Den aus der Wiedervereinigung des Elsaßes entlehnten Besorgnissen gegenüber wurde an die Präponderanz der politischen und der militärischen Ge- sichtspunkte erinnert und, davon abgesehen, auch der überwiegende Vortheil ent- gegengehalten welcher für die Gestaltung der Verkehrsverhältnisse aus dieser Wieder- vereinigung hervorgehen werde. Nur die im Jnteresse beider Nationen liegende Erneuerung des deutsch=französischen Handelsvertrages müsse unter den Friedens- bedingungen aufzunehmen sein. Der Ausschuß verkannte dabei nicht die vielfachen Mängel sowohl des Vertrages selbst als auch der Ausführung desselben; er er- achtete die dagegen erhobenen Beschwerden für begründet, und beschloß in dem Anschreiben an das Reichskanzleramt den Wunsch auszudrücken daß wo möglich eine Revision des Vertrages binnen Jahresfrist im Friedensvertrage möge vor- behalten, resp. bedungen werden, und daß in einer besondern Denkschrift schon jetzt besonders schwere zu Tage getretene Mißstände zur Kenntniß des Reichs- kanzleramts gebracht werden möchten. Als ein solcher Mißstand wurde namentlich das schiedsgerichtliche Verfahren bei Beanstandung der Werthdeclaration einstim- mig anerkannt, und an dessen Stelle das gegen Holland platzgreifende Verfahren, wonach die beanstandende Zollstelle die Waare zum declarirten Werth zu über- nehmen hat, wenn sie dieselbe nicht passiren lassen will und darüber binnen kürze- ster Frist sich entscheiden muß, befürwortet. Auch die titres d'acquit à caution bildeten den Gegenstand ausführlicher Verhandlungen, deßgleichen die surtaxe des Zuckerzolls und die ausgedehnte Anwendung des Gerichtsstandes des Klägers nach französischem Rechte. Was an solchen und andern Beschwerden begründetes ist, will man noch einmal kurz recapituliren, und dem Reichskanzler anheimgeben wie weit es schon beim Friedensvertrage zur Berücksichtigung kommen könne. Alle auf Exceptionen, differentielle Behandlung ec. des Elsaßes abzielenden Vorschläge finden, wie gesagt, kein Gehör. * New=York, 11 Febr. Das Postdampfschiff des Nordd. Lloyd „Weser,“ welches am 29 Januar von Bremen abgegangen war, ist heute hier an- gekommen. Berichtigung. Jn dem Artikel: Joseph Hillebrand ( Beil. Nr. 46 ) lese man auf der zweiten Spalte, Z. 8 v. u. statt „denn er erkannte nicht“: aber er verkannte nicht. Allen Kranken Gesundheit ohne Medicin und ohne Kosten! ( 10798--810 ) oder: gute Verdauung, starke Nerven, kräftige Lungen, reines Blut, gesunde Nieren und Leber, festes Fleisch, regelmäßige Körperfunctionen und vollkommens Freiheit von Leber=, Lungen= und Magenleiden, Verschleimung und Unterleibsbeschwerden. Diese für jedermann wichtige und verständliche Schrift wird jedem Kranken auf Verlangen gratis und frankirt eingesandt. Du Barry & Comp., Berlin, 178, Friedrichs=Straße.

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Zitationshilfe: Allgemeine Zeitung. Nr. 49. Augsburg (Bayern), 18. Februar 1871, S. 824. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_augsburg49_1871/8>, abgerufen am 24.11.2024.