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Neu-ankommender Currier. Nr. 2785, Wien, 1698.

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wieder eine starcke Convoye mit Geldt vnd allerhand anderen
Nothwendigkeiten/ gegen Caminieck auffgebrochen seyn/ nach
Uberliefferung dessen/ seyen sie Willens/ eine Excursion in das
Pohlnische Gebieth zu thun.

Ein anders auß Wienn/ vom obigen Dito.

Den 20. dieses Nachmittags hat der/ von Ihro Hoch-
Fürstl. Durchl. deß Teutschen Ordens Groß-Meistern/ wie
auch Bischoffens zu Wormbs und Breßlau/ etc. in gewissen
Negotien per anhero abgeordnete Gesandte/ Ihro Bischoff-
liche Gnaden Herr von Brunetti/ Bischoff zu Lacedemonien/
vnd Weyh-Bischoff zu erstbesagten Breßlau/ so wohl bey
Ihro Mayest. dem Römis. Kayser/ als auch bey Ihro Mayest.
der Kayserin Allergnädigiste Audientz erhalten. Die jüngst-
hin von hier per Posta nach Siebenbürgen zuruck gereyste Sie-
benbürgische Abgesandten/ haben zwar wegen der geforderten
Summa Gelds/ verschiedene Impedimenta vnd Difficultäten
fürgebracht/ besonders aber/ daß selbige Inwohner/ durch
einen so grossen Last/ deß gegenwärtigen immerwährenden
Türcken-Kriegs/ gäntzlich erschöpffet/ weilen aber die vn-
vmbgängliche Nothdurfft erheuschet/ daß solche Gelder ge-
schaffet werden sollen/ als haben sie mit solcher ihrer Entschul-
digung nicht angehört werden können. Von denen Gränitzen
ist nichts veränderliches eingeloffen/ als daß verlauten will/
daß der Groß-Sultan zu Ende künfftigen Monaths von
Adrianopel auffbrechen/ vnd nach Sophia sich erheben wer-
de/ zu dem Ende alldorten die Logamenter bereits verfertiget
würden; selbiger würde allda der Asiatischen Militz erwar-
ten/ vnd so fern solche in genugsamber Anzahl sich einstellen
könne; wolle er persöhnlich diesem bevorstehenden Feld-Zug
mit beywohnen; der Bassa von Belgrad schickte noch immer-
hin Convoyen mit Provianth nach Temeßwar/ solcher seye
auch resolvirt/ die Oerther an der Donau zu repariren/ vnd
sich der heraußwärtigen Schifffahrt bestens zu versicheren;

herent-

wieder eine starcke Convoye mit Geldt vnd allerhand anderen
Nothwendigkeiten/ gegen Caminieck auffgebrochen seyn/ nach
Uberliefferung dessen/ seyen sie Willens/ eine Excursion in das
Pohlnische Gebieth zu thun.

Ein anders auß Wienn/ vom obigen Dito.

Den 20. dieses Nachmittags hat der/ von Ihro Hoch-
Fürstl. Durchl. deß Teutschen Ordens Groß-Meistern/ wie
auch Bischoffens zu Wormbs und Breßlau/ etc. in gewissen
Negotien per anhero abgeordnete Gesandte/ Ihro Bischoff-
liche Gnaden Herr von Brunetti/ Bischoff zu Lacedemonien/
vnd Weyh-Bischoff zu erstbesagten Breßlau/ so wohl bey
Ihro Mayest. dem Römis. Kayser/ als auch bey Ihro Mayest.
der Kayserin Allergnädigiste Audientz erhalten. Die jüngst-
hin von hier per Posta nach Siebenbürgen zuruck gereyste Sie-
benbürgische Abgesandten/ haben zwar wegen der geforderten
Summa Gelds/ verschiedene Impedimenta vnd Difficultäten
fürgebracht/ besonders aber/ daß selbige Inwohner/ durch
einen so grossen Last/ deß gegenwärtigen immerwährenden
Türcken-Kriegs/ gäntzlich erschöpffet/ weilen aber die vn-
vmbgängliche Nothdurfft erheuschet/ daß solche Gelder ge-
schaffet werden sollen/ als haben sie mit solcher ihrer Entschul-
digung nicht angehört werden können. Von denen Gränitzen
ist nichts veränderliches eingeloffen/ als daß verlauten will/
daß der Groß-Sultan zu Ende künfftigen Monaths von
Adrianopel auffbrechen/ vnd nach Sophia sich erheben wer-
de/ zu dem Ende alldorten die Logamenter bereits verfertiget
würden; selbiger würde allda der Asiatischen Militz erwar-
ten/ vnd so fern solche in genugsamber Anzahl sich einstellen
könne; wolle er persöhnlich diesem bevorstehenden Feld-Zug
mit beywohnen; der Bassa von Belgrad schickte noch immer-
hin Convoyen mit Provianth nach Temeßwar/ solcher seye
auch resolvirt/ die Oerther an der Donau zu repariren/ vnd
sich der heraußwärtigen Schifffahrt bestens zu versicheren;

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Michel Lefèvre, Centre de Recherches et d'Etudes Germaniques, Université Paul Valéry Montpellier 3: Bereitstellung der Texttranskription. (2019-06-06T16:57:07Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
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Zitationshilfe: Neu-ankommender Currier. Nr. 2785, Wien, 1698, S. [2]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_ankommender2785_1698/2>, abgerufen am 21.11.2024.