[N. N.]: Kurtze Antwort auff D. Timothei Kirchners newe Buch wider die Anhalter. Zerbst, 1586.Ac per hoc, per distantiam diuinitatis & infirmitatis, filius Dei manebat in coelo, filius hominis ambulabat in terra: per vnitatem vero personae, qua vtraque substantia vnus Christus est, & filius Dei ambulabat in terra, & idem ipse filius hominis manebat in coelo. Haec ille. Daraus ja jederman erkennen kan / das die abstractiuae locutiones (quod caro Christi sit omnipotens, omniscia, vbique) nirgend weder in der Schrifft / noch orthodoxa antiquitate fundiret sind. Viel weniger kan aus einigem zeugnis Augustini bewiesen werden / das / dieweil die ewige Person des Worts sey exemta ab omni localitate (welches niemand leugnet) darümb auch (wie pag. 335. felschlich geschlossen wird) seine angenommene menscheit illocalis, oder allenthalben sey. Denn die Person vnd angenommene Natur des ewigen Worts sein disparata: vnd heisset die Regel: A disparatis nihil sequitur. Ob realis vnd physica communicatio idiomatum einerley sey.Pag. 350. disputirt D. Kirchner / das communicatio idiomatum realis nicht sey physica. Aber dieweil er sonst auff die Regel dringet: Qualis vnio, talis communicatio. Darauff die Anhaltischen in jhrem. 25. Argument die minorem subsumiret: Quod vnio hypostatica respectu concurrentium naturarum sit physica: welchs er allbereit selbst gebilligt. pag. 346. 347. 349. So verstehet der Christliche Leser / das die conclusio vnwidersprechlich folge / nemlich / das auch communicatio idiomatum realis, physica genant müsse werden. Vnd seyen demnach entweder zugleich realis vnd physica communicatio idiomatum, beyde war / nemlich / wenn sie den nudis titulis, welche D. Kirchner / pag. 357. den Anhaltern mit vngrunde fürwirfft / opponiret werden (Quod enim in rebus est [fremdsprachliches Material] seu physis, id ipsum est in oratione [fremdsprachliches Material] seu veritas) oder müssen beyde falsch sein / wenn sie nemlich von einer vbiquistischen Maiestet sollen verstanden werden. Diß Argument ist so fest / das D. Kirchner / nach dem er sonst keinen ausflucht findet / die Regel in maiore (Qualis est vnio, talis est communicatio) Ac per hoc, per distantiam diuinitatis & infirmitatis, filius Dei manebat in coelo, filius hominis ambulabat in terra: per vnitatem verò personae, qua vtraque substantia vnus Christus est, & filius Dei ambulabat in terra, & idem ipse filius hominis manebat in coelo. Haec ille. Daraus ja jederman erkennen kan / das die abstractiuae locutiones (quòd caro Christi sit omnipotens, omniscia, vbique) nirgend weder in der Schrifft / noch orthodoxa antiquitate fundiret sind. Viel weniger kan aus einigem zeugnis Augustini bewiesen werden / das / dieweil die ewige Person des Worts sey exemta ab omni localitate (welches niemand leugnet) darümb auch (wie pag. 335. felschlich geschlossen wird) seine angenommene menscheit illocalis, oder allenthalben sey. Denn die Person vnd angenommene Natur des ewigen Worts sein disparata: vnd heisset die Regel: A disparatis nihil sequitur. Ob realis vnd physica communicatio idiomatum einerley sey.Pag. 350. disputirt D. Kirchner / das communicatio idiomatum realis nicht sey physica. Aber dieweil er sonst auff die Regel dringet: Qualis vnio, talis communicatio. Darauff die Anhaltischen in jhrem. 25. Argument die minorem subsumiret: Quòd vnio hypostatica respectu concurrentium naturarum sit physica: welchs er allbereit selbst gebilligt. pag. 346. 347. 349. So verstehet der Christliche Leser / das die conclusio vnwidersprechlich folge / nemlich / das auch communicatio idiomatum realis, physica genant müsse werden. Vnd seyen demnach entweder zugleich realis vnd physica communicatio idiomatum, beyde war / nemlich / wenn sie den nudis titulis, welche D. Kirchner / pag. 357. den Anhaltern mit vngrunde fürwirfft / opponiret werden (Quod enim in rebus est [fremdsprachliches Material] seu physis, id ipsum est in oratione [fremdsprachliches Material] seu veritas) oder müssen beyde falsch sein / wenn sie nemlich von einer vbiquistischen Maiestet sollen verstanden werden. Diß Argument ist so fest / das D. Kirchner / nach dem er sonst keinen ausflucht findet / die Regel in maiore (Qualis est vnio, talis est communicatio) <TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f0072" n="72"/> <p>Ac per hoc, per distantiam diuinitatis & infirmitatis, filius Dei manebat in coelo, filius hominis ambulabat in terra: per vnitatem verò personae, qua vtraque substantia vnus Christus est, & filius Dei ambulabat in terra, & idem ipse filius hominis manebat in coelo. Haec ille. Daraus ja jederman erkennen kan / das die abstractiuae locutiones (quòd caro Christi sit omnipotens, omniscia, vbique) nirgend weder in der Schrifft / noch orthodoxa antiquitate fundiret sind. Viel weniger kan aus einigem zeugnis Augustini bewiesen werden / das / dieweil die ewige Person des Worts sey exemta ab omni localitate (welches niemand leugnet) darümb auch (wie pag. 335. felschlich geschlossen wird) seine angenommene menscheit illocalis, oder allenthalben sey. Denn die Person vnd angenommene Natur des ewigen Worts sein disparata: vnd heisset die Regel: A disparatis nihil sequitur.</p> <note place="left">Ob <hi rendition="#i">realis</hi> vnd <hi rendition="#i">physica communicatio idiomatum</hi> einerley sey.</note> <p>Pag. 350. disputirt D. Kirchner / das communicatio idiomatum realis nicht sey physica. Aber dieweil er sonst auff die Regel dringet: Qualis vnio, talis communicatio. Darauff die Anhaltischen in jhrem. 25. Argument die minorem subsumiret: Quòd vnio hypostatica respectu concurrentium naturarum sit physica: welchs er allbereit selbst gebilligt. pag. 346. 347. 349. So verstehet der Christliche Leser / das die conclusio vnwidersprechlich folge / nemlich / das auch communicatio idiomatum realis, physica genant müsse werden. Vnd seyen demnach entweder zugleich realis vnd physica communicatio idiomatum, beyde war / nemlich / wenn sie den nudis titulis, welche D. Kirchner / pag. 357. den Anhaltern mit vngrunde fürwirfft / opponiret werden (Quod enim in rebus est <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> seu physis, id ipsum est in oratione <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> seu veritas) oder müssen beyde falsch sein / wenn sie nemlich von einer vbiquistischen Maiestet sollen verstanden werden. Diß Argument ist so fest / das D. 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Ac per hoc, per distantiam diuinitatis & infirmitatis, filius Dei manebat in coelo, filius hominis ambulabat in terra: per vnitatem verò personae, qua vtraque substantia vnus Christus est, & filius Dei ambulabat in terra, & idem ipse filius hominis manebat in coelo. Haec ille. Daraus ja jederman erkennen kan / das die abstractiuae locutiones (quòd caro Christi sit omnipotens, omniscia, vbique) nirgend weder in der Schrifft / noch orthodoxa antiquitate fundiret sind. Viel weniger kan aus einigem zeugnis Augustini bewiesen werden / das / dieweil die ewige Person des Worts sey exemta ab omni localitate (welches niemand leugnet) darümb auch (wie pag. 335. felschlich geschlossen wird) seine angenommene menscheit illocalis, oder allenthalben sey. Denn die Person vnd angenommene Natur des ewigen Worts sein disparata: vnd heisset die Regel: A disparatis nihil sequitur.
Pag. 350. disputirt D. Kirchner / das communicatio idiomatum realis nicht sey physica. Aber dieweil er sonst auff die Regel dringet: Qualis vnio, talis communicatio. Darauff die Anhaltischen in jhrem. 25. Argument die minorem subsumiret: Quòd vnio hypostatica respectu concurrentium naturarum sit physica: welchs er allbereit selbst gebilligt. pag. 346. 347. 349. So verstehet der Christliche Leser / das die conclusio vnwidersprechlich folge / nemlich / das auch communicatio idiomatum realis, physica genant müsse werden. Vnd seyen demnach entweder zugleich realis vnd physica communicatio idiomatum, beyde war / nemlich / wenn sie den nudis titulis, welche D. Kirchner / pag. 357. den Anhaltern mit vngrunde fürwirfft / opponiret werden (Quod enim in rebus est _ seu physis, id ipsum est in oratione _ seu veritas) oder müssen beyde falsch sein / wenn sie nemlich von einer vbiquistischen Maiestet sollen verstanden werden. Diß Argument ist so fest / das D. Kirchner / nach dem er sonst keinen ausflucht findet / die Regel in maiore (Qualis est vnio, talis est communicatio)
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