[N. N.]: Kurtze Antwort auff D. Timothei Kirchners newe Buch wider die Anhalter. Zerbst, 1586.Sonst pflegen sie es in jhren gedruckten Schrifften vnd Predigten einer nebelkappen zuuergleichen / so fein bescheiden wissen sie von diesen grossen Geheimnissen zu reden. Was könte nuu den Marcioniten zu besserem vorschub gelehrct / oder geschrieben werden / denn das die menschliche Natur Christi im stand der niedrigung jhre herrligkeit bedeckthab / gleich als wenn etwa die Sonne mit einer trüben Wolcken bedeckt wird? Sol diß die exinanitio oder ernidrigung sein / so hat ja hiedurch die menscheit in Christo an jhr selbst kein beschwerung empfinden können / obs wol vor menschlichen augen ein solche jemmerliche gestalt mit jhr gehabt. In massen der Sonnen an jhrem glantz fünsich / durch die Wolcken nichts benommen kan werden / ob sie wol in der Menschen augen sehr tunckel vnd betrübt scheinet. Ja / von der göttlichen / vnd nicht von der menschlichen Natur möchte man wol diß gleichnis etlicher massen zu lassen / wie der schöne Spruch Irenaei de quiescente, non maiestate carnis, sed [fremdsprachliches Material], tröstlich ausweiset / vnd würde dennoch dabey müssen heissen: Simile non est idem. Zur menschlichen Natur reimet sichs gantz vnd garnicht. Widerwertige aus flüchte.Wie stimpts aber ferner zusammen / das man gleuben fol / der Leib Christi sey allenthalben / wo das ewige Wort ist / vnd werde doch seine letzte Zukunfft zum jüngsten Gericht / nicht durch eine blosse erscheinung / oder Offenbarung (wie das Gegentheil in andern Büchern streitet) ohne warhafftige nider / oder auffart geschehen? pag. 235. Von wannen sol denn ohne blosse erscheinung / oder offenbarung / die warhafftige nider / oder auffart geschehen / wenn er mit seinem Leib auff vnsichtbare weis alles erfüllet? wie dahin der Spruch Ephes. 4. daselbst / vnd zwar durchs gantze buch mißdeutet wird. Vnd hieher gehöret auch / das der Christliche Leser vmb dieser antilogien conciliation bitte / da pag. 580. recht geleret wird / das der HErr mit seinem Leibe am 40. tag. nach seiner Aufferstehung / sichtbarliche weise / motu locali, gen Himmel Sonst pflegen sie es in jhren gedruckten Schrifften vnd Predigten einer nebelkappen zuuergleichen / so fein bescheiden wissen sie von diesen grossen Geheimnissen zu reden. Was könte nuu den Marcioniten zu besserem vorschub gelehrct / oder geschrieben werden / denn das die menschliche Natur Christi im stand der niedrigung jhre herrligkeit bedeckthab / gleich als wenn etwa die Sonne mit einer trüben Wolcken bedeckt wird? Sol diß die exinanitio oder ernidrigung sein / so hat ja hiedurch die menscheit in Christo an jhr selbst kein beschwerung empfinden können / obs wol vor menschlichen augen ein solche jemmerliche gestalt mit jhr gehabt. In massen der Sonnen an jhrem glantz fünsich / durch die Wolcken nichts benommen kan werden / ob sie wol in der Menschen augen sehr tunckel vnd betrübt scheinet. Ja / von der göttlichen / vnd nicht von der menschlichen Natur möchte man wol diß gleichnis etlicher massen zu lassen / wie der schöne Spruch Irenaei de quiescente, non maiestate carnis, sed [fremdsprachliches Material], tröstlich ausweiset / vnd würde dennoch dabey müssen heissen: Simile non est idem. Zur menschlichen Natur reimet sichs gantz vnd garnicht. Widerwertige aus flüchte.Wie stimpts aber ferner zusammen / das man gleuben fol / der Leib Christi sey allenthalben / wo das ewige Wort ist / vnd werde doch seine letzte Zukunfft zum jüngsten Gericht / nicht durch eine blosse erscheinung / oder Offenbarung (wie das Gegentheil in andern Büchern streitet) ohne warhafftige nider / oder auffart geschehen? pag. 235. Von wannen sol denn ohne blosse erscheinung / oder offenbarung / die warhafftige nider / oder auffart geschehen / wenn er mit seinem Leib auff vnsichtbare weis alles erfüllet? wie dahin der Spruch Ephes. 4. daselbst / vnd zwar durchs gantze buch mißdeutet wird. Vnd hieher gehöret auch / das der Christliche Leser vmb dieser antilogien conciliation bitte / da pag. 580. recht geleret wird / das der HErr mit seinem Leibe am 40. tag. nach seiner Aufferstehung / sichtbarliche weise / motu locali, gen Himmel <TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f0054" n="54"/> <p>Sonst pflegen sie es in jhren gedruckten Schrifften vnd Predigten einer nebelkappen zuuergleichen / so fein bescheiden wissen sie von diesen grossen Geheimnissen zu reden. Was könte nuu den Marcioniten zu besserem vorschub gelehrct / oder geschrieben werden / denn das die menschliche Natur Christi im stand der niedrigung jhre herrligkeit bedeckthab / gleich als wenn etwa die Sonne mit einer trüben Wolcken bedeckt wird? Sol diß die exinanitio oder ernidrigung sein / so hat ja hiedurch die menscheit in Christo an jhr selbst kein beschwerung empfinden können / obs wol vor menschlichen augen ein solche jemmerliche gestalt mit jhr gehabt. In massen der Sonnen an jhrem glantz fünsich / durch die Wolcken nichts benommen kan werden / ob sie wol in der Menschen augen sehr tunckel vnd betrübt scheinet. Ja / von der göttlichen / vnd nicht von der menschlichen Natur möchte man wol diß gleichnis etlicher massen zu lassen / wie der schöne Spruch Irenaei de quiescente, non maiestate carnis, sed <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign>, tröstlich ausweiset / vnd würde dennoch dabey müssen heissen: Simile non est idem. 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Von wannen sol denn ohne blosse erscheinung / oder offenbarung / die warhafftige nider / oder auffart geschehen / wenn er mit seinem Leib auff vnsichtbare weis alles erfüllet? wie dahin der Spruch Ephes. 4. daselbst / vnd zwar durchs gantze buch mißdeutet wird.</p> <p>Vnd hieher gehöret auch / das der Christliche Leser vmb dieser antilogien conciliation bitte / da pag. 580. recht geleret wird / das der HErr mit seinem Leibe am 40. tag. nach seiner Aufferstehung / sichtbarliche weise / motu locali, gen Himmel </p> </div> </body> </text> </TEI> [54/0054]
Sonst pflegen sie es in jhren gedruckten Schrifften vnd Predigten einer nebelkappen zuuergleichen / so fein bescheiden wissen sie von diesen grossen Geheimnissen zu reden. Was könte nuu den Marcioniten zu besserem vorschub gelehrct / oder geschrieben werden / denn das die menschliche Natur Christi im stand der niedrigung jhre herrligkeit bedeckthab / gleich als wenn etwa die Sonne mit einer trüben Wolcken bedeckt wird? Sol diß die exinanitio oder ernidrigung sein / so hat ja hiedurch die menscheit in Christo an jhr selbst kein beschwerung empfinden können / obs wol vor menschlichen augen ein solche jemmerliche gestalt mit jhr gehabt. In massen der Sonnen an jhrem glantz fünsich / durch die Wolcken nichts benommen kan werden / ob sie wol in der Menschen augen sehr tunckel vnd betrübt scheinet. Ja / von der göttlichen / vnd nicht von der menschlichen Natur möchte man wol diß gleichnis etlicher massen zu lassen / wie der schöne Spruch Irenaei de quiescente, non maiestate carnis, sed _ , tröstlich ausweiset / vnd würde dennoch dabey müssen heissen: Simile non est idem. Zur menschlichen Natur reimet sichs gantz vnd garnicht.
Wie stimpts aber ferner zusammen / das man gleuben fol / der Leib Christi sey allenthalben / wo das ewige Wort ist / vnd werde doch seine letzte Zukunfft zum jüngsten Gericht / nicht durch eine blosse erscheinung / oder Offenbarung (wie das Gegentheil in andern Büchern streitet) ohne warhafftige nider / oder auffart geschehen? pag. 235. Von wannen sol denn ohne blosse erscheinung / oder offenbarung / die warhafftige nider / oder auffart geschehen / wenn er mit seinem Leib auff vnsichtbare weis alles erfüllet? wie dahin der Spruch Ephes. 4. daselbst / vnd zwar durchs gantze buch mißdeutet wird.
Vnd hieher gehöret auch / das der Christliche Leser vmb dieser antilogien conciliation bitte / da pag. 580. recht geleret wird / das der HErr mit seinem Leibe am 40. tag. nach seiner Aufferstehung / sichtbarliche weise / motu locali, gen Himmel
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