[N. N.]: Kurtze Antwort auff D. Timothei Kirchners newe Buch wider die Anhalter. Zerbst, 1586.Der Spruch Iesaiae 42. Gloriam meam ALTERI Vom Spruch Jesai. 42. Ich wil meine Ehr keinem audern geben.non dabo (dauon D. Kirchner / pag. 291. ein lange Predigt anstellet) trennet freylich die Person nicht. Denn in Christo ist nicht ALTER & alter, seu alius & alius. Er vermischt aber auch die Naturn nicht / denn in Christo gleichwol ist aliud & aliud. Darümb sagt man recht: Filius Mariae est omnipotens, omniscius, vbique. Item / Filius Dei est crucifixus, mortuus, sepultus: per communicationem idiomatum, secundum aliud & aliud: welchs nicht souiel heisset / als aliunde, seu ex alio & alio. Denn die particula secundum (wie obgedacht) ist allhie nicht causalis, sondern distinctiua naturarum, quibus praedicata ista, vt subiectis, proprie competunt. Das wil D. Kirchner mit den seinen wissentlich nicht wissen / noch verstehen / obs wol numehr (Gott lob) die Catechumeni verstehen lernen. So haben die Anhaltischen für sich die klare Zeugnis der alten Rechtgleubigen Lehrer. Denn also wird der obgesetzte Spruch Jesaie 42. von Cyrillo erkleret: Dialogo 6. Gloriam meam alteri non dabo, inquit; Neque enim permittet vllis rebus alijs, quam sibi, iuxta substantialem dignitatem verae Deitatis sublimitatibus magnificari. Quomodo enim natura creata ad huius dignitatis conditionem perueniret, vt nihil nobilitatis supra se relinquat? Das ist / Ich will meine Ehre keinem andern geben / denn er wird keiner Creatur vberal / sie sey wer sie wölle / zulassen / das sie mit den wesentlichen der warhafftigen Gottheit Herrligkeiten vnd Ehre solte erhöhet werden. Wie solte auch die erschaffene Natur zu dem Stande der Herrligkeit kommen / das nichts vber sie were? Item / Athanasius bezeugt eben dasselbige mit folgenden worten: Cauendum est, ne inducamus diuersam aliquam substantiam, quam tamen velimus capacem esse proprie- Der Spruch Iesaiae 42. Gloriam meam ALTERI Vom Spruch Jesai. 42. Ich wil meine Ehr keinem audern geben.non dabo (dauon D. Kirchner / pag. 291. ein lange Predigt anstellet) trennet freylich die Person nicht. Denn in Christo ist nicht ALTER & alter, seu alius & alius. Er vermischt aber auch die Naturn nicht / denn in Christo gleichwol ist aliud & aliud. Darümb sagt man recht: Filius Mariae est omnipotens, omniscius, vbique. Item / Filius Dei est crucifixus, mortuus, sepultus: per communicationem idiomatum, secundùm aliud & aliud: welchs nicht souiel heisset / als aliunde, seu ex alio & alio. Denn die particula secundùm (wie obgedacht) ist allhie nicht causalis, sondern distinctiua naturarum, quibus praedicata ista, vt subiectis, propriè competunt. Das wil D. Kirchner mit den seinen wissentlich nicht wissen / noch verstehen / obs wol numehr (Gott lob) die Catechumeni verstehen lernen. So haben die Anhaltischen für sich die klare Zeugnis der alten Rechtgleubigen Lehrer. Denn also wird der obgesetzte Spruch Jesaię 42. von Cyrillo erkleret: Dialogo 6. Gloriam meam alteri non dabo, inquit; Neque enim permittet vllis rebus alijs, quàm sibi, iuxta substantialem dignitatem verae Deitatis sublimitatibus magnificari. Quomodo enim natura creata ad huius dignitatis conditionem perueniret, vt nihil nobilitatis supra se relinquat? Das ist / Ich will meine Ehre keinem andern geben / denn er wird keiner Creatur vberal / sie sey wer sie wölle / zulassen / das sie mit den wesentlichen der warhafftigen Gottheit Herrligkeiten vnd Ehre solte erhöhet werden. Wie solte auch die erschaffene Natur zu dem Stande der Herrligkeit kommen / das nichts vber sie were? Item / Athanasius bezeugt eben dasselbige mit folgenden worten: Cauendum est, ne inducamus diuersam aliquam substantiam, quam tamen velimus capacem esse proprie- <TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f0066" n="66"/> <p>Der Spruch Iesaiae 42. Gloriam meam ALTERI <note place="left">Vom Spruch Jesai. 42. Ich wil meine Ehr keinem audern geben.</note>non dabo (dauon D. Kirchner / pag. 291. ein lange Predigt anstellet) trennet freylich die Person nicht. Denn in Christo ist nicht ALTER & alter, seu alius & alius. Er vermischt aber auch die Naturn nicht / denn in Christo gleichwol ist aliud & aliud. Darümb sagt man recht: Filius Mariae est omnipotens, omniscius, vbique. Item / Filius Dei est crucifixus, mortuus, sepultus: per communicationem idiomatum, secundùm aliud & aliud: welchs nicht souiel heisset / als aliunde, seu ex alio & alio. Denn die particula secundùm (wie obgedacht) ist allhie nicht causalis, sondern distinctiua naturarum, quibus praedicata ista, vt subiectis, propriè competunt. Das wil D. Kirchner mit den seinen wissentlich nicht wissen / noch verstehen / obs wol numehr (Gott lob) die Catechumeni verstehen lernen.</p> <p>So haben die Anhaltischen für sich die klare Zeugnis der alten Rechtgleubigen Lehrer. Denn also wird der obgesetzte Spruch Jesaię 42. von Cyrillo erkleret: Dialogo 6. Gloriam meam alteri non dabo, inquit; Neque enim permittet vllis rebus alijs, quàm sibi, iuxta substantialem dignitatem verae Deitatis sublimitatibus magnificari. Quomodo enim natura creata ad huius dignitatis conditionem perueniret, vt nihil nobilitatis supra se relinquat? Das ist / Ich will meine Ehre keinem andern geben / denn er wird keiner Creatur vberal / sie sey wer sie wölle / zulassen / das sie mit den wesentlichen der warhafftigen Gottheit Herrligkeiten vnd Ehre solte erhöhet werden. Wie solte auch die erschaffene Natur zu dem Stande der Herrligkeit kommen / das nichts vber sie were?</p> <p>Item / Athanasius bezeugt eben dasselbige mit folgenden worten: Cauendum est, ne inducamus diuersam aliquam substantiam, quam tamen velimus capacem esse proprie- </p> </div> </body> </text> </TEI> [66/0066]
Der Spruch Iesaiae 42. Gloriam meam ALTERI non dabo (dauon D. Kirchner / pag. 291. ein lange Predigt anstellet) trennet freylich die Person nicht. Denn in Christo ist nicht ALTER & alter, seu alius & alius. Er vermischt aber auch die Naturn nicht / denn in Christo gleichwol ist aliud & aliud. Darümb sagt man recht: Filius Mariae est omnipotens, omniscius, vbique. Item / Filius Dei est crucifixus, mortuus, sepultus: per communicationem idiomatum, secundùm aliud & aliud: welchs nicht souiel heisset / als aliunde, seu ex alio & alio. Denn die particula secundùm (wie obgedacht) ist allhie nicht causalis, sondern distinctiua naturarum, quibus praedicata ista, vt subiectis, propriè competunt. Das wil D. Kirchner mit den seinen wissentlich nicht wissen / noch verstehen / obs wol numehr (Gott lob) die Catechumeni verstehen lernen.
Vom Spruch Jesai. 42. Ich wil meine Ehr keinem audern geben. So haben die Anhaltischen für sich die klare Zeugnis der alten Rechtgleubigen Lehrer. Denn also wird der obgesetzte Spruch Jesaię 42. von Cyrillo erkleret: Dialogo 6. Gloriam meam alteri non dabo, inquit; Neque enim permittet vllis rebus alijs, quàm sibi, iuxta substantialem dignitatem verae Deitatis sublimitatibus magnificari. Quomodo enim natura creata ad huius dignitatis conditionem perueniret, vt nihil nobilitatis supra se relinquat? Das ist / Ich will meine Ehre keinem andern geben / denn er wird keiner Creatur vberal / sie sey wer sie wölle / zulassen / das sie mit den wesentlichen der warhafftigen Gottheit Herrligkeiten vnd Ehre solte erhöhet werden. Wie solte auch die erschaffene Natur zu dem Stande der Herrligkeit kommen / das nichts vber sie were?
Item / Athanasius bezeugt eben dasselbige mit folgenden worten: Cauendum est, ne inducamus diuersam aliquam substantiam, quam tamen velimus capacem esse proprie-
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/nn_antwort_1586 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/nn_antwort_1586/66 |
Zitationshilfe: | [N. N.]: Kurtze Antwort auff D. Timothei Kirchners newe Buch wider die Anhalter. Zerbst, 1586, S. 66. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_antwort_1586/66>, abgerufen am 16.08.2024. |