[N. N.]: Kurtze Antwort auff D. Timothei Kirchners newe Buch wider die Anhalter. Zerbst, 1586.Sollen aber die newerdichte glaubens artickel (das fleischDes Gegenteils vngereirnt fürgeben. Christi ist allmechtig / allwissend / allenthalben) personaliter verstanden werden / wie pag. 99. 192. fürgegeben wird / so muß zuuor bewiesen werden / dz die menschliche Natur sey etwas personale. Vnd also wird man den Nestorio Eutychianismum beysammen haben. Sönderlich dieweil D. Kirchner pag. 268. selbst bekennet / das personale (wie er daselbst redet) etwas incommunicabile sey. Ja / ist der menschlichen Natur in Christo aus der persönlichen vereinigung mit dem ewigen Wort die Maiestet der allmechtigen krafft nicht weniger zukommen / oder (wie seine wort lauten) zugangen / als dem Leibe / durch die vereinigung mit der vernünfftigen Seelen / die krafft zu leben / zu fülen / zu wircken / vnd sich zu bewegen / zugehet / pag. 100. 165. Iten / wie die augen von der Seelen empfahen / vnd haben die krafft zu sehen / vnd die ohren zu hören / pag. 197. oder / wie das fewer dem eisen / so stets im fewer liegt / seine eigenschafft zu leuchten vnd brennen mitteilet / pag. 184. 185. 191. So fragt man nicht vnbillig / wie denn solche Realitet anders / denn subiectiue vnd zwar physice verstanden werden könne? Sönderlich dieweil er von sich selbst bezeuget vnd schreibt: participationis vocabulo sese eam in sententiam vti, quemadmodum ferrum sit particeps proprietatum ignis. pag. 254. Im fall hierauff geantwortet möchte werden / quod simile non sit idem: so bleibt man am sichersten bey der erklerungGleichnis vom fewrichen eisen. des Scholiastae Damasceni, lib. 4. cap. 3. Das nemlich solch leuchten vnd brennen in einem stedtglüenden eisen nicht zwar von einer thetlichen mitteilung der göttlichen eigenschafften mit der angenommenen menscheit Christi / Sondern von der allmechtigen Gottheit selbst / so mit dem fleisch persönlich vereinigt ist / verstanden werden sol. Die wort lauten also: Quod si ferrum incelligas eo pacto candens, vt nunquam possit candor ille separari a ferro, illud semper erit intractabile, semper igneum, & ex- Sollen aber die newerdichte glaubens artickel (das fleischDes Gegenteils vngereirnt fürgeben. Christi ist allmechtig / allwissend / allenthalben) personaliter verstanden werdẽ / wie pag. 99. 192. fürgegeben wird / so muß zuuor bewiesen werden / dz die menschliche Natur sey etwas personale. Vnd also wird man den Nestorio Eutychianismum beysammen haben. Sönderlich dieweil D. Kirchner pag. 268. selbst bekennet / das personale (wie er daselbst redet) etwas incommunicabile sey. Ja / ist der menschlichen Natur in Christo aus der persönlichen vereinigung mit dem ewigen Wort die Maiestet der allmechtigen krafft nicht weniger zukommen / oder (wie seine wort lauten) zugangen / als dem Leibe / durch die vereinigung mit der vernünfftigen Seelen / die krafft zu leben / zu fülen / zu wircken / vnd sich zu bewegen / zugehet / pag. 100. 165. Itẽ / wie die augen von der Seelen empfahen / vnd haben die krafft zu sehen / vnd die ohren zu hören / pag. 197. oder / wie das fewer dem eisen / so stets im fewer liegt / seine eigenschafft zu leuchten vnd brennen mitteilet / pag. 184. 185. 191. So fragt man nicht vnbillig / wie denn solche Realitet anders / denn subiectiuè vnd zwar physicè verstanden werden könne? Sönderlich dieweil er von sich selbst bezeuget vnd schreibt: participationis vocabulo sese eam in sententiam vti, quemadmodum ferrum sit particeps proprietatum ignis. pag. 254. Im fall hierauff geantwortet möchte werden / quòd simile non sit idem: so bleibt man am sichersten bey der erklerungGleichnis vom fewrichen eisen. des Scholiastae Damasceni, lib. 4. cap. 3. Das nemlich solch leuchten vnd brennen in einem stedtglüenden eisen nicht zwar von einer thetlichen mitteilung der göttlichen eigenschafften mit der angenommenen menscheit Christi / Sondern von der allmechtigen Gottheit selbst / so mit dem fleisch persönlich vereinigt ist / verstanden werden sol. Die wort lauten also: Quòd si ferrum incelligas eo pacto candens, vt nunquam possit candor ille separari à ferro, illud semper erit intractabile, semper igneum, & ex- <TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f0041" n="41"/> <p>Sollen aber die newerdichte glaubens artickel (das fleisch<note place="right">Des Gegenteils vngereirnt fürgeben.</note> Christi ist allmechtig / allwissend / allenthalben) personaliter verstanden werdẽ / wie pag. 99. 192. fürgegeben wird / so muß zuuor bewiesen werden / dz die menschliche Natur sey etwas personale. Vnd also wird man den Nestorio Eutychianismum beysammen haben. Sönderlich dieweil D. Kirchner pag. 268. selbst bekennet / das personale (wie er daselbst redet) etwas incommunicabile sey.</p> <p>Ja / ist der menschlichen Natur in Christo aus der persönlichen vereinigung mit dem ewigen Wort die Maiestet der allmechtigen krafft nicht weniger zukommen / oder (wie seine wort lauten) zugangen / als dem Leibe / durch die vereinigung mit der vernünfftigen Seelen / die krafft zu leben / zu fülen / zu wircken / vnd sich zu bewegen / zugehet / pag. 100. 165. Itẽ / wie die augen von der Seelen empfahen / vnd haben die krafft zu sehen / vnd die ohren zu hören / pag. 197. oder / wie das fewer dem eisen / so stets im fewer liegt / seine eigenschafft zu leuchten vnd brennen mitteilet / pag. 184. 185. 191. So fragt man nicht vnbillig / wie denn solche Realitet anders / denn subiectiuè vnd zwar physicè verstanden werden könne? Sönderlich dieweil er von sich selbst bezeuget vnd schreibt: participationis vocabulo sese eam in sententiam vti, quemadmodum ferrum sit particeps proprietatum ignis. pag. 254.</p> <p>Im fall hierauff geantwortet möchte werden / quòd simile non sit idem: so bleibt man am sichersten bey der erklerung<note place="right">Gleichnis vom fewrichen eisen.</note> des Scholiastae Damasceni, lib. 4. cap. 3. Das nemlich solch leuchten vnd brennen in einem stedtglüenden eisen nicht zwar von einer thetlichen mitteilung der göttlichen eigenschafften mit der angenommenen menscheit Christi / Sondern von der allmechtigen Gottheit selbst / so mit dem fleisch persönlich vereinigt ist / verstanden werden sol. Die wort lauten also: Quòd si ferrum incelligas eo pacto candens, vt nunquam possit candor ille separari à ferro, illud semper erit intractabile, semper igneum, & ex- </p> </div> </body> </text> </TEI> [41/0041]
Sollen aber die newerdichte glaubens artickel (das fleisch Christi ist allmechtig / allwissend / allenthalben) personaliter verstanden werdẽ / wie pag. 99. 192. fürgegeben wird / so muß zuuor bewiesen werden / dz die menschliche Natur sey etwas personale. Vnd also wird man den Nestorio Eutychianismum beysammen haben. Sönderlich dieweil D. Kirchner pag. 268. selbst bekennet / das personale (wie er daselbst redet) etwas incommunicabile sey.
Des Gegenteils vngereirnt fürgeben. Ja / ist der menschlichen Natur in Christo aus der persönlichen vereinigung mit dem ewigen Wort die Maiestet der allmechtigen krafft nicht weniger zukommen / oder (wie seine wort lauten) zugangen / als dem Leibe / durch die vereinigung mit der vernünfftigen Seelen / die krafft zu leben / zu fülen / zu wircken / vnd sich zu bewegen / zugehet / pag. 100. 165. Itẽ / wie die augen von der Seelen empfahen / vnd haben die krafft zu sehen / vnd die ohren zu hören / pag. 197. oder / wie das fewer dem eisen / so stets im fewer liegt / seine eigenschafft zu leuchten vnd brennen mitteilet / pag. 184. 185. 191. So fragt man nicht vnbillig / wie denn solche Realitet anders / denn subiectiuè vnd zwar physicè verstanden werden könne? Sönderlich dieweil er von sich selbst bezeuget vnd schreibt: participationis vocabulo sese eam in sententiam vti, quemadmodum ferrum sit particeps proprietatum ignis. pag. 254.
Im fall hierauff geantwortet möchte werden / quòd simile non sit idem: so bleibt man am sichersten bey der erklerung des Scholiastae Damasceni, lib. 4. cap. 3. Das nemlich solch leuchten vnd brennen in einem stedtglüenden eisen nicht zwar von einer thetlichen mitteilung der göttlichen eigenschafften mit der angenommenen menscheit Christi / Sondern von der allmechtigen Gottheit selbst / so mit dem fleisch persönlich vereinigt ist / verstanden werden sol. Die wort lauten also: Quòd si ferrum incelligas eo pacto candens, vt nunquam possit candor ille separari à ferro, illud semper erit intractabile, semper igneum, & ex-
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Zitationshilfe: | [N. N.]: Kurtze Antwort auff D. Timothei Kirchners newe Buch wider die Anhalter. Zerbst, 1586, S. 41. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_antwort_1586/41>, abgerufen am 16.02.2025. |