Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Der Arbeitgeber. Nr. 1036. Frankfurt a. M., 10. März 1877.

Bild:
<< vorherige Seite

[Spaltenumbruch] 21 c. auf den Einwohner. Jn allen Kategorien des Viehstandes
mit Ausnahme der Maulthiere, Esel und Schafe fand seit der letzten
Zählung April 1866 eine nicht unbeträchtliche Abnahme Statt.
Jm Vergleich mit andern Ländern zählt die Schweiz wenig Pferde,
auf 1000 Einwohner 39, während in Dänemark 176, Mecklen-
burg=Schwerin 100, Preußen 92, Frankreich 88, Bayern 73,
Oesterreich 69 und 26 in Jtalien auf die gleiche Anzahl Bewoh-
ner kommen. Rindvieh zählt die Schweiz auf 1000 Einwohner
688, Dänemark 687, Bayern 630, Oesterreich 364, Preußen 350,
Frankreich 313 und Jtalien 130; Schweine: die Schweiz 125,
Mecklenburg=Schwerin 345, Bayern 179, Preußen 174, Frankreich
149, Oesterreich 125 und Jtalien 58; Schafe: die Schweiz 138,
Mecklenburg=Schwerin 1971, Preußen 797, Frankreich 681, Bayern
276, Jtalien 261 und Oesterreich 246; Ziegen: die Schweiz 148,
Jtalien 63, Preußen 60, Frankreich 50, Oesterreich 48 und
Bayern 40; Bienenstöcke: die Schweiz 67, Mecklenburg=Schwerin
80, Bayern 70, Preußen 59, Frankreich 57 und Oesterreich 45,
immer auf 1000 Einwohner gerechnet.

* Weinbau. Für das mittlere Moselgebiet hat sich zu
Dusemond ein Weinbauverein gebildet, der vor Allem der
überhandnehmenden Weinfabrikation steuern will.

* Raupenfeinde. Die Jnd.=Bl. bringen einen anziehenden
Aufsatz über ein kleines Jnsekt, das seine Eier in die Larven des
so schädlichen Kohlweißlings legt und diesen dadurch vernichtet.
Das Jnsekt soll deshalb geschont werden.

* Amerikanisches Fleisch. Der "Frigorifique" ( Kälteerzeuger )
welcher Ende des vor. Jahres Frankreich verließ, um durch mit-
genommene Eismaschinen frisches Fleisch aus Südamerika zu
bringen, ist nach 94tägiger Fahrt in Buenos=Ayres eingetroffen.

* Bücherschau. Der Wanderlehrer der Gesellschaft für Verbr.
d. Volksb., Dr. Keller, hat eine Schrift über "das Lehrlings-
wesen
und die praktischen Mittel zur Hebung desselben" ( Verlag
von Fr. Schäfer & Co. in Landsberg ) herausgegeben, das Vielen
willkommen sein wird. Es behandelt in scharfer Weise die Ent-
wicklung des Lehrlings, den Leichtsinn bei der Wahl des Berufes
und geht alle Mittel durch, welche zur Abhilfe der bestehenden
Mißstände bis jetzt vorgeschlagen worden sind.

* Zeitungen. Jn Dresden erscheint jetzt auch eine Zeit-
schrift zur Förderung der Feuerbestattung "Urne", herausge-
geben vom Vorort des Verbandes d. Feuerb.=Vereine als Organ
desselben. Da die Leichen=Verbrennung, im Alter die übliche, auch
bei uns die Zukunft für sich hat, zumal sie billiger ist als die
jetzige, so verdient das Blatt alle Beachtung. Dasselbe bringt
theils allgemeine theils technische Berichte u. A. in der ersten Nr.
über ddn Ofenbau, die F. Vereine in Holland, die Technik der
Leichenverbrennug in Japan und die erste Leichenverbrennung
in Amerika.

-- Jn Stuttgart erscheint seit vorigem Jahre ein " Zen-
tralblatt
für den deutschen Holzhandel ", das zugleich amt-
liches Organ des Holzhändler=Vereins ist.

Neue Erfindungen.

^ Neues aus Amerika. Ryder in Cleveland hat sich einen
Apparat zum Bestimmen des Verkohlungsgrades von Me-
tallen patentiren lassen. Mit Hülfe des Apparates wird vorerst
die größere oder geringere Empfindlichkeit des zu prüfenden Metalles
gegen Magnetismus festgestellt und hieraus die Qualität desselben
abgeleitet. -- Um gewöhnlichem Holz das Aussehen von Pali-
sanderholz
zu geben, gibt man demselben nach einem Recepte
von Cashin in Gardner zuerst einen Anstrich mit einer Lösung von
Blauholz, Alaun und Stärke oder Mehl und überstreicht es nach
dem Trocknen mit einer Composition von Eisen, Essigsäure und
Chlornatrium. Shopland in Northport hat sich eine neue Vor-
richtung für Dochtlampen patentiren lassen. Der Brenndocht
wird im Jnnern des Oelbehälters auf eine drehbare Welle auf-
gewickelt. Das Oel wird diesem Dochte durch einen zweiten end-
losen Docht zugeführt, der im Oelbehälter liegt und oben über
eine Welle läuft. Eine Feder drückt dieselbe Welle beständig gegen
die Welle des Brenndochtes. Ein neues Zapfenlager von
[Spaltenumbruch] Wilkes u. Port in Monroe ist im Jnnern mit Antifrictions-
rollen versehen, welche den Zapfen von allen Seiten umgeben und
die Reibung desselben auf ihre bezw. Lager übertragen. Wood
in Middlesbrough hat sich eine Vorrichtung zur Herstellung von
Schlackenziegeln patentiren lassen. Dieselbe besteht aus meh-
reren übereinanderliegenden Reihen von Formen, in welche die
früssigen Schlacken direct von dem Ofen eingeleitet werden. Allen
in Farmdale hat eine Schreibmaschine erfunden, welche ähnlich
wie die Scholes'sche mit einer mehrreihigen Tastatur versehen ist,
doch werden die Buchstaben=Stäbe nicht wie Klavierhämmer in die
Höhe geschnellt, dieselben sind vielmehr mit der Tastenstange fest
verbunden und werden einfach durch Niederdrücken der Tasten in
die Höhe gestoßen. Die Stäbe werden derart geführt, daß sie
sämmtlich nach einem gemeinsamen Mittelpunkte hinstoßen. Eine
Vernagelungsmaschine für Kisten und dergl. von Perkins
in Philadelphia besteht aus einem in senkrechter Richtung justir-
baren Tische, auf welchen die zu benagelnde Kiste gestellt und gegen
eine senkrecht stehende Wand angedrückt wird. Parallel mit der
Wand laufen Führungen, in welchen Hämmer auf= und abbewegt
werden, während seitliche Kanäle die Nägel zuführen. Mit Hülfe
dieser Maschine kann immer eine ganze Seite der Kiste mit einem
Schlage vollständig vernagelt werden. Sweeney in New=York
hat sich ein neues Verfahren zum Behandeln von Rohhäuten
patentiren lassen: Die Häute werden zuerst in Wasser aufgeweicht
und dann mit Graphit und Bienenwachs oder Paraffin imprägnirt.
Ein von Garrison in New=York erfundener Apparat zum Aus-
breiten und Kühlen von Leim
besteht aus einem hohlen Me-
tallcylinder, welcher eine Kältemischung enthält. Der Cylinder
taucht unten in den flüssigen Leim und nimmt während seiner
Umdrehung beständig eine dünne Schicht Leim mit sich in die Höhe,
welche erstarrt und durch ein endloses Band beständig von dem
Cylinder abgehoben wird. Hix in Sykamore hat sich eine Scha-
blonenschneidmaschine
patentiren lassen. Dieselbe besteht aus
einer senkrechtstehenden Nadel, welche mit Hülfe eines Rahmens
in horizontaler Richtung geführt wird, während ein Triebwerk die-
selbe sehr schnell auf= und abbewegt. Wird diese Nadel über ein
Papier hergeführt, so macht sie in dieses kleine Löcher und stellt
auf solche Weise die Schablone her. Die Hix'sche Maschine ist
übrigens allem Anscheine nach sehr schwerfällig und unbequem zu
handhaben, dagegen hat Dessinateur Henkel in Hannover bereits
vor Jahresfrist eine Schablonenschneid=Maschine erfunden, welche,
wie wir uns selbst zu überzeugen Gelegenheit hatten, ebenso leicht
zu handhaben wie einfach in der Construction ist, dabei leistet
die Maschine, was Schnelligkeit und Akkuratesse der Arbeit an-
belangt, ganz Außerordentliches.

^ Neues aus England. Ein neues Verfahren zur Herstel-
lung einer Nickellegirung, welches sich Mason und Parks
in Birmingham haben patentiren lassen, besteht darin, daß man
20 Centner fein gepulvertes Nickeloxid und 1 bis 2 Ctr. Kupfer
mit 2 Ctr. Flußspath oder 1 Ctr. Kryolit und 2 Centnern An-
thracit=Kohle in einem Flammofen zusammenschmilzt und die er-
haltene Legirung auf eine der bekannten Methoden reinigt. Clough
in Bradford hat sich eine neue Vorrichtung zum Signalisiren
von Eisenbahnzügen
patentiren lassen. Dieselbe besteht aus
drei isolirten Stangen, welche in Zwischenräumen mit electrischen
Batterien in Verbindung stehen. Von diesen wird der electrische
Strom auf die Locomotive mit Hülfe dreier Räder übertragen, welche
beim Vorüberfahren die Stangen berühren. Tommasi aus Paris,
Erfinder einer hydrothermischen Kraftmaschine, die bereits vor Jahren
auch bei uns patentirt wurde, sich aber nicht bewährt zu haben scheint,
hat sich eine Vorrichtung zum Comprimiren von Stahl auf
hydrothermischem Wege in England patentiren lassen. Die
Maschine, welche auf demselben Principe beruht, wie die oben er-
wähnte Kraftmaschine und von dieser nur wenig verschieden ist, er-
hält ihre Bewegung durch die abwechselnde Ausdehnung und Zu-
sammenziehung von Oel, welche durch Dampf bezw. kaltes Wasser
bewirkt wird. Sie bewegt einen Kolben, welcher genau in eine
mit geschmolzenem Stahl gefüllte Form paßt und, indem er nieder-
geht, das Metall zusammenpreßt.

* Aufgaben für Erfinder. Jn Graissesac bei Montpellier
haben schlagende Wetter in dem Kohlenschacht Sainte Barbe von
60 Arbeitern 45 getödtet. Es wäre eine würdige Aufgabe für
technische Talente, einen Sicherheits=Apparat zu ersinnen, welcher

[Spaltenumbruch] 21 c. auf den Einwohner. Jn allen Kategorien des Viehstandes
mit Ausnahme der Maulthiere, Esel und Schafe fand seit der letzten
Zählung April 1866 eine nicht unbeträchtliche Abnahme Statt.
Jm Vergleich mit andern Ländern zählt die Schweiz wenig Pferde,
auf 1000 Einwohner 39, während in Dänemark 176, Mecklen-
burg=Schwerin 100, Preußen 92, Frankreich 88, Bayern 73,
Oesterreich 69 und 26 in Jtalien auf die gleiche Anzahl Bewoh-
ner kommen. Rindvieh zählt die Schweiz auf 1000 Einwohner
688, Dänemark 687, Bayern 630, Oesterreich 364, Preußen 350,
Frankreich 313 und Jtalien 130; Schweine: die Schweiz 125,
Mecklenburg=Schwerin 345, Bayern 179, Preußen 174, Frankreich
149, Oesterreich 125 und Jtalien 58; Schafe: die Schweiz 138,
Mecklenburg=Schwerin 1971, Preußen 797, Frankreich 681, Bayern
276, Jtalien 261 und Oesterreich 246; Ziegen: die Schweiz 148,
Jtalien 63, Preußen 60, Frankreich 50, Oesterreich 48 und
Bayern 40; Bienenstöcke: die Schweiz 67, Mecklenburg=Schwerin
80, Bayern 70, Preußen 59, Frankreich 57 und Oesterreich 45,
immer auf 1000 Einwohner gerechnet.

* Weinbau. Für das mittlere Moselgebiet hat sich zu
Dusemond ein Weinbauverein gebildet, der vor Allem der
überhandnehmenden Weinfabrikation steuern will.

* Raupenfeinde. Die Jnd.=Bl. bringen einen anziehenden
Aufsatz über ein kleines Jnsekt, das seine Eier in die Larven des
so schädlichen Kohlweißlings legt und diesen dadurch vernichtet.
Das Jnsekt soll deshalb geschont werden.

* Amerikanisches Fleisch. Der „Frigorifique“ ( Kälteerzeuger )
welcher Ende des vor. Jahres Frankreich verließ, um durch mit-
genommene Eismaschinen frisches Fleisch aus Südamerika zu
bringen, ist nach 94tägiger Fahrt in Buenos=Ayres eingetroffen.

* Bücherschau. Der Wanderlehrer der Gesellschaft für Verbr.
d. Volksb., Dr. Keller, hat eine Schrift über „das Lehrlings-
wesen
und die praktischen Mittel zur Hebung desselben“ ( Verlag
von Fr. Schäfer & Co. in Landsberg ) herausgegeben, das Vielen
willkommen sein wird. Es behandelt in scharfer Weise die Ent-
wicklung des Lehrlings, den Leichtsinn bei der Wahl des Berufes
und geht alle Mittel durch, welche zur Abhilfe der bestehenden
Mißstände bis jetzt vorgeschlagen worden sind.

* Zeitungen. Jn Dresden erscheint jetzt auch eine Zeit-
schrift zur Förderung der Feuerbestattung „Urne“, herausge-
geben vom Vorort des Verbandes d. Feuerb.=Vereine als Organ
desselben. Da die Leichen=Verbrennung, im Alter die übliche, auch
bei uns die Zukunft für sich hat, zumal sie billiger ist als die
jetzige, so verdient das Blatt alle Beachtung. Dasselbe bringt
theils allgemeine theils technische Berichte u. A. in der ersten Nr.
über ddn Ofenbau, die F. Vereine in Holland, die Technik der
Leichenverbrennug in Japan und die erste Leichenverbrennung
in Amerika.

-- Jn Stuttgart erscheint seit vorigem Jahre ein „ Zen-
tralblatt
für den deutschen Holzhandel “, das zugleich amt-
liches Organ des Holzhändler=Vereins ist.

Neue Erfindungen.

△ Neues aus Amerika. Ryder in Cleveland hat sich einen
Apparat zum Bestimmen des Verkohlungsgrades von Me-
tallen patentiren lassen. Mit Hülfe des Apparates wird vorerst
die größere oder geringere Empfindlichkeit des zu prüfenden Metalles
gegen Magnetismus festgestellt und hieraus die Qualität desselben
abgeleitet. -- Um gewöhnlichem Holz das Aussehen von Pali-
sanderholz
zu geben, gibt man demselben nach einem Recepte
von Cashin in Gardner zuerst einen Anstrich mit einer Lösung von
Blauholz, Alaun und Stärke oder Mehl und überstreicht es nach
dem Trocknen mit einer Composition von Eisen, Essigsäure und
Chlornatrium. Shopland in Northport hat sich eine neue Vor-
richtung für Dochtlampen patentiren lassen. Der Brenndocht
wird im Jnnern des Oelbehälters auf eine drehbare Welle auf-
gewickelt. Das Oel wird diesem Dochte durch einen zweiten end-
losen Docht zugeführt, der im Oelbehälter liegt und oben über
eine Welle läuft. Eine Feder drückt dieselbe Welle beständig gegen
die Welle des Brenndochtes. Ein neues Zapfenlager von
[Spaltenumbruch] Wilkes u. Port in Monroe ist im Jnnern mit Antifrictions-
rollen versehen, welche den Zapfen von allen Seiten umgeben und
die Reibung desselben auf ihre bezw. Lager übertragen. Wood
in Middlesbrough hat sich eine Vorrichtung zur Herstellung von
Schlackenziegeln patentiren lassen. Dieselbe besteht aus meh-
reren übereinanderliegenden Reihen von Formen, in welche die
früssigen Schlacken direct von dem Ofen eingeleitet werden. Allen
in Farmdale hat eine Schreibmaschine erfunden, welche ähnlich
wie die Scholes'sche mit einer mehrreihigen Tastatur versehen ist,
doch werden die Buchstaben=Stäbe nicht wie Klavierhämmer in die
Höhe geschnellt, dieselben sind vielmehr mit der Tastenstange fest
verbunden und werden einfach durch Niederdrücken der Tasten in
die Höhe gestoßen. Die Stäbe werden derart geführt, daß sie
sämmtlich nach einem gemeinsamen Mittelpunkte hinstoßen. Eine
Vernagelungsmaschine für Kisten und dergl. von Perkins
in Philadelphia besteht aus einem in senkrechter Richtung justir-
baren Tische, auf welchen die zu benagelnde Kiste gestellt und gegen
eine senkrecht stehende Wand angedrückt wird. Parallel mit der
Wand laufen Führungen, in welchen Hämmer auf= und abbewegt
werden, während seitliche Kanäle die Nägel zuführen. Mit Hülfe
dieser Maschine kann immer eine ganze Seite der Kiste mit einem
Schlage vollständig vernagelt werden. Sweeney in New=York
hat sich ein neues Verfahren zum Behandeln von Rohhäuten
patentiren lassen: Die Häute werden zuerst in Wasser aufgeweicht
und dann mit Graphit und Bienenwachs oder Paraffin imprägnirt.
Ein von Garrison in New=York erfundener Apparat zum Aus-
breiten und Kühlen von Leim
besteht aus einem hohlen Me-
tallcylinder, welcher eine Kältemischung enthält. Der Cylinder
taucht unten in den flüssigen Leim und nimmt während seiner
Umdrehung beständig eine dünne Schicht Leim mit sich in die Höhe,
welche erstarrt und durch ein endloses Band beständig von dem
Cylinder abgehoben wird. Hix in Sykamore hat sich eine Scha-
blonenschneidmaschine
patentiren lassen. Dieselbe besteht aus
einer senkrechtstehenden Nadel, welche mit Hülfe eines Rahmens
in horizontaler Richtung geführt wird, während ein Triebwerk die-
selbe sehr schnell auf= und abbewegt. Wird diese Nadel über ein
Papier hergeführt, so macht sie in dieses kleine Löcher und stellt
auf solche Weise die Schablone her. Die Hix'sche Maschine ist
übrigens allem Anscheine nach sehr schwerfällig und unbequem zu
handhaben, dagegen hat Dessinateur Henkel in Hannover bereits
vor Jahresfrist eine Schablonenschneid=Maschine erfunden, welche,
wie wir uns selbst zu überzeugen Gelegenheit hatten, ebenso leicht
zu handhaben wie einfach in der Construction ist, dabei leistet
die Maschine, was Schnelligkeit und Akkuratesse der Arbeit an-
belangt, ganz Außerordentliches.

△ Neues aus England. Ein neues Verfahren zur Herstel-
lung einer Nickellegirung, welches sich Mason und Parks
in Birmingham haben patentiren lassen, besteht darin, daß man
20 Centner fein gepulvertes Nickeloxid und 1 bis 2 Ctr. Kupfer
mit 2 Ctr. Flußspath oder 1 Ctr. Kryolit und 2 Centnern An-
thracit=Kohle in einem Flammofen zusammenschmilzt und die er-
haltene Legirung auf eine der bekannten Methoden reinigt. Clough
in Bradford hat sich eine neue Vorrichtung zum Signalisiren
von Eisenbahnzügen
patentiren lassen. Dieselbe besteht aus
drei isolirten Stangen, welche in Zwischenräumen mit electrischen
Batterien in Verbindung stehen. Von diesen wird der electrische
Strom auf die Locomotive mit Hülfe dreier Räder übertragen, welche
beim Vorüberfahren die Stangen berühren. Tommasi aus Paris,
Erfinder einer hydrothermischen Kraftmaschine, die bereits vor Jahren
auch bei uns patentirt wurde, sich aber nicht bewährt zu haben scheint,
hat sich eine Vorrichtung zum Comprimiren von Stahl auf
hydrothermischem Wege in England patentiren lassen. Die
Maschine, welche auf demselben Principe beruht, wie die oben er-
wähnte Kraftmaschine und von dieser nur wenig verschieden ist, er-
hält ihre Bewegung durch die abwechselnde Ausdehnung und Zu-
sammenziehung von Oel, welche durch Dampf bezw. kaltes Wasser
bewirkt wird. Sie bewegt einen Kolben, welcher genau in eine
mit geschmolzenem Stahl gefüllte Form paßt und, indem er nieder-
geht, das Metall zusammenpreßt.

* Aufgaben für Erfinder. Jn Graissesac bei Montpellier
haben schlagende Wetter in dem Kohlenschacht Sainte Barbe von
60 Arbeitern 45 getödtet. Es wäre eine würdige Aufgabe für
technische Talente, einen Sicherheits=Apparat zu ersinnen, welcher

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <floatingText>
          <body>
            <div n="1">
              <div n="2">
                <p><pb facs="#f0010"/><cb n="14413"/>
21 c. auf den Einwohner. Jn allen Kategorien des Viehstandes<lb/>
mit Ausnahme der Maulthiere, Esel und Schafe fand seit der letzten<lb/>
Zählung April 1866 eine nicht unbeträchtliche <hi rendition="#g">Abnahme</hi> Statt.<lb/>
Jm Vergleich mit andern Ländern zählt die Schweiz wenig Pferde,<lb/>
auf 1000 Einwohner 39, während in Dänemark 176, Mecklen-<lb/>
burg=Schwerin 100, Preußen 92, Frankreich 88, Bayern 73,<lb/>
Oesterreich 69 und 26 in Jtalien auf die gleiche Anzahl Bewoh-<lb/>
ner kommen. Rindvieh zählt die Schweiz auf 1000 Einwohner<lb/>
688, Dänemark 687, Bayern 630, Oesterreich 364, Preußen 350,<lb/>
Frankreich 313 und Jtalien 130; Schweine: die Schweiz 125,<lb/>
Mecklenburg=Schwerin 345, Bayern 179, Preußen 174, Frankreich<lb/>
149, Oesterreich 125 und Jtalien 58; Schafe: die Schweiz 138,<lb/>
Mecklenburg=Schwerin 1971, Preußen 797, Frankreich 681, Bayern<lb/>
276, Jtalien 261 und Oesterreich 246; Ziegen: die Schweiz 148,<lb/>
Jtalien 63, Preußen 60, Frankreich 50, Oesterreich 48 und<lb/>
Bayern 40; Bienenstöcke: die Schweiz 67, Mecklenburg=Schwerin<lb/>
80, Bayern 70, Preußen 59, Frankreich 57 und Oesterreich 45,<lb/>
immer auf 1000 Einwohner gerechnet.</p>
              </div><lb/>
              <div n="2">
                <p><hi rendition="#sup">*</hi> Weinbau. Für das mittlere <hi rendition="#g">Moselgebiet</hi> hat sich zu<lb/><hi rendition="#g">Dusemond</hi> ein <hi rendition="#g">Weinbauverein</hi> gebildet, der vor Allem der<lb/>
überhandnehmenden <hi rendition="#g">Weinfabrikation</hi> steuern will.</p>
              </div><lb/>
              <div n="2">
                <p><hi rendition="#sup">*</hi> Raupenfeinde. Die Jnd.=Bl. bringen einen anziehenden<lb/>
Aufsatz über ein kleines Jnsekt, das seine Eier in die Larven des<lb/>
so schädlichen Kohlweißlings legt und diesen dadurch vernichtet.<lb/>
Das Jnsekt soll deshalb geschont werden.</p>
              </div><lb/>
              <div n="2">
                <p><hi rendition="#sup">*</hi> Amerikanisches Fleisch. Der &#x201E;Frigorifique&#x201C; ( Kälteerzeuger )<lb/>
welcher Ende des vor. Jahres Frankreich verließ, um durch mit-<lb/>
genommene Eismaschinen frisches Fleisch aus Südamerika zu<lb/>
bringen, ist nach 94tägiger Fahrt in Buenos=Ayres eingetroffen.</p>
              </div><lb/>
              <div n="2">
                <p><hi rendition="#sup">*</hi> Bücherschau. Der Wanderlehrer der Gesellschaft für Verbr.<lb/>
d. Volksb., <hi rendition="#aq">Dr</hi>. <hi rendition="#g">Keller,</hi> hat eine Schrift über &#x201E;das <hi rendition="#g">Lehrlings-<lb/>
wesen </hi> und die praktischen Mittel zur Hebung desselben&#x201C; ( Verlag<lb/>
von Fr. Schäfer &amp; Co. in Landsberg ) herausgegeben, das Vielen<lb/>
willkommen sein wird. Es behandelt in scharfer Weise die Ent-<lb/>
wicklung des Lehrlings, den Leichtsinn bei der Wahl des Berufes<lb/>
und geht alle Mittel durch, welche zur Abhilfe der bestehenden<lb/>
Mißstände bis jetzt vorgeschlagen worden sind.</p>
              </div><lb/>
              <div n="2">
                <div n="3">
                  <p><hi rendition="#sup">*</hi> Zeitungen. Jn <hi rendition="#g">Dresden</hi> erscheint jetzt auch eine Zeit-<lb/>
schrift zur Förderung der <hi rendition="#g">Feuerbestattung</hi> &#x201E;Urne&#x201C;, herausge-<lb/>
geben vom Vorort des Verbandes d. Feuerb.=Vereine als Organ<lb/>
desselben. Da die Leichen=Verbrennung, im Alter die übliche, auch<lb/>
bei uns die Zukunft für sich hat, zumal sie billiger ist als die<lb/>
jetzige, so verdient das Blatt alle Beachtung. Dasselbe bringt<lb/>
theils allgemeine theils technische Berichte u. A. in der ersten Nr.<lb/>
über ddn Ofenbau, die F. Vereine in Holland, die Technik der<lb/>
Leichenverbrennug in Japan und die erste Leichenverbrennung<lb/>
in Amerika.</p>
                </div><lb/>
                <div n="3">
                  <p>-- Jn <hi rendition="#g">Stuttgart</hi> erscheint seit vorigem Jahre ein &#x201E; <hi rendition="#g">Zen-<lb/>
tralblatt </hi> für den deutschen <hi rendition="#g">Holzhandel</hi> &#x201C;, das zugleich amt-<lb/>
liches Organ des Holzhändler=Vereins ist.</p>
                </div>
              </div>
            </div><lb/>
            <div type="jFinancialNews">
              <div type="jFinancialNews">
                <head> <hi rendition="#c">Neue Erfindungen.</hi> </head><lb/>
                <div type="jArticle">
                  <p>&#x25B3; Neues aus Amerika. <hi rendition="#g">Ryder</hi> in Cleveland hat sich einen<lb/>
Apparat zum Bestimmen des <hi rendition="#g">Verkohlungsgrades</hi> von Me-<lb/>
tallen patentiren lassen. Mit Hülfe des Apparates wird vorerst<lb/>
die größere oder geringere Empfindlichkeit des zu prüfenden Metalles<lb/>
gegen Magnetismus festgestellt und hieraus die Qualität desselben<lb/>
abgeleitet. -- Um gewöhnlichem Holz das Aussehen von <hi rendition="#g">Pali-<lb/>
sanderholz </hi> zu geben, gibt man demselben nach einem Recepte<lb/>
von <hi rendition="#g">Cashin</hi> in Gardner zuerst einen Anstrich mit einer Lösung von<lb/>
Blauholz, Alaun und Stärke oder Mehl und überstreicht es nach<lb/>
dem Trocknen mit einer Composition von Eisen, Essigsäure und<lb/>
Chlornatrium. <hi rendition="#g">Shopland</hi> in Northport hat sich eine neue Vor-<lb/>
richtung für <hi rendition="#g">Dochtlampen</hi> patentiren lassen. Der Brenndocht<lb/>
wird im Jnnern des Oelbehälters auf eine drehbare Welle auf-<lb/>
gewickelt. Das Oel wird diesem Dochte durch einen zweiten end-<lb/>
losen Docht zugeführt, der im Oelbehälter liegt und oben über<lb/>
eine Welle läuft. Eine Feder drückt dieselbe Welle beständig gegen<lb/>
die Welle des Brenndochtes. Ein neues <hi rendition="#g">Zapfenlager</hi> von<lb/><cb n="14414"/> <hi rendition="#g">Wilkes</hi> u. <hi rendition="#g">Port</hi> in Monroe ist im Jnnern mit Antifrictions-<lb/>
rollen versehen, welche den Zapfen von allen Seiten umgeben und<lb/>
die Reibung desselben auf ihre bezw. Lager übertragen. <hi rendition="#g">Wood</hi><lb/>
in Middlesbrough hat sich eine Vorrichtung zur Herstellung von<lb/><hi rendition="#g">Schlackenziegeln</hi> patentiren lassen. Dieselbe besteht aus meh-<lb/>
reren übereinanderliegenden Reihen von Formen, in welche die<lb/>
früssigen Schlacken direct von dem Ofen eingeleitet werden. <hi rendition="#g">Allen</hi><lb/>
in Farmdale hat eine <hi rendition="#g">Schreibmaschine</hi> erfunden, welche ähnlich<lb/>
wie die Scholes'sche mit einer mehrreihigen Tastatur versehen ist,<lb/>
doch werden die Buchstaben=Stäbe nicht wie Klavierhämmer in die<lb/>
Höhe geschnellt, dieselben sind vielmehr mit der Tastenstange fest<lb/>
verbunden und werden einfach durch Niederdrücken der Tasten in<lb/>
die Höhe gestoßen. Die Stäbe werden derart geführt, daß sie<lb/>
sämmtlich nach einem gemeinsamen Mittelpunkte hinstoßen. Eine<lb/><hi rendition="#g">Vernagelungsmaschine</hi> für Kisten und dergl. von <hi rendition="#g">Perkins</hi><lb/>
in Philadelphia besteht aus einem in senkrechter Richtung justir-<lb/>
baren Tische, auf welchen die zu benagelnde Kiste gestellt und gegen<lb/>
eine senkrecht stehende Wand angedrückt wird. Parallel mit der<lb/>
Wand laufen Führungen, in welchen Hämmer auf= und abbewegt<lb/>
werden, während seitliche Kanäle die Nägel zuführen. Mit Hülfe<lb/>
dieser Maschine kann immer eine ganze Seite der Kiste mit einem<lb/>
Schlage vollständig vernagelt werden. <hi rendition="#g">Sweeney</hi> in New=York<lb/>
hat sich ein neues Verfahren zum Behandeln von <hi rendition="#g">Rohhäuten</hi><lb/>
patentiren lassen: Die Häute werden zuerst in Wasser aufgeweicht<lb/>
und dann mit Graphit und Bienenwachs oder Paraffin imprägnirt.<lb/>
Ein von <hi rendition="#g">Garrison</hi> in New=York erfundener Apparat zum <hi rendition="#g">Aus-<lb/>
breiten und Kühlen von Leim</hi> besteht aus einem hohlen Me-<lb/>
tallcylinder, welcher eine Kältemischung enthält. Der Cylinder<lb/>
taucht unten in den flüssigen Leim und nimmt während seiner<lb/>
Umdrehung beständig eine dünne Schicht Leim mit sich in die Höhe,<lb/>
welche erstarrt und durch ein endloses Band beständig von dem<lb/>
Cylinder abgehoben wird. <hi rendition="#g">Hix</hi> in Sykamore hat sich eine <hi rendition="#g">Scha-<lb/>
blonenschneidmaschine </hi> patentiren lassen. Dieselbe besteht aus<lb/>
einer senkrechtstehenden Nadel, welche mit Hülfe eines Rahmens<lb/>
in horizontaler Richtung geführt wird, während ein Triebwerk die-<lb/>
selbe sehr schnell auf= und abbewegt. Wird diese Nadel über ein<lb/>
Papier hergeführt, so macht sie in dieses kleine Löcher und stellt<lb/>
auf solche Weise die Schablone her. Die Hix'sche Maschine ist<lb/>
übrigens allem Anscheine nach sehr schwerfällig und unbequem zu<lb/>
handhaben, dagegen hat Dessinateur <hi rendition="#g">Henkel</hi> in Hannover bereits<lb/>
vor Jahresfrist eine Schablonenschneid=Maschine erfunden, welche,<lb/>
wie wir uns selbst zu überzeugen Gelegenheit hatten, ebenso leicht<lb/>
zu handhaben wie einfach in der Construction ist, dabei leistet<lb/>
die Maschine, was Schnelligkeit und Akkuratesse der Arbeit an-<lb/>
belangt, ganz Außerordentliches.</p>
                </div><lb/>
                <div type="jArticle">
                  <p>&#x25B3; Neues aus England. Ein neues Verfahren zur Herstel-<lb/>
lung einer <hi rendition="#g">Nickellegirung,</hi> welches sich <hi rendition="#g">Mason und Parks</hi><lb/>
in Birmingham haben patentiren lassen, besteht darin, daß man<lb/>
20 Centner fein gepulvertes Nickeloxid und 1 bis 2 Ctr. Kupfer<lb/>
mit 2 Ctr. Flußspath oder 1 Ctr. Kryolit und 2 Centnern An-<lb/>
thracit=Kohle in einem Flammofen zusammenschmilzt und die er-<lb/>
haltene Legirung auf eine der bekannten Methoden reinigt. <hi rendition="#g">Clough</hi><lb/>
in Bradford hat sich eine neue Vorrichtung zum <hi rendition="#g">Signalisiren<lb/>
von Eisenbahnzügen</hi> patentiren lassen. Dieselbe besteht aus<lb/>
drei isolirten Stangen, welche in Zwischenräumen mit electrischen<lb/>
Batterien in Verbindung stehen. Von diesen wird der electrische<lb/>
Strom auf die Locomotive mit Hülfe dreier Räder übertragen, welche<lb/>
beim Vorüberfahren die Stangen berühren. <hi rendition="#g">Tommasi</hi> aus Paris,<lb/>
Erfinder einer hydrothermischen Kraftmaschine, die bereits vor Jahren<lb/>
auch bei uns patentirt wurde, sich aber nicht bewährt zu haben scheint,<lb/>
hat sich eine Vorrichtung zum <hi rendition="#g">Comprimiren von Stahl</hi> auf<lb/><hi rendition="#g">hydrothermischem</hi> Wege in England patentiren lassen. Die<lb/>
Maschine, welche auf demselben Principe beruht, wie die oben er-<lb/>
wähnte Kraftmaschine und von dieser nur wenig verschieden ist, er-<lb/>
hält ihre Bewegung durch die abwechselnde Ausdehnung und Zu-<lb/>
sammenziehung von Oel, welche durch Dampf bezw. kaltes Wasser<lb/>
bewirkt wird. Sie bewegt einen Kolben, welcher genau in eine<lb/>
mit geschmolzenem Stahl gefüllte Form paßt und, indem er nieder-<lb/>
geht, das Metall zusammenpreßt.</p>
                </div><lb/>
                <div type="jArticle">
                  <p><hi rendition="#sup">*</hi> Aufgaben für <hi rendition="#g">Erfinder.</hi> Jn Graissesac bei Montpellier<lb/>
haben schlagende Wetter in dem Kohlenschacht Sainte Barbe von<lb/>
60 Arbeitern 45 getödtet. Es wäre eine würdige Aufgabe für<lb/>
technische Talente, einen Sicherheits=Apparat zu ersinnen, welcher<lb/></p>
                </div>
              </div>
            </div>
          </body>
        </floatingText>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0010] 21 c. auf den Einwohner. Jn allen Kategorien des Viehstandes mit Ausnahme der Maulthiere, Esel und Schafe fand seit der letzten Zählung April 1866 eine nicht unbeträchtliche Abnahme Statt. Jm Vergleich mit andern Ländern zählt die Schweiz wenig Pferde, auf 1000 Einwohner 39, während in Dänemark 176, Mecklen- burg=Schwerin 100, Preußen 92, Frankreich 88, Bayern 73, Oesterreich 69 und 26 in Jtalien auf die gleiche Anzahl Bewoh- ner kommen. Rindvieh zählt die Schweiz auf 1000 Einwohner 688, Dänemark 687, Bayern 630, Oesterreich 364, Preußen 350, Frankreich 313 und Jtalien 130; Schweine: die Schweiz 125, Mecklenburg=Schwerin 345, Bayern 179, Preußen 174, Frankreich 149, Oesterreich 125 und Jtalien 58; Schafe: die Schweiz 138, Mecklenburg=Schwerin 1971, Preußen 797, Frankreich 681, Bayern 276, Jtalien 261 und Oesterreich 246; Ziegen: die Schweiz 148, Jtalien 63, Preußen 60, Frankreich 50, Oesterreich 48 und Bayern 40; Bienenstöcke: die Schweiz 67, Mecklenburg=Schwerin 80, Bayern 70, Preußen 59, Frankreich 57 und Oesterreich 45, immer auf 1000 Einwohner gerechnet. * Weinbau. Für das mittlere Moselgebiet hat sich zu Dusemond ein Weinbauverein gebildet, der vor Allem der überhandnehmenden Weinfabrikation steuern will. * Raupenfeinde. Die Jnd.=Bl. bringen einen anziehenden Aufsatz über ein kleines Jnsekt, das seine Eier in die Larven des so schädlichen Kohlweißlings legt und diesen dadurch vernichtet. Das Jnsekt soll deshalb geschont werden. * Amerikanisches Fleisch. Der „Frigorifique“ ( Kälteerzeuger ) welcher Ende des vor. Jahres Frankreich verließ, um durch mit- genommene Eismaschinen frisches Fleisch aus Südamerika zu bringen, ist nach 94tägiger Fahrt in Buenos=Ayres eingetroffen. * Bücherschau. Der Wanderlehrer der Gesellschaft für Verbr. d. Volksb., Dr. Keller, hat eine Schrift über „das Lehrlings- wesen und die praktischen Mittel zur Hebung desselben“ ( Verlag von Fr. Schäfer & Co. in Landsberg ) herausgegeben, das Vielen willkommen sein wird. Es behandelt in scharfer Weise die Ent- wicklung des Lehrlings, den Leichtsinn bei der Wahl des Berufes und geht alle Mittel durch, welche zur Abhilfe der bestehenden Mißstände bis jetzt vorgeschlagen worden sind. * Zeitungen. Jn Dresden erscheint jetzt auch eine Zeit- schrift zur Förderung der Feuerbestattung „Urne“, herausge- geben vom Vorort des Verbandes d. Feuerb.=Vereine als Organ desselben. Da die Leichen=Verbrennung, im Alter die übliche, auch bei uns die Zukunft für sich hat, zumal sie billiger ist als die jetzige, so verdient das Blatt alle Beachtung. Dasselbe bringt theils allgemeine theils technische Berichte u. A. in der ersten Nr. über ddn Ofenbau, die F. Vereine in Holland, die Technik der Leichenverbrennug in Japan und die erste Leichenverbrennung in Amerika. -- Jn Stuttgart erscheint seit vorigem Jahre ein „ Zen- tralblatt für den deutschen Holzhandel “, das zugleich amt- liches Organ des Holzhändler=Vereins ist. Neue Erfindungen. △ Neues aus Amerika. Ryder in Cleveland hat sich einen Apparat zum Bestimmen des Verkohlungsgrades von Me- tallen patentiren lassen. Mit Hülfe des Apparates wird vorerst die größere oder geringere Empfindlichkeit des zu prüfenden Metalles gegen Magnetismus festgestellt und hieraus die Qualität desselben abgeleitet. -- Um gewöhnlichem Holz das Aussehen von Pali- sanderholz zu geben, gibt man demselben nach einem Recepte von Cashin in Gardner zuerst einen Anstrich mit einer Lösung von Blauholz, Alaun und Stärke oder Mehl und überstreicht es nach dem Trocknen mit einer Composition von Eisen, Essigsäure und Chlornatrium. Shopland in Northport hat sich eine neue Vor- richtung für Dochtlampen patentiren lassen. Der Brenndocht wird im Jnnern des Oelbehälters auf eine drehbare Welle auf- gewickelt. Das Oel wird diesem Dochte durch einen zweiten end- losen Docht zugeführt, der im Oelbehälter liegt und oben über eine Welle läuft. Eine Feder drückt dieselbe Welle beständig gegen die Welle des Brenndochtes. Ein neues Zapfenlager von Wilkes u. Port in Monroe ist im Jnnern mit Antifrictions- rollen versehen, welche den Zapfen von allen Seiten umgeben und die Reibung desselben auf ihre bezw. Lager übertragen. Wood in Middlesbrough hat sich eine Vorrichtung zur Herstellung von Schlackenziegeln patentiren lassen. Dieselbe besteht aus meh- reren übereinanderliegenden Reihen von Formen, in welche die früssigen Schlacken direct von dem Ofen eingeleitet werden. Allen in Farmdale hat eine Schreibmaschine erfunden, welche ähnlich wie die Scholes'sche mit einer mehrreihigen Tastatur versehen ist, doch werden die Buchstaben=Stäbe nicht wie Klavierhämmer in die Höhe geschnellt, dieselben sind vielmehr mit der Tastenstange fest verbunden und werden einfach durch Niederdrücken der Tasten in die Höhe gestoßen. Die Stäbe werden derart geführt, daß sie sämmtlich nach einem gemeinsamen Mittelpunkte hinstoßen. Eine Vernagelungsmaschine für Kisten und dergl. von Perkins in Philadelphia besteht aus einem in senkrechter Richtung justir- baren Tische, auf welchen die zu benagelnde Kiste gestellt und gegen eine senkrecht stehende Wand angedrückt wird. Parallel mit der Wand laufen Führungen, in welchen Hämmer auf= und abbewegt werden, während seitliche Kanäle die Nägel zuführen. Mit Hülfe dieser Maschine kann immer eine ganze Seite der Kiste mit einem Schlage vollständig vernagelt werden. Sweeney in New=York hat sich ein neues Verfahren zum Behandeln von Rohhäuten patentiren lassen: Die Häute werden zuerst in Wasser aufgeweicht und dann mit Graphit und Bienenwachs oder Paraffin imprägnirt. Ein von Garrison in New=York erfundener Apparat zum Aus- breiten und Kühlen von Leim besteht aus einem hohlen Me- tallcylinder, welcher eine Kältemischung enthält. Der Cylinder taucht unten in den flüssigen Leim und nimmt während seiner Umdrehung beständig eine dünne Schicht Leim mit sich in die Höhe, welche erstarrt und durch ein endloses Band beständig von dem Cylinder abgehoben wird. Hix in Sykamore hat sich eine Scha- blonenschneidmaschine patentiren lassen. Dieselbe besteht aus einer senkrechtstehenden Nadel, welche mit Hülfe eines Rahmens in horizontaler Richtung geführt wird, während ein Triebwerk die- selbe sehr schnell auf= und abbewegt. Wird diese Nadel über ein Papier hergeführt, so macht sie in dieses kleine Löcher und stellt auf solche Weise die Schablone her. Die Hix'sche Maschine ist übrigens allem Anscheine nach sehr schwerfällig und unbequem zu handhaben, dagegen hat Dessinateur Henkel in Hannover bereits vor Jahresfrist eine Schablonenschneid=Maschine erfunden, welche, wie wir uns selbst zu überzeugen Gelegenheit hatten, ebenso leicht zu handhaben wie einfach in der Construction ist, dabei leistet die Maschine, was Schnelligkeit und Akkuratesse der Arbeit an- belangt, ganz Außerordentliches. △ Neues aus England. Ein neues Verfahren zur Herstel- lung einer Nickellegirung, welches sich Mason und Parks in Birmingham haben patentiren lassen, besteht darin, daß man 20 Centner fein gepulvertes Nickeloxid und 1 bis 2 Ctr. Kupfer mit 2 Ctr. Flußspath oder 1 Ctr. Kryolit und 2 Centnern An- thracit=Kohle in einem Flammofen zusammenschmilzt und die er- haltene Legirung auf eine der bekannten Methoden reinigt. Clough in Bradford hat sich eine neue Vorrichtung zum Signalisiren von Eisenbahnzügen patentiren lassen. Dieselbe besteht aus drei isolirten Stangen, welche in Zwischenräumen mit electrischen Batterien in Verbindung stehen. Von diesen wird der electrische Strom auf die Locomotive mit Hülfe dreier Räder übertragen, welche beim Vorüberfahren die Stangen berühren. Tommasi aus Paris, Erfinder einer hydrothermischen Kraftmaschine, die bereits vor Jahren auch bei uns patentirt wurde, sich aber nicht bewährt zu haben scheint, hat sich eine Vorrichtung zum Comprimiren von Stahl auf hydrothermischem Wege in England patentiren lassen. Die Maschine, welche auf demselben Principe beruht, wie die oben er- wähnte Kraftmaschine und von dieser nur wenig verschieden ist, er- hält ihre Bewegung durch die abwechselnde Ausdehnung und Zu- sammenziehung von Oel, welche durch Dampf bezw. kaltes Wasser bewirkt wird. Sie bewegt einen Kolben, welcher genau in eine mit geschmolzenem Stahl gefüllte Form paßt und, indem er nieder- geht, das Metall zusammenpreßt. * Aufgaben für Erfinder. Jn Graissesac bei Montpellier haben schlagende Wetter in dem Kohlenschacht Sainte Barbe von 60 Arbeitern 45 getödtet. Es wäre eine würdige Aufgabe für technische Talente, einen Sicherheits=Apparat zu ersinnen, welcher

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Institut für Deutsche Sprache, Mannheim: Bereitstellung der Bilddigitalisate und TEI Transkription
Peter Fankhauser: Transformation von TUSTEP nach TEI P5. Transformation von TEI P5 in das DTA TEI P5 Format.

Weitere Informationen:

Siehe Dokumentation




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_arbeitgeber1036_1877
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_arbeitgeber1036_1877/10
Zitationshilfe: Der Arbeitgeber. Nr. 1036. Frankfurt a. M., 10. März 1877, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_arbeitgeber1036_1877/10>, abgerufen am 18.12.2024.