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[N. N.]: Unsere moderne Bildung im Bunde mit der Anarchie. Stuttgart, 1852.

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unserer sinnlichen Natur für uns die Quelle vieler und reiner
Freuden enthalten sei, sobald wir darin nur nicht unser Glück
suchen, sondern dasselbe bereits auf anderem Wege besitzen.
Zufriedenheit, Seelenfrieden erlangen wir nicht durch Be-
friedigung unserer sinnlichen Bedürfnisse und Anlagen, aber
für Denjenigen, welcher diesen Seelenfrieden besitzt und sorg-
sam darauf bedacht ist, ihn sich zu erhalten, können auch
Freuden, welche ihre nächste Quelle in unserer sinnlichen
Natur haben, ein Mittel zur Erhöhung und Kräftigung
seiner inneren Zufriedenheit werden. Nur wird es für diesen
Zweck keiner solchen Freuden bedürfen, welche nur dem Reich-
thum zu Gebote stehen, sondern die einfachsten, Allen leicht
zugänglichen Freuden werden, wenn der Standpunkt des Ge-
nießenden der rechte ist, diesen Zweck ebenso gut, wo nicht
noch besser erfüllen, als die kostspieligsten. Denn diese Freuden
äußern jene Wirkung auf ihn nicht durch ihre eigene Natur,
sondern nur als dienende und unterstützende Mittel.

Und das Gleiche wird wohl auch von unseren geisti-
gen
Anlagen gelten müssen. Niemand wird bezweifeln, daß
geistige Beschäftigungen eine reiche Quelle des Genusses seien,
daß sie uns Ersatz bieten können für vieles Andere, was
uns oft vom Schicksal versagt ist, und daß die Freuden,
welche wir ihnen verdanken, unter gewissen Voraussetzungen
unserem Glück eine reiche Nahrung zuführen können. Aber nie
wird irgend Jemand, welcher das Glück nicht unabhängig von
jeder geistigen Beschäftigung in sich trägt und es nicht auch
ohne geistige Beschäftigung zu finden und zu bewahren
vermöchte, durch Befriedigung seiner geistigen Bedürfnisse
und durch Beschäftigung seiner geistigen Kräfte glücklich wer-
den. Solche geistige Beschäftigungen können Denjenigen,

unſerer ſinnlichen Natur für uns die Quelle vieler und reiner
Freuden enthalten ſei, ſobald wir darin nur nicht unſer Glück
ſuchen, ſondern daſſelbe bereits auf anderem Wege beſitzen.
Zufriedenheit, Seelenfrieden erlangen wir nicht durch Be-
friedigung unſerer ſinnlichen Bedürfniſſe und Anlagen, aber
für Denjenigen, welcher dieſen Seelenfrieden beſitzt und ſorg-
ſam darauf bedacht iſt, ihn ſich zu erhalten, können auch
Freuden, welche ihre nächſte Quelle in unſerer ſinnlichen
Natur haben, ein Mittel zur Erhöhung und Kräftigung
ſeiner inneren Zufriedenheit werden. Nur wird es für dieſen
Zweck keiner ſolchen Freuden bedürfen, welche nur dem Reich-
thum zu Gebote ſtehen, ſondern die einfachſten, Allen leicht
zugänglichen Freuden werden, wenn der Standpunkt des Ge-
nießenden der rechte iſt, dieſen Zweck ebenſo gut, wo nicht
noch beſſer erfüllen, als die koſtſpieligſten. Denn dieſe Freuden
äußern jene Wirkung auf ihn nicht durch ihre eigene Natur,
ſondern nur als dienende und unterſtützende Mittel.

Und das Gleiche wird wohl auch von unſeren geiſti-
gen
Anlagen gelten müſſen. Niemand wird bezweifeln, daß
geiſtige Beſchäftigungen eine reiche Quelle des Genuſſes ſeien,
daß ſie uns Erſatz bieten können für vieles Andere, was
uns oft vom Schickſal verſagt iſt, und daß die Freuden,
welche wir ihnen verdanken, unter gewiſſen Vorausſetzungen
unſerem Glück eine reiche Nahrung zuführen können. Aber nie
wird irgend Jemand, welcher das Glück nicht unabhängig von
jeder geiſtigen Beſchäftigung in ſich trägt und es nicht auch
ohne geiſtige Beſchäftigung zu finden und zu bewahren
vermöchte, durch Befriedigung ſeiner geiſtigen Bedürfniſſe
und durch Beſchäftigung ſeiner geiſtigen Kräfte glücklich wer-
den. Solche geiſtige Beſchäftigungen können Denjenigen,

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[32/0038] unſerer ſinnlichen Natur für uns die Quelle vieler und reiner Freuden enthalten ſei, ſobald wir darin nur nicht unſer Glück ſuchen, ſondern daſſelbe bereits auf anderem Wege beſitzen. Zufriedenheit, Seelenfrieden erlangen wir nicht durch Be- friedigung unſerer ſinnlichen Bedürfniſſe und Anlagen, aber für Denjenigen, welcher dieſen Seelenfrieden beſitzt und ſorg- ſam darauf bedacht iſt, ihn ſich zu erhalten, können auch Freuden, welche ihre nächſte Quelle in unſerer ſinnlichen Natur haben, ein Mittel zur Erhöhung und Kräftigung ſeiner inneren Zufriedenheit werden. Nur wird es für dieſen Zweck keiner ſolchen Freuden bedürfen, welche nur dem Reich- thum zu Gebote ſtehen, ſondern die einfachſten, Allen leicht zugänglichen Freuden werden, wenn der Standpunkt des Ge- nießenden der rechte iſt, dieſen Zweck ebenſo gut, wo nicht noch beſſer erfüllen, als die koſtſpieligſten. Denn dieſe Freuden äußern jene Wirkung auf ihn nicht durch ihre eigene Natur, ſondern nur als dienende und unterſtützende Mittel. Und das Gleiche wird wohl auch von unſeren geiſti- gen Anlagen gelten müſſen. Niemand wird bezweifeln, daß geiſtige Beſchäftigungen eine reiche Quelle des Genuſſes ſeien, daß ſie uns Erſatz bieten können für vieles Andere, was uns oft vom Schickſal verſagt iſt, und daß die Freuden, welche wir ihnen verdanken, unter gewiſſen Vorausſetzungen unſerem Glück eine reiche Nahrung zuführen können. Aber nie wird irgend Jemand, welcher das Glück nicht unabhängig von jeder geiſtigen Beſchäftigung in ſich trägt und es nicht auch ohne geiſtige Beſchäftigung zu finden und zu bewahren vermöchte, durch Befriedigung ſeiner geiſtigen Bedürfniſſe und durch Beſchäftigung ſeiner geiſtigen Kräfte glücklich wer- den. Solche geiſtige Beſchäftigungen können Denjenigen,

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Zitationshilfe: [N. N.]: Unsere moderne Bildung im Bunde mit der Anarchie. Stuttgart, 1852, S. 32. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_anarchie_1852/38>, abgerufen am 23.11.2024.