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[N. N.]: Kurtze Antwort auff D. Timothei Kirchners newe Buch wider die Anhalter. Zerbst, 1586.

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Aber auff solche öffentliche Calumnien bedarffs (Gott lob) keiner langen antwort. Die Anhalter lehren mit allen Rechtgleubigen / das weder die blosse Gottheit (denn sie ist ein verzehrendes fewer) noch die blosse Menscheit in CHRISTO (denn sie kan vns für sich weder erhören / noch helffen / ja / wie Lutherus inn der Kirchpostill bezeugt / sie konte jhr selbst am Creutz nicht helffen) Sondern die Person des Mitlers / welche zugleich GOTT vnd Mensch ist / soll angebetet werden / nemlich Christus / Gottes vnd Marien Sohn. Vnd sollen die Naturn im Gebett keines weges / auch mit den aller subtilesten Gedancken / nicht zertheilet / viel weniger durch einander vermischt werden / Sondern CHRISTVM / den almechtigen Gottes vnd Mariae Sohn ruffen wir an / vna latria, mit einerley Ehr / erstlich vt datorem omnis boni, als der vns allein / inn allerley noth / an Leib vnd Seel helffen kan / vnd zum andern / vt Mediatorem & propiciatorem, als den Mitler / vnd versühner / vmb welches einigen / vnnd sonst vmb keines andern willen nicht allein alle Verheissung sind Ja / vnd Amen / Sondern der auch darümb in die Welt gesandt ist / das wir zu seinem Namen allein / vnnd sonst zu keinem andern zuflucht haben sollen. Actor. 4. Die eingeführte Gleichnis von der Königlichen Kron / Purpur / vnd Scepter / haben die alten Lehrer nur vmb Erklerungs willen / vnd nicht / das es gantz vnd gar einerley sey / gebraucht. Denn es heisset: Simile non est idem. Item: Nullum simile currit quatuor pedibus.

Das Gegentheil aber rüffet die Gottheit in Christo an / von wegen jhrer wesentlichen Allmacht / vnd die Menscheit vmb der empfangenen / oder (wie sie reden) mitgetheilten Allmacht willen. Dadurch freylich nicht einerley Ehr der Anruffung bleibet / Sondern es wird vnicus ille cultus latriae seu adorationis in duplicem verkehret. Denn ob mans wol nicht wort haben wil / so bezeugts doch die that im Werck /

Aber auff solche öffentliche Calumnien bedarffs (Gott lob) keiner langen antwort. Die Anhalter lehren mit allen Rechtgleubigen / das weder die blosse Gottheit (denn sie ist ein verzehrendes fewer) noch die blosse Menscheit in CHRISTO (denn sie kan vns für sich weder erhören / noch helffen / ja / wie Lutherus inn der Kirchpostill bezeugt / sie konte jhr selbst am Creutz nicht helffen) Sondern die Person des Mitlers / welche zugleich GOTT vnd Mensch ist / soll angebetet werden / nemlich Christus / Gottes vnd Marien Sohn. Vnd sollen die Naturn im Gebett keines weges / auch mit den aller subtilesten Gedancken / nicht zertheilet / viel weniger durch einander vermischt werden / Sondern CHRISTVM / den almechtigen Gottes vnd Mariae Sohn ruffen wir an / vna latria, mit einerley Ehr / erstlich vt datorem omnis boni, als der vns allein / inn allerley noth / an Leib vnd Seel helffen kan / vnd zum andern / vt Mediatorem & propiciatorem, als den Mitler / vnd versühner / vmb welches einigen / vnnd sonst vmb keines andern willen nicht allein alle Verheissung sind Ja / vnd Amen / Sondern der auch darümb in die Welt gesandt ist / das wir zu seinem Namen allein / vnnd sonst zu keinem andern zuflucht haben sollen. Actor. 4. Die eingeführte Gleichnis von der Königlichen Kron / Purpur / vnd Scepter / haben die alten Lehrer nur vmb Erklerungs willen / vnd nicht / das es gantz vnd gar einerley sey / gebraucht. Denn es heisset: Simile non est idem. Item: Nullum simile currit quatuor pedibus.

Das Gegentheil aber rüffet die Gottheit in Christo an / von wegen jhrer wesentlichen Allmacht / vnd die Menscheit vmb der empfangenen / oder (wie sie reden) mitgetheilten Allmacht willen. Dadurch freylich nicht einerley Ehr der Anruffung bleibet / Sondern es wird vnicus ille cultus latriae seu adorationis in duplicem verkehret. Denn ob mans wol nicht wort haben wil / so bezeugts doch die that im Werck /

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[68/0068] Aber auff solche öffentliche Calumnien bedarffs (Gott lob) keiner langen antwort. Die Anhalter lehren mit allen Rechtgleubigen / das weder die blosse Gottheit (denn sie ist ein verzehrendes fewer) noch die blosse Menscheit in CHRISTO (denn sie kan vns für sich weder erhören / noch helffen / ja / wie Lutherus inn der Kirchpostill bezeugt / sie konte jhr selbst am Creutz nicht helffen) Sondern die Person des Mitlers / welche zugleich GOTT vnd Mensch ist / soll angebetet werden / nemlich Christus / Gottes vnd Marien Sohn. Vnd sollen die Naturn im Gebett keines weges / auch mit den aller subtilesten Gedancken / nicht zertheilet / viel weniger durch einander vermischt werden / Sondern CHRISTVM / den almechtigen Gottes vnd Mariae Sohn ruffen wir an / vna latria, mit einerley Ehr / erstlich vt datorem omnis boni, als der vns allein / inn allerley noth / an Leib vnd Seel helffen kan / vnd zum andern / vt Mediatorem & propiciatorem, als den Mitler / vnd versühner / vmb welches einigen / vnnd sonst vmb keines andern willen nicht allein alle Verheissung sind Ja / vnd Amen / Sondern der auch darümb in die Welt gesandt ist / das wir zu seinem Namen allein / vnnd sonst zu keinem andern zuflucht haben sollen. Actor. 4. Die eingeführte Gleichnis von der Königlichen Kron / Purpur / vnd Scepter / haben die alten Lehrer nur vmb Erklerungs willen / vnd nicht / das es gantz vnd gar einerley sey / gebraucht. Denn es heisset: Simile non est idem. Item: Nullum simile currit quatuor pedibus. Das Gegentheil aber rüffet die Gottheit in Christo an / von wegen jhrer wesentlichen Allmacht / vnd die Menscheit vmb der empfangenen / oder (wie sie reden) mitgetheilten Allmacht willen. Dadurch freylich nicht einerley Ehr der Anruffung bleibet / Sondern es wird vnicus ille cultus latriae seu adorationis in duplicem verkehret. Denn ob mans wol nicht wort haben wil / so bezeugts doch die that im Werck /

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Zitationshilfe: [N. N.]: Kurtze Antwort auff D. Timothei Kirchners newe Buch wider die Anhalter. Zerbst, 1586, S. 68. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_antwort_1586/68>, abgerufen am 29.11.2024.